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18.01.2024 24h Dubai mit zahlreichen Schweizern
Feller Ricardo 2023 Kyalami 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller will bei den 24h von Dubai aufs Podest © Audi

Kommende Woche findet die 19. Ausgabe der 24h von Dubai statt. Mit dabei sind auch zahlreiche Schweizer – allen voran Ricardo Feller und Daniel Allemann, der zum letzten Mal am Start steht.

Zwei Mal gab es bei den 24h von Dubai aus Schweizer Sicht Grund zum Jubeln: 2014, als der Aargauer Rennstall Stadler Motorsport mit den Fahrern Rolf Ineichen, Mark Ineichen, Marcel Matter und Adrian Amstutz gewann. Sowie 2017, als das Team Herberth Motorsport aus Deutschland mit dem Schweizer Daniel Allemann den Gesamtsieg eroberte. Seither gab es für die Schweiz «nur» noch Klassensiege, wobei Allemann im Vorjahr ganz knapp an seinem zweiten Gesamtsieg vorbeischrammte und sich als Sieger der Klasse ProAM feiern lassen durfte.

Ob bei der diesjährigen, 19. Ausgabe, ein weiterer Schweizer Gesamtsieg dazukommt, wird sich am letzten Januar-Wochenende zeigen. Mit Audi-Werksfahrer Ricardo Feller hat die Schweiz jedenfalls ein heisses Eisen im Feuer. Der DTM-Gesamtdritte von 2023 fährt einen Audi R8 LMS von Attempto Racing (#99) und hofft natürlich auf einen Podestplatz. Auch Allemann ist wieder mit von der Partie – allerdings zum letzten Mal. Der 65-jährige Solothurner wird in Dubai seine Abschiedsvorstellung geben. Am Steuer des Porsche 911 GT3 R der Generation 992 mit der #91 wechselt er sich mit den Teamchefs Alfred und Robert Renauer sowie Ralf Bohn, die 2017 schon beim Gesamtsieg an der Seite von Allemann fuhren, in der Klasse ProAM ab.

Zu den weiteren Schweizer Fahrern in Dubai gehören (nach Startnummern):

  • Gero Bauknecht auf einem Porsche 718 Cayman vom Team SRS (#227), Klasse TCX
  • Fabian Danz auf einem Porsche 911 GT3 Cup (#909), Kl. 992
  • Patrick Grütter auf einem Porsche 911 GT3 Cup vom Team SRS (#927), Kl. 992 AM
  • Christian Traber und Yves Scemama auf einem 911 GT3 Cup vom Team Fach Auto Tech (#961), Kl. 992 AM

Der zweite Porsche 911 GT3 Cup der Schwyzer Mannschaft aus Sattel (#962) wird von einem niederländischen Quartett gesteuert und tritt in der Klasse 992 an.

Das erste Training findet am Dienstag, 23. Januar, statt. Am Freitagnachmittag stehen die Qualifyings auf dem Programm. Der Start zum Rennen erfolgt am Samstag, 27. Januar, um 13 Uhr Ortszeit. Weitere Infos und Livetiming gibt es unter diesem Link.

Daniel Allemann 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Daniel Allemann (ganz links, Bild aus dem Vorjahr) fährt sein letztes Rennen

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18.01.2024 Organisatorentreffen Automobilsportveranstaltungen

Das alljährliche Organisatorentreffen der Automobilsportveranstalter wurde terminiert und die Veranstalter haben die entsprechenden Einladungen per E-Mail erhalten.

Die informellen Austausch-Treffen mit den Organisatoren finden wie folgt statt:

Deutschschweiz: Mittwoch, 28. Februar 2024, 19.15 Uhr, Hotel Egerkingen (Egerkingen)

Französische Schweiz: Donnerstag, 29. Februar 2024, 19.15 Uhr, Restoroute Gruyère (Autobahn A1)

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17.01.2024 Champions Week, Teil 9: Jérémy Michellod
Jeremy Michellod Meister Portraet Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérémy Michellod/Grégory Maître: Schweizer Rallye-Meister Junior 2023

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche ist Jérémy Michellod an der Reihe, Schweizer Meister Rallye Junior 2023.

Jérémy Michellod ist fast auf den Tag genau drei Jahre jünger als sein Bruder Jonathan. Jérémy kam am 29. April 1997 zur Welt, Jonathan am 28. April 1994. Die beiden sind sich nicht nur äusserlich ähnlich. Am Telefon klingen sie so identisch, dass es nahezu unmöglich ist, sie auseinanderzuhalten. Und seit 2023 haben die beiden noch etwas gemeinsam: Sie haben die Schweizer Rallye-Meisterschaft bei den Junioren gewonnen: Jonathan 2019 (mit Stéphane Fellay), Jérémy 2023 (mit Grégory Maître).

Während Jonathan 2014 direkt am Lenkrad debütierte, startete Jérémy seine Rallye-Karriere 2017 als Beifahrer. Der jüngere der beiden Michellods navigierte Guillaume Girolamo – zuerst auf einem Citroën DS3, danach auf einem Peugeot 208. Die beiden kannten sich durch ihre Väter, die ebenfalls Rallye fuhren. Ausserdem wohnt Jérémy seit zwei Jahren in Nendaz (VS), dem Heimatort von Girolamo. Dass Letzterer seit seinem folgenschweren Unfall bei der Rallye du Chablais von der Brust abwärts gelähmt ist, ist auch an Jérémy nicht spurlos vorbeigegangen. «Man macht sich nach so einem Unfall viel Gedanken. Und es ist traurig, was passiert ist. Auf der anderen Seite bewundere ich Guillaume, wie er mit seinem Schicksal umgeht. Er hat einen unglaublich starken Charakter.»

2021 ist Jérémy selber zum Fahrer geworden. Sein Debüt gab er bei einer Rallye in Frankreich. Seinen zweiten Start absolvierte er bei der Rallye du Valais. Dort wurde er im Schweizer Klassement auf Anhieb Zwölfter. Ein Ergebnis, das er auch 2023 bei seiner zweiten Teilnahme (als Fahrer) vor heimischer Kulisse gerne erzielt hätte. Doch diesmal spielte ihm die Technik einen Streich. Michellod fuhr die RIV dank der Superrallye-Regel am zweiten Tag zwar zu Ende, doch ein Getriebeproblem in der zweiten WP warf ihn weit zurück.

Auf die Meisterschaft hatte die RIV keine Auswirkungen. Michellod hatte schon vor seiner Heimrallye den Titel bei den Junioren im Sack. Dass er im Laufe der Saison nur zwei gegnerische Teams hatte, schmälert seine Leistung nicht. «Mein Bruder hatte mehr Gegner, als er 2019 Meister wurde», sagt Jérémy. «Deshalb hat unser Titel 2023 aber nicht weniger Wert. Man muss auch bei weniger Konkurrenz das Auto ins Ziel bringen und Punkte holen. Das ist uns übers ganze Jahr gesehen sehr gut gelungen.»

In dieser Saison wird der jüngere Michellod erneut an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen. Allerdings nicht mehr bei den Junioren. «Dafür bin ich zu alt! Trotzdem sind wir mit unserem Citroën C2 wieder am Start.» Auf der Agenda von Michellod stehen das Critérium Jurassien, die Rallye du Chablais, die Rallye Mt-Blanc-Morzine (anstelle der «Ticino») und die Rallye du Valais. «Ausserdem werde ich mit dem Citroën wie schon 2023 auch beim Bergrennen in Anzère fahren», sagt Michellod, der auch beruflich mit viel PS zu tun hat. Im Winter präpariert er mit einem Pistenbully Skipisten, im Sommer ist er als Lastwagen-Chauffeur auf Baustellen unterwegs.

Obwohl die beiden Michellods schon einige Jahre Rallye-Erfahrung haben, sind sie noch nie gemeinsam bei einer Rallye am Start gestanden. Auf die Frage, ob es denn nicht an der Zeit wäre, dass die beiden sich ein Auto teilen würden, antwortet Jérémy: «Warum nicht? Wenn der Plausch im Vordergrund stünde, wäre das sicher ein Erlebnis.» Die Frage, wer fahren und wer navigieren würde, will der jüngere der beiden Michellods nicht abschliessend beantworten. Als jüngerer Bruder hat er aber einen vernünftigen Vorschlag: «Wir könnten uns die Arbeit ja teilen – ich fahre die Hälfte, während Jonathan mich navigiert. Danach tauschen wir die Plätze.» Mal schauen, was die Zukunft bringt. Vom Reglement her stünde einer solchen Lösung nichts im Weg.

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17.01.2024 Anmeldung Damenpokal online

Mit der News-Meldung vom 04. Januar 2024 haben wir über die Einführung des Damenpokals über alle Disziplinen Automobil für die Saison 2024 informiert.

Alle Pilotinnen/Navigatorinnen mit einer gültigen Schweizer Lizenz 2024 haben das Anmeldeformular per E-Mail erhalten. Pilotinnen/Navigatorinnen, welche ihre Lizenz noch nicht gelöst haben, finden das Anmeldeformular hier.

Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und stehen Ihnen bei Fragen oder Unklarheiten gerne zur Verfügung.

Für die Saison 2024 wünschen wir den Pilotinnen und Navigatorinnen alles Gute, viel Erfolg und unfallfreies Fahren.

Anmeldeschluss: 01. März 2024

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15.01.2024 IS-Trophy-Sieger Burri für einmal sprachlos
IS Trophy 2023 Gruppenbild Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Gruppenbild der IS-Trophy-Piloten 2023 © Eichenberger

Die Interswiss Trophy hat am Wochenende beim alljährlichen Abschlussabend die Saison 2023 ausklingen lassen. IS-Trophy-Sieger Stephan Burri erhielt als inzwischen viermaliger Champion ein ganz besonderes Geschenk.

Am Wochenende haben sich die Fahrer und Fahrerinnen der Interswiss Trophy zum alljährlichen Abschlussabend in Oberhallau getroffen. Rund 100 geladene Gäste fanden sich in der Turnhalle ein. Für das leibliche Wohl war der Oberhallauer Bergtrupp verantwortlich. Durch den Abend führte der Schweizer Tourenwagen-Meister Bruno Sawatzki als Moderator. Den französischen Part übernahm Stephan Burri. Weil der dafür vorgesehene Beni Brunner krankheitshalber absagen musste, sprang der IS-Champion spontan ein. Dabei bewies Burri, dass er nicht nur sauschnell Auto fahren, sondern auch als «Bilingue» eine gute Figur abgeben kann. Die Sprache hat es ihm erst später verschlagen. Aber dazu kommen wir noch.

Den Rückblick auf die vergangene Saison mit der Auszeichnung aller 50 klassierten Fahrer und Fahrerinnen wurde bei Platz 39 für eine Schweigeminute für den im Dezember verstorbenen Christoph Mattmüller unterbrochen. Mattmüller gewann 1990 die IS Trophy und wurde zuletzt 2018 Zweiter.

2023 ging der Sieg in der IS Trophy zum vierten Mal an den oben erwähnten Burri. Der Berner, der im thurgauischen Affeltrangen eine Garage betreibt, hat 2016 zum ersten Mal die IS-Trophy gewonnen. Seit 2019 (2020 und 2021 gab es keine Wertung) ist er ungeschlagen. Drei Titel in Serie – das hat vor ihm noch keiner geschafft. Seine Bilanz ist beeindruckend. In 13 von 14 Rennen entschied Burri die IS-2000 zu seinen Gunsten. Bei sechs von acht (gewerteten) Läufen fuhr er einen neuen Klassenrekord. Mit 166 Punkten hat der VW-Scirocco-Pilot daher beinahe das Punktemaximum erreicht. Nur zwei Zähler fehlten. «Es wird schwierig, dieses Ergebnis zu toppen», meint Burri. «Vor allem im Slalom sind die Abstände sehr gering. Aber ich werde 2024 wieder voll angreifen.» Ausserdem gibt es ja noch ein zweites Ziel: Nur zu gerne hätte Burri seinen VW-Teamkollegen Jannis Jeremias auf Platz 2 gesehen. Rechnerisch hatte er das auch so auf dem Schirm. Aber weil das IS-Reglement (im Unterschied zum ASS-Reglement des Bergpokals) auch ausgeschiedene Fahrer berücksichtigt, sicherte sich Stephan Schöpfer mit einem Punkt Vorsprung Rang 2 vor Jeremias.

Sawatzki Burri IS 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki und Stephan Burri führten durch den Abend © Eichenberger

Die weiteren Platzierungen (bis zu Platz 10): 4. wurde Bruno Sawatzki, 5. Rudi Oberhofer, 6. Ferdi Waldvogel, 7. Stephan Moser, 8. Christophe Oulevay, 9. Armin Banz und 10. Lokalmatador Jürg Ochsner. Letzterer wurde dann um Mitternacht noch gefeiert. Der Opel-Kadett-Pilot gehört ab sofort auch zu denen, die die 50er-Schallmauer durchbrochen haben…

Neuigkeiten gab es auch von Rudi Oberhofer. Der gebürtige Vorarlberger mit CH-Lizenz, der mit Platz 5 sein bisher bestes Ergebnis im Rahmen der IS Trophy erzielte, wird 2024 kürzer treten und die Rolle des Fahrlehrers übernehmen. «Wir haben für Tochter Selina einen Suzuki Swift Cup gekauft», erzählt Oberhofer. «Um ihr das Fahren beizubringen, bin ich gerade dabei, einen zweiten Sitz zu montieren.»

Eine andere Dame hat im Rahmen der IS Trophy ebenfalls für Aufsehen gesorgt. Tamara Schöpfer, Tochter des Zweitplatzierten Stephan Schöpfer und neben Sabrina Fankhauser (20.) die einzige Dame im Feld, hat bewiesen, dass sie noch andere Talente hat. Das von Hand gezeichnete Siegerbild von und für Stephan Burri stammte von ihr und sorgte dafür, dass der Sieger der diesjährigen IS Trophy trotz sprachlicher Gewandtheit am Ende doch für einen Moment ziemlich sprachlos war.

Schoepfer Burri Jeremias 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3: Stephan Schöpfer (links, P2), Stephan Burri (Mitte, IS-Trophy-Sieger) und Jannis Jeremias (rechts, P3) © Eichenberger

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15.01.2024 Buemi beim Auftakt der Formel E Zweiter
Sebastien Buemi Mexiko 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Buemi wurde beim Auftakt in Mexiko Zweiter © Bagnall/Formula E

Der Auftakt zur Formel E in Mexiko-City vor 40'000 Zuschauern verlief aus Schweizer Sicht sehr unterschiedlich: Sébastien Buemi setzte mit Rang 2 ein starkes Zeichen. Nur Ex-Sauber-Pilot Pascal Wehrlein war schneller.

Während andere Rennserien noch Winterschlaf machen, hat die Formel E am Wochenende in Mexiko-City ihr erstes Rennen absolviert. Bester Schweizer war – wie so oft – Sébastien Buemi. Der Waadtländer musste sich im Qualifying und im Rennen nur einem beugen: ex-Sauber-Pilot Pascal Wehrlein (Porsche). Trotz des gutes Ergebnisses war Buemi nicht rundum zufrieden. Zum vierten Mal stand er in Mexiko auf dem Podium. Aufs oberste Treppchen hat’s auch diesmal nicht gereicht. «Die Qualifikation hat schon fast alles entschieden, ich hatte zwar einen sauberen Start und konnte meine Position in der ersten Kurve verteidigen, aber es war nicht möglich, nach vorne mehr auszurichten», meinte der Envision-Pilot.

Einen Hoffnungsschimmer hatte Buemi. Eine Untersuchung gegen Wehrlein (und Titelverteidiger Jake Dennis) wegen eines «technischen Vergehens» wurde jedoch nach dem Rennen zu später Stunde ad acta gelegt.

Der Trainingszwölfte Nico Müller musste sich nach einer Berührung mit Antonio Félix da Costa mit einem defekten Auto mit Rang 17 begnügen. Dass da Costa nachträglich bestraft wurde, nützte Müller nichts. Immerhin: Der Berner hatte im Freien Training und Qualifying eine ordentliche Pace an den Tag gelegt und war klar der schnellste der vier Fahrer mit Mahindra-Antrieb. Schneller als auch als Edoardo Mortara, der im Werksteam 13. wurde und damit (wie Müller) keine Punkte erhielt.

Das nächste Rennen, ein Doubleheader in Saudi-Arabien, findet in etwas weniger als zwei Wochen statt.

Nico Mueller Mexiko 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller wurde nach einer Kollision 17. © Bagnall/Formula E

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11.01.2024 Schweizer führt bei der Dakar
Jerome de Sadeleer Dakar 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jérôme de Sadeleer führt bei der Dakar mit seinem Buggy

Schweizer Erfolgsmeldungen von der Rallye Dakar sind selten: Deshalb wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, dass mit Jérôme de Sadeleer ein Schweizer nach fünf von zwölf Etappen in der Kategorie der Wüstenbuggys führt!

Noch dauert die Rallye Dakar mehr als eine Woche. Vieles kann also noch passieren. Umso mehr freut es uns, dass mit Jérôme de Sadeleer ein Schweizer in Führung liegt. Der 35-Jährige aus Gstaad führt die Wertung in der Kategorie der Wüstenbuggys (SSV) auf einem Can-Am-Maverick nach fünf von zwölf Etappen an mit einem Vorsprung von etwas mehr als fünf Minuten an. Im Gesamtklassement liegt de Sadeleer auf Rang 49. Co-Pilot von de Sadeleer ist übrigens Ex-Motorradfahrer Michaël Metge, der Neffe des kürzlich verstorbenen René Metge, der drei Mal die Dakar gewonnen hat.

Apropos Co-Pilot: Der mit Schweizer Lizenz navigierende Edourd Boulanger liegt an der Seite von Dakar-Rekordsieger Stéphane Peterhansel (Audi) auf Rang 6 im Gesamtklassement. Es führt das Duo Al-Rajhi/Gottschalk auf Toyota.

Die weiteren Schweizer liegen auf den Rängen 85 (Cédric Goumaz) und 102 (Alexandre Pesci).

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11.01.2024 Was ist eigentlich aus dem «Performance Factor» geworden?
Performance Factor Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Für Rennsportwagen hat selbst die FIA die Einführung des «Performance Factors» auf 2025 verschoben © Eichenberger

In Deutschland wird der «Performance Factor» seit 2023 angewendet. In Österreich seit 2022. In der Schweiz wird weiter darauf verzichtet – genauso wie in Frankreich und Italien.

Vor fünf Jahren hatten wir zum ersten Mal ausführlich über den «Performance Factor» (kurz PF) berichtet (siehe Link). Diese Projekt wurde nach einer längeren Testphase in den Jahren 2018/2019 von der obersten Automobilsportbehörde FIA ab 2020 im FIA European Hill Climb Championship, im FIA International Hill Climb Cup und beim FIA Hill Climb Masters bei Fahrzeugen der Kategorie 1 (geschlossene Fahrzeuge) angewendet.

Für die Schweiz galt damals: Wenn die Erfahrungen im internationalen Bereich erfolgreich sind, wird die Technische Kommission von Auto Sport Schweiz prüfen, ab wann der PF auch in der Schweiz eingeführt werden kann. Fast fünf Jahre später kann man Folgendes festhalten:

  1. Die gewünschte «Vereinfachung» ist durch den PF nicht wirklich erkennbar.
  2. Die Erfahrungen/Rückmeldungen aus anderen Ländern sind nicht sehr positiv.
  3. Nach wie vor ist der PF regelmässigen Entwicklungen/Veränderungen ausgesetzt und die Berechnungsformeln ändern immer noch.
  4. Die FIA hat Einschränkungen bezüglich der digitalen PF-Berechnungen eingeführt (beschränkte Anzahl möglicher Berechnungen, neu mit Kosten verbunden).
  5. Für Rennsportwagen hat selbst die FIA die Einführung auf 2025 verschoben (auf Wunsch der Piloten).
  6. In den in Bezug auf Bergrennen wichtigen umliegenden Ländern wie Frankreich und Italien, die zahlreiche Bergrennen austragen und deren Meisterschaften international angesehen sind, wird der PF bisher auch nicht angewendet.

Daraus ergibt sich: Für die Schweiz ist der PF auch 2024 kein Thema. Über eine zukünftige Einführung werden sich das Komitee Technik und die Nationale Sportkommission weiterhin regelmässig austauschen.

Paul Gutjahr, als ehemaliger Präsident der FIA Hill Climb Commission vertritt auch rund sieben Jahre nach den ersten Gesprächen bezüglich Performance Factor eine klare Meinung: «Der PF hat bei weitem nicht das gebracht, was man sich anfangs erhofft hatte. Nach wie vor scheint mir die Einteilung basierend auf der Hubraumstärke der Fahrzeuge, die verständlichste und praktikabelste Anwendung bei der Einteilung der Klassen zu sein. Aus meiner Sicht sollte man das Projekt PF seitens FIA beerdigen.»

Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es unter https://performancefactor.fia.com/home

Laut FIA gibt es in Europa 15 Länder/Meisterschaften, bei denen der PF teilweise oder ganz zum Einsatz kommt. Darunter auch Deutschland (seit 2023) und Österreich (seit 2022). Zu den weiteren Ländern, die auf dieser Liste stehen, zählen u.a.: Slowenien, Polen, Slowakei, Kroatien, Tschechien, Luxemburg und Spanien.

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10.01.2024 Die drei Schweizer Hoffnungsträger in der Formel E
Mueller di Grassi 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Nico Müller hat mit di Grassi einen neuen Teamkollegen © Bagnall/Formula E

Am kommenden Samstag, 13. Januar, startet die Formel E in Mexiko-City in die neue Saison. Mit dabei sind – wie im Vorjahr – drei Schweizer.

Wer vor zehn Jahren eine Wette abgeschlossen hätte, dass die Formel E keine Zukunft haben werde, hätte diese wohl verloren. Seit zehn Jahren ist die Elektroserie nun bereits unterwegs. Am kommenden Samstag, 13. Januar, beginnt die neunte Saison in Mexiko-City auf 2200 Metern über Meer.

Insgesamt sind – wie im Vorjahr – drei Schweizer am Start. Aus deutschsprachiger Sicht gilt die Aufmerksamkeit natürlich Nico Müller (31). Der Berner bestreitet bei ABT Cupra seine zweite Saison, die vierte insgesamt, wobei er 2021 bei Dragon/Penske nach sieben Rennen durch den Schweden Joel Eriksson ersetzt wurde. Müller konnte in der letzten Saison mit drei Top-10-Resultaten in den letzten vier Rennen eine eher schwache Saison retten. Neuer Teamkollege von Müller ist Routinier Lucas di Grassi. Das Ziel der beiden ist klar: Regelmässig punkten und weg vom letzten Platz in der Teamwertung.

Ähnliches gilt auch für Sébastien Buemi (35). Der ehemalige F1-Pilot ist bei Jaguar-Kunde Envision Racing, das im Vorjahr die Teamwertung gewann, unter Vertrag. Für Buemi war der Wechsel im Vorjahr der erste Tapetenwechsel in der Formel E. Der Waadtländer fuhr seit Beginn der Elektroserie 2014 bei Renault respektive Nissan e.dams. Dort war Buemi die letzten Jahre unter Wert geschlagen. Auch nach seinem Wechsel zu Envision blieb Buemi sieglos. Sein letzter Sieg in der Formel E geht auf den 13. Juli 2019 in New York zurück.

Der dritte Eidgenosse im Bunde ist Edoardo Mortara. Wie Buemi hat auch er das Team gewechselt. Nach sechs Jahren bei Venturi respektive Maserati setzt der Genfer in diesem Jahr auf das Team Mahindra. Mortaras Teamkollege ist der ehemalige Formel-1-Pilot und Formel-E-Champion von 2021 Nyck de Vries. Ob Mortara, der am Samstag seinen 37. Geburtstag feiert, bei Mahindra bessere Karten hat, wird sich zeigen. Bei den Testfahrten 2023 war das Team im hinteren Feld anzutreffen. Im Vorjahr belegten die Inder den zweitletzten Platz in der Teamwertung.

Los geht die Saison am Samstagabend (unsere Zeit) um 21 Uhr. Da ran racing (Pro7) die Rennen nicht mehr überträgt, müssen Formel-E-Fans auf DF1 umschalten. Dort beginnt die Übertragung aus Mexiko um 20.30 Uhr.

Mortara Edoardo Test 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Edoardo Mortara fährt neu für Mahindra © Galloway/Formula E

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10.01.2024 Danny Buntschu: «Mein Ziel heisst Le Mans!»
Buntschu Danny 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Danny Buntschu hat drei nationale Kart-Titel gewonnen © Archiv Buntschu

Der Fribourger Danny Buntschu hat ein klares Ziel vor Augen: Er will eines Tages die 24 Stunden von Le Mans bestreiten. 2024 soll er dafür in der Ultimate Cup Series durchstarten.

Im Kartsport hat Danny Buntschu bereits bewiesen, was er kann. Drei nationale Titel hat der Fribourger eingefahren. 2018 wurde er Schweizer Meister in der X30 Challenge Switzerland, 2019 gewann er den Titel bei den X30 Senioren in der VEGA Trofeo und 2022 war er (ebenfalls in der VEGA Trofeo) Champion bei den Schaltkarts.

Nach diesen drei Titeln und elf Jahren Kartsport hat Buntschu 2023 in den Automobilsport gewechselt. Der 20-Jährige aus Düdingen bestritt in Frankreich die Trophée Tourisme Endurance (TTE) auf einem Formel Renault 2.0 für das Team Lamo Racing Car. «Weil die Formel Renault ein renommiertes und sehr wettbewerbsfähiges Auto ist, war dies die beste Option, um sich als Fahrer weiterzuentwickeln», sagt Buntschu. Mit Erfolg! Schon beim ersten Rennen in Valle de Vienne stand der Rookie auf dem obersten Treppchen – und das bei strömendem Regen. Auch in den darauffolgenden Rennen zählte Buntschu regelmässig zu den Top 3, ehe er sich beim Saisonabschluss in Le Mans mit einem weiteren Sieg Platz 2 in der Meisterschaft sicherte.

Buntschu Danny Formel Renault 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buntschu 2023 im Formel Renault 2.0... © Archiv Buntschu

Gemeinsam mit seinem Team bestritt er zum Saisonende das Finale der Ultimate Cup Series in Le Castellet. Diesmal aber nicht bei den Formelautos, sondern in der Kategorie «Endurance-Prototype» an Bord eines Nova NP02. «Obwohl ich das Auto noch nie zuvor gefahren bin, und auch mein Team keine Erfahrung hatte, lief das Wochenende sehr gut», sagt Buntschu. So gut, dass er dieses Jahr die komplette UCS-Meisterschaft mit Lamo Racing bestreiten wird.

Dem Formelsport trauert Buntschu nicht nach. «Das war eine gute Schule mit dem Formel Renault 2.0», sagt der ehemalige Schweizer Kart-Meister. «Aber eine Karriere bei den Monopostos war nie mein Ziel. Dafür sind die Kosten zu hoch. Ausserdem wurde die Formel Renault im Rahmen der TTE Ende 2023 eingestellt.» Buntschus Ziel ist ein anderes: Er will nach Le Mans. «Mein Traum auf dem Weg zu einem professionellen Rennfahrer ist es, eines Tages die 24 Stunden von Le Mans bestreiten zu dürfen.» Ob er diesem Ziel 2024 einen Schritt näher kommt, wird sich schon bald zeigen. Am 16./17. März beginnt die Saison in der Ultimate Cup Series in Le Castellt – auf einer Strecke also, die Buntschu bereits kennt.

Weitere Infos zur Ultimate Cup Series finden Sie unter diesem Link.

Buntschu Danny 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...und beim Saisonfinale im Nova NP02 © Archiv Buntschu

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08.01.2024 Burri siegt bei der Ronde du Jura
Burri Michael Jura 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michaël Burri siegte im Jura wieder mit Schweizer Lizenz © Cornevaux

Michaël Burri, Sohn des viermaligen Schweizer Rallye-Meisters Olivier Burri, hat am Wochenende (diesmal wieder mit CH-Lizenz) die 54. Ausgabe der Ronde du Jura gewonnen.

2020 hat sich Michaël Burri mit dem Aufbau seines Citroën Saxo Kit Car einen Kindheitstraum verwirklicht. Weil dieses Auto in der Schweiz nicht zugelassen ist, fuhr er die vergangenen vier Jahre mit französischer Rennlizenz. Auf die neue Saison hat Burri nun wieder eine Schweizer Lizenz gelöst. Und mit dieser gewann er die 54. Ausgabe der Ronde Régional du Jura, ein Lauf, der zum französischen Cup zählt.

Burri und Beifahrer Gaëtan Aubry dominierten die Rallye auf ihrem Skoda Fabia R5 Rally2 n Anfang an und sicherten sich auf allen drei Wertungsprüfungen trotz widrigen Bedingungen die Bestzeit. Im Ziel lagen Burri/Aubry 22 Sekunden vor dem französischen Markenkollegen Cédric Rabasse. Neben Burri standen auch noch ein paar andere Schweizer im Einsatz: die Walliserin Marine Maye belegte als Beifahrerin von Maxime Lafon Platz 11. Das jurassische Duo Bonvallat/Vuillaume erreichte mit ihrem Seat Ibiza GTI 16V das Ziel auf Platz 38 (von mehr als 100 Teilnehmern).

Bonvallat Vuillaume Jura 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Auch die Jurassier Bonvallat/Vuillaume trotzten den Bedingungen © Cornevaux

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05.01.2024 Champions Week, Teil 7: Martin Oliver Bürki
Martin Oliver Buerki Meister 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Oliver Bürki: Schweizer Slalom-Meister 2023

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche ist Martin Oliver Bürki an der Reihe, Schweizer Slalom-Meister 2023.

Seit 2014 heisst der Schweizer Slalom-Meister Martin Bürki. Daran änderte sich auch 2023 nichts. Der kleine, aber feine Unterschied: Der MB, der diesmal gewann, hat mit dem MB, der den Titel insgesamt schon neun Mal holte, nichts zu tun. Die beiden sind weder verwandt, noch verschwägert, obwohl sie im Umkreis von 20 Kilometern wohnen. Der eine in Sigriswil am rechten Ufer des Thunersees, der andere in Amsoldingen, am linken Seeufer.

Letzterer ist in der Szene als MOB bekannt, als Martin Oliver Bürki. Beide Bürkis lagen gemessen an Punkten und Anzahl geschlagener Gegner bis zum vorletzten Lauf auf Augenhöhe. Beim brisanten Finale in Chamblon Ende Juni hatte diesmal Martin Oliver Bürki mehr Konkurrenz in seiner Klasse. «Ich habe abgeschaut und dazugelernt», sagt MOB augenzwinkernd.

Für MOB, der parallel Platz 3 in der Schweizer Berg-Meisterschaft der Tourenwagen belegte, verlief die Saison nicht ganz so reibungslos, wie es der abschliessende Tabellenstand vermuten lässt. Beim Saisonauftakt in Bière gab’s aufgrund von Verzögerungen im Rennbetrieb Ungereimtheiten bezüglich Trainings- und Rennläufen. Und weil MOB im ersten Renndurchgang eine Pylone touchierte, musste er im zweiten Heat abliefern. In Ambri hatte der BMW-Pilot Sorgen anderer Natur. An beiden Renntagen hatte er lediglich vier Gegner. Einer weniger – und MOB hätte im Tessin nur die halbe Punktzahl kassiert. In Bure hing die Expedition «Titelgewinn» erneut am seidenen Faden. Nach einem Ölverlust und Brand im Motorraum seines BMW M-Power E33 konnte Bürki nur dank der Mithilfe von Rennfahrerkollegen antreten. «Weil ich den ersten Lauf total verbockt hatte, musste ich im zweiten erneut viel riskieren», meint MOB. Auch beim Finale in Chamblon war der Berner Oberländer im ersten Lauf nur Zweitschnellster in seiner Klasse. Doch im zweiten Lauf steigerte er sich, blieb fehlerlos und verhinderte mit einer weiteren Klassenbestzeit den zehnten Slalom-Titel von Namensvetter Martin Bürki.

Ein halbes Jahr nach dem Titelgewinn steht die Frage nach der Titelverteidigung im Raum. Die hat MOB mit einem Facebook-Post am 28. Dezember 2023 weitgehend selber beantwortet. Sein selbst aufgebauter BMW E33 steht zum Verkauf. «Ich habe mich schon vor dem Tod meines Schwiegervaters Christoph Mattmüller mit der Frage auseinandergesetzt, ob ich mit diesem Auto weitermachen will oder nicht», klärt Martin Oliver Bürki auf. «Vieles dreht sich dabei um die Frage, ob und wie ich mich mit demselben Auto motivieren kann. Ausserdem steht Im Moment natürlich die Familie und die Übernahme des Geschäfts im Vordergrund. Deshalb sage ich mal so: Wenn ich keinen Käufer finde, entscheide ich spontan, ob und an welchen Rennen ich 2024 teilnehme. Wenn das Auto einen Käufer findet, gibt es noch ein anderes Projekt, dem ich mich widmen kann. Aber dazu will ich noch nichts verraten.»

Beweisen muss MOB niemandem mehr etwas. Der Titelgewinn 2023 hat offenbart, dass er mit Druck umgehen kann. Und dass er in der Schweizer Slalom- und Bergszene zu den schnellsten Tourenwagenfahrern gehört, ist hinlänglich bekannt. «Der Titel in der Schweizer Slalom-Meisterschaft mag für Aussenstehende von geringer Bedeutung sein. Gemessen an anderen Rennsport-Meisterschaften ist er das auch zweifelsohne. Für mich aber bedeutet er sehr viel. Das war ein grosser Schritt in meiner Karriere.»

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04.01.2024 Auto Sport Schweiz führt Damenpokal ein
Lena Buehler Action 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Am Damenpokal können Rundstreckenfahrerinnen wie Léna Bühler...

Auto Sport Schweiz verfügt über einen Anteil von 5 % Frauen im Autorennsport und Kartsport. Um diesem Rechnung zu tragen und um diesen inskünftig nach Möglichkeit auszubauen, führt der Verband 2024 einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal Automobil ein.

Sportpolitisch fordern der Bund(esrat) sowie das Bundesamt für Sport und Swiss Olympic die Aufstockung der Frauenquoten in den verschiedenen Sportverbänden. Auto Sport Schweiz verfügt gerade Mal über einen Anteil von 5 % Frauen im Autorennsport und Kartsport. Wunschdenken auf politischer Seite sind 40 % Frauenanteil in der Führungsebene. Eine Zahl, welche von Auto Sport Schweiz in absehbarer Zeit unmöglich erreicht werden kann.

Allerdings sind kleine Schritte machbar, um hier zumindest aus sportlicher Seite Anreize zu schaffen. Im Kartsport werden seit vier Jahren die Pilotinnen in einer Damenwertung (nicht als Meisterschaft) zusammengefasst und zusätzlich an der Meisterfeier ausgezeichnet. Auto Sport Schweiz hat deshalb nach den erfolgreichen Erfahrungen im Kartsport beschlossen, einen wettbewerbsübergreifenden Damenpokal für den (modernen) Automobilrennsport zu vergeben. Damit untermauern wir zum einen den Goodwill gegenüber den Forderungen aus Sport und Sportpolitik und werden zum anderen auch den «neuzeitlichen» Bedürfnissen der Öffentlichkeit gerecht.

Sabrina Fankhauser Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...aber auch NAT-Pilotinnen wie Sabrina Fankhauser...

Das Projekt vereint alle Arten von Geschwindigkeitsrennen (also beispielsweise auch Dragster) und jede Inhaberin einer Schweizer Lizenz sollte die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen. Um der grossen Anzahl von Co-Pilotinnen im Schweizer Rallyesport Rechnung zu tragen, werden auch die Beifahrerinnen bei der Punktevergabe berücksichtigt. Die Teilnehmerinnen müssen sich vor Saisonbeginn (1. März 2024) für den Damenpokal registrieren lassen und ihre Ergebnisse jeweils innerhalb von zwei Wochen nach dem Rennen, an welchem sie teilgenommen haben, der Geschäftsstelle zur Auswertung vorlegen.

Das entsprechende Anmeldeformular wird noch diesen Monat veröffentlicht und sämtlichen Lizenzinhaberinnen zur Verfügung gestellt. Die Top 3 werden am Ende des Jahres prämiert.

Sarah Lattion Lisiane Zbinden Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...sowie Co-Pilotinnen wie Sarah Lattion (2. v.l.) oder Lisiane Zbinden (2. v.r.) teilnehmen © F1 Academy/Eichenberger

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27.12.2023 Die Schweizer bei der Rallye Dakar
Boulanger Edourd Audi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der mit Schweizer Lizenz fahrende Edouard Boulanger navigiert den 14-fachen Dakar-Sieger Stéphane Peterhansel in einem der drei Audis © Audi

Die Rallye Dakar ist eine der härtesten Rallyes der Welt. Drei Schweizer Piloten sind diesmal mit am Start. Dazu ein Schweizer Navigator, der weiss, wie man die Wüstenschlacht gewinnt.

Die Rallye Dakar zählt unumstritten zu den grössten Abenteuern im Motorsport. 2024 findet bereits die 45. Ausgabe statt. Zum fünften Mal ist Saudi-Arabien der Austragungsort. Ihren Ursprung hat die «Dakar» in Afrika. Von 1979 bis 2007 wurde die Wüstenrallye auf der «Originalstrecke» von Paris nach Dakar (später u.a. auch von Lissabon nach Dakar) abgehalten. 2008 musste das weltweit grösste Offroad-Event wegen Terrorwarnungen kurzfristig abgesagt werden. Von 2009 bis 2019 wurde die «Dakar» in Südamerika ausgetragen.

Auch die diesjährige Ausgabe hat es in sich. 7900 Kilometer stehen auf dem Programm. 4800 davon werden gewertet. Als besondere Herausforderung gibt es eine 48-Stunden-Marathonetappe über 600 Kilometer. Der Startschuss erfolgt am 5. Januar. Die letzte Etappe geht zwei Wochen später am 19. Januar über die Bühne – mit dem Zielort Yanbu am Roten Meer.

Am Start sind auch drei Schweizer Fahrer. Allen voran Alexandre Pesci aus St-Sulpice (VD). Der Besitzer der Uhrenmarke Rebellion ist der erfahrenste Schweizer in der saudischen Wüste. 2020 wurde er 43, 2022 belegte er Rang 53. Pesci startet mit Co-Pilot Stephan Kühni auf einem Toyota Hilux mit der #251 in der Klasse T1.

Auch Jérôme de Sadeleer ist wieder dabei. Der gebürtige Gstaader debütierte 2022. Wegen eines Rennunfalls musste er 2023 pausieren. De Sadeleer fährt in der Kategorie der wendigen, doppelsitzigen Wüstenbuggys (SSV) einen Can-Am Maverick XRS Turbo mit der #420.

Der dritte Teilnehmer kommt ebenfalls aus der Westschweiz und feiert seine Premiere: Cédric Goumaz, 40 Jahre alt, aus Choulex. Der Landwirt aus dem Kanton Genf fährt einen MD Optimus Buggy mit der #266 in der Klasse T1.

Dass die Dakar nach wie vor einen besonderen Stellenwert geniesst, zeigt ein Blick auf die Startliste. Alles, was Rang und Namen hat, ist in Saudi-Arabien dabei: Nasser Al-Attiyah, Sébastien Loeb, Carlos Sainz sr., Stéphane Peterhansel usw. Letzterer wird im Übrigen wieder von Edouard Boulanger navigiert. Der in Les Paccots wohnhafte Beifahrer mit französischen Wurzeln tritt mit einer Schweizer Lizenz an und hat 2021 die Dakar an der Seite von Peterhansel gewonnen.

Pesci Kuhni Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alexandre Pesci/Stephan Kühni starten auf einem Toyota Hilux © Rebellion

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20.12.2023 Geschäftsstelle: Öffnungszeiten Festtage
Weihnachten Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz wird in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen sein. Sie können uns wie folgt vor und nach den Festtagen erreichen:

Freitag, 22.12.2023, bis 15.00 Uhr offen
Montag, 25.12.2023 bis und mit Dienstag, 02.01.2024 geschlossen
Mittwoch, 03.01.2024 ab 09.00 Uhr offen

Danach stehen wir Ihnen zu den üblichen Büroöffnungszeiten gerne wieder zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2024!

Auto Sport Schweiz

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18.12.2023 Meisterfeier 2023: Ehre, wem Ehre gebührt
Diner des Champions 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Meisterfeier 2023 fand traditionell im Hotel Bellevue statt © myrally.ch

Die Schweizer Automobil-Meister und Pokalsieger wurden am Freitagabend im Rahmen des «Dîner des Champions» von Auto Sport Schweiz ausgezeichnet. Parallel wurde auch der Auto Sport Schweiz Award verliehen (an Louis Delétraz) und der Gewinner des Young Drivers Projekt 2023 (Kilian Boss) bekanntgegeben.

Feiern und gefeiert werden – so oder ähnlich kann man das traditionelle «Dîner des Champions» umschreiben. Rund 140 geladene Gäste nahmen an der diesjährigen Meisterfeier vom Verband Auto Sport Schweiz im Hotel Bellevue in Bern teil. In neun Kategorien wurden die Champions respektive Pokalsieger der diesjährigen Automobil-Meisterschaften ausgezeichnet. Für die Moderation war (wie schon im Vorjahr) Werner Augsburger, ehemaliger «Chef de Mission» bei Swiss Olympic, zuständig. Neben eingespielten Videos von Bernhard Braegger, dem Verantwortlichen der «Freunde des Schweizer Motorsports», sorgte das Duo «Inmotion» mit Ivo Studer und Jan Schmutz für Unterhaltung. Die zweifachen Welt- und dreifachen Europameister im Yo-Yo stehen seit 20 Jahren auf der Bühne und sind der Beweis, dass Yo-Yo-Spielen viel mehr ist als nur ein Auf und Ab…

Die beiden ersten Fahrer, die am Freitagabend auf die Bühne durften, waren Stephan Burri und Thomas Zürcher. VW-Scirocco-Pilot Burri wurde für seinen überlegenen Gesamtsieg im Berg-Pokal, wo die Preise von Reifenhersteller Yokohama spendiert wurden, ausgezeichnet. Renault-Classic-Cup-Gewinner Zürcher belegte in dieser Disziplin Rang 3. Der Zweitplatzierte Sébastien Coquoz (Opel Kadett) war leider nicht anwesend. Kaum hatte Burri seinen Sitzplatz wieder eingenommen, durfte er erneut auf die Bühne. Diesmal im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Dort sicherte sich der gebürtige Berner, der im Thurgau eine Garage betreibt, Rang 2 – hinter dem diesjährigen Meister Martin Oliver Bürki auf seinem BMW-Eigenbau. Den Pokal für Rang 3 in der diesjährigen Slalom-SM nahm Formel-3-Pilot Philip Egli entgegen.

Burri Buerki Egli 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Top 3 der Slalom-SM: Stephan Burri (2.), Martin Oliver Bürki (1.) und Philip Egli (3.), v.l.n.r. © Eichenberger

Die meisten Auszeichnungen wurden im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft verliehen. Der Coupe Suisse des Rallyes Historiques (VHC) ging in diesem Jahr an Pascal Perroud und Quentin Marchand. Das BMW-Duo setzte sich mit vier Siegen erfolgreich gegen das Ehepaar Eddy und Marion Tapparel (Porsche 911) durch. Platz 3 sicherten sich die Valais-Sieger Florian Gonon/Michel Horgnies (Ford Escort). Im Gleichmässigkeits-Wettbewerb, dem Coupe Suisse des Rallyes Historiques de Régularité, nahmen Laurent und Florence Pernet, ebenfalls ein BMW-Duo, den Preis für Platz 1 entgegen. Rang 2 ging an Yann Dupertuis/Yanis Durussel (VW Golf). Das MG-Gespann René Winz/Johann Rieben wurde Dritter.

Im Schweizer Rallye-Pokal fiel die Entscheidung beim Finale im Wallis zugunsten von Claude Aebi und seinem Sohn Justin Vuffray (Renault Clio). Über den zweiten Platz freute sich Routinier und Allrounder Alphonse Kilchenmann (mit Co-Pilot Benedikt Kargl) auf Suzuki Swift. Rang 3 in dieser Kategorie ging an Olivier Ramel und sein französischer Beifahrer Florian Barrachin (Renault Clio). In der Schweizer-Meisterschaft Rallye Junior setzten sich Jérémy Michellod/Grégory Maître (Citroën C2) erfolgreich durch. Auf den Ehrenplätzen landeten Quentin und Gabriel Claire (Peugeot 106) sowie Damien Lovey/Fabien Gabioud (Peugeot 208).

Hirschi Althaus 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Rallye-Podium (ohne den Gesamtzweiten Jonathan Michellod): Jonathan Hirschi mit Co-Pilotin Sarah Lattion (1.) sowie Sacha Althaus (ganz rechts) mit Beifahrerin Lisiane Zbinden (3.) © Eichenberger

Die grösste Zinnkanne in der Schweizer Rallye-Meisterschaft ging auch 2023 ins Neuenburgische – an Jonathan Hirschi und seine Lebenspartnerin Sarah Lattion. Hirschi hat in diesem Jahr an fünf von sechs Rallyes teilgenommen (zwei davon mit Beifahrer Michaël Volluz) und diese – auf drei verschiedenen Autos und für drei verschiedene Teams – allesamt gewonnen. Wie schon im Vorjahr belegten Jonathan Michellod/Sébastien Fellay Rang 2 hinter Hirschi/Lattion. Den Preis für Platz 2 konnten die beiden leider nicht selber in Empfang nehmen. Bruder Jérémy Michellod, der die Junior-Trophäe bekam, wird die Pokale (familienintern) überreichen. Über Rang 3 freute sich mit Sacha Althaus/Lisiane Zbinden ein weiteres Skoda-Fabia-Gespann.

In der Schweizer Berg-Meisterschaft stand dasselbe Trio wie 2022 respektive 2019 auf dem Podium – allerdings in anderer Reihenfolge. Diesmal war es LobArt-Fahrer Marcel Steiner, der die Trophäe für Platz 1 bei den Rennwagen aus den Händen von NSK-Präsident Andreas Michel entgegennehmen durfte. Für den Berner war es bereits der sechste Titel am Berg. Platz 2 ging an Formel-3000-Pilot Eric Berguerand, der bei den letzten beiden Meisterehrungen noch ganz oben stand. Dritter wurde (zum dritten Mal in Serie) Robin Faustini (Osella FA30). Bei den Tourenwagen triumphierte erstmals Bruno Sawatzki. Der Porsche-Fahrer, der 2022 noch Rang 3 belegte, setzte sich in der abgelaufenen Saison erfolgreich gegen Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo8) und Slalom-Champion Martin Oliver Bürki (BMW E33) durch.

Berguerand Steiner Faustini 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Top 3 der Berg-Meister (Rennwagen): Eric Berguerand (2.), Marcel Steiner (1.) und Robin Faustini (3.), v.l.n.r. © Eichenberger

Neben den zahlreichen Trophäen für die Schweizer Meister und Pokalsieger gab es noch weitere Auszeichnungen. LMP2-Pilot Louis Delétraz wurde für seinen sportlichen Leistungen 2023 mit dem Auto Sport Schweiz Award 2023 ausgezeichnet. Der Genfer gewann in diesem Jahr die Endurance Trophy im Rahmen der WEC (Langstrecken-WM), mit anderen Worten den LMP2-WM-Titel. Ausserdem war er Zweiter bei den prestigeträchtigen 24h von Daytona. Und ebenfalls Klassenzweiter beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans – hinter Fabio Scherer, der beim «Dîner des Champions» auch anwesend war und sich beim Showakt von «Inmotion» grosszügigerweise als «Freiwilliger» meldete…

Ausgezeichnet wurde im Rahmen der offiziellen Meisterfeier auch der «Young Driver» des Jahres. Dieser Titel ging 2023 (nach achtjähriger Pause) an den Berner Kart-Piloten Kilian Boss. Dieser freute sich nicht nur über den Gewinn des Young Drivers Projekt 2023 und das damit verbundene Preisgeld von 30'000 Franken, der 17-jährige Boss war nahezu sprachlos, eine Motorsportgrösse wie Peter Sauber persönlich getroffen zu haben. «Ich hätte nie gedacht, dass ich hier Herrn Sauber einmal die Hand schütteln darf. Ich bin überwältigt und kann noch gar nicht richtig begreifen, dass ich das Young Drivers Projekt 2023 gewonnen habe.» Über Platz 2 freute sich Kai Perner. Dritter wurde Timéo Ruppen. Neben dem Pokal gab es für die Top 3 auch je einen Gutschein von Uhrenhersteller Edox.

Auch sämtliche Top 3 in den Schweizer Meisterschaften wurden zusätzlich beschenkt. Jedem Schweizer Meister respektive jeder Schweizer Meisterin wurde ein Jahresabo von Update Fitness offeriert. Sämtlichen Sachpreis-Sponsoren sei an dieser Stelle von Auto Sport Schweiz ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.

Schnellmann Sawatzki Buerki 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Top 3 der Berg-Meister (Tourenwagen): Roger Schnellmann (2.), Bruno Sawatzki (1.) und Martin Oliver Bürki (3.), v.l.n.r. © Eichenberger

Die Top 3 aller Kategorien:

Schweizer Berg-Pokal

1. Stephan Burri, IS/VW Scirocco
2. Sébastien Coquoz, E1/Opel Kadett
3. Thomas Zürcher, RCC/Renault Clio

Schweizer Slalom-Meisterschaft
1. Martin Oliver Bürki, E1/BMW E33
2. Stephan Burri, IS/VW Scirocco
3. Philip Egli, E2-SS/ Dallara F393

Coupe Suisse des Rallyes Historiques VHC
1. Pascal Perroud/Quentin Marchand, J2/BMW M3
2. Eddy Tapparel/Marion Tapparel, I/Porsche 911 SC
3. Florian Gonon/Michel Horgnies, H1/Ford Escort

Coupe Suisse des Rallyes Historiques Régularité VHRS
1. Laurent Pernet/Florence Pernet, BMW 325ix
2. Yann Dupertuis/Yanis Durussel, VW Golf GTI
3. René Winz/Johann Rieben, MG B GT

Schweizer Rallye-Pokal
1. Claude Aebi/Justin Vuffray, ISN/Renault Clio
2. Alphonse Kilchenmann/Benedikt Kargl, ISA/Suzuki Swift
3. Olivier Ramel/Florian Barrachin (F), ISN/Renault Clio

Schweizer Meisterschaft Rallye Junior
1. Jérémy Michellod/Grégory Maître, R2/Citroën C2
2. Quentin Claire/Gabriel Claire, ISA/Peugeot 106
3. Damien Lovey/Fabien Gabioud, R2/Peugeot 208

Schweizer Rallye-Meisterschaft
1. Jonathan Hirschi/Michaël Volluz, Rally2/Skoda Fabia
2. Jonathan Michellod/Stéphane Fellay, Rally2/Skoda Fabia
3. Sacha Althaus/Lisiane Zbinden, Rally2/Skoda Fabia

Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen
1. Bruno Sawatzki, IS/Porsche 911 Cup
2. Roger Schnellmann, E1/Mitsubishi Lancer
3. Martin Oliver Bürki, E1/BMW E33

Schweizer Bergmeisterschaft der Rennsportwagen
1. Marcel Steiner, E2-SC/LobArt LA01
2. Eric Berguerand, E2-SS/Lola FA99
3. Robin Faustini, E2-SS/Osella FA30

Weitere Bilder finden Sie auf:
https://www.facebook.com/AutoSportSchweiz/

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Sauber Deletraz 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Peter Sauber mit Award-Gewinner Louis Delétraz © Eichenberger

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16.12.2023 Auto Sport Schweiz Award 2023 geht an Louis Delétraz
Louis Deletraz Bern 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz: ASS-Award-Gewinner 2023 © Eichenberger

Louis Delétraz hat den begehrten Auto Sport Schweiz Award für seine motorsportlichen Leistungen 2023 erhalten. Der Preis wurde dem 26-jährigen Genfer beim «Dîner des Champions», der offiziellen Meisterfeier, überreicht.

Der Verband Auto Sport Schweiz (ASS) und ihre Nationale Sportkommission (NSK) würdigen mit dem Auto Sport Schweiz Award jedes Jahr besondere Verdienste um den Schweizer Motorsport. 2023 geht der Preis nach Genf – an Louis Delétraz. Der 26-Jährige hat sich nach zwei Titeln in der European Le Mans Series (2021 und 2022) in dieser Saison die Endurance Trophy im Rahmen der Langstrecken-WM, also den inoffiziellen LMP2-WM-Titel, gesichert. Beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Daytona belegte Delétraz darüberhinaus den zweiten Platz in der Prototypenklasse.

«Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel», sagte Delétraz bei der Preisverleihung in Bern. «Es ist der wichtigste Preis, den es im Schweizer Motorsport gibt. Dass ich in einer Liste mit so berühmten und erfolgreichen Fahrern wie Sébastien Buemi, Marcel Fässler oder Fabio Leimer auftauche, ist eine grosse Ehre für mich. Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei allen Leuten bedanken, die diesen Titel möglich gemacht haben und mich seit vielen Jahren unterstützen.»

Delétraz hat mit seinen Teamkollegen Robert Kubica und Rui Andrade drei von sieben Rennen gewonnen. Abgesehen vom Auftaktrennen in Sebring, da wurden Delétraz & Co. Vierte, ist das WRT-Trio bei allen Läufen auf dem Podium gestanden. Bei den legendären 24 Stunden von Le Mans belegte Delétraz den zweiten Klassenrang hinter Sieger Fabio Scherer.

Delétraz’ Karriere hat 2008 – wie könnte es anders sein – im Kart begonnen. Schon in seinem zweiten Jahr sicherte er sich in der VEGA Trofeo den Titel bei den Super Minis. 2011 gewann er (ebenfalls in der VEGA) die Junioren-Kategorie. 2012 wechselte der damals 15-jährige Delétraz in den Automobilrennsport. Seine Premierensaison absolvierte Louis im Formel BMW Talent Cup. 2013 bis 2015 war er in der Formel Renault 2.0 erfolgreich. 2015 sicherte er sich den Titel im Northern European Cup. Im noch besser besetzten Eurocup wurde er Gesamtzweiter. Noch im selben Jahr wechselte der Genfer in die Formel Renault 3.5. 2016 verpasste er den Titel haarscharf. Mit zwei Siegen und insgesamt neun Podestplätzen zählte der damals für die Renault Academy fahrende Westschweizer zu den aussichtsreichsten Kandidaten im Nachwuchsrennsport. Ende 2016 debütierte er – 19-jährig – in der Formel 2. Dort kam die Karriere aber nie so richtig in Fahrt. Delétraz blieb in 92 Rennen sieglos. Ein achter Gesamtrang war das höchste der Gefühle. Rückblickend sagt er: «Ich war zu keinem Zeitpunkt im richtigen Team.»

Obwohl die Ergebnisse nicht dem entsprachen, was Louis sich vorstellte, verpflichtete ihn HaasF1 als Testfahrer. Von 2018 bis 2020 verbrachte er drei Jahre im Team von Gene Haas. Zum Stammfahrer schaffte er es nicht. Auch nicht, als das Team einen Ersatz für Romain Grosjean brauchte, als dieser in Bahrain 2020 seinen Feuerunfall hatte. Statt Delétraz sass Pietro Fittipaldi bei den letzten beiden Rennen der Saison im Cockpit. «Es waren nicht allein die Finanzen ausschlaggebend», sagt Delétraz. «Es war auch viel Politik im Spiel. Und dass ich in der Formel 2 keine Rennen gewonnen hatte, half sicher auch nicht.»

Die Nicht-Berücksichtigung bei HaasF1 führte dazu, dass die Formelsport-Karriere des heute 26-Jährigen in einer Sackgasse steckte. Ein fünftes Jahr in der Formel 2 wäre reine Geldverschwendung gewesen. Delétraz musste sich nach einem neuen Betätigungsfeld umschauen – und wechselte zu den Sportwagen. Dort sicherte er sich 2021 an der Seite von Robert Kubica und Ye Yifei auf Anhieb den LMP2-Titel in der European Le Mans Series mit drei Siegen in sechs Rennen. Dem verpassten Triumph bei den legendären 24 Stunden von Le Mans weint Delétraz noch heute nach. An der Box musste er mitansehen, wie Teamkollege Yifei in der letzten Runde wegen eines Kurzschlusses stehenblieb.

Auch ohne Le-Mans-Klassensieg machte Delétraz 2022 dort weiter, wo er 2021 aufgehört hatte: auf dem obersten Treppchen der ELMS. Diesmal sicherte er sich den Titel gemeinsam mit Ferdinand Habsburg. Parallel bestritt Delétraz die LMP2-Meisterschaft in den USA (IMSA) und verhalf Stallgefährte John Farano und seinem Team zum Titelgewinn. In diesem Jahr absolvierte Delétraz wie bereits erwähnt die LMP2-WM im Rahmen der WEC. Dass er diese mit drei Siegen aus sieben Rennen ebenfalls auf Anhieb gewann und obendrauf Gesamtzweiter bei den 24h von Daytona wurde, zeigt, aus welchem Holz der einstige VEGA-Pilot geschnitzt ist.

Die Award-Gewinner im Überblick
2007 Sébastien Buemi und Ulrich Giezendanner
2008 A1 Team Switzerland
2009 Fabio Leimer
2010 Peter Sauber
2011 Marcel Fässler
2012 (keine Vergabe)
2013 Fabio Leimer
2014 Sébastien Buemi
2015 Stefano Comini
2016 Neel Jani
2017 Paul Gutjahr und Daniel Fausel
2018 Mario Illien
2019 Sébastien Buemi
2020 Fredy Lienhard
2021 (keine Vergabe)
2022 (keine Vergabe)
2023 Louis Delétraz

Louis Deletraz Bahrain 2023 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
LMP2-Weltmeister: Louis Delétraz beim WEC-Finale in Bahrain

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15.12.2023 Samir Ben fährt 2024 im Michelin Le Mans Cup
Samir Ben 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Samir Ben wechselt 2024 in den Michelin Le Mans Cup...

Der 20-jährige Rennfahrer aus Worb (BE), Samir Ben, schafft den Sprung in den «Michelin Le Mans Cup» und wird zusammen mit dem Bronze Fahrer Pieder Decurtins und dessen Schweizer Team Haegeli T2 Racing an den Start gehen.

Hartes Training, unermüdliche Sponsorensuche, und ein beeindruckendes Lehrjahr 2023 im LMP3-Rennauto öffnen dem jungen Berner Samir Ben die Türen zum Michelin Le Mans Cup. Zwei erfolgreiche Rennen im Rahmen der Ultimate Cup Series sowie zwei beeindruckende Rennen im Michelin Le Mans Cup, mit dem renommierten Team GRAFF aus Paris, verhalfen Samir, seine Förderer zu überzeugen, um im sehr stark besetzten Fahrerfeld vom MLMC starten zu können. Ben wird seine Premierensaison im Team Haegeli T2 Racing von Pieder Decurtins und Carlo Haegeli absolvieren.

«In einem Schweizer Team, am MLMC, mit einem Schweizer Bronze-Fahrer fahren zu können, also ein reines Schweizer Team zu haben, hat mich sofort gereizt», sagt Samir Ben. «Wir werden alles tun und sind sehr zuversichtlich, ganz vorne mitmischen zu können und werden so, das Schweizer Kreuz in ganz Europa, mit Stolz vertreten.»

Samir Ben ist zehn Jahre erfolgreich Kart beim Team Swiss Hutless gefahren. Er wurde zwei Mal zum besten Nachwuchsfahrer der Schweiz gekrönt. Anschliessend ist er mit dem Team Jenzer Motorsport in der italienischen Formel 4 gefahren, wo er im ersten Jahr zwölf Meisterschaftspunkt holte, was in der italienischen F4-Meisterschaft zuvor kein Schweizer Pilot geschafft hat. Im darauffolgenden Jahr startete er mit seinem F4, an der ADAC-Meisterschaft. 2022 musste er aus budgetären Gründen pausieren, ehe er dann wie eingangs erwähnt dieses Jahr in der LMP3 diverse Erfolge feiern konnte.

T2 Haegeli Racing Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
...und fährt dort einen Duqueine-LMP3 von T2 Haegeli Racing © MLMC

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14.12.2023 Champions Week, Teil 5: Marcel Steiner
Marcel Steiner Meister 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner: Schweizer Berg-Meister 2023 bei den Rennsportwagen

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche ist Marcel Steiner an der Reihe, Schweizer Berg-Meister 2023 bei den Rennwagen.

2018 war Marcel Steiner zum letzten Mal Schweizer Berg-Meister. 2019 musste er Eric Berguerand das Feld überlassen. 2020 und 2021 hiess der ungeliebte Sieger «Corona». 2022 war die Reihe erneut an Berguerand. Dass es 2023 endlich wieder klappte, freute den 48-Jährigen sehr. Die Durststrecke ist beendet. Das Projekt «Turbomotor» hat – etwas länger als erwartet – doch noch den erhofften Erfolg gebracht.

Mit seinem sechsten Triumph beim Heimrennen am Gurnigel machte Steiner den sechsten SM-Titel klar. Steiner verwertete an seinem Hausberg gleich den ersten Matchball. Im ersten Lauf fuhr er einen neuen Streckenrekord. Und auch im zweiten war er schneller als «Bergus». Weil dieser dann wegen Motorproblemen auf den dritten Heat verzichtete, stand Steiner vorzeitig als Champion fest. Was einfach klingt, war in der Tat aber eine ziemliche Herkulesaufgabe. «Eric hat mich richtig herausgefordert. Und ich ihn hoffentlich auch», sagt Steiner. «Einmal war er schneller, dann wieder ich. Für mich und mein Team ist der Titel eine Genugtuung. Wir haben lange gebraucht, um mit dem LobArt-Honda/Helftec dorthin zu gelangen, wo wir heute stehen.»

Zu Beginn der Saison hatte Steiner keinen exakten Plan, wo er und sein Team stehen. Zumindest hatte er das vor dem ersten Rennen zur Schweizer Meisterschaft so zu Protokoll gegeben. Mit dem Entscheid, auf synthetisch hergestellten Treibstoff zu setzen, kam eine weitere Unbekannte dazu. «Wir hatten keine Erfahrungswerte mit Synfuel. Wir konnten erst nach ein paar Rennläufen wissen, ob es ein Nachteil ist oder nicht.» Wie sich herausstellte, war es keiner. Steiner pulverisierte schon im ersten Lauf am Hemberg den Streckenrekord. «Mir war gar nicht bewusst, warum die Leute klatschten. Ja, ich hatte kein schlechtes Gefühl. Aber dass es ein neuer Streckenrekord war, das hatte ich nicht erwartet.»

Mit dem Sieg in Hemberg in der Tasche ging es nach La Roche. Dort überkam einen das Gefühl, der gelungene Auftakt könnte auch eine Eintagesfliege gewesen sein. Denn Berguerand schlug zurück – und distanzierte seinen langjährigen Konkurrenten. Steiner verlor in der Addition der beiden schnellsten Läufe fast drei Sekunden. Und auch in Massongex und Anzère lag er im Hintertreffen. Vor der Sommerpause meinte er gegenüber ASS: «Wenn Eric so weitermacht, wird das auch dieses Jahr nichts mit meinem sechsten Titel. Er muss mal Zweiter oder besser noch Dritter werden.»

Den Gefallen, Dritter in einem Rennen zu werden, machte Berguerand dem Routinier aus Oberdiessbach nicht. Musste er auch nicht. Weil Berguerand bekanntlich auf das Rennen in Les Rangiers verzichtet, lag Steiner vor Oberhallau wieder in Führung. Und diese gab er nicht mehr ab. Berguerand verschlief nach eigenen Angaben den ersten Lauf im Schaffhausischen. Und weil es im zweiten komplett nass war, nutzte es ihm nichts, dass er Steiner 3,5 Sekunden abhängte. Im dritten Durchgang rückte Steiner die Hackordnung wieder zurecht: 0,6 Sekunden Vorsprung –Meisterschaftsführung ausgebaut, Mission erfüllt.

Danach ging’s zum Gurnigel. Der Rest ist Geschichte. Denn auch ohne neuen Streckenrekord vor der eigenen Haustüre wäre Steiner Meister geworden. Was den Ausschlag gab, konnte auch Steiner nicht genau erklären. Harte Arbeit, Disziplin und ein Quäntchen Glück gehörten sicher dazu. Und übers Jahr gesehen war Steiner konstanter. Vor Hemberg fuhr er im österreichischen Rechberg. Und war deshalb – im Vergleich zu Berguerand, dessen Saison erst in Hemberg anfing – schon auf Betriebstemperatur, als es im Toggenburg losging. Gleiches gilt für die «Sommerpause». Während Berguerand von Anzère bis Oberhallau pausierte, blieb Steiner zuerst in Osnabrück und danach in Les Rangiers «im Flow» und sammelte dort nicht nur Erfahrung, sondern mit zwei Siegen auch viel Selbstvertrauen.

In Sachen Titeln steht es zwischen Steiner und Berguerand nun 6:7 (aus Sicht von Steiner). Ob er 2024 den Ausgleich erzielt? «Es ist noch etwas früh, um darauf eine Antwort zu geben», meint Steiner mit einem Augenzwinkern. «Aber die Saison 2023 hat gezeigt, dass es möglich ist.»

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13.12.2023 Nachruf Christoph Mattmüller
Christioph Mattmueller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christoph Mattmüller, 1959–2023

Am selben Tag wie Andy Feigenwinter, am Donnerstag, 7. Dezember, ist auch der ehemalige Berner Interswiss-Meister Christoph Mattmüller im Alter von 64 Jahren verstorben. Laut seiner Ehefrau Verena hatte Christoph im April dieses Jahres die Diagnose «Krebs» erhalten. «Es war typisch für ihn», so Verena Mattmüller, «er wollte es niemandem sagen.»

«Chrigu» war Automechaniker aus Leidenschaft. 1985 gründete er seine Firma in Ittigen (BE). 1998 konnte er die Räumlichkeiten einer stillgelegten Schreinerei in Bolligen erwerben und baute diese zu einer modernen Werkstatt um. Die Garage Mattmüller ist aber nicht bloss eine normale Garage für alle Automarken, sie hat sich auf Motorentuning für Wettbewerbsmotoren und Youngtimer spezialisiert. Dass Inhaber Christoph ab 1987 selber Rennen fuhr (angefangen hat er in der Formel Ford), versteht sich deshalb von alleine.

Einen seiner grössten Erfolge feierte Mattmüller gleich zu Beginn seiner Karriere – mit dem Sieg in der Interswiss Trophy 1990 auf einem 190 PS starken VW Scirocco. Dank seiner Konstanz (nur ein technisch bedingter Ausfall) gewann er mit bescheidenem Aufwand den Titel in seiner ersten vollen Saison. Im Jahrbuch «Rennsport Schweiz» von 1990 liess er sich wie folgt zitieren: «Die Saison hat mich mit allen Ersatzteilen und Spesen vielleicht 15'000 Franken gekostet. Als Reifen verwendete ich gebrauchte Slicks, die mir Yokohama-Vertreter Tschuck von Seitenwagenfahrern verkaufte.»

2018 stand Mattmüller noch einmal auf dem Podium der IS Trophy. Diesmal wurde er Zweiter – nur vier Punkte hinter Rolf Burri, dafür knapp vor Frédéric Neff. Überhaupt war 2018 ein erfolgreiches Jahr für den Tuner aus Bolligen. Im Berg-Pokal sicherte er sich mit vier Siegen und drei zweiten Plätzen den dritten Schlussrang. Seinen letzten Klassensieg errang er beim diesjährigen Bergrennen von Ayent nach Anzère. Auch in La Roche wollte er starten, war aber zu spät und konnte aufgrund der limitierten Startplätze nicht am Rennen teilnehmen. Sein letztes Bergrennen bestritt er in Les Rangiers. Nach klarer Klassenbestzeit im ersten Durchgang musste Mattmüller seinen 1,6-Liter-Scirocco im zweiten Lauf mit einem Motorschaden abstellen.

Sein Schwiegersohn, Slalom-Meister Martin Oliver Bürki, der in der Garage seines Schwiegervaters arbeitet und den Betrieb im Sinne von Christoph ab sofort weiterführt, bringt es auf den Punkt: «In Les Rangiers hat das Herz des Scirocco aufgehört zu schlagen. Nun hat leider auch seines aufgehört.»

Christoph Mattmüller hinterlässt seine Ehegattin Verena sowie Tochter Tina. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Mattmüllers Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Abdankung im engsten Familienkreis statt.

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12.12.2023 Schweizer Meisterschaft Rallye Junior: Das ist 2024 neu
Jeremy Michellod Chablais 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der Junior-Titel 2023 ging an Jérémy Michellod/Grégory Maître © Eichenberger

Seit 2012 wird im Rahmen der Schweizer Rallye-Meisterschaft auch ein Junioren-Championat ausgetragen. Für die Saison 2024 erfährt dieses ein paar Anpassungen. Wir haben diese für Sie zusammengefasst.

Über die neue Junioren-Meisterschaft Berg/Slalom für 2024 haben wir vergangene Woche bereits ausführlich informiert (siehe Link). Auch in der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior gibt es für die kommende Saison ein paar Anpassungen.

Die Organisation und Promotion der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior lag bisher in den Händen der BZ Consult GmbH von Brice Zuffrey. Ab 2024 fällt diese Vor-Ort-Betreuung weg. Alle Fahrer, die im Besitze einer NAT- oder INTLizenz von Auto Sport Schweiz sind und sich mittels offiziellem Einschreibeformular angemeldet haben, werden automatisch für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior berücksichtigt. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmenden nicht älter als 25 Jahre sein dürfen (Jahr in dem Sie das 25. Altersjahr erreichen). Fahrer respektive Fahrerinnen, die in der Disziplin Rallye über eine Nationale und/oder Internationale Priorität verfügen, sind für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior nicht zugelassen.

Für die Schweizer Meisterschaft Rallye Junior werden nur die Fahrzeuge der Klassen RC3 bis RC8, sowie die Fahrzeuge der Klassen RC9 und RC10 bis 2000 cm3 zugelassen, die Letztgenannten ausschliesslich mit Zweiradantrieb.

Das Schlussklassement der Meisterschaft wird aufgrund des höchsten Punktetotals erstellt (alle Klassen zusammengefasst). Um im Schlussklassement berücksichtigt zu werden, muss ein Fahrer respektive eine Fahrerin an mindestens drei für die Meisterschaft zählenden Veranstaltungen teilgenommen haben. Die Anzahl der gewerteten Resultate beträgt das Total weniger zwei (es werden also nur die vier besten Ergebnisse gewertet).

Im Sinne der Nachwuchsförderung wird dem Sieger für das darauffolgende Jahr die Lizenz der ASS offeriert. Die Top 3 der Schweizer Meisterschaft Rallye Junior werden am Ende des Jahres beim «Dîner des Champions» offiziell ausgezeichnet.

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11.12.2023 Nachruf Andy Feigenwinter
Andy Feigenwinter Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Andy Feigenwinter, 1967–2023

Völlig unerwartet ist am Abend des 7. Dezember Andy Feigenwinter an einem Herzinfarkt gestorben. Der Schweizer Tourenwagen-Meister von 2019 wurde 56 Jahre alt. Zusammen mit Sohn Raphi, Dritter der Tourenwagen-SM 2019, leitete Andy Feigenwinter in Reinach (BL) ein erfolgreiches Sanitärunternehmen mit rund 35 Angestellten.

Feigenwinter hat den Rennbazillus schon in den 70er-Jahren aufgelesen. Sein Onkel René Eugster, ein ehemaliger Renault-5-Pokal-Fahrer, hatte in Schaffhausen einen Go-Kart-Shop. Von dem wurde Klein-Andy magisch angezogen. Den Weg in den Motorsport fand Feigenwinter 1987 bei einem Besuch eines Ferrari-Raid in Modena. Vom Mythos Ferrari angezogen kaufte er einen 308er. Dem folgte schon bald ein 355 Challenge. Danach kam der «Zebra-Ferrari», wie ihn Feigenwinter nannte. Ein Auto, zu dessen Vorbesitzern der ehemalige GP-Pilot Arturo Merzario zählte. «Ich liebte diese Ferraris. Aber je moderner sie wurden, desto grösser wurde die Anzahl der Kohlefaserteile. Und das ging ins Geld», sagte Feigenwinter einst.

Um seine Motorsportambitionen zu stillen, fuhr er 2009 einen Lotus Exige und wurde damit British Sportscar Champion. Im Jahr darauf wechselte er zu den Prototypen und gewann mit Pedrazza Motorsport zwei Mal hintereinander die Sports Car Challenge. 2012 und 2013 holte er im Crosslé-Cup, eine Meisterschaft mit Autos aus den späten Sechzigerjahren, zwei Mal den Titel.

Zum Schweizer Rennsport kam Andy über seinen Sohn Raphi. Der hatte sich 2017 für die Berg-Junioren-Meisterschaft angemeldet. Und das entfachte auch bei Feigenwinter sr. das Feuer. Mit einem Lotus Exige fuhr er 2018 in der Klasse der SuperSerie. Hätte er überall die zur vollen Punktzahl nötigen Konkurrenten gehabt, wäre Feigenwinter schon 2018 Meister geworden. So schaute am Ende Platz 3 heraus. 2019 stand dem Titel bei den Tourenwagen dann nichts mehr im Weg. Bis auf das Rennen in Anzère pulverisierte er alle Rekorde mit dem grünen Lotus Exige.

Nach dem SM-Titel konzentrierte sich Feigenwinter wieder auf Rundstreckenrennen. Mit seinem Porsche 997 GT2 RSR nahm er u.a. bei der Endurance Racing Legends, eine Rennserie vom französischen Veranstalter Peter Auto, teil. Sprach er von diesen Rennen und den Autos, die er so sehr liebte, funkelten seine Augen.

Andy Feigenwinter hinterlässt seine Ehefrau Claudine sowie sein Sohn Raphi. Dass er mit ihm 2019 als Dritter auf dem Podium der Tourenwagen-SM gestanden hatte, machte Feigenwinter sr. fast noch stolzer als sein eigener Titel. Auto Sport Schweiz spricht der Familie, den Verwandten und Freunden des Verstorbenen sein aufrichtiges Beileid aus. Ein Termin für die öffentliche Abdankung steht noch nicht fest. Die Beisetzung findet im engen Familienkreis statt.

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11.12.2023 Frauenteam für «Rally Jameel» gesucht
Rally Jameel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mit solchen Autos wird die Rally Jameel absolviert © Rally Jameel

Saudi-Arabien gibt in Sachen Motorsport richtig Gas. Für die «Rally Jameel» kann sich auch ein Schweizer Team bestehend aus zwei Damen melden. Kost und Logis werden vom Organisator übernommen. Auch das Auto wird vom Veranstalter zur Verfügung gestellt.

Vom 4. bis 8. März 2024 findet in Saudi-Arabien die 3. Ausgabe der «Rally Jameel» statt. Diese führt in fünf Tagen von Ha-il (im Landesinneren) nach Jeddah (am Roten Meer). Die Rallye wird mit handelsüblichen 4WD-Fahrzeugen absolviert und steht NUR Frauen offen. Anders als bei der «Dakar» geht es bei der «Rally Jameel» nicht um Speed, sondern um die Fähigkeit, eine vorgegebene Route (mittels Navigationshilfsmitteln) zurückzulegen. Pro Tag stehen zwischen 300 und 500 Kilometer auf dem Programm. Das siegreiche Team wird anhand eines Punktesystems ermittelt.

Auto Sport Schweiz hat vom Automobilverband Saudi-Arabien eine Einladung für ein solches Zweierteam erhalten. In der Einladung inbegriffen sind:

  • zwei Flüge Economy-Klasse
  • ein DZ in einem Hotel sowie ein «möbliertes» Zelt bei den Biwaks
  • Transfer vom Flughafen ins Hotel
  • Halbpension für die Teilnehmerinnen während der gesamten Dauer der Rallye
  • ein 4WD-Fahrzeug, das vom Organisator zur Verfügung gestellt wird

Interessierte können sich bei und melden (eichenberger@motorsport.ch). Der Anmeldeschluss ist allerdings schon bald: am Freitag, 15.12. WICHTIG: eine INT-Lizenz ist Voraussetzung!

Mehr Infos erhalten Sie auf www.rallyjameel.com

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07.12.2023 Neue Junior-Meisterschaft am Berg und bei Slaloms
Jannis Jeremias Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jannis Jeremias auf seinem 1,6-Liter-VW-Polo wäre einer, der sich für die neue Schweizer Junior-Meisterschaft anmelden könnte © Eichenberger

Die Schweizer Berg- und Slalom-Meisterschaft wird 2024 aufgewertet. Neu gibt es eine kombinierte Meisterschaft für Junioren bis 25 Jahre. Gefahren werden darf mit Tourenwagen bis 2,5 Liter und Rennwagen bis 2 Liter.

Von 2017 bis 2019 gab es im Rahmen der Schweizer Berg-Meisterschaft auch ein Championat für Junioren. Gefahren wurde damals mit einheitlichen Toyota GT86 RS. Das Projekt wurde von Auto Sport Schweiz aufgegleist und unterstützt und vom Eventcenter Seelisberg umgesetzt. Drei Schweizer Junioren-Meister sind aus dieser Serie hervorgegangen: Rolf Reding (2017), Thomas Schmid (2018) und Rico Thomann (2019). 2020 wurde das Projekt erneut ausgeschrieben. Ein Mangel an Teilnehmern, finanzielle Gründe und die Pandemie sorgten dafür, dass das Projekt nicht fortgesetzt wurde.

2024 wird es nun einen neuen Anlauf geben. Diesmal handelt es sich um eine kombinierte Junior-Meisterschaft, die aus vier Bergrennen und vier Slaloms besteht und die mit den eigenen Fahrzeugen bestritten wird. Die NSK hat in ihrer letzten Sitzung diesbezüglich die Termine fixiert. Zur Junior-Meisterschaft 2024 zählen die Bergrennen Hemberg, Anzère, Oberhallau und Gurnigel sowie die Slaloms von Frauenfeld, Bure, Chamblon und Romont (siehe Kalender).

Alle Fahrer, die im Besitz einer NAT- oder INT-Lizenz der ASS sind und die sich mittels offiziellem Einschreibeformular angemeldet haben, werden für das Junior-Championat berücksichtigt. Die Teilnehmer dürfen nicht älter als 25 Jahre sein (Jahr, in dem sie das 25. Altersjahr erreichen). Gefahren werden darf mit Tourenwagen bis 2,5 Liter und Rennwagen bis 2 Liter. Es gibt eine Wertung – mit zwei Streichresultaten: eines bei einem Slalom, eines bei einem Bergrennen. Meister oder Meisterin wird, wer disziplinenübergreifend die meisten Zähler holt.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Junior-Meisterschaft Berg/Slalom werden mittels Extra-Aufklebern auf ihren Autos erkenntlich gemacht. Bezüglich Einschreibung für die Junior-Meisterschaft werden wir ab Januar 2024 informieren. Weitere Infos können Sie auch den NSK-Mitteilungen im ASS-Magazin entnehmen, dass diesen Freitag an alle Lizenzierte verschickt wird.

Der Schweizer Meister Junior 2024 erhält für die Saison 2025 seine Rennlizenz gratis. Ausserdem qualifiziert er sich für die FIA Motorsport Games, die vom 23. bis 27. Oktober 2024 in Valencia (E) stattfinden, in der Kategorie Slalom Auto. Darüberhinaus ist er (oder sie) wie der Schweizer Meister Rallye Junior zum «Dîner des Champions» nach Bern eingeladen.

Junior Meisterschaft 2019 Toyota Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zwischen 2017 und 2019 gab es bereits eine Junioren-Meisterschaft. Allerdings nur am Berg und mit identischen Fahrzeugen © Eichenberger

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05.12.2023 Nicolas Leutwiler als erfolgreichster Privatfahrer ausgezeichnet
Nicolas Leutwiler 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Amateurrennfahrer Niki Leutwiler: Sieger des Porsche Cup 2023 © Porsche

Der Schweizer Amateurfahrer Nicolas «Niki» Leutwiler hat den Porsche Cup 2023 gewonnen und wurde dafür am vergangenen Wochenende am Firmensitz in Weissach ausgezeichnet. Auto Sport Schweiz gratuliert dem 63-Jährigen zu diesem Titel.

Im Rahmen der «Night of Champions» am Entwicklungsstandort Weissach stellte Porsche am vergangenen Samstag nicht nur sein umfangreiches Programm für das kommende Jahr vor, der Sportwagen-Hersteller zeichnete auch die Porsche-Meister von 2023 aus. Einer von ihnen kommt aus der Schweiz: Nicolas Leutwiler. Der 63-Jährige hat in der abgelaufenen Saison den Porsche Cup 2023 gewonnen. Der Hobbyfahrer aus Feusisberg sammelte in der Wertung der besten Amateurpiloten am Steuer von Porsche-Kundenfahrzeugen insgesamt 17’312 Punkte. Damit verwies Niki Leutwiler den Deutschen Robert Renauer (13’758 Punkte) und Vorjahressieger Ralf Bohn (12’633 Punkte) auf die Plätze 2 und 3.

Der Gewinner des Porsche Cups 2023 feierte in der abgelaufenen Saison zahlreiche Erfolge unter anderem am Steuer des 911 GT3 R in der Asian Le Mans Series und der GT World Challenge sowie im Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport in der GT4 European Series. Als Preis erhält Leutwiler ein Porsche-Strassenfahrzeug nach Wahl im Wert von bis zu 150’000 Euro. Die traditionsreiche Auszeichnung basiert auf einer Idee von Ferry Porsche und wird alljährlich seit 1970 an erfolgreiche Amateurfahrer verliehen.

Insgesamt wurde der Preis erst zum vierten Mal in die Schweiz vergeben. Die bisherigen CH-Gewinner waren:
1996, Bruno Eichmann
1995, Lilian Bryner/Enzo Calderari
1975, Claude Haldi

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05.12.2023 Bergrennen auf die Sattelegg nimmt Formen an
Sattelegg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Im Wägital soll es in absehbarer Zeit ein Bergrennen geben

Pläne für ein Bergrennen auf die Sattelegg im Kanton Schwyz gab es bereits in der Vor-Corona-Zeit. Nun hat das Projekt Fahrt aufgenommen – wie ein Zeitungsartikel im March-Anzeiger vom 29. November 2023 beweist.

Acht Bergrennen wurden in der diesjährigen Schweizer Berg-Meisterschaft ausgetragen. Mit dem Bergrennen in Reitnau, das im nächsten Jahr nach fünf Jahren Pause unter der Leitung der Equipe Bernoise ein Comeback feiern soll, werden es 2024 neun Veranstaltungen sein. Und in absehbarer Zeit könnten es sogar zehn Rennen sein.

Wenn es nach dem Plan des Trägervereins Sattelegg-Bergrennen geht, soll «frühestens 2026, allenfalls 2027 jährlich ein Motorsport-Bergrennen von Vorderthal zur Sattelegg» im Wägital im Kanton Schwyz geben. So zumindest steht es in einem Artikel im «March Anzeiger» vom 29. November geschrieben. Und so sieht auch der Plan der Initianten aus, zu denen u.a. die FDP-Politikerin Sibylle Ochsner, Präsidentin des Trägervereins, sowie Erwin Steiner, Initiator des Bergrennens, gehören.

Die Strecke misst laut Initianten 5,3 Kilometer. Der Start ist Anfang Satteleggstrasse geplant, das Ziel befindet sich etwas unterhalb des Restaurants Sattelegg. Das Fahrerlager soll im Dorf Vorderthal entstehen. Das habe den grossen Vorteil, dass die örtlichen Vereine ebenfalls vom Anlass profitieren können, heisst es im Artikel. Für die Zuschauer soll es einen Shuttleservice geben – zum einen von der Wägitaler-Seite her, zum anderen von Willerzell (am Sihlsee).

In einem nächsten Schritt, so die Initianten, soll es im kommenden Frühling die erste Hauptversammlung geben. «Ich hoffe, dass wir dort möglichst viele Befürworter, Freunde und Fans begrüssen dürfen», sagt Sibylle Ochsner gegenüber dem «March Anzeiger».

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04.12.2023 Delétraz’ Siegesserie geht weiter
Deletraz Louis Sepang 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Da schien noch die Sonne: Delétraz beim 4h-Rennen in Malaysia © ALMS

Louis Delétraz ist auch in der Asian Le Mans Series nicht zu bremsen. Der Genfer gewann das Auftaktrennen in Sepang (MAL) und verteidigte mit Rang 2 im zweiten Rennen die Führung im Gesamtklassement.

Louis Delétraz’ Siegesserie in der LMP2 geht weiter. Der 26-jährige Genfer hat am Wochenende in Sepang/Malaysia das Auftaktrennen zur Asian Le Mans Series gewonnen. Mit seinen Teamkollegen Al Harty Ahmad und Ex-F1-Pilot Nikita Mazepin lag Delétraz nach etwas mehr als drei (von vier) Stunden Fahrzeit in Führung, als das Rennen wegen einer Schlechtwetterfront abgebrochen werden musste.

Auch im zweiten Rennen, das tags darauf stattgefunden hat, war der Oreca-Gibson mit der #99 gut unterwegs. Zwar reichte es nicht ganz, den Sieg vom Vortag zu wiederholen. Mit Rang 2 verteidigte Delétraz & Co. aber souverän die Meisterschaftsführung. Die weiteren Rennen der ALMS finden erst 2024 statt: am 4. Februar in Dubai und am 10. respektive 11. Februar in Abu Dhabi (wieder zwei Rennen an einem Wochenende).

«Dieser Titel fehlt mir noch im meiner Sammlung», sagt Delétraz, der 2021 und 2022 die European Le Mans Series gewann und sich in dieser Saison die Endurance Trophy im Rahmen der Langstrecken-WM, also den inoffiziellen LMP2-WM-Titel, sicherte.

Deletraz Louis Sepang 2023 Podium Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (Vierter von links) auf dem Podium © ALMS

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01.12.2023 Champions Week, Teil 3: Bruno Sawatzki
Sawatzki Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Bruno Sawatzki: Schweizer Berg-Meister 2023 bei den Tourenwagen

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Diese Woche ist Bruno Sawatzki an der Reihe, Schweizer Berg-Meister bei den Tourenwagen 2023.

Blut geleckt hat Bruno Sawatzki (53) im Vorjahr. Als Dritter der Schweizer Tourenwagen-Meisterschaft hinter Sieger Reto Meisel und dem Zweitplatzierten Roger Schnellmann wurde dem Rheintaler klar: Da geht noch mehr. Und es ging noch mehr. Ohne Meisel, der dieses Jahr auf die Titelverteidigung verzichtete, galt Sawatzki von Anfang an zu den Titelanwärtern. Erst recht, nachdem er sich bei den ersten beiden Rennen in Hemberg und La Roche gegen Frédéric Neff, Schweizer Tourenwagenmeister der Jahre 2018 sowie 2019, in seiner Klasse, der Spezialwagen Interswiss über 3500 cm3, durchgesetzt hatte. In beiden Fällen war es eine knappe Angelegenheit. In Hemberg drehte Sawatzki erst im dritten Lauf den Spiess um – mit einem Mini-Vorsprung von 0,21 Sekunden in der Addition der beiden besten Läufe. In La Roche lag der Gründer der Maschinenbaufirma Sawatec in Sax (SG) am Ende des Tages drei Zehntelsekunden vor Neff.

Zu weiteren Duellen zwischen den beiden schnellsten Schweizer Porsche-Fahrern am Berg kam es danach nicht mehr. Neffs Auto wurde aufgrund einer fehlenden Homologation in die Kategorie E1 umgeteilt. Von diesem Moment an war klar: Sawatzki könnte es schaffen – vorausgesetzt er tritt bei allen Rennen an. Und das tat er auch. Selbst in Massongex und Les Rangiers, wo er zuvor noch nie gefahren ist. «Natürlich hat es mir in die Karten gespielt, dass Frédéric nicht mehr in meiner Klasse antreten konnte», sagt Sawatzki. «Aber ich hatte seine Zeiten auch danach noch auf dem Radar. Und ich war immer schneller. Ich hätte ihn also auch so immer geschlagen. Darauf bin ich stolz.»

Weil Schnellmann auf Massongex verzichtetet («Mir sind dort schon drei Differenziale kaputt gegangen»), war der dritte Meisterschaftslauf im Rhonetal irgendwie richtungsweisend. Obwohl Sawatzki ganz klar sagt: «Diese Strecke ist eigentlich nichts für meinen Porsche. Ich habe mich mithilfe von Google auf das Rennen vorbereitet. Vor Ort bin ich erschrocken. Es war viel steiler als ich erwartet hatte. Und noch schlimmer waren die Bodenwellen.» Auch auf Les Rangiers bereitete sich Sawatzki akribisch vor. «Ich bin extra mal hingefahren, als es geregnet hat. Dann habe ich mir die Strecke anhand von Videos eingeprägt und bin sie am Freitag abgelaufen, was ich immer mache. Ja, sie ist schnell. Fast schon eine Autobahn. Aber perfekt für den Porsche. Und ich glaube, dass ich da noch rund drei bis vier Sekunden Luft nach oben habe.»

Dank weiteren Siegen in Anzère und Oberhallau hatte Sawatzki am Gurnigel seinen ersten Matchball. Den verwertete er. Allerdings nicht auf Anhieb. Im zweiten Lauf touchierte Sawatzki kurz vor dem Ziel mit seinem Porsche 991.1 Cup eine Leitplanke. «Das Problem war, dass ich im ersten Lauf 1:59,71 min gefahren bin und den Streckenrekord um fünf Hundertstelsekunden verpasst habe. Ich dachte, im zweiten Lauf kann ich eine neue Bestmarke aufstellen und hab dann einen Fehler gemacht.»

Sawatzki hatte Glück. Die Ölleitung im Heck blieb ganz. «Wäre die kaputt gewesen, hätte ich im dritten Lauf zuschauen müssen, weil wir dafür keine Ersatzteile hatten.» Den lädierten Auspuff richtete Sawatzkis Mentor Christoph Zwahlen direkt im Zielbereich. Apropos Zwahlen: Der Slalom-Meister von 2010 und 2012 hat auch sonst grossen Anteil am Erfolg Sawatzkis. «2016 habe ich meinen ersten Porsche, den 996er, bei ihm gekauft», erzählt Bruno. «Seither arbeiten wir eng zusammen und er bereitet mir ja auch die Autos vor. In diesem Jahr war er mir vor allem ab Anzère eine grosse Hilfe. Er weiss, wie man einen Titel gewinnt. Dieses Wissen hat mir sehr geholfen.»

2024 will Sawatzki den Titel verteidigen. «Das ist machbar», meint er. «Und ich stelle mich dieser Aufgabe gerne. Es gibt noch den einen oder anderen Rekord, den man verbessern kann.» Eines steht fest: «Einen ähnlich grossen Sprung, wie ich ihn dieses Jahr gemacht, wird es nächstes Jahr nicht mehr geben.»

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29.11.2023 Schweizer Erfolge bei der Ultimate Cup Series
Gnos Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Axel Gnos gewann die LMP3-Kategorie © www.pro-photos-sport.com

Das Saisonfinale der Ultimate Cup Series in Le Castellet war fest in Schweizer Händen. Zahlreiche Schweizer Piloten sicherten sich in Südfrankreich Rennsiege und sogar Titel.

Am Wochenende fand in Le Castellet das Saisonfinale der Ultimate Cup Series 2023 statt. Für einige Schweizer gab es – wie schon in der Vergangenheit – Grund zum Feiern. Christophe Hurni beispielsweise hat in dieser Saison bereits zwei Siege in der Formel Renault im Rahmen der Trophé-Tourisme-Endurance-Meisterschaft und zwei Podiumsplätze in der Formel 3 errungen. Am Wochenende beendete Christophe Hurni seine Saison mit drei Siegen im Rahmen der Ultimate Cup Series in der Kategorie U. «Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis», sagt der Neuenburger. «Die Rückkehr in die Formel 3 nach der letzten Saison in der Formel Renault war nicht ganz einfach. Aber ich wollte unbedingt wieder an die Spitze.» Für Gaspard Le Gallais endete die Saison mit den Rängen 2, 2 und 13, was ihm in der Endabrechnung Platz 2 hinter dem neuen Meister Paul Trojani einbrachte.

Auch in der Endurance Prototype Challenge, also in der LMP3-Klasse, gab es einen Schweizer Triumph. Axel Gnos war als Neuling beim Team Virage auf Anhieb erfolgreich und trug als Schlussfahrer wesentlich dazu bei, dass der Rennstall aus Spanien die Teamwertung gewinnen konnte.

Le Gallais 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gaspard Le Gallais (r.) wurde zweiter hinter Paul Trojani (l.) © Archiv Le Gallais

In der Klasse NP02, einer Prototypen-Meisterschaft mit 400 PS starken Fahrzeugen des Herstellers Nova Proto, war es die beiden Waadtländer David Droux und Louis Sanjuan (zusammen mit dem Franzosen Eric Troulliet), die für das Team Graff Racing den grössten Pokal mit nach Hause nahmen. Den Titel sicherte sich der Genfer Nicolas Maulini, der das Rennen als Gesamtvierter (Zweiter in der NP02) für das Team Racing Spirit of Leman beendete. Platz 3 in dieser Kategorie ging an das Dimab-Duo Karen Gaillard und Grégory de Sybourg, das sich mit diesem Ergebnis den zweiten Platz in der Gesamtwertung sicherte. «Ich denke, wir können nach Startplatz 14 stolz auf unser Rennen in Le Castellet sein», sagt Gaillard. «Der zweite Platz in der Gesamtwertung zeigt, dass Grégory und ich uns während der Saison gut entwickelt haben.»

Und als wäre das nicht schon genug, gab es auch einen Schweizer Sieg bei den CN-Prototypen – mit Mike Fenzl, Ivan Ruggiero und Philippe Schlegel vom Team T2 Racing.

Gregory de Syburg Karen Gaillard Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Grégory de Sybourg und Karen Gaillard © www.pro-photos-sport.com

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28.11.2023 Sauter siegt in Japan
Sauter Michael Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michael Sauter hat in Japan sein erstes Formel-3-Rennen gewonnen

Zwei Jahre ist Michael Sauter in der Formel 4 gefahren. Am Wochenende gewann er sein erstes Formel-3-Rennen in Japan.

Dass ein Schweizer in Japan ein Formel-3-Rennen gewinnt, kommt nicht alle Tage vor. Michael Sauter (19) aus Gempen ist das gelungen. Der Solothurner gewann das Saisonfinale der Formula 3 Regional in Sugo. Sauter startete bei seinem ersten F3-Rennen von der Pole-Position, musste sich nach dem Start auf Rang 2 einreihen, holte sich die Führung aber wieder zurück und gewann das Rennen, an dem u.a. auch Enzo Trulli, der Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Jarno Trulli am Start gestanden hat, souverän.

Sauter hat in der abgelaufenen Saison den dritten Rang in der Formel 4 CEZ belegt – hinter seinem Landsmann Ethan Ischer, der die Meisterschaft gewann, und Reno Francot aus den Niederlanden. Sauter stand insgesamt neun Mal auf dem Podium. Beim letzten Rennen in Ungarn gelang dem VEGA-Meister von 2014 und 2016 im zweiten Lauf der erste Sieg.

Die Leidenschaft für den Rennsport ist bei Sauter Familiensache. Bereits Urgrossvater Kurt Sauter war Rennfahrer. Unter der Marke «Sauter Spezial» baute er in der Region Basel sogar eigene Rennautos. Der erste Sauter-Rennwagen entstand 1948 und war ein voll strassentauglicher Sportwagen mit einem Fiat 1100 Motor. Sauter baute aber auch Autos für die Formel Junior (damalige F3). Einer wurde 1960 Heini Walter und später Kurt Buess anvertraut, wobei vor allem Walter damit einige Siege erringen konnte, so zum Beispiel beim Flugplatzrennen Dübendorf 1960. Der letzte Sauter-Rennwagen, ein Formel V, entstand 1966.

Wer mehr über die Geschichte von Sauter-Rennwagen erfahren will, dem empfehlen wir den folgenden Link.

Michael Sauter Japan 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michael Sauter (links) bei der Teampräsentation in Sugo

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27.11.2023 Marciello zu BMW, Hausmann zu Aston Martin
Raffaele Marciello BMW Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Raffaele Marciello fährt in der kommenden Saison für BMW © BMW

Für zwei Schweizer respektive Schweizerinnen hat sich vergangene Woche die Zukunft geklärt. Raffaele Marciello wechselt von Mercedes AMG zu BMW, Tina Hausmann fährt für Aston Martin in der F1 Academy.

Vor etwas mehr als einer Woche hat Raffaele Marciello (28) in Macau seinen letzten Sieg mit Mercedes AMG errungen. Es war ein emotionaler Triumph. Auch, weil «Lello» der erste Fahrer war, der den Titel beim offiziellem FIA-GT-Weltcup erfolgreich verteidigen konnte – wenn auch erst mit vier Jahren Verspätung, da das Rennen in den Jahren 2020 bis 2022 wegen Corona nicht ausgetragen werden konnte. Nun ist die Zukunft des Tessiners klar: Marciello wechselt auf die kommende Saison zu BMW.

«Ich freue mich sehr darüber, ab der kommenden Saison BMW-Werksfahrer zu sein», sagt Marciello. «Das ist ein grosser Schritt in meiner Karriere. Ich bin schon viele Jahre als Rennfahrer im Einsatz und sehr stolz, in Zukunft für BMW Motorsport an den Start gehen zu können.» Noch steht nicht zu 100 Prozent fest, wo Marciello eingesetzt wird. Der ehemalige Ferrari-F1-Testpilot wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ins LMDh-Programm von BMW aufgenommen.

Ein grosser Karriereschritt ist auch Tina Hausmann gelungen. Die 17 Jahre junge Zürcherin wird für Aston Martin in der F1 Academy, einer reinen Damen-Meisterschaft im Rahmen der Formel 1, an den Start gehen. Einen ersten Eindruck bekam die ehemalige Kartfahrerin aus Küsnacht am Wochenende beim F1-GP in Abu Dhabi als Gast des Rennstalls von Aston Martin.

Für Hausmann, die zuletzt in der italienischen Formel 4 Erfahrungen gesammelt hat, geht die Saison Anfang März 2024 in Saudi-Arabien los. Ab dann muss jeder Formel-1-Rennstall eine Fahrerin in der Frauenserie unterstützen. Hausmann wird ihre Premierensaison in der F1 Academy für Prema absolvieren.

Tina Hausmann Aston Martin Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Tina Hausmann geht 2024 für Aston Martin an den Start © Aston Martin

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24.11.2023 „Zibelemärit“ – Geschäftsstelle am Nachmittag geschlossen: 27.11.2023
Zibelemaerit Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Am Montag, 27. November 2023 findet in Bern der traditionelle « Zibelemärit » statt.

Die Geschäftsstelle von Auto Sport Schweiz ist am Montag, 27.11.2023 daher von 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr geöffnet und bleibt am Nachmittag geschlossen.

Ab Dienstag, 28.11.2023 stehen wir Ihnen zu den gewohnten Büroöffnungszeiten gerne wieder zur Verfügung.

Auto Sport Schweiz

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21.11.2023 Zehn Sekunden schneller

Im gestrigen Artikel über Marcel Steiner war die Rede von einem Vergleich der Onboard-Aufnahmen beim Bergrennen Ayent-Anzère 2016 respektive 2023. Das passende Video dazu reichen wir Ihnen hiermit gerne nach. Vielen Dank an Marcel Steiner für die Zuverfügungstellung!

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20.11.2023 Marcel Steiner lässt sich feiern
Marcel Steiner Meilenstein 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner (rechts) und sein Team bei der Meisterparty © myrally.ch

Am Samstag hat Marcel Steiner im Hotel Meilenstein in Langenthal seinen Schweizer Berg-Meistertitel mit Freunden und Wegbegleitern gefeiert.

Fünf Jahre sind seit dem letzten Schweizer Meistertitel vergangen. 2018 stand Marcel Steiner zuletzt ganz oben. Okay, zwei Jahre (2020 und 2021) wurde wegen Covid keine Meisterschaft ausgetragen. Trotzdem war es eine lange Durststrecke. Und als Steiner dieses Jahr am Hemberg beim Saisonauftakt seinen ersten Run absolvierte, wusste er nicht, wo er steht. Die Antwort auf diese Frage lieferte er aber postwendend. Im ersten Lauf im Toggenburgischen fuhr er in 51,7 sec auf Anhieb einen neuen Streckenrekord. Dessen war sich Marcel im ersten Moment gar nicht bewusst. «Als ich nach der Zieldurchfahrt durchs Dorf fuhr, jubelten die Leute», erzählte Steiner bei seiner Feier im Hotel Meilenstein in Langenthal. «Mir war gar nicht bewusst, warum die Leute klatschten. Ja, ich hatte kein schlechtes Gefühl. Aber dass es ein neuer Streckenrekord war, das hatte ich nicht erwartet.»

Dass Steiner diesen Rekord und letztendlich auch den überlegenen Tagessieg mit Synfuel herausgefahren ist, machte den Triumph für den Berner noch etwas süsser. Drei weitere Tagessiege sollten im Laufe der Saison noch folgen. Dazu ein weiterer Streckenrekord – beim Heimrennen am Gurnigel. Dort fiel auch die Entscheidung zugunsten von Marcel. Der sechste Titel, der erste mit dem Honda-Turbo, der bei Helftec in Hildisrieden auf Steiners Bedürfnisse getrimmt wurde, ist für Steiner besonders wertvoll. Wertvoll ist aber auch der Respekt, der Steiner seinem Gegner Eric Berguerand erweist. Was die beiden in den vergangenen Jahren, genau genommen seit 2010, geleistet haben, und wie sie sich zu immer neuen Bestleistungen treiben, ist bemerkenswert.

Um zu verdeutlichen, um wie viel schneller Steiner & Co. in den letzten Jahren wurden, hat Marcel am Samstagabend ein Video abgespielt. Auf diesem ist der direkte Vergleich aus der Onboard-Perspektive anhand des Bergrennens von Anzère 2016 und 2023 zu sehen. Der Unterschied ist frappierend. 2016 fuhr Steiner mit dem LobArt 1:34,8 min. Dieses Jahr lag seine Bestzeit bei 1:24,7 min. Selbst der ebenfalls eingeladene Tourenwagen-Champion Bruno Sawatzki staunte da nicht schlecht.

Ans Aufhören denkt Steiner noch nicht. «Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich mit 48 Jahren im Spätherbst meiner Karriere stehe. Aber solange ich Spass habe, werde ich alles daran setzen, weiterzumachen.»

Marcel Steiner Lob Art Meilenstein 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fünf Jahre musste Steiner mit dem LobArt auf den nächsten Titel warten © myrally.ch

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19.11.2023 Schweizer Doppelsieg in Macau
Mortara Marciello Macau 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marciello (1.) und Mortara (2.) auf dem Podium © Macau Grand Prix

Der 70. Grand Prix von Macau endete im GT3-Rennen mit einem sensationellen Schweizer Doppelsieg: Raffaele Marciello gewann das Rennen vor Edoardo Mortara.

Schon im Qualifying haben Raffaele Marciello (Mercedes) und Edoardo Mortara (Audi) mit den Plätzen 1 und 2 die Schweiz stolz gemacht. Marciello fuhr dabei sogar einen neuen Streckenrekord. Im Quali-Race am Samstag landeten die beiden Schweizer GT3-Spezialisten auf den Rängen 1 (Marciello) und 3 (Mortara). Auch im Rennen am Sonntag liessen sich die beiden Eilgenossen nicht einbremsen. Marciello fuhr einen souveränen Start-Ziel-Sieg hinaus. Und Mortara machte den Schweizer Doppelsieg in Macau klar, nachdem der zwischenzeitlich Zweitplatzierte Maro Engel beim Restart ein technisches Problem hatte und das Rennen aufgeben musste.

«Ich bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe», sagt Marciello. «Macau ist immer ein ganz besonderes Rennen. Und es kann immer etwas schief gehen. Ich hatte einen guten Start erwischt, wurde danach aber von Maro etwas unter Druck gesetzt. Beim Restart hatte ich Glück, dass Maro ein Problem hatte. Dadurch gab es eine grosse Lücke zum Rest des Feldes.»

Marciello Macau 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marciello: Die gelbe Mamba hat nochmals zugebissen © Macau Grand Prix

Für Marciello war es nach sieben Jahren das letzte Rennen als Mercedes-AMG-Werksfahrer. Einen schöneren Abschied hätte sich «Lelo» nicht wünschen können. «Ich hatte mehr oder weniger die Crew, mit der ich schon 2019 hier gearbeitet habe. Das hat wieder sehr gut funktioniert. Aber es war gleichzeitig auch sehr emotional. Schon vor dem Start, wenn einem nochmal richtig bewusst wird, dass es das letzte gemeinsame Rennen ist. Das ist schon sehr speziell. Aber wir haben in diesen sieben Jahren fast alles zusammen gewonnen. Das war nochmal ein krönender Abschluss.»

«Maro hatte beim Restart ein Problem und wurde langsamer», sagt Mortara. «Ich konnte ihn nicht vor der Linie überholen, deshalb ist da eine grosse Lücke zu Raffaele aufgegangen. Es war nicht einfach, die ganze Meute runter bis zur ersten Kurve hinter mir aufzuhalten. Aber irgendwie hat’s geklappt.»

Auch im Formel-3-Rennen wäre ein Schweizer Top-Ergebnis möglich gewesen. Der Österreicher Charlie Wurz, Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz, lag für Jenzer Motorsport auf Rang 6, als er das Rennen aufgeben musste. Wurz jr. war nach etwas mehr als der Rennhälfte in eine Kollision verwickelt (Unfall von Paul Aron). Dabei ging nicht nur der Frontflügel kaputt, auch das Getriebe wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Mortara Macau 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mr. Macau, Edo Mortara, machte den Schweizer Doppelsieg klar © Macau Grand Prix

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17.11.2023 Die neue Saison rückt näher – Lizenzformulare 2024
1000024335 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

In den letzten Tagen wurden die Erneuerungsformulare 2024 an die Piloten versendet, welche im Jahr 2023 im Besitz einer Jahreslizenz (REG/NAT/INT) waren. Die Antragsformulare für Neu-Anträge können ab sofort per E-Mail oder Telefon auf der Geschäftsstelle bestellt werden: info@motorsport.ch oder 031 979 11 11.

Die Lizenzformulare für die Kollektivbewerber, LOC-Jahreslizenz, Trainingslizenz, SIM-Racing, REG-Gast oder IT-D1 Lizenz sowie für Kommissarslizenzen stehen ab dem 01. Dezember 2023 hier zum Download zur Verfügung: Lizenzen

Wer noch für die Saison 2023 eine Lizenz beantragen muss oder die aktuelle Lizenzstufe für die laufende Saison anpassen will, hat die Möglichkeit dies bis am 30.11.2023 zu tun.

Für sämtliche Fragen zu den Lizenzen 2024 stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

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16.11.2023 Die Schweizer in Macau
Mortara Marciello 2018 Macau Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mortara/Marciello 2018 in Macau – damals als Teamkollegen © Archiv Mortara

Zurzeit redet alles über den bevorstehenden Formel-1-Grand-Prix von Las Vegas. Es gibt aber noch ein anderes Rennen an diesem Wochenende, in einem anderen Spielerparadies, das garantiert für Spektakel sorgt und bei welchem zwei Schweizer gute Siegchancen haben.

Während in Las Vegas mit allen Mitteln versucht wird, eine Rennstrecke zu bauen, die hoffentlich ein wenig Spannung verspricht, muss man sich am anderen Ende der Welt keine Sorgen um fehlendes Spektakel machen. Die 70. Ausgabe des Grand Prix von Macau am Wochenende ist garantiert ein Knüller. Wer schon einmal in Macau war, weiss, dass auf dieser Strecke immer Action herrscht. Ganz egal, ob bei der Formel 3, den GT3-Tourenwagen oder bei den Motorrädern. Dort sind übrigens, ganz nebenbei, mit Oliver Lupberger und Lukas Maurer, dem Bruder von Marcel Maurer, ebenfalls zwei Schweizer am Start (beide auf Kawasaki).

Bei den GT3-Tourenwagen sind es Raffaele Marciello und Edoardo Mortara, die die Schweizer Flagge hochhalten. Wie gewohnt gehen Marciello (mit Mercedes) und Mortara (mit Audi) ins Rennen. Mortara hat den Klassiker in der ehemaligen portugiesischen Kolonie, die seit 1999 zu einer so genannten Sonderverwaltungszone Chinas gehört, schon zwei Mal in der Formel 3 (2009 und 2010) und drei Mal im Tourenwagen (2011-2013) gewonnen. Marciello wartet noch auf seinen ersten grossen Triumph im Spielerparadies.

Auch in der Formel 3 ist mit Jenzer Motorsport ein Schweizer Team am Start. Im eben erst zu Ende gegangenen ersten freien Training war Charlie Wurz als 17. der beste der drei Jenzer-Fahrer.

Weitere Informationen (auch zu den Zeitplänen) erhalten Sie unter diesem Link.

Neben Mortara haben auch schon zwei andere Schweizer in Macau gewonnen: Alain Menu 2007, 2008 und 2021 in der WTCC. Stefano Comini 2015 und 2016 in der TCR.

Fahrer Macau 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Das Macau-Startfeld 2023 mit Mortara und Marciello © Macau Grand Prix

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15.11.2023 Champions Week, Teil 1: Jonathan Hirschi
Hirschi Lattion Champions 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi/Sarah Lattion: Schweizer Rallye-Meister 2023

Champions-Week statt Champions League! Wir stellen Ihnen Woche für Woche einen Schweizer Champion nach dem anderen vor. Los geht es mit Jonathan Hirschi, Schweizer Rallye-Meister 2023.

Bei fünf Rallyes am Start – bei fünf Rallyes auf dem obersten Treppchen! Jonathan Hirschi hat die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 dominiert. Und doch hat er erst bei der letzten Rallye, der Rallye du Valais, seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Grund dafür war die Regel mit dem Streichergebnis. Hirschi hatte bei der Rallye du Bourgogne gefehlt. Dadurch war er in der Meisterschaft hinter Jonathan Michellod zurückgefallen. Am Ende war es dann aber doch eine klare Angelegenheit: Mit einem Sieg bei der RIV sicherten sich Hirschi und Beifahrerin/Lebenspartnerin Sarah Lattion mit 196:166 Punkten gegenüber Michellod/Fellay seinen zweiten Schweizer Rallye-Meistertitel nach 2022.

Fast noch wichtiger als der Titel war dem 37-Jährigen aus Saint-Imier im Berner Jura der Sieg bei der «Valais». Diese prestigeträchtige Rallye hatte Hirschi zwar schon einmal gewonnen – 2014. «Aber damals war ich als bester Schweizer im Gesamtklassement nur Vierter. Das ist nicht dasselbe», so der neue und zugleich alte Champion.

Hirschis Leistung in dieser Saison ist deshalb besonders, weil er die fünf Siege auf drei verschiedenen Autos und für drei verschiedene Teams geholt hat. Zum Saisonauftakt musste er sich kurzfristig mit einem Citroën C3 von Sainteloc anfreunden, weil sein Vorjahres-VW-Polo bei der Rallye Monte Carlo komplett niederbrannte. Mit diesem Auto gewann er auch die «Chablais», ehe er für die Rallye Mont-Blanc Morzine auf einen Hyundai i20 von 2C Compétition wechselte. Im Tessin und im Wallis rückte er dann mit einem Skoda Fabia Rally2 evo von H-Sport aus.

Das «Bäumchen-wechsel-dich»-Verhalten von Hirschi kommt nicht von ungefähr. Zwar sei es nicht der Plan gewesen, von Anfang an aus ihm einen Allrounder zu machen, meint der amtierende Schweizer Rallye-Meister. «Ich war kein besonders guter Kartfahrer. Aber zu Beginn meiner Karriere haben wir natürlich alles auf den Formelsport gesetzt.» Hirschi schaffte es 2007 bis in die Deutsche Formel 3. Danach geriet die Monoposto-Karriere ins Stocken. «Der Sprung in die Formel 3.5 war zu gross für uns», sagt Hirschi rückblickend. «Deshalb wechselte ich in die Renault Mégane Trophy, wo ich 2009 Gesamtzweiter wurde»

Hirschis Reise ging danach über die FIA-GT-WM und den französischen Porsche Carrera Cup weiter, ehe er 2011 zum ersten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans am Start gestanden ist. Zwei Monate zuvor hatte Hirschi bereits seine erste Rallye, das Critérium Jurassien, auf einem Renault Clio absolviert. Und als wäre das nicht genug, driftete er im selben Jahr bei der Trophée Andros erfolgreich gegen Alain Prost & Co. Der Allrounder war geboren.

«Ich hatte nicht die Mittel, es bis ganz nach oben zu schaffen», meint Hirschi. «Deshalb habe ich mir ein anderes Ziel gesetzt: ein möglichst kompletter Rennfahrer zu werden. Ich bewundere Allrounder wie Romain Dumas oder Stéphane Sarrazin. Klar haben die auf einem anderen Niveau Meisterschaften und Rennen gewonnen. Aber solchen Fahrern nachzueifern und in unterschiedlichen Disziplinen Erfolg zu haben, ist eine Genugtuung.»

Ob er 2024 den Hattrick in der Rallye-SM anpeilt, ist noch offen. Nur sechs Fahrer haben vor ihm drei oder mehr Rallye-SM-Titel geholt: Grégoire Hotz (8), Christian Jacquillard (5), Eric Ferreux, Olivier Burri (je 4), Sébastien Carron und der kürzlich verstorbene Jean-Pierre Balmer (je 3). «Ich weiss noch nicht, was ich mache», sagt Hirschi. «Vielleicht fahre ich ein paar Rallyes in Frankreich – und dazu den einen oder anderen Klassiker in der Schweiz. Die Hauptsache ist, dass ich Spass habe.» Druck, den Titel in diesem Jahr wieder zu holen, hat er keinen verspürt. Und ohne Druck war er 2023 noch besser als im Jahr zuvor. Ist er 2024 wieder am Start, muss sich die Konkurrenz sehr, sehr warm anziehen…

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15.11.2023 Suspendierung der Lizenz aufgehoben
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Die mit Schreiben vom 17. Oktober 2023 gegen Martin Bürki, Liz. Nr. 2034, ausgesprochene Suspendierung seiner Lizenz ist per sofort aufgehoben.

Im Nachgang zum Verfahren vor dem Nationalen Berufungsgericht (NBG) musste Martin Bürki eine Restschuld von CHF 4'500.00 begleichen (Busse, Kosten Disziplinarkommission). Dieser Aufforderung ist er per 15. November 2023 nachgekommen und somit wird die gegen ihn ausgesprochene Suspendierung der Lizenz Nr. 2034, NATional wie INTernational per sofort aufgehoben.

Martin Bürki ist ab sofort wieder bei allen Lizenzveranstaltungen zum Start zugelassen.

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06.11.2023 Buemi und Delétraz holen WEC-Titel
Sebastien Buemi Bahrain 2023 vierter Titel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Buemi (Bildmitte) freut sich über seinen vierten WEC-Titel © Toyota

Sébastien Buemi hat es geschafft! Der ehemalige Formel-1-Pilot ist mit Toyota zum vierten Mal Weltmeister geworden. Auch Louis Delétraz liess sich den Titel in der LMP2 nicht mehr nehmen. Dazu gab es einen sensationellen Sieg für Rahel Frey in der GTE.

Alt-Bundesrat Adolf Ogi hätte es mit seinem Standard-Spruch «Freude herrscht!» auf den Punkt gebracht. Was die Schweizer und Schweizerinnen beim Finale der Langstrecken-WM in Bahrain zustande gebracht haben, verdient Respekt. Der vierte WM-Titel für Sébastien Buemi war nie in Gefahr. Buemi startete von der Pole-Position, gewann den Start und übergab den Toyota mit der #8 in Führung liegend. Seine beiden Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa erledigten den Rest. Nach acht Stunden respektive 249 Runden stand der Waadtländer als Weltmeister 2023 fest.

«Es ist ein grossartiges Gefühl, erneut die Weltmeisterschaft zu gewinnen, und ich bin dem Team wirklich dankbar. Ich denke, wir haben es dieses Jahr verdient. Natürlich war es schwierig, Le Mans nicht zu gewinnen, aber wir haben unsere Stärke bewiesen und die Meisterschaft vor einer so starken Konkurrenz gewonnen. Es ist immer etwas Besonderes, zu gewinnen, aber dieser Titel wurde mit Beständigkeit gewonnen. Auch wenn wir nicht immer das schnellste Auto waren, haben wir überall gepunktet, auch bei den schwierigen Rennen.»

Louis Deletraz Bahrain 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Delétraz (links): WEC-Champion in der LMP2 © WRT

Buemi war in Bahrain aber nicht der einzige Schweizer, der jubeln durfte. Auch sein Westschweizer Kollege Louis Delétraz liess die Korken in der LMP2 knallen. Delétraz feierte wie Buemi einen weiteren Klassensieg und sicherte sich so die Endurance-Trophy. Es war das letzte reguläre Rennen der LMP2-Klasse im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Künftig wird die Klasse innerhalb der WEC nur noch in Le Mans an den Start gehen.

Und damit nicht genug an Schweizer Erfolgsmeldungen! Zwar reichte es Rahel Frey in der LMGTE nicht ganz zum Titel (der war schon vor dem Finale vergeben), dafür endete die LMGTE-Ära mit einer Premiere: Die «Iron Dames» mit Frey, Michelle Gatting und Sarah Bovy feierten im letzten Rennen ihren ersten WEC-Sieg überhaupt. Der Iron-Lynx-Porsche mit der #85 setzte sich in einem spannenden Duell gegen den Aston Martin #777 durch. In der Gesamtwertung verteidigte Frey so den zweiten Schlussrang erfolgreich.

Für die restlichen Schweizer endete das WEC-Saisonfinale wie folgt: Nico Müller wurde bei seinem Comeback mit Peugeot Achter, Neel Jani belegte auf dem Proton-Porsche Platz 10. Le-Mans-Klassensieger Fabio Scherer beendete die Saison mit einem sechsten Platz, womit er den zweiten Gesamtplatz (hinter Delétraz) in der Endabrechnung erreichte. Thomas Flohr verpasste im Ferrari von AF Corse knapp das Podest in Bahrain. In der Meisterschaft schaffte aber auch er mit Rang 3 den Sprung aufs Podium.

Rahel Frey Bahrain 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Sieg zum Saisonabschluss gab es auch für Rahel Frey (Mitte) © Iron Dames

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03.11.2023 Lizenz von Martin Bürki suspendiert
Martin Buerki Chamblon 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürkis Lizenz ist bis auf Weiteres suspendiert © Eichenberger

Update zum Fall «Bürki»: Weil eine Restschuld nach wie vor offen ist, wird die Lizenz (ausgestellt auf Martin Bürki) per sofort NATional wie INTernational suspendiert und bis auf Weiteres für ungültig erklärt.

Mit rechtsgültigem Urteil des Nationalen Berufungsgerichtes (NBG) vom 29. August 2023 wurde dem Piloten Martin Bürki, Sigriswil/BE, eine Busse in der Höhe von CHF 5‘000.00 auferlegt. Im Weiteren wurden DK-Verfahrenskosten in der Höhe von CHF 1‘000.00 festgelegt. Nach Berücksichtigung der verfügten Teilrückerstattung über CHF 1‘500.00 bleibt eine Restschuld über CHF 4‘500.00 (exkl. MwSt).

Diese Restschuld wurde mittels einer entsprechenden Rechnung mit einer 10-tägigen Zahlungsfrist fakturiert. Gemäss dem gültigen Internationalen Sportgesetz (ISG) resp. dem Nationalen Sportreglement (NSR) gilt für die Begleichung von Geldstrafen folgender Artikel:

Artikel 12.8 - Bezahlung der Geldstrafen

12.8.1 Die Geldstrafen müssen innerhalb von 48 Stunden nach der Zustellung der Entscheidung mittels jeglicher Zahlungsart, inkl. elektronisch, bezahlt werden.

Obwohl Auto Sport Schweiz in diesem Fall bei Rechnungsstellung grosszügigerweise eine Frist von 10 Tagen gewährt hat, ist bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Nachricht, keine Zahlung eingegangen. Demnach und in Anwendung des folgenden Artikels:

12.8.2 Jede Verzögerung in der Bezahlung der Geldstrafen kann eine Suspendierung wenigstens bis zum Zeitpunkt der Zahlung der Geldstrafe nach sich ziehen.

wird Lizenz die Nr. 2034 INT-C, ausgestellt auf Martin Bürki, Sigriswil/BE, per sofort NATional wie INTernational suspendiert und bis auf Weiteres für ungültig erklärt. Es wird auch kein Duplikat oder eine Startgenehmigung/Nationenfreigabe erteilt und die Ausstellung einer anderen/neuen Lizenz wird bis zur Begleichung der offenen Rechnung ebenfalls verweigert.

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02.11.2023 Zwei Schweizer vor Titelgewinn
Sebastien Buemi Toyota 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hat den vierten WM-Titel im Visier: Sébastien Buemi © Toyota

Am Wochenende fallen beim 8-Stunden-Rennen in Bahrain die Entscheidungen in der Langstrecken-WM. Mit Sébastien Buemi und Louis Delétraz stehen zwei Schweizer vor dem Titelgewinn.

Drei Mal ist Sébastien Buemi schon Langstrecken-Weltmeister geworden: 2014, 2018 sowie 2022. Am Wochenende könnte der Toyota-Werksfahrer beim Finale in Bahrain seinen vierten WM-Titel holen. Und dafür muss der Westschweizer noch nicht einmal das Rennen gewinnen. Wenn das Schwesterauto von Conway/Kobayashi/Lopez das Rennen gewinnt, reicht Buemi/Hartley/Hirakawa ein Platz auf dem Podium, um den Titel sicherzustellen. Geht die Pole-Position am Freitag an Conway/Kobayashi/Lopez und tags darauf zudem der Rennsieg, dann müssen Buemi/Hartley/Hirakawa Zweiter im Rennen werden, um den WM-Titel unter Dach und Fach zu bringen.

Dass Toyota, das den Konstrukteurstitel bereits in trockenen Tüchern hat, die Fahrermeisterschaft noch an Ferrari verliert, ist möglich. Allerdings müssten die in Köln ansässigen Japaner bei einem Ferrari-Sieg miserabel abschneiden, was angesichts der Dominanz und Zuverlässigkeit der vergangenen Jahre kaum denkbar ist.

Mit Louis Delétraz hat ein zweiter Westschweizer Chancen auf den Titel. Im Unterschied zu Buemi würde der Genfer aber keinen WM-Titel bekommen. Denn in der LMP2 wird (wie in der GTE-Klasse) lediglich eine Endurance-Trophy verliehen. Nichtsdestotrotz wäre der Gewinn dieser Meisterschaft für Delétraz eine grosse Genugtuung. Und nach zwei gewonnenen Meisterschaften in der ELMS (2021 und 2022) die logische Folgerung. Vor dem letzten Rennen liegen Delétraz/Kubica/Andrade 33 Punkte vor dem Interpol-Team mit Fabio Scherer. Bei noch maximal 38 zu vergebenen Punkten (plus ein Bonuspunkt für die Pole-Position) wird es für den Engelberger sehr schwierig, diesen Rückstand noch wett zu machen.

Bereits entscheiden ist die GTE-Klasse. Aber auch dort dürfen sich zwei Schweizer respektive Schweizerinnen Hoffnungen auf einen Podestplatz machen: Rahel Frey liegt vor dem Finale auf Gesamtrang 2, Thomas Flohr ist Dritter. Die beiden trennen nur sechs Punkte voneinander.

Ein Comeback gibt Nico Müller. Der Peugeot-Werksfahrer kehrt nach seiner Schlüsselbein-Verletzung zurück ins Cockpit.

Los geht das Rennen am Samstag um 14 Uhr Ortszeit (12 Uhr bei uns). Laut motorsport-total kann man das Rennen bei Eurosport verfolgen. Allerdings ist das Programm nicht frei empfangbar. Das komplette Rennen wird auf dem kostenpflichtigen Sender Eurosport 2 ausgestrahlt, der auch für DAZN-Kunden zu sehen ist. Wie immer bietet sport.de einen Livestream in voller Länge an. Der RTL-Ableger Nitro überträgt die Schlussphase live. In Österreich zeigt ORF Sport+ insgesamt 4:20 Stunden live, aufgeteilt auf die Start- und Schlussphase.

Louis De Letraz WEC 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hat gut lachen: Delétraz mit seinen Teamkollegen Andrade und Kubica © WRT

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01.11.2023 PSCS: Neuer Meister mit makellosem Finalwochenende
Johannes Kapfinger Misano 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Der neue Porsche-Sports-Cup-Meister kommt aus Deutschland © Porsche

Johannes Kapfinger hat beim Saisonfinale des Porsche Sports Cup Suisse in Misano (I) nichts anbrennen lassen. Der Porsche-Förderpilot ist damit der neue Meister seiner Klasse und beerbt Vorgänger Jasin Ferati.

Johannes Kapfinger feierte seinen Titelgewinn im GT3 Cup nach Mass: Im rund 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup sicherte sich der Passauer die Pole-Position, gewann beide Läufe und drehte dabei jedes Mal auch die schnellste Rennrunde. In Summe erzielte er so 59 Meisterschaftspunkte – das Maximum. Damit hat das 20 Jahre junge Nachwuchstalent in seiner Debütsaison alle Erwartungen übertroffen.

Im ersten Rennen musste Kapfinger nur in der Startrunde dem Italiener William Mezzetti kurz den Vortritt lassen. Alexander Schwarzer sah die Zielflagge als Dritter. Der Doppelsieger von Mugello erhielt jedoch zehn Strafsekunden und fiel damit auf den fünften Rang hinter Marc Arn und Peter Hegglin zurück. Platz 6 ging an Gregor Burkard.

Auch im zweiten Lauf hiess Kapfingers direkter Verfolger William Mezetti, dem im Ziel jedoch 7,4 Sekunden auf den Deutschen fehlten. Hinter dem Italiener brachte Hegglin den dritten Rang über die 14 Rennrunden nach Hause, gefolgt von Burkard. Erneut Fünfter wurde Schwarzer. Der ehemalige Absolvent der Porsche Track Experience sicherte sich in Misano die Vizemeisterschaft im GT3 Cup.

In der Gruppe Open GT machte es Kapfingers Zwillingsbruder Michael mit der Pole-Position und zwei Laufsiegen nach. Zusammen mit Michael Joos entschieden sie darüber hinaus auch das zweistündige Langstrecken-Nachtrennen auf dem 4,226 Kilometer langen Kurs an der Adria. Die besten Schweizer waren Burkard/Fässler auf Rang 6. Als beste Cayman-Piloten sahen Patrick Hofmann und Alex Fontana mit dem RS-Modell die Zielflagge auf dem 19. Gesamtrang. Dicht dahinter lagen Remo Stebler und Yannick Mettler im 718 Cayman GT4 Clubsport MR. Ebenfalls am Start: Ekaterina Lüscher. Auch sie fuhr für das Team AMAG First Rennsport. In der GT4-Gruppe für Fahrzeuge mit MR-Paket kürte sich Patrick Schetty mit dem Klassensieg im zweiten Lauf zum neuen Champion. In der Porsche Drivers Competition Suisse konnte Nicolas Garski seinen Titel verteidigen.

Marc Arn und Peter Hegglin Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Freuten sich über Platz 3: Marc Arn (l.) und Peter Hegglin © Porsche

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31.10.2023 Nachruf Jean-Pierre Balmer
Jean Pierre Balmer quer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jean-Piere Balmer, 1952–2023

Sechs Fahrer haben in der Geschichte der Schweizer Rallye-Meisterschaft den Titel drei Mal oder öfter geholt. Einer von ihnen war Jean-Pierre Balmer. Am Vorabend der diesjährigen Rallye du Valais ist der gebürtige Waadtländer im Alter von 71 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben.

Balmer debütierte 1977 auf einer Alpine A110 bei der Rallye des Neiges. 1979 wechselte er auf Porsche 911, mit dem er im Jahr darauf seinen ersten Schweizer Meistertitel holte. Zwar blieb Balmer in dieser Saison sieglos, doch die Konstanz gab am Ende den Ausschlag. Obwohl Balmer mit André Savary punktgleich war, ging der Titel an den damals 28-jährigen Schlosser aus La-Chaux-de-Fonds.

1981 wechselte Balmer von Porsche zu Opel. Weiter sieglos belegte er am Ende der Saison den dritten Schlussrang. 1982 war Balmer dann der viel gefeierte Star der Schweizer Rallye-Szene. Mit fünf Siegen sicherte er sich überlegen seinen zweiten Titel. Bis 1984 (Gesamtzweiter) fuhr Balmer mit dem Opel Ascona resp. Manta 400 weiter. Ab 1985 fuhr er für das Lancia-Team des Importeurs einen Lancia 037. Allerdings fehlte ihm dort die nötige Nestwärme, sodass er 1986 mit Sponsor «Jean-Jacques Benson» und dem italienischen Tuner Volta in Eigenregie an den Start ging. Und das mit Erfolg! Mit vier Siegen setzte er sich gegen Freddy Oguey und Marcel Gall erfolgreich durch und feierte seinen dritten SM-Titel.

Mit insgesamt 14 Siegen in der Schweizer Meisterschaft hat Jean-Pierre Balmer die Geschichte des Schweizer Rallyesports der 80er-Jahre geprägt. Ein Triumph bei der prestigeträchtigen Rallye du Valais, die bei seinen ersten Teilnahmen noch Rallye du Vin hiess, blieb ihm leider verwehrt.

Auto Sport Schweiz spricht seiner Familie, insbesondere seiner Frau Quezia und seinen beiden Kindern Aurélie und Alexandre, sowie Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus. Die Abdankung fand am Montag auf dem Friedhof in La-Chaux-de-Fonds statt.

Jean Pierre Balmer Lancia 1986 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Balmer auf dem Weg zu seinem dritten SM-Titel 1986 © Kaufmann

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30.10.2023 Rallye du Valais: Hirschi siegt und verteidigt Titel
Hirschi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Neuer und alter Meister: Hirschi war auch im Wallis unschlagbar © Eichenberger

Jonathan Hirschi/Sarah Lattion haben beim Saisonfinale im Wallis nichts anbrennen lassen. Das Duo siegte abermals und sicherte sich so ohne «wenn und aber» den Schweizer Rallye-Meistertitel 2023.

Ein vierter Platz bei einem Sieg von Jonathan Michellod hätte für Namensvetter Jonathan Hirschi bei der 63. Ausgabe der Rallye International du Valais gereicht, um den Titel erfolgreich zu verteidigen. Doch soweit kam es gar nicht. Hirschi mit Beifahrerin Sarah Lattion war schon am ersten Tag der Chef im Ring. Zwar gab er die Führung im Gesamtklassement kurzfristig in WP3 und 4 an seinen Titelkonkurrenten Michellod ab. Doch ab der fünften Prüfung war Hirschi nicht mehr zu bremsen. Als Michellod dann am zweiten Tag in der ersten Prüfung «Les Cols 1» von Le Guercet nach Sembrancher auf einen Schlag mehr als 50 Sekunden auf Hirschi einbüsste, weil ein Reifen Luft verlor, war der Drops gelutscht. Am Ende hatte Hirschi neun von 14 Prüfungen gewonnen – und lag im Ziel 51,2 Sekunden vor Mike Coppens/Christophe Roux und 1:12,1 Minuten vor Michaël Burri/Gaëtan Aubry (alle auf Skoda Fabia Rally2 evo). Weil Letzterer mit französischer Rennlizenz fährt, wurde Michellod als Dritter im SM-Championnat gewertet. Ein Trost war das für den 29-jährigen Walliser, der sich so viel vorgenommen hatte, nicht. «Ob ich enttäuscht bin? Ja und nein», sagt Michellod. «Wir hatten eine gute Saison und haben viel Fortschritte gemacht. Am Ende hat uns etwas die Erfahrung gefehlt. Ausserdem muss ich sagen, dass Hirschi wirklich ein ausserordentlich schneller Pilot ist. Er ist stark gefahren, sehr regelmässig und hat fast keine Fehler gemacht.»

Für Sieger Hirschi war der zweite SM-Triumph bei der Rallye du Valais nach 2014 der insgesamte fünfte Saisonsieg. Damit fuhr Hirschi bei jeder Rallye, die er 2023 im Rahmen der SM absolviert hat, die volle Punktzahl ein und gewann die Meisterschaft souverän mit 196:166 Punkten gegenüber Michellod. «Natürlich freue ich mich über diesen Titel», sagt Hirschi. «Die Saison war aussergewöhnlich. Fünf Rallyes – fünf Siege: besser geht es nicht. Aber ich freue mich auch über diesen Sieg bei der RIV. Das ist halt schon eine sehr spezielle Rallye. Ich habe sie zwar 2014 schon einmal gewonnen. Aber damals war ich als bester Schweizer im Gesamtklassement Vierter. Das ist nicht dasselbe.» Und wie ist Hirschi mit dem Druck umgegangen? Schliesslich musste er ins Ziel kommen und ein paar Punkte holen, um den Titel zu verteidigen. «Das stimmt. Ich habe schon Druck verspürt, weil man mich vor der Rallye zum Favoriten gemacht hatte. Aber ich habe mich gefragt, was ist wichtiger: Die RIV zu gewinnen oder nochmals Meister zu werden. Ich habe mich für Ersteres entschieden. Dass beides aufgegangen ist, freut mich umso mehr.»

Jonathan und Jeremy Micehllod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan und Jérémy: Am Ende gab's nur einen Titel für die Familie Michellod © Eichenberger

Für den Zweitplatzierten Coppens endete eine durchzogene Saison mit einem Highlight. Zwar hätte der Walliser gerne seinen dritten Valais-Sieg hintereinander eingefahren, aber gegen Hirschi war er diesmal machtlos. Im Kampf um Platz 3 in der Meisterschaft setzte sich Sacha Althaus mit Beifahrerin Lisiane Zbinden gegen Sergio Pinto (Gesamt-13.) klar durch. Der 27-jährige Jurassier musste sich bei der Valais zwar mit dem sechsten Gesamtrang – hinter Markenkollege Nicolas Lathion/Marine Maye – begnügen, hätte ihn vor der Saison aber jemand gefragt, ob er mit Platz 3 zufrieden wäre, Althaus hätte sofort unterschrieben.

Die Top 10 bei der «Valais» komplettierten Ismaël Vuistiner/Florine Kummer, die bei ihrem Debüt auf dem Renault Clio Rally3 einen sehr starken Eindruck hinterliessen, vor David Erard/Sarah Junod (Platz 8 auf VW Polo), Thibault Maret/Kévin Bronner (9. auf Skoda Fabia) und dem zweiten Clio-Rally3-Fahrer aus Frankreich Thomas Battaglia.

Bei den Junioren stand Jérémy Michellod schon längst als neuer Champion fest. Der jüngere Bruder von Jonathan hätte jedoch bei seiner Heim-Rallye gerne einen weiteren Triumph gefeiert. Doch ein Problem mit dem Getriebe machten die Hoffnungen schon früh zunichte. Weil auch Damien Lovey auf der vorletzten Prüfung die Segel streichen musste, gewannen Quentin Claire/Gabriel Claire (Peugeot 106) bei den «Kleinen».

Aebi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Claude Aebi: Nach zwei Ehrenplätzen nun Rallye-Pokal-Sieger © Eichenberger

Der Sieg im Rallye-Pokal ging an Laurent Bérard mit Beifahrerin Audrey Zwahlen. Der Honda-Civic-Fahrer lieferte sich ein spannendes Duell mit Philippe Broussoux und ging in der elften Prüfung in Führung. Platz 3 im Rallye-Pokal sicherte sich Steve Gaspardi (wie Broussoux auf einem Clio unterwegs). Den Titel holte sich ein anderer: Claude Aebi (mit Sohnemann Justin Vuffray als Co-Pilot) wurde zwar nur Sechster, hielt seine Verfolger Kilchenmann, Rossi und Ramel aber in Schach. «Das ist mein erster Titel», sagt Aebi. «Ich war 2021 Dritter, 2022 Zweiter und nun Erster. Das beweist, dass ich mich stetig gesteigert habe und wir uns in diesem Jahr nochmals verbessert haben.»

In der Michelin Trophy Alps ging der Sieg an Bérard – vor Broussoux und Didier Soguel (Renault Clio 3). In der Alps Open setzte sich Vuistiner gegen Battaglia und Pinto durch. Die Meister 2023 heissen: Sergio Pinto (Open) und Alexandre Bastard. Bester Schweizer hinter dem Franzosen war Jérémy Michellod.

In der historischen Klasse, der VHC, freuten sich die Fans auf einen Zweikampf zwischen dem bereits als Meister feststehenden Pascal Perroud (auf BMW M3) und Florian Gonon (Ford Escort RS1600). Doch dieses Duell war rasch entschieden. Auf dem rutschigen Untergrund in der ersten Prüfung am frühen Morgen beschädigte sich Perroud das rechte Vorderrad. Zwar humpelte er so noch als Schnellster ins Ziel, ab der zweiten Prüfung musste er jedoch zuschauen. «Zum Glück hatte ich den Titel schon in der Tasche», sagt Perroud. «Dennoch hätte ich natürlich gerne diese Rallye zum Saisonabschluss auch noch gewonnen. Aber es war wie auf Glatteis. Ich bin in der letzten Kurve der ersten Prüfung einfach geradeaus gefahren.» So gewann Gonon souverän vor Eddy Bérard (BMW M3) und Laurent Metral (Ford Sierra RS Cosworth).

In der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht, siegte Laurent Pernet auf BMW 325 ix. Der Neuenburger stand schon vor der «Valais» als erster Meister dieser 2023 ins Leben gerufenen Kategorie fest.

Perroud Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Perrouds BMW musste nach der ersten WP repariert werden © Eichenberger

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27.10.2023 Was macht eigentlich Levin Amweg?
Levin Amweg Heute Kopie Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Levin Amweg inmitten seiner Cannabis-Plantage © Archiv Amweg

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: Was macht eigentlich Levin Amweg?

Cannabis und Rennsport passen irgendwie nicht zusammen. Mit einer Ausnahme: Die heisst Levin Amweg. Der 29-Jährige aus Bremgarten bei Bern ist nicht nur Ex-Rennfahrer, er ist (wie sein Bruder Severin) auch Mitbegründer von Cannerald, ein Unternehmen, das sich der Produktion und der Forschung für medizinisch ausgerichtetes Cannabis verschrieben hat. «Seit unserer Gründung im Jahr 2017 ist es unsere Mission, hochwertiges Premium-Cannabis sowie Cannabis-Produkte in einzigartiger Qualität in der Schweiz, dem deutschsprachigen Raum und ganz Europa salonfähig zu machen», sagt Amweg.

Zum Cannabis ist Amweg – so abwegig es klingt – durch den Rennsport gekommen. Auslöser war ein schwerer Unfall im Audi TT Cup 2015, bei dem sich Amweg zwei Wirbel gebrochen hatte. «Weil Tabletten nichts nutzen, riet mir mein Bruder zu CBD-Öl. Das hat geholfen. Und so sind wir mit Cannabis in Kontakt gekommen.»

Mit Erfolg! Amweg sitzt heute im Vorstand der Emerald Group AG, des Mutterkonzerns, zu welcher neben Cannerald noch sieben andere Firmen gehören – u.a. auch eine Sicherheitsfirma mit zwölf Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz. «Meine Ausbildung habe ich quasi im Motorsport genossen», sagt Amweg. «Dort habe ich gelernt, dass du nie aufgeben darfst und nach einer Niederlage immer wieder aufstehen musst. Das erlebe ich heute auch im Beruf.»

Seine Karriere beginnt Amweg 2004 im Kart. 2007 wird er Schweizer Meister bei den Minis. 2010 gewinnt er die Kategorie Sport 125 cm3. Bei den ROK Cup Weltmeisterschaften 2009 liegt er bis zur letzten Runde in Führung. Dann fällt er aufgrund einer SC-Phase noch auf Platz 3 zurück. 2011 wechselt Amweg in den Formelsport und tritt als Rookie in der Formel BMW Junior an. Dort gewinnt er auf Anhieb sein erstes Rennen. Am Ende des Jahres belegt er Rang 4. 2012 geht er als Gesamtsieger der Serie hervor und wechselt im Folgejahr zu Jenzer Motorsport in den Formel Renault 2.0 Eurocup. 2014 bestreitet er die nordeuropäische Meisterschaft für ART. Dort steht er in Silverstone im ersten von drei Läufen zuoberst auf dem Podest. Es folgen weitere Podestplätze.

Doch die Formelkarriere Amwegs gerät ins Stocken. Bruder Severin hängt 2013 den Helm an den Nagel und auch bei Levin fehlt das letzte Bisschen. «Ich habe gemerkt, dass ich mit stumpfen Waffen kämpfe. Deshalb und weil ein Teil vom Budget fehlte, habe ich mich entschlossen, in den Tourenwagensport zu wechseln.» 2015 fährt Amweg im Audi TT Cup. In Spielberg endet seine Karriere nach einem Massencrash. Im strömenden Regen fährt er ungebremst in drei Konkurrenten, die sich mitten auf der Strasse verkeilt haben.

Einen Groll verspürt Amweg nicht. «Ich hatte eine gute Zeit im Rennsport. Aber aus heutiger Sicht bin ich froh, dass ich diesen Unfall hatte. So ist für mich ein neuer Weg aufgegangen, den ich sonst wahrscheinlich nie bestritten hätte.»

Levin Amweg Formel Renault Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Levin Amweg 2014 in der Formel Renault 2.0 © Archiv Amweg

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25.10.2023 Vorschau Rallye du Valais: Showdown im Wallis
Hirschi Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Hirschi reicht ein vierter Platz zum neuerlichen Titelgewinn © Kaufmann

Am Wochenende findet das mit Spannung erwartete Finale der Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Zwei Teams können noch Meister werden: Jonathan Michellod/Stéphane Fellay und Jonathan Hirschi/Sarah Lattion.

In der Schweizer Berg-, Slalom- und Kart-Meisterschaft stehen die Champions 2023 fest. Am Wochenende fallen die Würfel nun auch in der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Beim Saisonfinale im Wallis geht es zwischen Jonathan Michellod/Stéphane Fellay und Jonathan Hirschi/Sarah Lattion um den Titel. Die Ausgangslage vor der 63. Ausgabe der Rallye International du Valais ist wie folgt: Hirschi liegt mit 154:161 Punkten zurück und muss punkten, wenn er seinen Titel verteidigen will. Gewinnt Michellod würde Hirschi im Wallis aber ein vierter Platz aufgrund der Streichresultat-Regel reichen. Michellod käme in diesem Fall auf 178 Zähler, Hirschi auf 179.

Auf wessen Seite der Vorteil liegt, ist schwer zu sagen. Hirschi weiss, dass er sich keinen Nuller leisten darf. Und Michellod ist auch bei einem Sieg auf Schützenhilfe angewiesen. Fakt ist: Nimmt man die bisherige Saison als Massstab, steht es punkto Siege 4:1 für Hirschi. Oder anders formuliert: Wenn Hirschi am Start gestanden hat, hat er auch gewonnen.

Gewinnen ist auch das Stichwort für Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux). Der Schweizer Meister von 2021 liegt in der Gesamtwertung lediglich auf Rang 6. Bei der Rallye du Chablais schied er nach einem Reifenschaden mit defekter Bremsanlage aus. Bei der Rallye de Bourgogne führte ein Fahrfehler zu einem Unfall. Zum Zeitpunkt der Aufgabe lag Coppens in beiden Fällen in Führung. Weil er zuletzt auch auf die Rally del Ticino verzichtete, hat Coppens keine Chance mehr, unter die Top 3 zu kommen. Das wiederum lässt ihn befreit fahren und eröffnet ihm die Chance auf einen dritten Heimsieg hintereinander. 2021 und 2022 setzte er sich bei der RIV jeweils knapp gegen Michaël Burri durch. Der Jurassier, der auch in diesem Jahr wieder mit französischer Lizenz fährt und daher keine Punkte für die Schweizer Meisterschaft kassiert, sitzt wie Hirschi, Michellod und Coppens in einem Skoda Fabia.

Jonathan Michellod Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod kann zum ersten Mal Meister werden © Eichenberger

Spannend wird sicher auch der Kampf um Platz 3 in der Meisterschaft zwischen Sacha Althaus (ebenfalls Skoda Fabia) und Sergio Pinto (Alpine A110 RGT). Althaus liegt mit 19 Punkten vor Pinto. Beiden wird, vorausgesetzt sie kommen ins Ziel, noch ein Ergebnis gestrichen. Keine Chance mehr, unter die Top 3 vorzustossen, hat Thibault Maret. Der junge Walliser, den wir kürzlich im Magazin von Auto Sport Schweiz vorgestellt haben, kann im Idealfall nur noch Vierter werden. Dass er die Mittel hat, die erfahrenen Piloten zu ärgern, hat er 2023 bei der Rallye du Chablais (als 4.) und bei der Rallye Bourgogne (3.) unter Beweis gestellt.

Unter den 67 Fahrern auf modernen Autos sollte man bei der RIV auch ein Auge auf Yoan Loeffler (Citroën C3 Rally2), David Erard (VW Polo) und Cédric Althaus (Porsche 991 Cup), der gegen Pinto in der RGT antritt, haben. Ebenfalls am Start ist der frischgebackene Junior-Meister Jérémy Michellod. Der jüngere Bruder von Jonathan Michellod hat bereits bei der Rally del Ticino den Sack zugemacht.

Noch offen ist die Entscheidung im Schweizer Rallye-Pokal. Vier Fahrer sind noch im Titelrennen. Es führt Claude Aebi (Renault Clio) mit 74 Punkten vor Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift, 71 Punkte), Laurent Rossi (Peugeot 206 XS, 64) und Olivier Ramel (Renault Clio, 57).

In der Trophée Michelin Alps Open sind die Würfel ebenfalls schon gefallen. Meister Sergio Pinto wird bei seiner Heimrallye aber dennoch alles versuchen, sich gegen die beiden Renault-Clio-3-Piloten Thomas Battaglia (F) und Ismaël Vuistiner durchzusetzen. In der Trophée Michelin Alps 2WD fehlt der Führende Alexandre Bastard aus Frankreich. Jérémy Michellod und Olivier Ramel können ihm, je nach Ausgang der Rallye, den Titel noch streitig machen.

Pinto Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sergio Pinto auf seiner Alpine A110 RGT © Cornevaux

In der VHC, der historischen Klasse, ist die Entscheidung um die Titelvergabe bereits gefallen. BMW-Pilot Pascal Perroud liegt vor dem Finale im Wallis mit 173 Punkten uneinholbar an der Spitze. Auch der Zweitplatzierte Eddy Tapparel (Porsche 911) ist praktisch durch. Sein Vorsprung auf den Drittplatzierten Florian Gonon (Ford Escort) beträgt 45 Punkte. So viele Zähler kann Gonon, Schweizer Rallye-Meister von 2009, bei seiner Heimrallye maximal holen. Insgesamt sind 19 historische Autos am Start. Dazu kommt ein Dutzend Fahrzeuge in der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht. Auch dort ist die Entscheidung bereits gefallen: Laurent Pernet (BMW 325 ix) liegt mit dem Punktemaximum uneinholbar an der Spitze des Klassements.

Nach einem Übergangsjahr im Bains des Saillon kehrt die Rallye du Valais am Wochenende (26.-28. Oktober) ins Ausstellungszentrum CERM nach Martigny zurück. Dort befindet sich der fürs Publikum kostenlos zugängliche Servicepark sowie das «Rallye Village» mit zahlreichen Ständen und Attraktionen. Los geht die Rallye am Donnerstag mit dem Shakedown nur wenige Kilometer entfernt vom Rallyezentrum. Am Freitag stehen acht Prüfungen in der Region Sion und am Samstag sechs rund um Martigny auf dem Programm. Insgesamt müssen 181,55 Wertungsprüfungskilometer zurückgelegt werden.

Weitere Informationen zum sechsten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023 gibt es unter diesem Link.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2023
31. März – 1. April, Critérium Jurassien
1.–3. Juni, Rallye du Chablais
8.–9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
31. August – 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
29.–30. September, Rally del Ticino
26.–28. Oktober, Rallye International du Valais

Perroud Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pascal Perroud steht bereits als Gewinner der VHC fest © Cornevaux

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23.10.2023 Weekend-Report 30/2023
Feller Ricardo Hockenheim 2023 Interview Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller konnte das Blatt in Hockenheim nicht mehr wenden © Audi

Ricardo Feller hatte am Wochenende beim DTM-Finale in Hockenheim gegen den neuen Meister Thomas Preining keine Chance. Auf den dritten Gesamtrang kann Feller aber dennoch stolz sein. Auch geht seine DTM-Kampagne 2024 weiter – mit ABT und Red Bull.

Es hat nicht sollen sein. Die Titelchancen für Ricardo Feller in der DTM haben sich beim Finale in Hockenheim schon nach dem ersten Rennen in Luft aufgelöst. Zu stark war Thomas Preining, der Leader des Gesamtklassements. Der Österreicher gewann im Manthey-Porsche nicht nur beide Rennen im Badischen, er stand auch in beiden Rennen auf Pole-Position und sicherte sich so souverän seinen ersten DTM-Titel vor Mirko Bortolotti.

Für Feller, der in den beiden letzten Rennen auf den Rängen 4 und 9 landete, ging eine erfolgreiche Saison in der DTM mit Rang 3 zu Ende. Als einziger Fahrer neben dem neuen Meister Preining fuhr der Aargauer in jedem Rennen in die Punkte. Feller wird auch 2024 für das Team ABT Sportsline in der DTM an den Start gehen. Am Freitag vor dem Finale präsentierten die «Äbte» ihre beiden neuen Audis in Red-Bull-Lackierung für die kommende Saison.

Valente Alain Hockenheim 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alain Valente gewann sein erstes Rennen beim ADAC GT Masters © ADAC

Einen Schweizer Sieg gab es im Badischen dennoch. Alain Valente sicherte sich im ADAC GT Masters im letzten Rennen der Saison seinen ersten Sieg an der Seite von Ralf Aron. Im ersten Lauf wurde der Berner Zweiter. Mit den beiden Top-Ergebnissen schaffte der Mercedes-Fahrer noch den Sprung auf Rang 2 im Gesamtklassement. Der Titel ging an das Duo Seppänen/Owega.

Über Platz 2 im Gesamtklassement durfte sich auch Léna Bühler freuen. Die Waadtländerin beendet ihre erste Saison in der Formula 1 Academy, einer F4-Rennserie für Frauen, als Vize-Meisterin. Beim Saisonfinale auf dem Circuit oft he Americas in Austin belegte Bühler die Ränge 3, 2 und 4. Die Fahrerin aus der Sauber Academy sicherte sich im Laufe der Saison zwei Siege und insgesamt 13 Podestplatzierungen.

Auch eine andere Schweizerin feierte am Wochenende auf dem Podium. Tina Hausmann sicherte sich nach dem Gewinn der Ladies Trophy in der italienischen Formel 4 denselben Titel auch in der Euro 4.

Einen Saisonabschluss nach Mass feierte auch Jasin Ferati im Porsche Carrera Cup: Der 20-jährige Winterthurer ist im letzten Rennen auf dem Hockenheimring auf Platz 10 vorgefahren und hat bei den Rookies zwei weitere Podestplätze erobert.

Auch beim Finale der ELMS in Portimão gab waren Schweizer Fahrer und Teams am Start. Allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Louis Delétraz (am Ende 3.) verpasste den Titel in der ProAM genauso wie Alexandre Coigny mit Cool Racing (2.). Auch Neel Jani kam beim Finale nicht über die Plätze 5 und 10 hinaus. «Die zweite Saisonhälfte hat es nicht gut mit uns gemeint», sagt Jani. «Wir lagen die meiste der Saison in Führung, aber gegen Ende waren die Renngötter nicht auf unserer Seite.» Bereits in trockenen Tüchern war der LMP3-Titel der Schweizer Mannschaft Cool Racing.

Einen weiteren internationalen Achtungserfolg erzielte auch Albert Tamm. Der Schweizer Kart-Meister bei den Super Minis hat bei der 51. Ausgabe der Trofeo delle Industrie in Lonato (I) den dritten Platz belegt. Tamm hat in diesem Jahr bereits bei der Trofeo Margutti als Zweiter und bei der WSK in Sarno (als Erster) auf dem Podium gestanden.

Buehler Lena Austin 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Léna Bühler wurde Gesamtzweite in der F1 Academy © F1 Acadmey

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19.10.2023 Daumen drücken für Ricky Feller
Preining Bortolotti Feller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Feller neben Thomas Preining (l.) und Mirko Bortolotti (Mitte) © ADAC

Am Wochenende findet in Hockenheim das DTM-Finale statt. Mittendrin Ricardo Feller, der als gegenwärtig Meisterschaftsdritter intakte Titelchancen hat. Wir drücken «Ricky» also ganz fest die Daumen.

Ricardo Feller hat am vergangenen Sonntag den Titel im Sprint Cup der GT World Challenge gewonnen. Am Wochenende könnte er seine erfolgreiche Saison gar mit dem DTM-Titel krönen. 31 Punkte hat Feller Rückstand auf den gegenwärtig in Führung liegenden Thomas Preining, 21 sind es auf den Zweitplatzierten Mirko Bortolotti. Ob Feller den Spiess in den verbleibenden zwei Rennläufen noch umdrehen kann, ist offen. 50 Punkte sind in den beiden Rennen maximal noch zu holen. Dazu gibt es Bonuspunkte (3 für die Pole-Position und einen für die schnellste Rennrunde).

Gegenüber «motorsport-total» meinte Feller, der bisher in jedem Rennen gepunktet hat: «Im Titelkampf wird es auf mehrere Aspekte ankommen, etwas Glück ist sicher einer davon. Fehler sind nicht mehr zu tolerieren, alle drei Titelanwärter müssen konstant in beiden Qualifyings und Rennen vorne dabei sein. Es wird nicht einfach sein, dem Druck standzuhalten.»

Der Tabellendritte hat sich diese Saison mehrfach als Mann für spezielle Momente erwiesen und darf sich trotz der Aussenseiterrolle berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei sein Team: Mit je fünf Gesamtsiegen in der Mannschafts- und Fahrerwertung ist Abt Sportsline der erfolgreichste aktive Rennstall in der DTM.

Zwei Aspekte könnten bei der Titelvergabe eine wichtige Rolle spielen. Da ist zum einen die BoP, die Balance of Performance. Beim Audi werden im Vergleich zum Rennen in Spielberg 15 Kilogramm Ballast eingeladen, was vermutlich dadurch zu erklären ist, dass vor allem das winkelige Motodrom dem Audi deutlich mehr entgegenkommt als der Red-Bull-Ring. Beim Lamborghini von Bortolotti werden zehn Kilogramm Gewicht ausgeladen, wodurch der Huracán GT3 Evo2 statt 1340 nun 1330 Kilogramm wiegt – und immer noch das schwerste Auto im Feld ist. Und beim Porsche von Preining kommen fünf Kilogramm ins Auto, womit der Porsche und der Auto mit 1310 kg gleich schwer sind.

Zweiter Aspekt, der für Feller spricht: Preining und Bortolotti dürfen sich keine Verwarnungen leisten. Beide haben vor Hockenheim je zwei auf ihrem Konto. Bei der dritten setzt es per Reglement eine Strafversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung für das nächstfolgende Rennen.

Die Fans können sich also auf einen hochspannenden Saisonabschluss freuen. Die beiden entscheidenden Meisterschaftsrennen starten Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr. Auto Sport Schweiz ist mit einer Reisegruppe ebenfalls vor Ort.

Feller Ricardo 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ricardo Feller auf seinem himmelblauen Audi R8 LMS GT3 © Audi

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18.10.2023 Steiner, Faustini & Schnellmann: Auch im Ausland top
Faustini 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Schneller als der Europameister: Robin Faustini gewann in Skradin vor Christian Merli (links) und Alexander Hin (rechts) © myrally.ch

Die Schweizer Bergrennfahrer müssen sich international nicht verstecken. Das haben auch die Rennen in St. Agatha (A), Skradin (HR) und am Puig Major (E) gezeigt, an denen Schweizer Top-Bergrennfahrer teilgenommen haben.

Die Schweizer Bergelite hat zum Saisonabschluss noch einmal eine Duftmarke gesetzt. Allen voran der frischgebackene Berg-Champion Marcel Steiner beim Bergrennen im österreichischen St. Agatha. Der Oberdiessbacher sicherte sich mit seinem LobArt-Helftec/Honda souverän den Klassensieg (in der E2-SC) und rundete eine von A bis Z positive Saison mit dem zweiten Gesamtrang hinter Christian Merli ab. Steiner, der dieses Jahr mit synthetisch hergestelltem Treibstoff fuhr, war auf der 3,2 Kilometer langen Piste pro Lauf nur rund sechs Zehntelsekunden langsamer als Christian Merli. «Für mein Team und mich war dies ein gebührender Saisonabschluss einer erfolgreichen Saison», sagt Steiner. «Wir kamen am Samstagabend zwar nochmals etwas ins Schwitzen, weil der Ladeluftkühler abermals undicht war. Aber wir konnten das Problem beheben. Und die beiden Rennläufe am Sonntag haben einmal mehr gezeigt, dass wir mit der Entwicklung des LobArt-Helftec/Honda auf dem richtigen Weg sind.»

Marcel Steiner Agatha 2023 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Synfuel-Fahrer Marcel Steiner wurde beim Saisonabschluss im österreichischen St. Agatha Gesamtzweiter © Sportmediapics

Dass Berg-Europameister Merli gar schlagbar ist, bewies Robin Faustini am vergangenen Wochenende bei seinem persönlichen Saisonfinale im kroatischen Skradin. Der bald 26-jährige Aargauer, 2023 zum dritten Mal hintereinander Gesamtdritter in der Schweizer Bergmeisterschaft, fuhr beim 3. Bongo Hill Climb Monsters, einem Memorialrennen für den 2020 verstorbenen Istvan «Bongo» Kavecz, zwei Mal deutlich unter 1:24 min und sicherte sich so den Tagessieg. Den Streckenrekord von Simone Faggioli verpasste Faustini um lediglich 1,2 Sekunden. «Nach dem Sieg in Les Paccots hatte ich das Gefühl, dass wir das Potenzial des Autos einfach nicht richtig ausgenutzt haben», erzählt Faustini. «Also haben wir für das Rennen in Skradin ein neues Set-Up ausprobiert – und das hat super funktioniert.» Dass der Veranstalter spontan einen vierten Trainingslauf ins Programm einbaute, war für Faustini ein Segen. «Es gab einen Schaden an der Antriebswelle. Hätte es diesen vierten Trainingslauf nicht gegeben, wäre mir das wohl im ersten Rennlauf passiert…»

Auch Roger Schnellmann war zum Saisonabschluss im Ausland unterwegs. Zum dritten Mal nahm der Schwyzer beim Bergrennen am Puig Major auf Mallorca statt. «Ich hatte da noch eine Rechnung offen», sagt der Gesamtzweite der Schweizer Tourenwagenwertung 2023. «Bei meiner ersten Teilnahme ist mir bei 193 km/h die Nockenwelle gebrochen. Und im Vorjahr hat mir Lopez-Fombona im DTM-Audi gründlich eins auf den Deckel gegeben.» Beim dritten Versuch hat es nun endlich geklappt. Schnellmann sicherte sich auf der neu 6,15 Kilometer langen Strecke hinauf zum höchsten Berg Mallorcas den Sieg bei den Tourenwagen auf seinem Mitsubishi Evo 8. In der Gesamtwertung belegte der schnellste Fahrlehrer der Schweiz den sechsten Schlussrang. «Wir hätten noch etwas schneller sein können», sagt der 38-Jährige. «Aber wir wollten nichts riskieren und haben lieber wie schon in Les Paccots noch ein paar Reifentests im Hinblick auf die nächste Saison gemacht.»

Schnellmann Mallorca 2023 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roger Schnellmann hat seine offene Rechnung am Puig Major in Mallorca erfolgreich beglichen © Archiv Schnellmann

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