Die Schweiz ist bei den ersten FIA Motorsport Games in Rom leer ausgegangen. Die vierköpfige Delegation konnte die guten Ergebnisse aus den freien Trainings nicht umsetzen und musste anderen Nationen den Vortritt lassen. Allen voran Russland, das mit dem Sieg bei den Tourenwagen und den Plätzen 3 im Kart-Cup und im Drift-Cup den Gesamtsieg vor Italien (Sieger Formel-4-Cup) und Australien (Sieger Simracing) errang.
Patric Niederhauser und Christoph Lenz vertraten die Schweiz im GT-Cup. In den beiden Vorläufen belegte das Lamborghini-Duo die Plätze 17 und 3. Im Hauptrennen am Sonntagnachmittag übernahm Lenz den ersten Turn. Leider kam er dabei von der Strecke ab und übergab das Auto an Niederhauser mit einigen Beschädigungen, sodass «Nidi» das Rennen aufgeben musste. «Schade», sagte Niederhauser. «Wir belegten in den freien Trainings die Positionen 1 und 2. Und auch im Quali 2 waren wir Dritte. Eine Medaille wäre also möglich gewesen.» Jubeln durften somit andere. Der Sieg im GT-Cup ging an das Team Japan. Zweiter wurde Polen, Dritter Australien.
Auch Yves Meyer war in Rom nicht vom Glück verfolgt. Der Drift-Spezialist qualifizierte sich als Achter zwar locker für das Finale. Doch dort zog er gegen den späteren Zweitplatzierten den Kürzeren, weil sich die Servolenkung an seinem BMW M2 verabschiedete. Statt die Schweiz stand so die Ukraine, Tschechien und Russland auf dem Podium.
Stark ins Wochenende stieg auch Fredy Eugster. Der Schweizer Sim-Meister hielt im Training mit den Spitzenfahrern mit, obwohl ihm das «Gran Turismo» fremd war. Im anschliessenden 10-minütigen Quali lief es dann nicht rund. Eugster kam «in den Verkehr» und startete deshalb nur im Mittelfeld, als es um ein Finaleinzug ging. «Es hat dann mit P13 leider nicht ganz gereicht», sagt Eugster. «Ich ärgere mich deshalb immer noch über die schlechte Qualifikation.» Sieger bei den Sim-Racern wurde Australien mit Cody Nikola Latkovski.
Alle Ergebnisse der ersten FIA Motorsport Games finden Sie auf www.fiamotorsportgames.com
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Am kommenden Wochenende finden in Rom die FIA Motorsport Games statt – eine Art Olympische Spiele für den Rennsport. Sechs verschiedene Cups hat die FIA ausgeschrieben: GT Cup, Touring Car Cup, Formel 4 Cup, Drifting Cup, Karting Slalom Cup und Digital Cup.
Die Schweizer Delegation tritt mit vier Fahrern in drei Disziplinen an. Im GT Cup gehen Patric Niederhauser und Christoph Lenz an den Start. Das Duo fährt einen Lamborghini Huracan GT3, der von Raton Racing vorbereitet wird. 22 Nationen stehen am Start. Zu den bekanntesten Namen zählen neben Niederhauser die Gebrüder Roda aus Italien, Jim Pla (Frankreich), Nico Verdonck (Belgien) und Marchy Lee (Hong Kong). «Es ist schwierig abzuschätzen, wie erfolgreich wir sein werden», sagt Niederhauser. «Aber ich sehe uns im vorderen Drittel mitfahren.»
Ebenfalls am Start ist Yves Meyer. Der Schwyzer, bekannt durch sein Drivingcenter EventSeelisberg, tritt gegen 23 andere Driftkünstler aus aller Welt an. Meyer hat im Vorjahr nicht nur als Zweiter des FIA Intercontinental Drifting Cups für Schlagzeilen gesorgt, er zählt auch in der europäischen Meisterschaft und der Oman International Drift Series zu den Besten seines Fachs. Der 28-Jährige fährt einen BMW M2 in Schweizer Farben.
Vierter Eidgenosse ist Fredy Eugster. Der Sim-Meister von 2019 geht im Digital Cup auf Medaillenjagd, hat dort aber mit 30 Konkurrenten das teilnehmerstärkste Feld vor sich. «Ich freue mich auf diesen Wettbewerb, bleibe aber in Sachen Medaillenchancen auf dem Boden», sagt Eugster. «Die Konkurrenz ist stark. Vor allem der deutsche Vertreter, Mikail, Hizal. Ich werde mein bestes geben, aber ich bin kein ausgewiesener Spezialist von Gran Turismo. Aber natürlich habe ich noch fleissig geübt.»
Die Disziplinen Kart-Slalom, Formel 4 und Tourenwagen werden ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne gehen. Jürg Schori hat seine Bewerbung im Touring Car Cup zurückgezogen.
Für alle Schweizer, die nicht dabei sein können, sich aber für die FIA Motorsport Games 2021 interessieren, sind hier die Besonderheiten der einzelnen Kategorien aufgelistet:
GT3: Zwei Fahrer – einer mit Silber-, der andere mit Bronzestatus. Kosten: 10`000 Euro pro Team. Tracktime ca. 6 Stunden
Formel 4: «Arrive and Drive»-Format. Ein Fahrer pro Nation. Darf nicht mehr als zwei Jahre in einer von der FIA unterstützten F4-Meisterschaft gefahren sein. Kosten: 25’000 Euro pro Team. Tracktime ca. 3 Stunden
Tourenwagen: Ein Fahrer pro Nation. Dieser kann bestenfalls Silber-Status haben und er darf in den letzten drei Jahren keine komplette Saison in der WTCC resp. WTCR absolviert haben. Kosten: 7500 Euro pro Team. Tracktime ca. 3 Stunden
Karting: Die FIA rüstet alle Nationen mit identischen Elektrokarts aus. Die Rennen werden als «Parallelslaloms» ausgetragen. Pro Nation braucht es zwei Fahrer (männlich und weiblich) im Alter von 14 bis 18 Jahren – ohne Rennerfahrung. Kosten: 500 Euro pro Nation
Drifting: Die Autos müssen FIA-Sicherheitsnormen entsprechen. Ein Fahrer pro Nation. Keine Auflagen bezüglich Erfahrung. Kosten: 2000 Euro. Tracktime ca. 8 Stunden
Simracing: Gefahren wird «auf» Gran Tursimo. Fahrer dürfen keine echte Rennerfahrung haben. Kosten: 1000 Euro pro Nation
Motorsport und Olympische Spiele – das passt nicht zusammen. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Bestrebungen, wenigstens einen Formel-1-Lauf im Rahmen Olympischer Spiele abzuhalten, damit auch die Königsklasse seinen Olympiasieger hätte. Doch bis heute wurden solche Pläne nie finalisiert. Der Grund ist einfach: Bei Olympischen Spielen steht der Athlet im Mittelpunkt – Disziplinen mit motorisierten Arbeitsgeräten sind nicht zugelassen.
Eine Ausnahme hat es dennoch gegeben: Bei den Olympischen Sommerspeilen 1900 in Paris gab es diverse «Auto-Wettbewerbe». Einer davon, ein Langstreckenrennen von Paris nach Toulouse und zurück, gewann kein Geringerer als Louis Renault.
Damit auch Rennfahrer heute einen Hauch von olympischem Flair geniessen können, hat die oberste Automobilbehörde die «FIA Motorsport Games» ins Leben gerufen. 2018 fand der Event in Bahrain statt. Damals allerdings konzentrierte sich der Rennbetreib auf ein GT3-Rennen. Dieses Jahr veranstaltet die FIA ihre Motorsport-Spiele vom 1.-3. November in Vallelunga, nördlich von Rom. Sechs verschiedene Disziplinen/Cups sind ausgeschrieben: Kart, Formel 4, Tourenwagen, GT, Drifting und Sim-Racing.
Mit dabei ist auch die Schweiz. Vertreten durch Fredy Eugster (Digital Cup), Yves Meyer (Drift Cup) sowie Christoph Lenz und Patric Niederhauser. Letztere treffen im GT Cup auf 21 Nationen. Das Team Schweiz wird von Raton Racing vertreten. ADAC-GT-Masters-Champion Patric Niederhauser und sein Teamkollege Christoph Lenz vertrauen dabei auf einen Lamborghini Huracan GT3.
Ausgezeichnete Chancen auf eine Medaille haben die Schweizer natürlich auch im Drift-Cup. Yves Meyer vom Eventcenter Seelisberg, hat 2018 beim FIA Intercontinental Drifting Cup Platz 2 geholt. Und Lukas Eugster ist der amtierende Schweizer Meister unter den Sim-Racern.
Mehr Infos zu den FIA Motorsport Games gibt es unter www.fiamotorsportgames.com
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