Kurz vor dem Saisonauftakt hat sich mit Roger Schnellmann einer der Top-Kandidaten auf den Titel in der Schweizer Tourenwagen-Berg-Meisterschaft für diese Saison zurückgezogen.
Fünf Mal wurde Roger Schnellmann (40) in der Schweizer Tourenwagen-Berg-Meisterschaft schon Gesamtzweiter. Zuletzt 2024 – unter (sagen wir) unglücklichen Umständen. Auch dieses Jahr hatte der Schwyzer den Plan, die Berg-Meisterschaft zu absolvieren. Für den Auftakt in Hemberg hatte er sich bereits angemeldet. Doch aus einem neuerlichen Tourenwagensieg bei seinem Heimrennen wird diesmal nichts. Schnellmann hat sich entschieden, auf diese Saison zu verzichten. «Wir waren drei Mal im Fahrsicherheitszentrum in Tuggen und drei Mal ist das Auto kaputt gegangen. Ich muss jetzt zuerst wieder Teile bestellen.»
Schnellmann wird in Hemberg dennoch vor Ort sein – als Taxifahrer und «Fan». Ob und wann es zu einem Comeback kommt, steht noch in den Sternen. «Vielleicht Oberhallau oder Gurnigel», sagt der Fahrer des 830 PS starken Mitsubishi Evo8. «Aber wenn, dann ohne neue Reifen, nur zum Testen.» Eine frühere Rückkehr schliess der «schnellste Fahrlehrer der Schweiz» aus. «Ein Roll-Out in Anzère oder Les Rangiers kommt definitiv nicht in Frage.»
Eines steht aber jetzt schon fest: Schnellmann will 2026 wieder dabei sein. Vielleicht sogar auch beim einen oder anderen EM-Rennen.
Auch an diesem Wochenende standen wieder einige Schweizer international im Einsatz – u.a. auf legendären Rennstrecken in Zandvoort, Hockenheim und Brands Hatch.
Fabio Scherer hat beim dritten Lauf zur diesjährigen DTM-Saison in Zandvoort (NL) seine ersten Punkte geholt. Der Engelberger fuhr im Samstagsrennen von Platz 23 auf Rang 11 vor. Am Sonntag hatte der Ford-Mustang-Pilot dann wenig Grund zur Freude: Ein technischer Defekt verhinderte den Start zum zweiten Lauf. Punkte gab es auch für das Team Emil Frey Racing. Nach den Plätzen 12 (Jack Aitken) und 15 (Ben Green) am Samstag, zeigte das Team am Sonntag eine deutlich stärkere Performance: Aitken kämpfte nach Startplatz 2 bis zuletzt um das Podium und holte obendrein die schnellste Rennrunde. Thierry Vermeulen fuhr als 13. in seinem Heimrennen in die Punkte, Ben Green wurde 18. Leer ausgegangen ist Ricardo Feller, der zwei Mal 16. wurde. Die Siege gingen an Ayhancan Güven und René Rast.
Ebenfalls Punkte gab es für Alexander Fach jr. im ADAC GT Masters. Der Schwyzer wurde nach Rang 13 im ersten Durchgang Sechster im zweiten Lauf.
Für Schweizer Podestplätze sorgten Yannick Mettler und Dexter Müller beim dritten Lauf zum International GT Open in Hockenheim. Das Mercedes-Duo fuhr im ersten Rennen auf Platz 3 der ProAM-Wertung. Im zweiten Durchgang belegten die Bronze-Medaillengewinner der FIA Motorsport Games von 2024 sogar Rang 2.
Auch in Brands Hatch wurde am Wochenende mit Schweizer Beteiligung gefahren. In der Topklasse der EuroNASCAR belegten Giorgio Maggi und Thomas Toffel die Plätze 8 und 8 respektive 21 und 7.
Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb gewann als Gaststarter die Rallye du Chablais zum vierten Mal. Sein Vorsprung auf den besten Schweizer Mike Coppens betrug aber nur eine halbe Minute.
Sébastien Loeb hat die Rallye du Chablais zum vierten Mal nach 2012, 2013 und 2017 gewonnen. Der Rallye-Rekordweltmeister (neun Titel) sicherte sich wie schon vor einem Jahr bei der Rallye Mont-Blanc Morzine den Sieg mit einer Alpine A110 Rallye GT+. Rein vom Material her war Loeb in beiden Fällen sicher nicht im Vorteil. Vor allem am zweiten Tag bei der «Chablais», als das Wetter sehr wechselhaft war und der Regen auch für den einen oder anderen Abflug sorgte.
Einer dieser Abflüge betraf Jonathan Hirschi und Beifahrer Michaël Volluz. Das Citroën-Duo kam in der ersten Prüfung am Samstagmorgen vom rechten Weg ab und musste die Rallye vorzeitig beenden. Hirschi war bis zu diesem Zeitpunkt erster Verfolger von Loeb. Am Freitag holte er sich drei der acht Bestzeiten. Von der ersten bis zur fünften Prüfung lag Hirschi in Führung. Und auch in der siebten WP lag er nochmals vorne. Am Ende des ersten Tages hatte er gerade mal 5,7 Sekunden auf Loeb/Godey verloren.
Nach dem Aus von Hirschi schlüpften Mike Coppens/Christophe Roux in die Verfolgerrolle. Der Walliser, der 2021 Schweizer Rallye-Meister war, liess es am ersten Tag als Zehnter nach der ersten WP noch vorsichtig angehen, fuhr aber ab der vierten WP (bis zum Schluss) in jeder Prüfung konstant in die Top 5 und sicherte sich somit nicht nur souverän Platz 2 hinter Loeb mit einer halben Minute Rückstand im Gesamtklassement, Coppens liess sich dadurch auch die Maximalpunktzahl für die Schweizer Meisterschaft gutschreiben. Angesichts der sehr limitierten Erfahrung auf dem neuen Skoda Fabia RS ist Coppens Leistung sehr hoch einzuschätzen. «Ich habe vor dieser Rallye 20 Kilometer mit dem RS absolviert», sagt Coppens. «Und auch wenn der Unterschied zum Evo nicht sehr gross ist, verhält sich das Auto doch anders. Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Ausgang der Rallye. Wir sind sehr sauber gefahren und hatten immer etwas Spielraum. Ich würde nicht sagen, dass wir mit Köpfchen gefahren sind im Hinblick auf die Meisterschaft, weil ich ehrlich gesagt nicht daran denke. Aber wir sind mit Köpfchen gefahren und haben das Auto immer heil ins Ziel gebracht.»
Hinter Coppens wurde Fürst Albert von Thurn und Taxis (mit Beifahrerin Jara Hain) Dritter – noch vor dem Niederländer Hyundai-Fahrer Charles Munster. Platz 5 (und damit Zweiter in der SM-Wertung) eroberte sich Thibault Maret mit seinem französischen Co-Piloten Kévin Bronner (auf Skoda Fabia RS). Für Maret war dies das beste Ergebnis im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Dem jungen Walliser standen bisher drei dritte Plätze zu Buche. Platz 3 in der SM-Wertung ging wie schon im Jura an Pascal Perroud (und seinem belgischen Beifahrer Loïc Dumont). Perroud, der 2023 noch VHC-Meister war, fühlt sich im Rally2-Skoda immer wohler. «Es gibt schon noch Kleinigkeiten, die ich verbessern muss», sagt Perroud, «aber alles in allem bin ich recht zufrieden. Und weil es dieses Jahr nur fünf Rallyes gibt und kein Streichergebnis, ist es wichtig, in jeder Rallye zu punkten.»
Nicht ganz aufs SM-Podest schaffte es Florian Gonon (ebenfalls Skoda Fabia RS). Auch er ist die vergangenen Jahre ausschliesslich in der historischen Klasse gefahren. Seine Rückkehr zu den «Modernen» ist Co-Pilot Frédéric Hugon zu verdanken. Die Leistung Gonons war, obwohl er betonte, er fahre nur zum Vergnügen, beeindruckend. Daran ändert auch ein kleiner Ausritt in einen Stacheldrahtzaun auf der siebten Prüfung nichts. Stark auch das Abschneiden von Yoan Loeffler. Der 28-jährige Lokalmatador belegte Platz 5 in der SM-Wertung (P8 insgesamt). So gut war Loeffler in der Schweizer Meisterschaft noch nie klassiert!
Einen deutlichen Sieg feierten Aurélien Devanthéry/Gaël Delasoie in der RC4. Das Duo hatte nach 14 Prüfungen fast vier Minuten Vorsprung auf Mathieu Zurkinden/Stéphane Pury in einem baugleichen Peugeot 208. Platz 3 sicherte sich Cédric Moulin/Eric Bigler auf Renault Clio Rally4.
In der historischen Klasse, der VHC, errang Clovis Brosy und sein Navigator Gaëtan Aubry, der 2024 noch an der Seite von Michaël Burri den Schweizer Meistertitel holte, ihren ersten gemeinsamen Sieg – den ersten auf Schweizer Boden für Brosy. Platz 2 und 3 ging nach Frankreich – an Michel Ducreux/Ramona Formica im gleichen Auto (BMW M3) sowie Jean-Marc Bussolini/Patricia Bussolini (Porsche 911 Carrera RS 3.0). Das Schweizer Podium komplettierte Eddy und Marion Tapparel (Ebenfalls Porsche 911) sowie Christophe Rumo/Frédéric Rausis (Ford Escort RS2000).
In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb, setzten sich die Favoriten Dominique und Marylaure Udriot vor Stéphane Viglino und Anne Dupraz durch. René Winz und Didier Barthe beendeten das Rennen auf dem dritten Platz. In der VMRS, der Gleichmässigkeits-Rallye der modernen Fahrzeuge, siegten Michel Randin und François Allenbach an Bord ihres Toyota Yaris GR.
Weitere Informationen zur Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite https://rallyeduchablais.ch/
Und so geht es weiter:
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (FRA)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
Nach einem Jahr Pause kehrt die Bernina Gran Turismo zurück. Die zehnte Ausgabe des historischen Bergrennens findet dieses Jahr vom 18. bis 21. September statt.
Auch wenn die allgemeine Anmeldung noch nicht geöffnet ist, hat der Veranstalter der Bernina Gran Turismo bekanntgegeben, dass die zehnte Ausgabe nach einem Jahr Pause vom 18. bis 21. September 2025 stattfindet.
Das 2014 erstmals ausgetragene Event wird in diesem Jahr unter «alter Bezeichnung» ausgetragen. «Einige von Ihnen kannten die Veranstaltung in den letzten Jahren unter einem anderen Format», erklärt der Veranstalter. «Nun kehren wir zu unseren Wurzeln zurück – unter dem ursprünglichen Namen Bernina Gran Turismo (eine Veranstaltung von ISAW) – um den Geist, die Authentizität und das Erbe zu würdigen, die dieses Event schon immer besonders gemacht haben.»
Weitere Informationen finden Sie auf der überarbeiteten Website https://www.bernina-granturismo.com/
Der beim Slalom in Bure schwer verunfallte Lukas Bosshard ist immer noch im Unispital in Basel. Gegenüber ASS liess er ausrichten: «Es geht mir den Umständen entsprechend gut!»
Der beim Slalom von Bure schwer verunfallte Lukas Bosshard ist nach wie vor im Unispital in Basel. Der 25-jährige Zürcher LOC-Pilot war am Sonntagmorgen mit seinem schwarzen Mercedes AMG C63 auf Höhe der Schikane nach der Kantine von der Strecke abgekommen und gegen ein Baum geprallt. Bosshard erlitt beim Aufprall mehrere Brüche am rechten Bein und wurde mit dem Hubschrauber ins Unispital Basel geflogen, wo er noch am selben Tag operiert wurde.
Gegenüber Auto Sport Schweiz meinte Bosshard mehr als zwei Wochen nach dem Unfall: «Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Planmässig wurde ich eine Woche nach dem Unfall ein zweites Mal operiert – diesmal am Sprunggelenk.» Bosshard wird mindestens noch eine Woche im Krankenhaus verweilen. Danach wird er rund sechs bis acht Wochen einen Gips tragen müssen.
An den Unfallhergang mag sich Bosshard noch genau erinnern. Dass er im verhängnisvollen Trainingslauf noch mit Strassenreifen und nicht mit Slicks unterwegs war, war für Bosshard Routine. «Ich habe das bei den Slaloms immer so gemacht. An der Stelle, an der ich abgeflogen bin, hatte ich knapp 130 Sachen drauf. Tags zuvor, als ich die LOC-Bestzeit fuhr, war ich an der Stelle mit 140 km/h unterwegs.»
Auch wenn es im Moment nicht die höchste Priorität hat, hat Bosshard angekündigt, dass er irgendwann wieder in den Rennsport zurückkehren möchte. «Vorderhand möchte ich mich aber zuerst bei allen Helfern bedanken. Ein grosses Dankeschön geht an Streckenposten, Staffel, Rennleiter, Sanitäter, Rega und Angestellte des Unispital Basels sowie an die zahlreichen Fahrer, Betreuer und Freunde, welche sich bei mir gemeldet haben.»
Auto Sport Schweiz wünscht weiter gute Genesung!
Anm.: Das Bild des Unfallwagens wird mit ausdrücklicher Genehmigung des verunfallten Fahrers veröffentlicht.
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