Yohan Surroca ist bei seiner ersten Rallye in einem Rally2-Auto nicht nur auf Anhieb unter die Top 10 gefahren, er hat auch gleich eine Bestzeit aufgestellt. Wir haben uns mit dem schnellen Walliser über ein echt beeindruckendes Debüt unterhalten.
Yohan Surroca (23 aus Uvrier/VS) hat bei der Rallye du Valais zum ersten Mal in einem Rally2-Auto Platz genommen. Ohne nahezu jegliche Erfahrung landete er mit dem Hyundai i20 N auf dem neunten Schlussrang. Und es hätte noch besser laufen können. Ein platter Reifen am Samstag kostete ihn wertvolle Zeit. Ein sechster Platz wäre möglich gewesen. Doch auch so war Surrocas Leistung beeindruckend.
Du hast bei der Rallye du Valais zum ersten Mal ein Rally2-Auto gefahren. Wie war’s?
Yohan Surroca: Es war eine tolle Erfahrung. Wenngleich nicht ganz einfach. Ich kannte das Auto nicht wirklich gut. Und die Wetterverhältnisse waren auch nicht berauschend. Ich bin mit diesem Auto zuvor weder im Nassen noch im Trockenen gefahren. Mein einziger Test fand bei Mischverhältnissen statt.
Wie viele Kilometer hast du mit dem Hyundai zuvor abgespult?
Direkt vor der Valais waren’s 30 Kilometer. Davor noch sechs Kilometer. Viel Erfahrung hatte ich also nicht.
Wenn man dir am Streckenrand zuschaute, bekam man den Eindruck, dass der Umstieg von einem Rally4- auf ein Rally2-Fahrzeug gar nicht so schwierig sein kann…
Es ist in der Tat so, dass du in einem Rally4-Auto sehr viel lernst, was dir auch in einem Rally2-Fahrzeug hilft. Auch wenn es im Vergleich zum Rally2-Auto nur ein 2WD ist, ist es ein Auto mit vernünftiger Power und anständigen Bremsen. Auch lernt man im Rally4 Einiges über das Set-Up. Aber es ist natürlich dann schon nochmal eine andere Liga, wenn du plötzlich hinterm Lenkrad eines Rally2-Autos sitzt.
Wo ist der grösste Unterschied?
Beim Bremsen. Die sind beim Rally2 dermassen effektiv, dass es viel Zeit braucht, um sich daran zu gewöhnen. Ich glaube, ich habe keine einzige Kurve bei der Rallye du Valais perfekt angebremst.
Wie steht’s um die Geschwindigkeit?
Der pure Speed macht einem keine Sorgen. Aber in den Kurven merkt man schon, dass man mehr Power hat.
Du warst wie die beiden Top-Piloten Mike Coppens und Thibault Maret mit Pirellis unterwegs. Im Unterschied zu ihnen hast am zweiten Tag nicht auf Michelin gewechselt. Aber du warst mit den Pirellis sicher auch nicht ganz glücklich, oder?
Nein, die RIV ist eine Rallye, bei der es eh an Grip mangelt. Und unter 5 Grad waren die Pirellis wirklich schwer zu fahren. Ich würde behaupten, dass wir pro Kilometer eine Sekunde verloren haben.
Und trotzdem hast du eine Bestzeit aufgestellt. Am zweiten Tag in der vorletzten WP.
Das stimmt. Und wir waren darüber auch etwas überrascht. Wir sind nicht auf «Teufel komm raus» eine Bestzeit gefahren. Aber es hat einfach alles gepasst.
Wie war es für dein Co-Pilot?
Er hat schon öfter in einem Rally2-Auto Platz genommen. Er hatte also schon Erfahrung.
Dann hat er dir sicher auch ein paar Mal gesagt: Fahr schneller…
(Lacht.) Ja, ein paar Mal schon.
War die Rallye du Valais mit dem R2-Hyundai der Anfang eines neuen Kapitels für dich oder sieht man dich in Zukunft eher wieder im R4?
Wir haben uns tapfer geschlagen, sind gute Zeiten gefahren. Und natürlich weckt das die Lust auf mehr. Aber man muss da realistisch bleiben. Eine Rallye in einem R4 kostet die Hälfte von dem, was man in der R2 bezahlt. Da müsste schon ein grosser Sponsor einsteigen, damit ich in Zukunft nur noch Rally2 fahre.
Am Ende resultierte der neunte Schlussrang. Angesichts des einen oder anderen Problems muss man sich fragen: Hast du dich über dieses Ergebnis gefreut oder geärgert?
Wir hatten am Samstag einen Platten. Der hat uns rund 3 Minuten gekostet. Ausserdem habe ich mich noch einmal gedreht. Wenn man es so betrachtet, dann kann man sich natürlich ärgern. Aber mehr als Platz 6 wäre nicht möglich gewesen. Und das hätte keinen grossen Unterschied gemacht. Ich habe bewiesen, dass ich mit einem Rally2 ordentliche Zeiten fahren kann. Insofern kann ich mit dem Ergebnis sehr gut leben.
Hans-Peter Thöni hat auch in diesem Jahr die PSA Transition Trophy gewonnen. Der Brienzer, 2019 Zweiter in der Schweizer Slalom-Meisterschaft, profitierte von der Regel mit den Streichergebnissen.
Neun Rennen hat die PSA Transition Trophy dieses Jahr ausgetragen. Die sechs besten Ergebnisse kamen in die Wertung. Und dadurch hiess der Sieger am Ende der Saison Hans-Peter Thöni und nicht etwa Adrian Gerber. Letzterer war zwar bei jedem Rennen dabei und punktete auch immer, am Ende der Saison musste er sich aber mit 123:140 Punkten geschlagen geben, weil ihm 33 Punkte gestrichen wurden. Anders Thöni: Der Brienzer fehlte in Bure und musste nach einem Schaden an der Antriebswelle auch beim Doppellauf in Chamblon einen Nuller schreiben. Trotzdem hat Thöni gewonnen – dank Siegen in Frauenfeld, Bière, Ambri und beim Saisonfinale, dem Bergslalom «Bas Monsieur».
Hinter dem Zweitplatzierten Gerber sicherte sich Serienbetreiber Tom Gàl (auf Peugeot 106 GTI) wie im Vorjahr den dritten Schlussrang. Dahinter reihte sich das Citroën-Saxo-Trio Dan Goudron (Sieger in Bure), Tomas Martinez und Marc-Henry Mingard ein. In der PSA Transition Trophy der Gruppe-A-Autos setzte sich der langjährige Rallyepilot Max Langenegger auf seinem Citroën C2 gegen Rami Hänggi durch.
Wie schon 2024 stand die PSA Transition Trophy auch dieses Jahr Fahrzeugen der Marken Citroën und Peugeot der Gruppen N und A in den Hubraumklassen ≤1400 cm3 und 1401-1600 cm3 offen, deren Homologation abgelaufen ist. Und wie im Vorjahr fuhren auch dieses Jahr alle Teilnehmenden mit synthetisch hergestelltem Sprit. «Wir wollen damit ein Zeichen setzen», sagt Gàl. «Der Ausdruck ‹Transition› (engl. für Wandel) im Seriennamen ist nicht zufällig gewählt. Er soll auf die der Trophy zugrunde liegenden Idee hinweisen und verpflichten. Wir versuchen, die Kluft zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zu überbrücken und den Fahrzeugen ‹vergangener› Tage eine Daseinsberechtigung im Rennsport von Morgen zu geben.»
Sébastien Buemi (37) ist der wohl am meisten beschäftigte Schweizer Rennfahrer im internationalem Geschäft. In Bahrain hat er beim WEC-Finale eine alles andere als gut verlaufene Saison mit Toyota gerade noch so gerettet.
Seit 2013 steht Sébastien Buemi für Toyota Gazoo Racing in der Langstrecken-WM im Einsatz. In bisher jedem Jahr ist der Waadtländer mindestens einmal auf dem Podium gestanden. In den meisten Fällen (bis auf 2015 und 2016) hat der ehemalige Toro-Rosso-Pilot auch mindestens ein Rennen gewonnen. In dieser Saison wollte es für ihn und Toyota nicht so richtig klappen. Vor dem Finale in Bahrain war ein vierter Platz in Spa-Francorchamps das bisher beste Ergebnis.
Beim Finale am vergangenen Wochenende sah die Welt für die Japaner wieder sehr viel rosiger aus. Aus der ersten Startreihe gestartet bestimmten die beiden Toyotas das Tempo und sicherten der erfolgsverwöhnten Mannschaft einen Doppelsieg. Für Buemi endete das Rennen auf dem zweiten Rang. Der Toyota mit der #8 lag lange Zeit in Führung, verlor diese dann aber sein Schwesterauto nach einer Durchfahrstrafe wegen Überholen unter Gelber Flagge.
«Herzlichen Glückwunsch an die Crew der #7 und das gesamte Team», meinte Buemi nach dem achtstündigen Rennen. «Der erste und zweite Platz sind ein fantastisches Ergebnis, und ich denke, jeder hat es verdient, diesen Moment zu geniessen, denn wir haben alle sehr hart gearbeitet, um wieder an die Spitze zu kommen. Ich hoffe, dass wir 2026 stärker zurückkommen und um den Titel kämpfen können.»
In der WM hat Buemis Team im letzten Rennen noch Aussteiger Porsche vom zweiten Platz verdrängt. Der Titel bei den Konstrukteuren ging an Ferrari. Fahrer-Weltmeister wurde das Ferrari-Trio James Calado, Antonio Giovinazzi und Alessandro Pier Guidi. Bester Schweizer in der LMGT3 2025 war Thomas Flohr mit zwei Podestplätzen (Spa und Austin). In Bahrain endete die Saison für den AF-Corse-Pilot mit einem Crash, nachdem er ins Sandwich zweier Hypercars geraten war. Der Titel ging an den Manthey-Porsche mit Lietz/Pera/Hardwick.
Das Saisonende bedeutet für Buemi noch lange nicht, dass er in den wohlverdienten Urlaub fahren kann. Für Red Bull wird er (mehr denn je) im WM-Endspurt noch ein paar Mal im Simulator sitzen. Und am 6. Dezember, am Wochenende des Formel-1-WM-Finals in Abu Dhabi, werden Buemi, Nico Müller und Edoardo Mortara bereits ihr erstes Formel-E-Rennen der neuen Saison in São Paulo absolvieren.
Um den Fortbestand des Bergrennens Saint-Ursanne – Les Rangiers zu sichern, hat das OK einen neuen Verein gegründet. Dieser hat das Ziel, das Rennen im Jura nicht nur finanziell zu unterstützen.
2026 wird das Bergrennen Saint-Ursanne – Les Rangiers 100 Jahre alt. Um den Fortbestand dieser Traditionsveranstaltung zu gewähren, haben die Organisatoren einen Verein gegründet. Der A.S.C.R. (Association de soutien à la course des Rangiers) hat zum Ziel, das Bergrennen Saint-Ursanne – Les Rangiers finanziell, in der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Verwaltung der nicht sportlichen Aspekte zu unterstützen.
Auf der neu eingerichteten Webpage (A.S.C.R - Association de Soutien à la Course des Rangiers) umreisst der Verein seine Aufgabe wie folgt: «Wir wollen möglichst viele ‹Fördermitglieder› gewinnen und Veranstaltungen organisieren, um dem Organisationskomitee einen attraktiven Betrag zukommen zu lassen und ihm so zu helfen, das immer grösser werdende Budget zu decken. Aber auch, um gegenüber den politischen und sportlichen Behörden sowie den Anwohnern die Unterstützung zahlreicher Fans dieses legendären Rennens zum Ausdruck zu bringen. Je mehr Mitglieder wir haben, desto besser kann unser Verein das grosse Interesse an dieser unverzichtbaren Veranstaltung demonstrieren.
Der Verein wird sich auch dafür einsetzen, dass das Bergrennen Saint-Ursanne – Les Rangiers in das Kulturerbe des Jura aufgenommen wird. Ziel des Komitees ist es, 1'000 Mitglieder zu erreichen. Der Mindestbeitrag beträgt 20.- CHF/Euro.
Das österreichische Unternehmen PureDriving setzt seine Zusammenarbeit mit Auto Sport Schweiz fort und bietet auch in diesem Winter wieder spannende Trainings im hohen Norden an.
Auch in diesem Winter setzt Auto Sport Schweiz die erfolgreiche Kooperation mit PureDriving Motorsport fort. Das österreichische Unternehmen mit Sitz in Graz ist auf Motorsporttrainings und individuelle Fahrerlebnisse spezialisiert und bietet seit über zehn Jahren professionell organisierte Fahrprogramme für ambitionierte Fahrerinnen und Fahrer an. Ein besonderes Highlight sind die Wintertrainings auf Eis im schwedischen Malå, rund 800 Kilometer nördlich von Stockholm. Dort erwarten die Teilnehmenden vier exklusive Handlingparcours, eine 600 auf 100 Meter grosse Dynamikfläche und eine Flotte von acht Toyota GR Yaris, ausgerüstet mit 3 mm Spikereifen – ideale Voraussetzungen für echtes Fahren am Limit.
Die Programme kombinieren präzises Coaching, intensive Fahrzeit und ein durchdachtes Gesamtpaket inklusive Transfers, Unterkunft und kulinarischer Begleitung. Zur Auswahl stehen verschiedene Formate – von kompakten Fahrtrainings bis hin zu individuellen Personal Coachings, die auch für angehende Motorsportler ohne Führerausweis (ab 14 Jahren, mit etwas Fahrerfahrung) offen sind. Ob ambitionierter Einsteiger oder erfahrener Racer – bei PureDriving steht eines im Mittelpunkt: Fahren mit Substanz. Die Trainings sind fahrerisch anspruchsvoll, methodisch aufgebaut und bieten aussergewöhnlich viel effektive Zeit am Steuer.
Alle Informationen und Termine finden Sie unter: www.puredriving.at/schweden
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