Die DTM muss mitten in der Corona-Krise einen weiteren Rückschlag verkraften. Der Ausstieg von Audi betrifft auch die beiden Schweizer Audi-Piloten Nico Müller und Fabio Scherer.
Ganz unerwartet kam der Audi-Ausstieg aus der DTM nicht. Dennoch ist zumindest der Zeitpunkt etwas fragwürdig. DTM-Boss Gerhard Berger reagierte nach der Bekanntgabe prompt: «Ich bedaure die Entscheidung von Audi, sich 2021 aus der DTM zurückzuziehen, ausserordentlich. Sie ist zu respektieren, auch wenn die Kurzfristigkeit, mit der diese Entscheidung mitgeteilt wurde, mich, unseren Partner BMW und alle weiteren Teams vor besondere Herausforderungen stellt. Hier hätten wir uns – gerade in Corona-Zeiten – ein Vorgehen im Sinne aller Beteiligten gewünscht.»
Wie und ob es mit der DTM weitergeht, ist nach dem Ausstieg von Audi völlig offen. Berger verspricht: «Wir möchten nun so schnell wie möglich Planungssicherheit für die Teams, die hunderttausende Fans, die Sponsoren und alle Mitarbeiter schaffen, deren Arbeitsplätze an der DTM hängen.»
Mit Nico Müller und Fabio Scherer sind auch zwei Schweizer Fahrer vom Audi-Ausstieg und der unsicheren Zukunft der DTM betroffen. «Das ist eine sehr traurige News. Ich kann meine Gefühle nur schwer in Worte fassen», liess Müller seinen Gefühlen auf Instagram freien Lauf. «Am liebsten würde ich jetzt raus auf die Rennstrecke und versuchen das Maximum aus diesem Kapitel herauszuholen.»
Auch Fabio Scherer, der im Audi-Kundenteam WRT fährt, hat die Nachricht schockiert. «Es hat schon vor der Krise Gerüchte gegeben, dass Audi Ende 2020 aussteigen könnte», sagt der in Engelberg wohnhafte Luzerner. «Mit der definitiven Bekanntgabe ist jetzt natürlich die Zukunft der DTM gefährdet. Ich bleibe aber dennoch optimistisch und glaube fest daran, dass die ITR und Gerhard Berger eine Lösung für die Zukunft finden.»
Der Ausstieg von Audi ist nach dem Rückzug des St.Galler Teams R-Motorsport der zweite Tiefschlag für die DTM innerhalb weniger Monate. Und anders als im Fall von Mercedes, das den Ausstieg mit eineinhalb Jahren Vorlaufzeit angekündigt hat, bleibt den Machern der beliebtesten Tourenwagenserie Europas diesmal nicht viel Zeit.
Audis Zukunft im Motorsport liegt (laut dem Vorstand) in der Formel E und dem Kundensport.