• Newscenter

24.07.2023 Bergrennen Ayent-Anzère: Berguerand schlägt Steiner in extremis
Eric Berguerand Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand gewann zum achten Mal in Anzère © Kaufmann

Nach Siegen in La Roche und Massongex hat Eric Berguerand am Wochenenden auch den vierten Lauf der Schweizer Berg-Meisterschaft in Anzère knapp vor Marcel Steiner und Joël Volluz gewonnen.

Eric Berguerand bleibt in der Schweizer Berg-Meisterschaft das Mass der Dinge. Beim vierten Lauf von Ayent nach Anzère, dem Heimrennen des 44-jährigen Wallisers, sicherte sich «Bergus» in seinem Lola FA99 seinen dritten Saisonsieg, den achten in Anzère insgesamt. Allerdings musste sich der Gesamtführende in der Schweizer Berg-Meisterschaft strecken. Nach zwei von drei Läufen lag Marcel Steiner in seinem LobArt-Honda/Helftec noch knapp zwei Zehntelsekunden vor Berguerand. Dann drehte der Vorjahreschampion nochmals auf und fuhr im dritten Heat erneut unter 1:25 min. In der Addition der beiden schnellsten gewerteten Läufe reichte das, um Steiner mit einem Mini-Vorsprung von knapp vier Zehntelsekunden von Platz 1 zu verdrängen.

«Ich weiss genau, weshalb ich nicht gewonnen habe», sagt Steiner. «Ich habe im ersten Lauf einen Fehler gemacht, der mich nahezu eine Sekunde gekostet hat. Ich hätte sonst eine tiefe 24er-Zeit geschafft. Vielleicht sogar einen neuen Streckenrekord. Aber ‹hätte, wenn und aber› zählt nun mal nicht. Trotzdem bin ich eigentlich zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr sind wir bei den bisherigen Rennen auf einen Kilometer rund eine Sekunde schneller.»

«Wie sich herausgestellt hat, bin ich mit einem kaputten Stossdämpfer gefahren. Der Schaden stammt wahrscheinlich noch von Massongex und ich hatte es nicht bemerkt», sagt Berguerand. «Ich musste im letzten Durchgang nochmals eine richtig gute Zeit fahren, um Marcel abzufangen. Das ist mir mit meiner persönlichen Tagesbestzeit auch gelungen. Aber das war am Limit.»

Joel Volluz myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Volluz schlug Robin Faustini im Duell der Osellas © myrally.ch

Platz 3 hinter den beiden Dominatoren der bisherigen Berg-Saison sicherte sich Joël Volluz auf Osella FA30. Der Walliser, der vor Anzère in dieser Saison erst einmal in La Roche ins Geschehen eingegriffen hatte, lag nach dem ersten Durchgang noch auf Rang 4 hinter Markenkollege Robin Faustini. Mit einem fulminanten zweiten Rennlauf in 1:25,6 min katapultierte sich Volluz auf den dritten Rang. Diesen verteidigte er im dritten Heat souverän und holte sich damit seinen ersten Podestplatz in dieser Saison – vor Faustini und Thomas Amweg auf dem Reynard 95D.

Knapp dahinter fuhr Joël Burgermeister im Tatuus Formel 4 in einer neuen Rekordzeit bei den 2-Liter-Rennwagen auf Rang 6. Der Thurgauer ist damit in seiner Klasse bei allen Berg-Rennen, die er bisher gefahren ist (auf Massongex verzichtete er) der schnellste 2-Liter-Rennwagen-Pilot gewesen. «Ich hatte nach den Trainings noch Sorgen wegen einem seltsamen Geräusch aus dem Motor», erzählt Burgermeister. «Aber wir konnten das Problem beheben und so konnte ich schon im ersten Rennlauf voll angreifen. Im Ziel konnte ich es fast nicht glauben, dass die Stoppuhr 2,7 Sekunden unter dem seit 1992 gültigen Klassenrekord angehalten hat.»

Zweiter wurde in Burgermeisters Kategorie einmal mehr Philip Egli. Der gebürtige Glarner brachte, obwohl er sich nur zwei gezeitete Läufe notieren liess, Rang 2 vor Marcel Maurer sicher ins Ziel. Rang 4 ging bei den «kleinen» Rennwagen an Lokalmatador Joël Grand im Wolf GB08 F1 Mistral. Dahinter belegte Roland Bossy in seinem Dallara F311 den fünften Klassenrang. «Ich konnte den dritten Lauf leider nicht absolvieren», sagt Grand. «Mein Auto fing kurz vor der Ziellinie im zweiten Durchgang Feuer. Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist. Vermutlich hat sich eine Benzinleitung gelöst, weil das Feuer ohne Vorwarnung ausbrach.»

Roger Schnellmann Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Roger Schnellmann war einmal mehr schnellster Tourenwagenfahrer © Kaufmann

Zwischen Maurer und Grand schob sich im Gesamtklassement der schnellste Tourenwagenfahrer Roger Schnellmann. Der Schwyzer war mit seinem Mitsubishi Evo 8 pro Lauf rund fünf Sekunden schneller als Bruno Sawatzki mit seinem Porsche 991.1 Cup. Der 52-jährige aus Balzers, der seine Kategorie, die Interswiss plus 3500 cm3, klar vor Mentor Christoph Zwahlen und Roland Bischofberger gewann, bleibt damit Gesamtleader bei den Tourenwagen. Drittschnellster Fahrer mit Dach überm Kopf war Simon Wüthrich, wie Steiner einer der Fahrer, die in diesem Jahr mit Syn-Fuel unterwegs ist. Viertschnellster war Frédéric Neff, der nach seiner Umteilung von der Interswiss in die E1 erwartungsgemäss Rang 2 in der Klasse über 3500 cm3 hinter Schnellmann belegte.

«Mir haben 25 Hundertstelsekunden für einen neuen Klassenrekord gefehlt», sagt Schnellmann. «Den hätte ich natürlich gerne geholt. Aber es gibt ja noch vier weitere Rennen und in Oberhallau, am Gurnigel und vielleicht auch in Les Paccots ist noch was möglich. Den Organisatoren von Anzère möchte ich an dieser Stelle ein Kränzchen widmen. Die Veranstaltung war top organisiert. Das wir entgegen der Vorhersage schönes Wetter hatten, war das Tüpfelchen auf dem i.»

Zu den weiteren Klassensieger in Anzère gehörten (mit mehr als einem Gegner in der jeweiligen Gruppe) Toni Büeler (Mitsubishi Evo RSC, Gr. N), Yves Bracelli (Peugeot 106 GTI, A/ISA bis 1600 cm3), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Christoph Mattmüller (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), der Bergpokal-Gesamtführende Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3500 cm3), Mathias Schläppi (Hyundai i30, TCR), Joël Werthmüller (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Fabien Houlmann (Peugeot 205, E1 bis 2000 cm3), Farine Benoît (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3) und Anthony Gurba (Formel Arcobaleno, E2 bis 1600 cm3).

Der Sieg im Renault Classic Cup ging (in Abwesenheit von Tom Zürcher) an den Meisterschaftsführenden Michael Schläpfer – vor Philipp Krebs und René Schnidrig.

Und so geht es weiter:
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Stephan Moser myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Moser: Voller Einsatz für den Klassensieg in der IS bis 1400 cm3 © myrally.ch

Permalink

Zum Newscenter

Gesellschafter

Mitglied von

Ausrüster