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16.06.2025 Bergrennen Hemberg/La Roche: Faustini und Volluz beim Auftakt vorne
Amweg Volluz Darbellay Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Top 3 in La Roche: Amweg, Volluz und Darbellay © Eichenberger

Der Saisonauftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2025 fand für einmal an zwei Orten statt. In Hemberg setzte sich erwartungsgemäss Robin Faustini durch. In La Roche ging der Tagessieg an Joël Volluz.

Es war ein Novum in der Geschichte des Schweizer Berg-Rennsports. Zwei Rennen zum Auftakt an zwei verschiedenen Orten – das gab es noch nie. Für die Veranstalter wird sich im Nachklapp, wenn die Zahlen auf dem Tisch liegen, zeigen, welche Auswirkungen die Terminüberschneidung hatte. Unter den Teilnehmenden war die Meinung schon vor den beiden Rennen gemacht: Dieses Szenario darf sich 2026 nicht wiederholen. Stellvertretend für die meisten Fahrer und Fahrerinnen meinte der amtierende Schweizer Berg-Meister Robin Faustini, der sich für das Bergrennen in Hemberg entschieden hatte: «Beide Veranstaltungen sind top und beide Veranstaltungen verdienen es, im Schweizer Kalender zu sein. Deshalb sollten sich die beiden so absprechen, dass wir im nächsten Jahr wieder an beiden Rennen teilnehmen können.»

Sportlich war an beiden Orten etwas los. Mit je rund 160 Teilnehmenden hatten die ersten beiden Bergrennen des Jahres von hochsommerlichen Temperaturen profitiert. Einziger Wermutstropfen: In La Roche musste am Sonntagnachmittag der dritte und letzte Rennlauf nach einem Regenschauer gestrichen werden. So stand das Schlussklassement schon nach zwei Läufen fest. Und dort hatte im Kampf um den Tagessieg der Walliser Routinier Joël Volluz auf seinem neuen Norma M20FC mit dem altbewährten Judd-Saugmotor die Nase vorn. Volluz hatte im ersten Lauf die absolute Tagesbestzeit in 1:40,310 min aufgestellt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 125,6 km/h entspricht. Den Streckenrekord aus dem Vorjahr (aufgestellt von Faustini) verpasste er um knapp 1,2 Sekunden. Im zweiten Durchgang erwischte Volluz in 1:41,1 min nicht mehr den perfekten Lauf, «weil es wahrscheinlich auch schon zu heiss war», aber in der Addition der beiden Rennen wurde er Tagessieger. Gefährlich nahe kam ihm Thomas Amweg auf dem Nova NP01. Der Aargauer hatte im ersten Lauf noch 1,9 Sekunden Rückstand, steigerte sich aber im zweiten Durchgang mit der Laufbestzeit und kam bis auf zwei Zehntelsekunden an Volluz’ Tagesbestzeit heran. «Nach all den Problemen, die wir letztes Jahr hatten, fühlt sich dieses Ergebnis natürlich super an», meinte Amweg, der in der Addition beider Läufe 1,3 Sekunden hinter Volluz lag. Platz 3 ging an Volluz’ Teamkollegen Victor Darbellay. Der Garagist aus Martigny war mit seinem neuen Zweiliter-Nova im ersten Durchgang nur sechs Zehntelsekunden langsamer als Amweg. Den sechsmaligen Schweizer Berg-Meister Marcel Steiner verwies er mit zwei starken Läufen aber souverän auf Rang 4. Nova-Neuling Steiner war mit seinem Abschneiden nicht zufrieden. «Es braucht wohl noch etwas Zeit, bis Mensch und Maschine zueinander passen», meinte er.

Volluz Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Joël Volluz sicherte sich in La Roche den Tagessieg © Eichenberger

Rund zehn Sekunden hinter den Top-Cracks in ihren Sportwagen tobte der Zweikampf zwischen Lionel Ryter (Formel Renault 2.0) und Roland Bossy (Tatuus Formel 2) um den Sieg bei den Formelrennwagen. Schliesslich hatte Ryter das bessere Ende für sich – um gerade mal fünf Hundertstelsekunden. Dritter bei den Singleseaters wurde Rückkehrer Joël Grand, der im 1000 cm3 Wolf Thunder Zeiten fuhr, als wäre er nie «weg» gewesen. Vor Simon Wüthrich, dem schnellsten Tourenwagenfahrer, reihte sich mit Frédéric Fleury ein weiterer Formelpilot auf Platz 7 im SCRATCH ein. Wüthrich (E1 bis 3500 cm3) knackte mit seiner komplett überarbeiteten VW-Golf-Turbiene als einziger Fahrer mit Dach überm Kopf die 2-Minuten-Marke klar. Nur Frédéric Neff (im Porsche 997 GT 2 R, E1 über 3500 cm3) gelang es ebenfalls, zwei Mal unter 2:00,00 min zu fahren. Knapp darüber lagen zwei weitere Tourenwagen-Asse: Sébastien Coquoz (Opel Kadett), der in seiner Klasse Christian Darani und Fabien Houlmann hinter sich liess. Sowie Stephan Burri (VW Scirocco), der als schnellster Interswiss-Pilot (wie Coquoz in der E1 bis 2 Liter) den Streckenrekord in seiner Klasse abermals verbesserte.

Zu den weiteren CH-Klassensieger gehörten in La Roche: Sylvain Chariatte (Honda Intergra, SuperSérie bis 2000 cm3), Ivan Kilchenmann (Ford Fiesta ST, SuperSérie über 2000 cm3), Patric Kuster (Toyota Yaris GT, SuperSérie Comp. Bis 3000 cm3), Alexandre Comby (SuperSérie Comp. bis 4000 cm3), Franz Slazmann (McLaren 765 LT, SuperSérie Comp. über 4000 cm3), Nicolas Pasche, Renault Clio II, N/ISN), Jessica Roth (Toyota GT86, A/ISA), Jonathan Droz (Peugeot 208, R), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Jannis Jeremias (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Armin Banz (Opel Kadett C, IS bis 3000 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS über 3500 cm3), Luca Moinat (Gr. H bis 2000 cm3), Maurice Girard (BMW M1, Gr. H über 2000 cm3), Christian Bartlome (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Jonas Magnin (Honda Civic, E1 bis 2500 cm3), Lionel Belloni (BMW E36 GTR, E1 bis 3000 cm3), Peter Steck (Opel Astra TCR, TCR), Vincent Caro (TracKing, E2 Silhouette).

Bei den REG-Piloten fuhr Michaël Rollat in La Roche die schnellste Zeit (4:14,260 min). Dahinter reihten sich Emanuele Tognacca und Joël Jäggi ein.

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Robin Faustini wurde seiner Favoritenrolle in Hemberg gerecht © Eichenberger

In Hemberg war die Sache von Vorneherein etwas klarer: Der amtierende Berg-Meister hatte im Kampf um den Tagessieg eigentlich nur zwei Gegner: Die Technik und Michel Zemp (im Norma M20 FC). Beide(s) hatte er schliesslich gut im Griff. Mit drei Läufen zwischen 52,24 und 54,18 sec war er stets der Schnellste im Toggenburgischen. Einen neuen Streckenrekord verpasste aber auch er. Die 51,7 sec von Steiner von 2023 blieben unangetastet. «Es lief gut für uns und ich bin mit dem ersten Rennen zufrieden», meinte Faustini. «Aber einen neuen Rekord wird man in Hemberg nicht so schnell sehen. Dafür lässt der Belag an einigen Orten zu wünschen übrig.» Für Zemp endete das erste Rennen des Jahres (wie im Vorjahr) mit drei sehr gleichmässigen Läufen auf Rang 2. «Das war das Maximum», meinte Zemp, der im Vergleich zu Faustini einen Liter Hubraum weniger hat. Platz 3 in Hemberg ging an Philip Egli im Dallara F393. Der Slalom-Rekordtagessieger hatte nach vorne nicht mehr auszurichten, musste sich aber auch nach hinten nicht fürchten. In der Addition der beiden schnellsten Zeiten fehlten ihm pro Lauf 3,5 Sekunden auf Faustini.

Hinter den Top 3 belegten die beiden Sportwagen-Piloten Michael Bodenmüller (aus Deutschland) und Antonino Scolaro (auf einem Nova Proto NP03) die Plätze 4 und 5. Danach folgte mit Danny Krieg in seinem schneeweissen VW Golf Rally bereits der schnellste Tourenwagenfahrer und Sieger der Klasse E1 bis 2 Liter. Die Top 10 rundeten Berg-Neuling und schnellster IS-Pilot Mathias Bischofberger (Porsche 997 GT3 Cup), Henri Schmidt (Formel Renault 2.0), Reto Steiner (Ford Escort Egmo) und Bruno Sawatzki (Porsche 911.1 Cup) ab. Für den amtierenden Schweizer Tourenwagen-Meister setzte es im ersten Aufeinandertreffen mit der Jugend eine Niederlage ab. In der Addition der beiden besten Läufe fehlten Sawatzki 0,8 Sekunden auf Bischofberger. Für Lokalmatador Hermann Bollhalder endete das Rennen endete das Rennen mit einem Klassensieg in der E1 bis 3000 cm3 knapp vor Markus Bosshard im ehemaligen Jenzer-Dallara GP3.

Zu den weiteren CH-Klassensieger gehörten in Hemberg: Jürgen Baumgartner (Mazda 323, E1 bis 1400 cm3), Patrick Eggimann (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Stefan Böhler (Renault R5, E1 bis 2500 cm3), Reto Steiner (Ford Escort, E1 bis 3500 cm3), Werner Schlegel (Mitsubishi Lancer, E1 über 3500 cm3), Patrick Flammer (Opel Astra TCR/TCR), Armin Buschor (BMW 320, Gruppe H), Yannik Stampfli (Renault Clio II, A/ISA/R2/R3), Jürg Brunner (Renault Clio II, RCC bis 2000 cm3), Denis Wolf (Renault Clio IV, RCC über 2000 cm3), Andreas Helm (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Beat Oertig (Peugeot 106 Maxi, IS bis 1600 cm3), Marco Geering (Opel Kadett C GT/E, IS bis 2000 cm3), Urs Banz (Opel Ascona B, IS bis 2500 cm3), Christian Müller (Formel BMW, E2-SS bis 1600 cm3), Markus Bosshard (Dallara GP3, E2-SS über 2000 cm3), Antonino Scolaro (Nova Proto NP03, E2-Sc bis 1600 cm3).

Der Sieg im Renault Classic Cup (bis 2 Liter) ging in Hemberg an Michael Schläpfer vor Thomas Zürcher und René Schnidrig. Schnellster Fahrer im deutschen KW Bergcup, der erstmals in Hemberg gastierte, war der Österreicher Michael Ostermann auf einem Opel Kadett C. Die schnellsten drei REG-Piloten in Hemberg waren Claudio Grispino, Patrick Jakober und Roger Hürzeler.

Und so geht es weiter:
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

* zählen zur Schweizer Junior-Meisterschaft

Krieg Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Danny Krieg war in Hemberg der schnellste Tourenwagenfahrer © Eichenberger

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