• Newscenter

24.06.2019 Chamblon: Getrübte Freude beim ersten Tagessieg von Eugster
Eugster lukas 2019 chamblon Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erstmals Tagessieger: Lukas Eugster auf seinem Ligier-Honda (Bild: P. Wyss)

Der bisher in der Schweizer Slalom-Meisterschaft ungeschlagene Philip Egli hat in Chamblon, beim sechsten Lauf in dieser Saison, seine erste Niederlage einstecken müssen. Der Tagessieg auf dem Kasernenareal oberhalb von Yverdon ging an Lukas Eugster. Die Umstände, wie es zu diesem Triumph des Herisauers kam, werfen kein gutes Licht auf die Rennleitung und deren Torrichter. «Ich kann mich nicht wirklich über meinen ersten Tagessieg freuen», sagt Eugster. «Aber Regeln sind Regeln.»

Was war passiert? Egli hatte schon nach dem ersten Lauf einen dicken Hals. Der bisherige Dominator der Schweizer Slalom-Meisterschaft war gerade eben in Durchgang 1 gestartet, als dieser wegen eines stehengebliebenen Konkurrenten abgebrochen werden musste. «Mir wurde das aber nicht signalisiert – es gab keine gelben Flaggen», sagt Egli. «Ich bin dann irgendwann mit 190 km/h auf eine stehende Kolonne aufgefahren. Zum Glück an einer Stelle, die übersichtlich war.» Egli durfte den Lauf selbstverständlich wiederholen. «Doch bei den Temperaturen schafft man keine zwei Durchgänge hintereinander. Meine Bremsen waren viel zu heiss.» So führte nach dem ersten Lauf Lukas Eugster mit einer Zeit von 2:58,828 min – vor Egli, der sich auf seiner Wiederholungsrunde eine 2:59,890 min notieren liess. Zum Vergleich: Im Training fuhr Egli 2:55,269 min.

Im zweiten Durchgang wurde Egli in einer Zeit von 2:57,542 min gestoppt. Während Eugster sich in 2:59,002 min nicht verbessern konnte. Der Tagessieg schien Egli sicher. Es wäre der sechste in Folge gewesen. Doch die Rennleitung gab dem Glarner für einen Fehler bei Tor 60 eine Zehn-Sekunden-Strafe. Dieser war sich keiner Schuld bewusst. «In meinem zweiten Durchgang hat an einer Stelle eine Pylone gefehlt. Ich bin dort innerhalb der Markierung durchgefahren. Was hätte ich anderes tun sollen? Dass ich dafür bestraft werde, kann ich nicht verstehen. Ich habe sogar den Videobeweis, dass diese Pylone nicht mehr da war, als ich die Stelle passiert habe.» Ob Egli in Revision gehen wird, ist noch offen. Kleiner Trost: Egli reiste mit 20 SM-Punkten für den Klassensieg aus Chamblon ab.

Für Lukas Eugster im Ligier-Honda war es der erste Tagessieg bei einem Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft. Die Freude darüber hielt sich in Grenzen. «Es tut mir leid für Philip. Ich kann aber nichts dafür und nehme den Sieg trotzdem entgegen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit einem
CN-Auto in Chamblon die Drei-Minuten-Marke knacken könnte. Jetzt geht es in die Sommerpause. Danach will ich mit einer kürzeren Übersetzung im Herbst in den verbleibenden zwei Slaloms in Drognens und Ambri nochmals richtig angreifen.»

Platz 3 hinter Eugster und Egli ging wie zuletzt in Bure und in Romont an Michael Helm im Tatuus Formel 4. Bruder Andreas belegte im Suzuki-TracKing Platz 4. Bester Tourenwagenpilot war erneut der Tessiner Christian Darani im Fiat X1/9, der mit einer Zeit von 3:11,236 min den Schweizer Serien-Meister Martin Bürki auf seinem VW Polo um 1,2 Sekunden distanzierte. Im ersten Durchgang lag der Uetendorfer nur elf Hundertstelsekunden hinter Darani, nachdem er kurz vor dem Ziel auf seinen Teamkollegen Heinz Gfeller aufgelaufen war. «Im zweiten Heat löste sich das Auspuffrohr im Seitenschweller. Dadurch wurde der Unterboden zu heiss und einige Leitungen und Isolationen sind durchgebrannt. Dass ich die Jagd auf die Tourenwagenbestzeit fortgesetzt habe, anstatt das Auto abzustellen, war nicht gut von mir. Da war wohl zu viel Adrenalin im Spiel.»

Eine starke Darbietung bot Manuel Santonastaso im BMW 320. Der Thurgauer, der zuletzt zwei Mal gegen Jürg Ochsner im Opel Kadett den Kürzeren zog, sicherte sich in 3:13,673 min nicht nur den Sieg in der Interswiss, er klassierte sich vor Danny Krieg (Audi A4) als drittbester Tourenwagenpilot.

Der Stand nach sechs von acht Slaloms: Egli, Bürki und Hanspeter Thöni, der erneut die Klasse N/ISN gewann, liegen verlustpunktfrei in Führung. Dahinter lauern mit fünf respektive zehn Zählern Rück-stand Christian Darani und Manuel Santonastaso. Weiter geht’s am 21./22. September in Drognens.

Hauchdünn fiel die Entscheidung im Suzuki Swiss Racing Cup aus. Der bisher sieglose Zürcher Fabian Eggenberger setzte sich im zweiten Durchgang mit einem Vorsprung von vier Tausendstelsekunden gegen den dreimaligen Saisonsieger Marcel Muzzarelli durch. Platz 3 ging mit drei Zehntelsekunden Rückstand an Christian Zimmermann, der in dieser Saison noch nie auf dem Podest gestanden hat. Die beiden Parallelstarter Martin Bürki und Manuel Santonastaso belegten die Ränge 5 respektive 18. In der Meisterschaft führt weiter Muzzarelli vor Schneider und Eggenberger.

Die Ergebnisse von Chamblon finden Sie im Internet unter www.ecuriedunord.ch oder www.gvi-timing.ch

Permalink

Zum Newscenter

Gesellschafter

Mitglied von

Ausrüster