Wenn man heutzutage auf einer Kartstrecke eine Umfrage starten würde, wie die jungen Nachwuchstalente zum Kartsport gekommen sind, würde in vielen die Antwort gleich lauten: Der Papa ist schon gefahren. Auch im Falle von Miklas Born wäre das so. Der 17-jährige Basler ist längst in die Fussstapfen seines Vaters Christian getreten. Dieser wiederum begleitet seinen Sohn nicht nur an die Rennen, er ist auch sein Mechaniker. «Wir sind ein typisches Vater-Sohn-Duo», sagt Born sr. «So wie es im Kartsport eigentlich sein sollte. Oder wie es mal war. Wir sind ein kleines Team. Und ich versuche die Kosten überschaubar zu halten. Von den grossen Teams, bei denen man für einen deutschen Kartlauf ab 10`000 Euro aufwärts bezahlt, halte ich nicht viel.»
Obwohl Miklas Born beim Auftakt zur Schweizer Meisterschaft in 7 Laghi dabei war und in seiner Kategorie sogar Zweiter wurde, fährt er nur sporadisch in der Schweiz. Die Borns hat es nach Deutschland gezogen. Schon 2018 absolvierte Miklas die DKM (Deutsche Kart Meisterschaft) in der Kategorie OK Senior. Allerdings, so sein Vater, mit bescheidenem Erfolg. «Miklas hatte Probleme mit dem Grip. Die Felder sind grösser und die Rennstrecken, auf denen die Rennen ausgetragen werden, sind stärker frequentiert. Damit sind wir das ganze Jahr nicht so richtig klargekommen.» In der zweiten Saison ist der Knopf nun aufgegangen. Miklas habe seinen Fahrstil angepasst, meint der Vater. Und schon scheint es zu klappen.
Beim Saisonauftakt in Lonato qualifizierte er sich fürs Finale, war dann aber mit einem falschen Luftdruck unterwegs. Beim zweiten Lauf am vergangenen Wochenende in Wackersdorf stand Born dann zum ersten Mal als Dritter auf dem Podest. Eine Leistung, die vor ihm in der OK Senior noch keinem Schweizer gelungen ist. «Mich freut es vor allem, weil dieser dritte Platz nicht irgendwelchen glücklichen Umständen zu verdanken ist», sagt Papa Born. «Miklas hat ihn sich erkämpft – auch dank einer ausgezeichneten Runde im Qualifying.»
Nach dem zweiten Event belegt Born den zwölften Gesamtrang. Noch stehen drei Rennwochenende auf dem Programm. Zuerst in Kerpen, dann im belgischen Genk und zuletzt in Ampfingen. Das Ziel ist klar. «Wir wollen gewinnen», sagen Vater und Sohn Born unisono. In der Meisterschaft will man sich unter den Top 10 etablieren. Beide wissen, dass der Weg nach oben steinig ist. Doch das Ziel ist der Automobilrennsport. Kommende Woche sitzt Born dank Markus Häfligers Swiss Rookies Academy zum ersten Mal in einem Formelauto. Auf dem Programm steht ein Test mit einem Formel BMW in Chamblais. Ob Born 2020 den Schritt in den Automobilrennsport wagt, hängt von seinen Leistungen und den finanziellen Möglichkeiten ab. Den ersten Schritt in diese Richtung hat er mit Platz 3 in Wackersdorf schon einmal gemacht.
Für alle Kartfahrer, die ebenfalls mit Rennen im Ausland liebäugeln, empfehlen wir den Artikel in der Juni-Ausgabe des Verbandsmagazins von Auto Sport Schweiz, das demnächst erscheint.