2021 wurde Elia Pappacena (18) Schweizer Kart-Meister bei den Junioren. Danach fuhr er (bis 2024) in Italien. In diesem Jahr gewann er vorzeitig den GT4-Titel im Porsche Sports Cup Suisse. Auto Sport Schweiz hat mit dem Rudolfstetter über seinen Umstieg in den Automobilrennsport geredet.
Es scheint, als hättest du es mit dem Gewinn des GT4-Titels im Porsche Sports Cup Suisse eilig gehabt. Obwohl noch vier Rennläufe auf dem Programm stehen, stehst du bereits als Gewinner fest. Hast du damit vor der Saison gerechnet?
Elia Pappacena: Nein, vor der Saison sicher nicht. Ich habe ja auf dieses Jahr neu vom Kart- in den Automobilrennsport gewechselt. Deshalb wusste ich nicht, wo genau ich stehen werde. Aber nach dem ersten, spätestens zweiten Rennwochenende war mir klar, dass ich es schaffen kann.
Der Umstieg vom Kart ins Rennauto hat dich offenbar nicht vor eine unlösbare Aufgabe gestellt?
Es war schon eine grosse Umstellung. Und besonders viel Zeit zum Testen hatte ich nicht. Vor dem ersten Rennen in Portimão sass ich lediglich einen halben Tag in Anneau du Rhin und zwei Tage in Mugello im GT4-Porsche. Aber ich habe mich relativ schnell zurecht gefunden.
Welche Kart-Erfahrung hat dir beim Umstieg geholfen?
Das Gefühl fürs Bremsen und Gas geben. Auch habe ich im Kart schon vieles über den Umgang mit den Reifen gelernt. Vor allem, wenn es darum geht, mit neuen Reifen rasch eine gute Zeit zu fahren. Was mir aus dem Kartsport auch hilft, ist die Linienwahl, also eine saubere Arbeit am Lenkrad.
Wie schwierig ist es, das richtige Set-Up zu finden? Da hast du im Auto ja mehr Möglichkeiten als im Kart?
Wir haben für jede Strecke ein unterschiedliches Set-Up. Wir beginnen aber meistens mit einer neutralen Abstimmung und arbeiten dann von dort aus weiter. Grundsätzlich hat man auch im Kart verschiedene Möglichkeiten. Der Unterschied zum Auto ist dieser: Wenn ich im Kart in eine falsche Richtung gegangen bin, habe ich zwei, drei Zehntel verloren. Im Auto ist es deutlich mehr.
Hast du schon eine Ahnung, wie es 2026 weitergeht? Folgt für dich als offizieller Porsche-Junior automatisch der Aufstieg in die GT3 mit Hilfe von Porsche Schweiz?
Nein, da ist nichts garantiert. Natürlich möchte ich gerne den nächsten Schritt machen, aber da ist noch nichts in Stein gemeisselt.
Würdest du den Weg, den du eingeschlagen hast, auch anderen Kartpiloten in deinem Alter empfehlen?
Ich habe in meinem letzten Jahr als Kartpilot annähernd 200'000 Franken ausgegeben. Insofern unterscheiden sich die Mittel, die ich für eine GT4-Saison im Porsche Sports Cup Suisse brauche, nicht wesentlich von denen, die ich als Kartfahrer benötigte. Was ich als besonders wichtig erachte: Wer umsteigen will, soll sich einem guten Team anschliessen, um möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Ich zum Beispiel profitiere enorm von AMAG First und dem Wissen von Fredy Barth. Rückblickend stellt sich die Frage: Ob man als guter Kartfahrer nicht gleich direkt ins GT3-Auto wechseln soll…
Fährt die Angst vor Schäden, die im Porsche natürlich massiv teurer sind als im Kart, bei dir mit? Schliesslich können solche Schäden das Budget arg belasten.
(Lacht.) Wenn ich meinem Vater vor einem Rennen in die Auge schaue, dann wird es mir bewusst. Wenn die Startampel dann aber ausgeht, denke ich nicht mehr daran.
Sie erhalten monatliche News und Events der Auto Sport Schweiz Seite