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02.11.2022 FIA Motorsport Games: Das Fazit aus Schweizer Sicht
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Dario Cabanelas war auf dem besten Weg zu einer Medaille © SRO

Die Schweiz ging bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet (F) leer aus. Auch oder weil Dario Cabanelas in der Formel 4 in aussichtsreicher Position abgeschossen wurde.

Die Schweizer Delegation war bei den FIA Motorsport Games im französischen Le Castellet in sieben Disziplinen vertreten. Eine Medaille gab es leider nicht. Doch das tat der guten Stimmung im Schweizer Team keinen Abbruch. Drift-Künstler Nicolas Maunoir, der im Achtelfinale knapp an Team Litauen scheiterte, sagte stellvertretend für seine Kollegen: «Dann holen wir die Medaille halt bei den nächsten Spielen in zwei Jahren in Valencia!»

Die besten Aussichten auf eine Medaille hatte der Lausanner Dario Cabanelas in der Formel 4. Der 16-Jährige war im samstäglichen Quali-Race auf den sensationellen dritten Platz gefahren. Und hätte diesen auch am Sonntag im Hauptrennen mit grosser Wahrscheinlichkeit behalten. Doch wenige hundert Meter nach dem Start wurde er von einem Konkurrenten unsanft aus dem Weg geräumt. «Mein Start war nicht perfekt, aber ich lag vor der ersten Kurve klar auf Platz 3, als ich plötzlich einen Schlag spürte.» Die Aufhängung hinten rechts hielt dem Aufprall nichts stand. Cabanelas drehte sich mehrmals und musste zuschauen, wie Team Italien zu einem ungefährdeten Sieg und ihrer dritten Goldmedaille fuhr. «Es ist so ärgerlich. Ich hätte so gerne für die Schweiz eine Medaille geholt», meine der untröstliche Cabanelas hinterher.

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Nicolas Maunoir schied bei den Driftern im Achtelfinale aus © SRO

Gabriele Lusquiños, ein Brasilianer mit Schweizer Wurzeln, vertrat die Eidgenossenschaft bei den Tourenwagen. Sein Rennen endete auf Platz 12, wobei er sich die meiste Zeit des Rennens in den Top 10 halten konnte. «Ein Gegner vor mir hat an einer Stelle ohne Vorwarnung gebremst, so dass ich brutal in die Eisen musste. Dabei geriet der Motor in den Anti-Stall-Modus und ich bin auf P16 zurückgefallen. Schade! Ich denke Platz 7 oder 8 wäre möglich gewesen.»

Nicht vom Glück verfolgt war am Wochenende Elia Epifanio. Der Zweite der Schweizer OK-Junior-Meisterschaft fiel am Start zum Finale ans Ende des Feldes zurück, weil der Motor plötzlich nicht mehr lief. Zwar bekam Elia das Problem einigermassen in den Griff, «doch der Motor lief schon das ganze Wochenende nicht richtig gut, egal, was mir am Vergaser verstellt haben». Am Ende resultierte Platz 21.

Für Simracer Thomas Schmid endete die erste Teilnahme an den FIA Motorsport Games im Halbfinale. Der St.Galler, Meister der Schweizer Simracing-Meisterschaft 2020 und 2021, hatte sich bei der Fahrzeugwahl verzockt. «Der BMW war auf der Geraden zu langsam. Ausserdem ist mir im Halbfinale ein Konkurrent ins Auto gefahren. Er hat dafür zwar eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen, aber mein Auto war danach wegen eines Schadens auf der Geraden noch langsamer als sonst.»

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Thomas Schmid schaffte es in Le Castellet bis ins Halbfinale © Eichenberger

Bei den GT-Rennen war die Schweiz durch Yannick Mettler und Dexter Müller vertreten. Das Duo belegte im Cup-Rennen Platz 5. «Das Rennen war eigentlich ganz gut», meinte Mettler. «Dexter war von P5 losgefahren und hat einen guten Job gemacht. Leider wurde er zum dritten Mal an diesem Wochenende kurz vor dem Fahrerwechsel umgedreht. Ich habe danach versucht, noch so viel Boden wie möglich gut zu machen. Wäre das Safety-Car etwas früher rausgekommen, hätte es vielleicht noch für einen Platz auf dem Podium gereicht.» Im Sprint-Rennen sass Mettler alleine im Mercedes AMG GT3 von sps Automotive. In einem starken Feld mit zahlreichen Platin- und Gold-Fahrern überquerte er die Ziellinie als Zehnter. «Mir fehlte der Topspeed», sagte Mettler. «Es fühlte sich so an, als hätte ich einen Bremsfallschirm im Heck.» Im Nachhinein wurde festgestellt, dass der Belüftungskanal der hinteren Bremsen defekt war. «Das erklärt, wieso Bremsen und Reifen ab ca. der zehnten Runde überhitzt haben.»

Trotz leeren Händen hat sich die Schweizer Delegation in Le Castellet nicht nur teuer verkauft, die einzelnen Athleten dürfen auf das Erreichte stolz sein. Besonders hervorzuheben war der Teamspirit. Obwohl die Fahrer in völlig unterschiedlichen Disziplinen angetreten sind und sich teilweise vorher noch nie gesehen haben, entstand in kurzer Zeit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Der olympische Gedanke hinter den Spielen hat im Team Schweiz jedenfalls für bleibende Erinnerungen gesorgt. Und wie Maunoir schon eingangs gesagt hat: Beim nächsten Mal in Valencia 2024 klappt es dann auch mit der ersten Medaille!

Weitere Infos zu den Spielen gibt es auf der Internetseite www.fiamotorsportgames.com

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An Unterstützung mangelte es in Südfrankreich nicht © Eichenberger

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