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08.02.2019 Fünf Fragen an Martin Bürki
Buerki martin 2018 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Martin Bürki

In Folge 5 unserer Meisterserie gehen wir nach Thun – genauer gesagt nach Uetendorf. Von dort kommt Serienmeister Martin Bürki (51). 2018 ist er zum fünften Mal in Serie Schweizer Slalom-Meister geworden. Insgesamt war es sein sechster Titel. Den ersten sicherte er sich 2011. Wie Schmid hatte auch Bürki doppelten Grund zum Jubeln, denn auch der Titel im Bergpokal ging nach 2015 und 2014 zum dritten Mal nach Uetendorf. Mit seinen zwei OPC-Titeln 2006 und 2013 steht Bürki bei elf gewonnenen Meisterschaften.

Hast du vor lauter Trophäen bei dir Zuhause in Uetendorf schon anbauen müssen?

(Lacht.) Nein, aus einem ganz einfachen Grund: Die meisten meiner Pokale verschenke ich. Und zwar in der Regel an Kinder, die bei den Rennen ganz grosse Augen machen, wenn ich ihnen meinen Pokal in die Hand drücke. Ich behalte eigentlich nur die schönen Zinnkannen, die es bei der Ehrung der Schweizer Meister am Ende des Jahres gibt. Und am liebsten sind mir sowieso Naturalpreise. Ich habe heute noch von 1986 eine Tortenplatte. Ich habe auch schon eine ganze Kiste mit Siegerpokalen an ein Kinderheim verschenkt. Oder meinen Pokal in Oberhallau dem Dorfladen, wo wir jeweils den Morgenkaffee trinken, vermacht. Mir geht es im Rennsport um Leistung und nicht um Rangverkündigungen und Pokale.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass du den Titel im Slalom höher einstufst als den beim Bergpokal?

Ja, der Titel im Slalom ist mir wichtiger. Ganz einfach, weil die Konkurrenz grösser ist. Ich trete im Slalom gegen jeden an – bis zum Formel 3000. Ausserdem finde ich, dass das Punktesystem im Slalom am fairsten ist. Jeder fährt gegen jeden – das gefällt mir.

Wie unterschiedlich sind die beiden Disziplinen?

Am Berg fahre ich tiefer als bei den Slaloms. Überhaupt geht vieles über die Stossdämpfereinstellungen. Und dann schaue ich noch auf die Aerodynamik. Das sind eigentlich die einzigen Unterschiede.

Wie motiviert man sich, wenn man als Serienmeister zuletzt mit dem Punktemaximum gewonnen hat. Besser geht es ja nicht mehr…

Es ist die Leidenschaft, die mich antreibt. Und je älter man wird die körperliche Verfassung. Mit jedem Jahr über 50 ist es umso wichtiger, dass man das Training nicht schleifen lässt. Im Gegenteil. Du musst immer mehr machen. Und das gibt zusätzlich Motivation. Eines meiner grossen Vorbilder ist Fritz Erb. Er hat zehn Mal die Slalom-Meisterschaft, oder den Slalom-Cup, wie er früher hiess, gewonnen. Und er hat jedes Jahr noch eine Schippe draufgelegt. Das hat mir sehr imponiert.

Der Schweizer Berg-Pokal ist den Fahrern mit Tourenwagen bis zwei Liter und Rennsportwagen bis 1,6 Liter Hubraum vorbehalten. Plus den historischen Fahrzeugen. Hat es dich noch nie gereizt bei den «Grossen» mitzufahren?

Eigentlich schon. 1989 bin ich auch mal Formel 3 gefahren. Und ich schliesse nicht aus, dass ich diesen Schritt noch machen werde. Aber es braucht eine intensive Vorbereitung. Und ich habe bis jetzt einfach noch nichts Passendes gefunden. Wenn ich mir den Sicherheitsstandard gewisser, in die Jahre gekommenen Formelfahrzeuge anschaue, dann ist das nichts für mich. Da siegt bei mir die Vernunft. Aber wenn die Gelegenheit kommt, warum nicht?

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