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11.09.2023 Gurnigel: Die Entscheidungen sind gefallen
Burri Steiner Sawatzki Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Champions 2023: Burri, Steiner und Sawatzki © Kaufmann

Beim vorletzten Rennen der Schweizer Berg-Meisterschaft 2023, am Gurnigel, sind die Würfel gefallen. Die neuen Meister Marcel Steiner und Bruno Sawatzki sowie Berg-Pokal-Sieger Stephan Burri lachten im Ziel um die Wette.

Marcel Steiner, Bruno Sawatzki und Stephan Burri hatten im Ziel allen Grund zur Freude. Das Trio machte bei der 52. Ausgabe des Bergrennens am Gurniegl (fast) alles richtig und durfte sich am Ende als die grossen Sieger feiern lassen. Steiner gewann zum sechsten Mal den Titel bei den Rennsportwagen, Sawatzki sicherte sich seinen ersten Titel bei den Tourenwagen und Burri gewann zum ersten Mal den Schweizer Berg-Pokal für hubraumschwächere Fahrzeuge bis 2 Liter.

Dass Burri auf seinem VW Scirocco den Titel einfahren würde, war zu erwarten. Der im Thurgau beheimatete Berner brauchte am Gurnigel einen einzigen Punkt, um den Titel sicher zu stellen. Am Ende wurden es deren 20 – wie bei allen bisherigen Rennen auch. Burri ist und bleibt damit in der aktuellen Berg-Pokal-Wertung 2023 ungeschlagen. Zum sechsten Mal im siebten Rennen fuhr einen Klassenrekord und verwies in der IS bis 2000 cm3 Jürg Ochsner und Ludovic Monnier auf die Plätze 2 und 3. Auch in der Interswiss-Wertung ist Burri uneinholbar an der Spitze. «Jetzt würde ich gerne noch in Les Paccots einen Klassensieg von Janis Jeremias feiern können», sagt Burri. «Dann hätte ich meine beiden Autos in der IS-Trophy auf den Plätzen 1 und 2.»

Etwas spannender als Burri machte es Sawatzki bei den Tourenwagen. Auch er ging mit einer guten Ausgangslage ins vorletzte Rennen. Doch der siebte Klassensieg im siebten Rennen stand nach dem zweiten Lauf plötzlich auf der Kippe. Nach einem Unfall in der Zielkurve war zuerst unklar, ob der Rheintaler im dritten Lauf überhaupt starten konnte. Doch Sawatzki brachte seinen Porsche 991.1 Cup wieder in Schuss und sicherte sich mit einem soliden dritten Lauf den Klassensieg in der IS plus 3500 cm3. «Es war ein Fahrfehler», gab Sawatzki offen zu. «Ich hatte im ersten Lauf den Klassenrekord um fünf Hundertstelsekunden verpasst und wollte im zweiten Durchgang vielleicht schon alles klar machen. Schon steckte ich rückwärts im Reifenstapel. Zum Glück war aber nur der Auspuff krumm. Die Ölleitungen und alles andere hatten keinen Schaden erlitten und ich konnte zum dritten Lauf starten.»

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Der lädierte Porsche von Sawatzki hielt im dritten Lauf © Kaufmann

Zwar blieb Roger Schnellmann mit seinem rund 800 PS starken Mitsubishi Lancer Evo 8 als schnellster Fahrer sämtlicher geschlossener Fahrzeuge in seiner Kategorie (E1 über 3500 cm3) ebenfalls ungeschlagen. Weil der Schwyzer jedoch auf die Teilnahme beim Bergrennen Massongex im Juli verzichtet hatte und im Gegensatz zu Sawatzki in der laufenden Saison noch keine Zusatzzähler für einen neuen Gruppenrekord verbuchen konnte, kann er ihn beim letzten Bergrennen vom nächsten Wochenende in Les Paccots am kommenden Wochenende nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängen. «Es war trotzdem ein tolles Rennwochenende», sagt Schnellmann. «Und wir konnten im Hinblick auf die nächste Saison noch ein paar Sachen, wie Reifen und Fahrwerkseinstellungen, testen. Gratulation an Bruno zu seinem Titel. Es war toll, gegen ihn zu fahren. Wir haben beide grossen Respekt voreinander.»

Bei den Rennsportwagen verwertete Marcel Steiner seinen Matchball beim Heimrennen am Gurnigel. Er ist damit auch gleichzeitig der erste Fahrer, der seinen Titel mit Synfuel gewann. Steiner musste, um den Titel zu holen, schneller sein als Eric Berguerand. Und das schaffte er schon im ersten Heat mit einem neuen Streckenrekord. Der Garagist aus Oberdiessbach legte die 3734 Meter lange Strecke von Dürrbach ins Gurnigelbad im ersten Rennlauf am Sonntagmorgen in der neuen Rekordzeit von 1:39,420 zurück, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135,2 km/h entspricht. Berguerand war im ersten Durchgang 0,212 sec langsamer. Im zweiten Lauf war Steiner erneut Schnellster – diesmal lag er fast eine halbe Sekunde vor Berguerand. Zu einem dritten Kräftemessen kam es nicht. «Bergus» musste nach dem zweiten Rennlauf zusammenpacken. «Der Motor hat schon bei den Trainings komische Geräusche gemacht», sagt der Vorjahresmeister. «Was genau kaputt ist, müssen wir noch analysieren. Aber der Motor verliert Öl. Deshalb muss ich verzichten. Gratulation an Marcel! Er hat eine tolle Saison gefahren.»

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Steiner feierte seinen Triumph vor heimischer Kulisse © Cornevaux

Für Steiner war es der sechste Triumph am Hausberg nach den Jahren 2008 bis 2012. Die Freude über den Titel war dementsprechend gross. «Es war keine einfache Saison», sagt Steiner. «Eric hat mich richtig herausgefordert. Und ich ihn hoffentlich auch. Einmal war er schneller, dann wieder ich. Für mich und mein Team ist der Titel eine Genugtuung. Wir haben lange gebraucht, um mit dem LobArt-Honda/Helftec dorthin zu gelangen, wo wir heute stehen.» Auf den Plätzen 3 und 4 landeten Osella-Fahrer Robin Faustini mit drei sehr ausgeglichenen Läufen respektive Thomas Amweg auf seinem Reynard 95D.

Zu den weiteren Klassensiegern am Gurnigel gehörten: Daniel Kammer (Toyota Yaris, Super S bis 3000 cm3), Martin Bürki (McLaren 765, Super S über 3000 cm3), Anton Büeler (Mitsubishi Evo RSC, N/ISN bis 3500 cm3), Beat Rohr (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Mike Bürki (VW Polo, E1 bis 1600 cm3), Christian Bralla (Fiat X1/9), der sich in der E1 bis 2000 cm3 gegen Reto Steiner (Ford Escort RS) und Sébastien Cocquoz (Opel Kadett GTE) behauptete, Benoit Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene), der Bruno Ianniello (Lancia Delta S4) und Mario Bertocchi (BMW E36) bin der E1 bis 3500 cm3 bezwang, Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Rolf Jungi (Citroën Saxo RS, IS bis 1600 cm3), René Aeberhardt (Opel Kadett GTE, IS bis 2500 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW E33, IS bis 3000 cm3).

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Christian Bralla setzte sich in der E1 bis 2000 cm3 durch © Eichenberger

Der Sieg in der TCR-Klasse, die erneut geschlossen mit Synfuel am Start gestanden hat, gewann Mathias Schläppi im Hyundai i30. Im Renault Classic Cup sicherte sich Thomas Zürcher vor Dario Zutter und Philipp Krebs den Klassensieg. Bei den 2-Liter-Formelrennwagen war Joël Burgermeister im Tatuus F4 trotz eines Ausrutschers im zweiten Rennlauf der Schnellste. Platz 2 ging an Marcel Maurer, Dritter wurde Roland Bossy.

Mehr über das Bergrennen am Gurnigel erfahren Sie unter www.gurnigelrennen.ch

Und so geht es weiter:
16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Schlaeppi Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Matthias Schläppi war wie in Oberhallau schnellster TCR-Pilot © Cornevaux

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