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09.09.2024 Gurnigel: Faustini mit Rekord, Sawatzki im Vorteil
Amweg Faustini Bossy Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die drei Schnellsten: Amweg, Faustini und Bossy (v.l.) © Kaufmann

Der bereits als Meister festgestandene Robin Faustini hat die 53. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel in neuer Rekordzeit gewonnen. Bei den Tourenwagen fällt die Entscheidung erst am Wochenende in Les Paccots.

Das Bergrennen am Gurnigel hat einen neuen Tagessieger: Der 26-jährige Suhrer Robin Faustini wurde seiner Favoritenrolle vor mehreren Tausend Zuschauern gerecht und gewann gestern Sonntag auch das sechste Rennen dieser Saison. Weil der Wetterbericht für den Nachmittag Regen voraussagte, liess es Faustini im über 600 PS starken Nova-Sportwagen bereits im ersten Lauf so richtig krachen. Mit 1:38,788 min verbesserte er die im Vorjahr von Lokalmatador Marcel Steiner erzielte Bestmarke auf der 3734 Meter langen Strecke von Dürrbach ins Gurnigelbad um gleich 68 Hundertstelsekunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 136 km/h entspricht. Damit hat Faustini sein Punktetotal auf 154 Punkte hochgeschraubt. Am kommenden Wochenende kann (und will) er in Les Paccots auch das letzte Rennen noch für sich entscheiden. Gelingt ihm auch dort ein Sieg, was zu erwarten ist, hat Faustini 2024 alle Rennen für sich entschieden. «Ich hatte am Morgen noch weichere Reifen aufgezogen», sagt Faustini. «Das hat natürlich geholfen. Auf der anderen Seite muss man sich dann jedes Mal beim Einlenken etwas überwinden, weil man mehr Übersteuern hat. Aber die Bedingungen am Morgen waren ideal. Und natürlich freue ich mich, dass ich dieses prestigeträchtige Rennen nun auch zu denen zählen darf, die ich gewonnen habe.»

Auch im Nassen war Faustini der Schnellste. Weil es statt drei nur zwei Läufe gab, kam der neue Schweizer Rennwagen-Meister auf eine Totalzeit von 3:39,277 min. Damit war Faustini mehr als zehn Sekunden schneller als Markenkollege Thomas Amweg, der am Morgen die Strecke in 1:44,3 min bewältigte. Mit Rang 2 im SCRATCH sicherte sich Amweg vorzeitig Rang 2 in der Meisterschaft. Um Rang 3 wird es beim Finale in Les Paccots nochmals spannend. Noch immer liegt der in Oberhallau verunfallte Joël Burgermeister mit 65 Punkten auf Podestkurs. Vierter ist Simon Hugentobler (61 Zähler), der am Gurnigel pausierte, Fünfter Michel Zemp (58), Sechster Roland Bossy (56). Ob Zemp, der am Gurnigel einen Nuller schrieb, nochmals in die Entscheidung eingreifen kann, ist allerdings fraglich. Der gebürtige Luzerner mit Wohnsitz im bernischen Langnau hat am Gurnigel erneut mit Problemen an seinem Helftec-Motor zu kämpfen gehabt. «Bei uns ist wieder derselbe Schaden aufgetreten wie schon in Les Rangiers», sagt Zemp. «Wir haben am Samstagabend noch versucht, das Problem zu lösen, aber dann hat der Motor im ersten Durchgang schon nach wenigen Metern erneut komische Geräusche gemacht.»

Sawatzki Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sawatzki darf weiter auf den Titel bei den Tourenwagen hoffen © Kaufmann

Nutzniesser war Roland Bossy. Der Jurassier setzte sich in seinem Formel-2-Tatuus gegen den Walliser Victor Darbellay (Formel Renault) durch und stand damit zum ersten Mal in diesem Jahr als Dritter auf dem Gesamtpodium. Platz 5 im SCRATCH ging an Roger Schnellmann. Der Schwyzer fuhr im ersten Durchgang mit seinem Mitsubishi Evo 8 einen neuen Klassenrekord, konnte sich danach aber nicht so richtig freuen. Zum einen, weil sein Titelkontrahent Bruno Sawatzki im Kampf um die Tourenwagenkrone den angepeilten Rekord pulverisierte und dafür zwei Extrapunkte einheimste, zum anderen, weil an seinem Berg-Monster Probleme auftauchten. «Wir haben Druck im Wassersystem», sagt Schnellmann, an dessen Auto nach dem zweiten Lauf ausserdem die Batterie streikte. Dass Schnellmann am Gurnigel erneut der schnellste Fahrer mit Dach überm Kopf war, war nicht selbstverständlich. Als der schnellste Fahrlehrer der Schweiz zu seinem zweiten Run ansetzte, regnete es bereits deutlich stärker als noch bei den Konkurrenten davor. Weshalb Schnellmann nur vier Zehntelsekunden auf Kantonskollege Danny Krieg in seinem VW Golf Rally (Sieger E1 bis 2000 cm3) ins Ziel rettete. Auch auf den Plätzen 7 und 8 landeten zwei Tourenwagenfahrer, die die Bedingungen optimal ausnutzten und die den Fans mit ihrer spektakulären Fahrweise stets viel Freude bereiten: Fabien Houlmann im Peugeot 205 und Danny Fauler in seinem VW Golf 20V. Apropos Tourenwagen: Im Kampf um den Tourenwagen-Titel hat sich Sawatzki mit den zwei Extrapunkten in eine Top-Position gebracht. Gewinnt der Rheintaler auch in Les Paccots in Rekordzeit, ist ihm die erfolgreiche Titelverteidigung gelungen. Allerdings sagt auch er: «Das wird kein Spaziergang. Ein neuer Rekord in Les Paccots ist machbar, aber es muss immer alles zuerst gefahren werden.»

Houlmann Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Immer spektakulär: Fabien Houlmann wurde am Gurnigel Siebter © Eichenberger

Spannend wird es in Les Paccots auch im Berg-Pokal (für hubraumschwächere Fahrzeuge). Dort hat sich der Führende Jean-François Chariatte in der Klasse E1 bis 1600 cm3 gegen den am Freitag vor Ort umgeteilten Jannis Jeremias (VW Polo) mit 1,1 Sekunden Vorsprung durchgesetzt. Der Jurassier liegt vor dem Finale mit 115 Punkten in Führung. Auf Platz 2 folgt Stephan Burri, der mit seinem VW Scirocco seine Klasse (IS bis 2000 cm3) in neuer Rekordzeit vor Marco Geering (Opel Kadett) und Patrick Vallat (VW Golf) gewann. «Aus eigener Kraft kann ich den Berg-Pokal nicht mehr gewinnen», sagt Burri. Gewinnt Chariatte auch in Les Paccots seine Klasse, geht der Pokal an den Fiat-X1/9-Fahrer aus Porrentruy.

Entschieden wurde am Gurnigel auch die Junior-Meisterschaft. Der führende Lionel Ryter wurde auf der Zielgeraden noch von Jeremias eingeholt. Der Walliser rollte im ersten Lauf mit seinem Formel Renault kraftlos aus. «Ich hatte ein Problem mit dem Öldruck», sagt Ryter. Weil die Rennleitung nach den wetterbedingten Verzögerungen am Nachmittag entschied, nur zwei Läufe zu absolvieren, hätte Ryter auch mit einer Teilnahme am zweiten Rennen keine Chance mehr gehabt. In der Endabrechnung sicherte sich Jeremias den Titel aufgrund der besseren Streichresultate (2x25 gegen 1x25/1x0).

Jeremias Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jannis Jeremias sicherte sich am Gurnigel die Junior-SM © Eichenberger

Der Sieg im Renault Classic Cup ging an den bereits als Meister festgestanden Thomas Zürcher. Platz 2 sicherte sich René Schnidrig, Dritter wurde mit hauchdünnem Vorsprung Patrick Gerber. In der TCR setzte sich Michael Widmer auf Hyundai i30 souverän durch.

Zu den weiteren CH-Klassensieger gehörten am Gurnigel: Sylvain Chariatte (Honda Integra, Superserie bis 2000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman, Superserie Comp. über 3000 cm3), Mathias Schläppi (Peugeot 208 R2, A/ISA etc.), Julien Piccina (VW Scirocco, H bis 2000 cm3), Beat Zimmermann (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Benjamin Nicole (BMW 2002 TI, E1 bis 2500 cm3), Hermann Bollhalder (Opel Speedster, E1 bis 3000 cm3), Simon Wüthrich (VW Golf Turbiene, E1 bis 3500 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), «Speedmaster» (VW Polo, IS bis 1600 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Dominic von Rotz (Audi A4 Quattro, IS bis 3500 cm3), Jimmy Froidevaux (Norma M20F, E2-SC bis 2000 cm3) und Anthony Gurba (Formel Arcobaleno, E2-SS bis 1600 cm3).

Und so geht es weiter:
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Chariatte Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jean-François Chariatte steht vor dem Sieg im Berg-Pokal © Eichenberger

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