Jannis Jeremias hat beim Slalom in Frauenfeld las Dritter auf dem Podium gestanden. Und das in seinem erst zweiten nationalen Rennen! Mentor Yves Hängärtner darf stolz sein.
Jannis Jeremias (22) aus Gerolfingen am Bielersee hat am vergangenen Sonntag beim Slalom in Frauenfeld zum ersten Mal auf dem Podium gestanden. Und das bei seinem zweiten nationalen Einsatz. Für den Nachbar von GP3-Pilot Yves Hängärtner kam der dritte Platz überraschend. Doch nachdem Lukas Eugster all seine Podest-Ansprüche mit Torfehlern in beiden Läufen über Bord warf, war der Weg für Jannis frei. Dass Jeremias selber nur einen Lauf absolvieren konnte, fiel am Ende nicht ins Gewicht.
«Mein Mechaniker ist mit dem Frontflügel unglücklicherweise an einer Strassenlaterne hängengeblieben», erzählt Jeremias. «Und weil das mit der Reparatur von Karbon vor Ort eine heikle Sache ist, haben wir beschlossen, auf den zweiten Lauf zu verzichten. Das war schade. Denn ich glaube, ich hätte meine Zeit vom ersten Durchgang sicher noch verbessern können.»
Dass Jeremias schon beim zweiten Einsatz nach Frauenfeld 2021 (damals in einem Formel 4) schon auf dem Podium steht, ist auch das Verdienst von Yves Hängärtner. Der Gesamtzweite beim diesjährigen Slalom im Thurgauischen hat Jeremias vor Jahren unter seine Fittiche genommen. Dieser hatte nämlich vom Rennsport wenig bis gar keine Ahnung. «Es hat mich zwar interessiert», sagt Jeremias. «Aber selber bin ich nie gefahren.» Erst als ihn Hängärtner zum Kartfahren mitnahm, erwachte die Leidenschaft. «Yves meinte, ich hätte Talent. Also fing ich mit dem Rennsport an, indem ich mir einen Suzuki kaufte und mit diesem an LOC-Rennen teilnahm.»
Am Wochenende bestreitet Jeremias die nächsten beiden Läufe zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Ambri. Um daran teilzunehmen, ist er diese Woche fast 2000 Kilometer gefahren… «Wir hatten ein Getriebeproblem», sagt der Fahrer aus der Ecurie Biennoise. «Der ehemalige Besitzer des Tatuus Formel Renault hat wohl mal mit Öl gespart. Ich musste in Frankreich neue Ritzel und Tellerräder besorgen. Aber was macht man nicht alles für den Rennsport!»