Joël Burgermeister gibt beim Slalom Frauenfeld am kommenden Sonntag sein Comeback. Der 30-jährige Ostschweizer fährt einen Formel 4 von Jenzer Motorsport mit einem Turbo-Motor aus Italien.
Beim Slalom in Frauenfeld sind zwei «Joëls» am Start, die man in Rennsport-Kreisen als «dark horses» bezeichnen kann. Neben dem Walliser Joël Grand, dem wir letzte Woche einen Artikel gewidmet haben, gibt auch Joël Burgermeister sein Comeback. Auf das Abschneiden beider darf man sehr gespannt sein. Burgermeister hat 2018, bei seinem letzten Rennen in Frauenfeld, als Dritter auf dem Podium gestanden. Damals noch auf dem TracKing RC01. Nun setzt der Ostschweizer auf einen Tatuus-F4 aus dem Hause Jenzer Motorsport.
Burgermeister hat im Vorjahr mit dem Auto erste Testfahrten unternommen. In Dijon, Bresse und auf dem Hockenheimring fuhr er allerdings noch mit dem handelsüblichen Motor. Inzwischen hat er das Auto umbauen lassen. Neu schnurrt im Heck ein 1170-Kubik-Turbo-Renntriebwerk von LRM aus Italien. Dieser hat mehr Leistung und ein besseres Ansprechverhalten. «Ich habe das Auto vergangene Woche bei einem Test auf dem Circuito Tazio Nuvolari erstmals gefahren», sagt Burgermeister. «Zusammen mit LRM haben wir sämtliche Einstellungsarbeiten gemacht. Ich hoffe, dass alles funktioniert!»
Burgermeister hatte den Slalom Frauenfeld ursprünglich gar nicht in Planung. Weil es aber sein Heimrennen ist und die Schweizer Bergsaison 2021 nicht stattfinden kann, hat sich Burgermeister entschlossen, dem Tatuus F4 in Frauenfeld erstmals die Sporen unter Rennbedingungen zu geben. Auf die Erwartungen angesprochen hält sich der ehemalige Schweizer Kartmeister aus Egnach im Kanton Thurgau bedeckt. «Es wäre schön, wenn wir ein Wörtchen mitreden können. Und ein Rennfahrer, der nicht gewinnen will, ist kein Rennfahrer. Aber die Rangliste am Sonntagabend wird zeigen, wo ich stehe. Also warten wir mal ab.» Burgermeister plant nach Frauenfeld auch keine weiteren Slaloms. Stattdessen will er in Osnabrück (D), Oberhallau und St. Agatha (A) starten. Es sei denn, in Frauenfeld läuft es wie am Schnürchen…