Der Rallye-Junior-Meister von 2019, Jonathan Michellod, hat mit Beifahrer Stéphane Fellay zum ersten Mal mit einem Skoda Fabia R5 auf dem Podium gestanden. Auto Sport Schweiz hat er verraten, wie es dazu kam.
Gratulation zu deinem ersten Podestplatz mit einem R5 bei der Rally Team 971 in Italien. Wie fühlt sich das an?
Jonathan Michellod: Sehr gut. Vor allem, weil wir nicht damit gerechnet haben. Mit solchen Ergebnissen lässt es sich weitermachen. Das motiviert für die Zukunft.
Im Unterschied zu Olivier Burri hast du am Start keine weichen Reifen aufgezogen. Wie kam das? Hattest du ein besseres Bauchgefühl als Olivier?
Das war ein Glückstreffer oder sagen wir: ein Zufall. Wir waren gerade bei den Startvorbereitungen, als jemand kam und sagte: Auf der ersten Prüfung sei es feucht. Sofort machte das die Runde und viele wechselten deshalb auf die weichen Reifen. Unsere Ausgangslage war anders. Wir wollten diese Rallye fahren, um Kilometer abzuspulen. Es ging uns nicht darum, zu gewinnen. Deshalb liessen wir uns nicht verrückt machen und verzichteten auf einen Wechsel. Wenn es wirklich nass sein sollte, hätten wir unseren Fahrstil halt anpassen müssen. Doch das war dann gar nicht nötig. Wir haben also rein zufällig für die ersten Prüfungen die bessere Reifenwahl getroffen.
Wie beschreibst du die Zusammenarbeit mit Olivier Burri? Ist das ein typisches Lehrer-Schüler-Verhältnis?
Das kann man so sagen. Ich hatte ihn kontaktiert, bevor ich das erste Mal in einem R5 Platz genommen hatte. Und er hat mir viele wertvolle Tipps gegeben. Und gibt mir jetzt noch wichtige Ratschläge. Ich profitiere sehr von seiner Erfahrung. Und bin tatsächlich irgendwie sein Schüler geworden.
Ihr seid bei dieser Rallye sehr konstant gewesen – nie schlechter als P8 auf einer Prüfung. Wie erklärst du dir diese Konstanz?
Das stimmt, es hat von Anfang an sehr gut gepasst. Es ist eine Rallye, die einen gewissen Rhythmus verlangt. Wenn du den nicht triffst, kannst du viel Zeit verlieren. Doch daran haben wir hart gearbeitet. Ich hatte das Gefühl, dass wir diesmal eine gute Symbiose zwischen Auto, Fahrer, Co-Pilot und Aufschrieb hatten.
Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Der Einsatz eines R5 ist sehr kostspielig. Natürlich würde ich so oft, wie es nur geht fahren. Aber wir müssen da natürlich aufs Budget schauen.
Wie sehr wünschst du dir, dass die Schweizer Rallye-Meisterschaft ende Mai mit der «Chablais» beginnt?
Wir warten nun alle schon seit mehr als eineinhalb Jahren und hoffen, dass es wieder losgeht. Mir fehlen die Rallyes auf heimischem Boden. Und ich hoffe natürlich sehr, dass wir demnächst wieder in der Schweiz fahren können. Also, Daumen drücken und hoffen, dass es klappt!