Der amtierende Tourenwagen-Meister Danny Krieg hat sich für 2026 ein neues Auto angelacht. Der Altendorfer wird in der kommenden Saison mit einem rund 550 PS starken Audi RS3 LMS TCR antreten.
Im Moment steht er noch im Showroom der Garage Bucher in Benken (SG). Aber noch in diesen Tagen soll der neue Super-Tourenwagen des amtierenden Meisters Danny Krieg zu Wolf Power Racing nach Wangen (SZ) gebracht werden. Dort wird er in den nächsten fünf Monaten so «veredelt», dass er zum Auftakt der Schweizer Berg-Meisterschaft am 6./7. Juni in Hemberg parat sein soll.
Vergangene Woche hat Ludovic Monnier deinen VW Golf Rallye bei dir abgeholt (motorsport.ch hat darüber berichtet). Wie sehr hat es weh getan, als du das Auto, mit dem du dieses Jahr Tourenwagen-Meister wurdest, auf seinem Transporter gesehen hast?
Danny Krieg: Es geht so. Erstens bin ich kein Sammler. Ich habe schon so manches Auto, das ich jahrelang fuhr, verkauft. Und zweitens steht ja bereits der Nachfolger da. (Lacht.) Also ist es zu verschmerzen.
Erzähl: Wo hast du deine neue Perle, den Audi RS3 LMS TCR, aufgetrieben?
Den hat Scherer Sport am Nürburgring ausgeschrieben. Ich hatte den schon länger im Auge. Und als Adrian (Wolf von Wolf Power Racing, d. Red.) am Nürburgring war, hat er ihn für mich gründlich inspiziert.
Das Auto sieht ziemlich neu aus.
Ja, es ist ein 2022er – ein Gen2-Auto. Laut den Papieren hat er zwei Renneinsätze auf dem Buckel. Einer der Fahrer war u.a. Mathias Schläppi. Er hat das NLS-Finale 2022 auf diesem Auto bestritten.
Wirst du ihn, so wie er dasteht, in der Schweizer Berg-Meisterschaft einsetzen?
Rein äusserlich wird er sich nicht grossartig unterschieden. Da kommt vielleicht noch die eine oder andere Folie dran, aber sonst bleibt er so, wie er ist. Unter der Haube werden wir allerdings schon Einiges verändern. So kriegt er u.a. einen neue Hinterachse, einen neuen Motor und ein neues Getriebe. Wir wollen diese Komponenten aber alle aus der Serientechnik übernehmen. Ausserdem werden wir ihn von 2WD auf 4WD umbauen.
Im Moment leistet er, so wie er dasteht, 340 PS bei 1145 Kilogramm. Was ist euer Ziel?
Vom Gewicht wollen wir etwa dort bleiben. In Sachen Leistung werden wir uns irgendwo bei 550 PS finden.
Es ginge aber noch mehr?
Ja, sicher, aber das will ich gar nicht. Mit allem, was darüber hinausgeht, läufst du Gefahr, dass du immer wieder technische Probleme hast. Und das kann dann richtig teuer werden.
Kannst du jetzt schon etwa abschätzen, um wieviel schneller du im neuen Audi bist? Der Klasse, E1 bleibst du ja treu – du bist aber neu in der Gruppe 3 bis 3,5 Liter eingeteilt.
Ja, das ist richtig. Um wie viel schneller? Sicher keine fünf Sekunden. Wir reden da, je nach Strecke, von einer bis zwei Sekunden.
Damit peilst du ganz klar die Titelverteidigung an?
Nein, eigentlich nicht. Ich habe auch 2025 nicht auf den Titel in der Tourenwagen-Meisterschaft geschielt. Erst nach dem Rennen in Les Rangiers und den Unfällen von Simi Wüthrich und Stephan Burri war mir klar, dass ich es schaffen könnte.
Aber den Schweizer Berg-Pokal hattest du im Visier?
Den schon eher – ja. Aber das Ziel ist es, Spass zu haben. Mit einem neuen Auto die Grenzen auszuloten. Wobei ich natürlich auch zugeben muss, dass ich mir ein solches Auto nicht gekauft habe, um hinterherzufahren.
Was erwartest du vom neuen Besitzer deines alten Golfs?
Da bin ich sehr gespannt. Natürlich braucht Ludovic seine Zeit. An ein solches Auto muss man sich zuerst gewöhnen. Das wird auch mir mit dem Audi so gehen. Aber ein Zeitenvergleich wird sicher interessant sein. Ich habe 2025 solide Zeiten mit dem Golf hingelegt. Auch wenn ich nicht überall von meiner Leistung überzeugt war. Am Gurnigel beispielsweise war ich mit dem Golf langsamer als einst mit meinem STW-Audi.
Wie sieht euer Fahrplan mit dem neuen TCR-Audi aus?
Wir werden noch dieses Jahr das neue Getriebe bestellen. Danach wird der Wagen sukzessive weiterentwickelt. Ziel ist es ganz klar, dass wir in Hemberg beim Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft am Start stehen. Der eine oder andere Slalom davor wäre natürlich eine gute Trainingsmöglichkeit. Aber das hängt alles davon ab, bis wann wir fertig werden.
Sie erhalten monatliche News und Events der Auto Sport Schweiz Seite