Robin Faustinis Siegesserie geht weiter. Der Leader der Schweizer Berg-Meisterschaft hat auch in Les Rangiers nichts anbrennen lassen. Was den vierten Sieg in Folge für ihn besonders speziell machte: Vater Simon Hugentobler wurde Zweiter!
Auf dem Podium sind sie schon des Öfteren zusammen gestanden. Aber auf 1 und 2 waren die «Faustinis» noch nie. Beim vierten Bergrennen der Saison in Les Rangiers feierten Robin Faustini und Vater Simon Hugentobler ihren ersten Doppelsieg. «Mein Vater hatte sicher einen kleinen Vorteil im ersten Durchgang», sagt Robin. «Als er losfuhr, war die Strecke schon trockener. Aber nichtsdestotrotz hat er einen super Job gemacht. Dass wir ausgerechnet in Les Rangiers unseren ersten Doppelsieg feiern durften, hat uns natürlich beide sehr gefreut.»
Für den Fahrer des Nova-Emap-Prototypen war es der vierte Sieg im vierten Rennen. Nimmt man das Saisonfinale in Les Paccots 2023 dazu, dann ist der 26-jährige Suhrer seit fünf Rennen ungeschlagen. Dass er in Les Rangiers die Nase in der Schweizer Wertung vorne haben würde, war zu erwarten. Aber auch als Favorit muss Faustini seine Leistung zuerst erbringen. Und das tat er. Der ersten Laufzeit von 1:51,7 min liess er im zweiten Durchgang eine 1:43,0 min folgen. Schneller waren im Jura nur die beiden EM-Teilnehmer Christian Merli auf seinem Osella FA30 und Geoffrey Schatz auf seinem Nova Proto. «Als ich zum ersten Lauf startete, war es bis zum Grippon trocken, danach gab es noch feuchte Stellen. Deshalb habe ich etwas Vorsicht walten lassen. Der zweite Lauf ist mir dann bestens geglückt. Mit der drittbesten Zeit bin ich sehr zufrieden. Mein Fokus liegt aber natürlich voll auf dem Gewinn des Schweizer Meistertitels.»
Hinter Faustini und Hugentobler sicherte sich Joël Burgermeister mit seinem Tatuus-Formel-4 den dritten Gesamtrang in der Schweizer Wertung. Burgermeister fuhr im zweiten Durchgang in 1:47,4 eine absolute Fabelzeit. «Ich war schon im Vorjahr drei Sekunden schneller», so der Ostschweizer, «und jetzt schon wieder. Leider habe ich im ersten Lauf einen kleinen Fehler gemacht. Und ausserdem musste ich als erster Formelpilot ins Rennen gehen. Da waren die Bedingungen noch etwas schlechter. Dass mir am Ende zwei Tausendstelsekunden auf Platz 2 fehlten, ist natürlich unter diesen Umständen richtig ärgerlich.»
Drei Sekunden hinter dem Podest landete Thomas Amweg bei seinem ersten Einsatz in Les Rangiers. Der Aargauer hatte schon im Vorfeld betont, dass er es vorsichtig angehen wolle. Und dass es für ihn in erster Linie darum ging, die Strecke kennenzulernen. «Das hat eigentlich ganz gut geklappt und ich habe meine Feuertaufe bestanden. Mit Platz 4 kann ich gut leben. Ich wäre gerne noch unter 1:50 min gefahren, aber das hebe ich mir für nächstes Jahr auf…»
Schneller als dieses Trio war nur noch Joël Volluz auf seinem Osella FA30. Der Walliser war aber nicht für die SM eingeschrieben und bleibt so auf seinen bisherigen 20 Punkten aus La Roche sitzen.
Fünfter im SCRATCH wurde Lokalmatador Roland Bossy auf seinem Tatuus-Formel-2. Direkt dahinter rangierte mit Ronnie Bratschi auf Mitsubishi Evo 7 der beste Tourenwagenfahrer (in der EM- als auch in der E1-Wertung). Der Urner verpasste auf teilweise noch feuchter Strecke den Streckenrekord von Reto Meisel von 2022 um lediglich vier Zehntelsekunden. Weil Bratschi seit zwei Jahren mit tschechischer Rennlizenz fährt, erhält der Urner für die SM jedoch keine Punkte. Die volle Punktzahl ging deshalb erneut an Bratschis Markenkollege Roger Schnellmann. Dieser führt nach Les Rangiers die Tourenwagenwertung in der Schweizer Meisterschaft weiter souverän mit dem Punktemaximum (100) an. Zweitschnellster Tourenwagenpilot aus Schweizer Sicht war im Jura Frédéric Neff. Der Porsche-Fahrer sicherte sich bei seinem Heimrennen den Sieg in der E1 +4000 cm3. Während Interswiss-Porsche-Fahrer Bruno Sawatzki das IS-Duell gegen seinen Mentor Christoph Zwahlen gewann. Sawatzki ist nach Les Rangiers (mit 75 Punkten) der erste Verfolger von Schnellmann. Dahinter lauern punktgleich Stephan Burri, der mit seinem VW Scirocco die IS bis 2 Liter gewann, und «Speedmaster», der den McLaren LT765 in einer neuen Rekordzeit (2:15 min) in der SuperSérieCompétition +4000 cm3 den Berg hochjagte. Schnellster Zweiliterpilot mit Dach überm Kopf war der schnelle Westschweizer Sébastien Coquoz, der im Opel Kadett 16V erstmals eine Zeit von unter 2:10 min erzielte.
Zu den weiteren Klassensieger gehörten in Les Rangiers: Sylvain Chariatte (Honda Integra Type R, SuperSérie), Oski Kuhn (Peugeot 308 GTI, SuperSérie bis 3000 cm3), Alexandre Comby (Porsche Cayman GT4, SuperSérie bis 4000 cm3), Yan Montavon (Peugeot 206, ISN), Ivan Kilchenmann (Suzuki Swift, A bis 2000 cm3), Jennifer La Monica (Cupra MK3, A plus 2000 cm3), Quentin Salomon (Ford Fiesta, R2), Pascal Bron (Citroën DS3, R3T), Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta, R5), Arnaud Biaggi (Opel Kadett C GT/E, Historic bis 2000 cm3), Nicolas Jolidon (BMW M3 E30, Historic plus 2000 cm3), Guillaume Mathez (Peugeot 309 GTI, Historic Class), Alessandro Bertanza (Fiat Abarth, Historic Competition), Philipp Krebs (Renault Clio 3, RCC), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Yves Bracelli (Peugeot 106 GTI, IS bis 1600 cm3), Daniel Aeschlimman (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Célien Délétroz (BMW 325i, IS bis 3000 cm3), Vanessa Zenklusen (Subaru Impreza, IS bis 3500 cm3), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Benoît Farine (Honda CRX, E1 bis 2500 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308, E1 bis 3000 cm3), Mario Bertocchi (BMW E36, E1 bis 3500 cm3), Peter Steck (Opel Astra, TCR), Anthony Darand (Tracking, E2 Silhouette), Nicolas Dumond (Nova NP03, ES SportsCars bis 1600 cm3), Jean-Jacques Maitre (Nova NP01, E2 SportsCars bis 2000 cm3), Joffrey Salomon (Formula Jedi, E2 SingleSeater bis 1400 cm3).
Viel Zeit bleibt den Bergrennfahrern nicht. Am kommenden Wochenende geht es bereits weiter – mit dem Bergrennen in Oberhallau. Dort kann Faustini den Sack bereits zumachen. Voraussetzung dazu ist ein weiterer Tagessieg. Mehr dazu erfahren Sie im Internet unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots