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11.11.2020 Mädels auf dem Vormarsch
Naude Toni 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Toni Naudé kam bei «Girls on Track» unter die Top 8

Rennsport ist längst keine reine Männer-Domäne mehr. Immer mehr Frauen drängen auf der Rennstrecke nach vorne. Karen Gaillard und Toni Naudé haben mit zwei unterschiedlichen Sichtungen gute Erfahrungen gemacht.

Wer an Schweizer Rennfahrerinnen denkt, dem kommen in der Regel Simona De Silvestro und Rahel Frey in den Sinn. Doch das sind nur zwei Beispiele. Die Schweiz hat noch viel mehr Frauenpower auf der Rennstrecke zu bieten. Léna Bühler und Karen Gaillard haben auf diese Saison den Sprung vom Kart in den Automobilsport gewagt. Bühler bestreitet die spanische Formel 4 und hatte zuletzt in Jarama mit einer hervorragenden Leistung im Qualifying (2x P2, 1x P4) auf sich aufmerksam gemacht. Gaillard hat 2019 die dritte Ausgabe der Young Driver Challenge gewonnen und hat in der Corona-Saison 2020 an den Rennen zur 24h Series in Monza und Hockenheim im Team Topcar teilgenommen.

2021 schlägt die Freiburgerin ein neues Kapitel im Rennsport auf. «Ich habe vor einigen Wochen an einer Ausscheidung für die Filière Endurance aus Le Mans teilgenommen», erzählt Gaillard, «und konnte diese gewinnen. Ich bin überglücklich und freue mich jetzt schon auf die nächste Saison.» Gaillard musste bei der Auswahl nicht nur ihre fahrerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, die 19-Jährige, die im Vorjahr noch in der X30 Challenge Switzerland gefahren ist, wurde auch auf ihre physischen, mentalen und mechanischen Stärken geprüft. Für Gaillard soll das neue Abenteuer im Januar 2021 losgehen. Als Gewinnerin hat sie von der Filière Endurance obendrauf einen Scheck über 30'000 Euro erhalten. Als erstes Rennen stehen die 24 Stunden von Dubai vom 14.-16. Januar 2021 auf einem Vortex-Prototyp mit Corvette-Motor auf dem Programm. Dieses Fahrzeug hat Gaillard bei diesjährigen Einsätzen mit Vortex in der Trophée Tourisme Endurance und der Ultimate Cup Series bereits kennengelernt.

Gaillard Karen 02 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Karen Gaillard beim Training in der Filière Endurance

Auch Gaillards Kart-Kollegin Toni Naudé ist den Weg über eine «Driver Challenge» gegangen. Die in Benglen, Kanton Zürich, wohnhafte Naudé hat es beim FIA-Programm «Girls on Track» bis unter die letzten Acht geschafft. «Ich konnte mich beim letzten Test, bei dem es um die Durchschnittsgeschwindigkeit über zwölf Runden ging, nicht wie gewünscht steigern», sagt Naudé. «Ich glaube, dass es deshalb nicht für die Top 4 gereicht hat; ich hatte aber auch ein angeknacktes Handgelenk.» Naudé ist mit dem Erreichten bei dem von der Ferrari Academy unterstützten Programm aber dennoch zufrieden. «Sie haben mich gefragt, ob ich nächstes Jahr wieder komme. Klar mache ich das!» Tipps für Interessierte hat die in Südafrika geborene Zürcherin auch gleich parat: «In dieser FIA Academy geht es nicht nur ums Fahren. Du musst dich laufend verbessern und versuchen die Ratschläge, die man dir gibt, umzusetzen. Ein gutes Englisch ist von Vorteil. Und es hilft auch sehr, wenn man vorher schon einmal ein paar Runden in einem Formel-4-Auto absolviert hat.»

Neben Gaillard und Naudé befinden sich in der Schweiz noch weitere Mädels auf der Überholspur. Ekaterina Lüscher (13) hat 2020 erst im vorletzten Rennen die Führung in der OK Junior abgeben müssen, hat mit dem zweiten Gesamtrang und drei Laufsiegen ihre Ambitionen aber klar gemacht. Auch Chiara Bättig hat sich in einem stark besetzten Super-Mini-Feld einen Namen gemacht. Die erst 10-jährige Luzernerin beendete die Saison auf einem respektablen sechsten Schlussrang (bestes Ergebnis: P2 in Mirecourt). Für Lynn Neuhaus (15), die dritte regelmässige Starterin in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft endete die Saison bei den Senioren auf Platz 14. Zu einem Laufsieg kam auch Tanja Müller. Die inzwischen 24-jährige Kartfahrerin aus Näfels düpierte die Konkurrenz in der X30 Challenge Switzerland beim Finallauf in 7 Laghi und holte 65 von möglichen 75 Zählern.

Mueller Tanja 03 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Tanja Müller sicherte sich den Finalsieg in 7 Laghi in der X30 © Weibel

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