Zahlreiche Schweizer haben auch dieses Jahr an historischen Motorsportanlässen teilgenommen. Einer unter ihnen ist besonders herausgestochen: Maxime Guenat.
Mit seinen 33 Jahren zählt Maxime Guenat im historischen Motorsport definitiv zu den jüngeren Teilnehmern. Allerdings, so der Hobby-Rennfahrer aus Montfaucon, sei er bei Weitem nicht mehr der Jüngste im Feld. «Es gibt immer mehr junge Piloten im historischen Rennsport.» Maxime hat 2016 seine ersten Rennen bestritten. Eine Vergangenheit im Automobilrennsport oder Karting hatte er nicht. «Mein Vater hat 2006 mit dem historischen Motorsport begonnen. Ich bin meistens mitgegangen. Irgendwann wollte ich auch selber fahren.»
2025 hat Guenat an zahlreichen Rennen und verschiedenen Meisterschaften teilgenommen. Und das sehr erfolgreich. Bei Peter Auto, der wohl bekanntesten Rennserie im historischen Motorsport, hat Guenat gleich zwei Titel abgeräumt. So gewann er nicht nur den «Heritage Touring Cup» auf einem Ford Capri RS 3100 von 1975, er sicherte sich auch den Titel in der «Sixties Endurance». Dort war der Jurassier auf einer Shelby Cobra erfolgreich. «Dieser Titel bedeutet mir besonders viel», sagt Guenat. «Ich war schon das eine oder andere Mal nah dran, ihn zu gewinnen. Aber immer ist etwas dazwischen gekommen. Jetzt hat es endlich geklappt.»
Was Guenat besonders auszeichnet, ist seine Vielseitigkeit. Die hat er auch bei der «Le Mans Classic» unter Beweis gestellt. Dort gewann er im Feld 6 (für Fahrzeuge von 1972-1981) auf einem Lola T286 aus dem Jahr 1979. Parallel war er auch der Schnellste in der «Gruppe C». Dort siegte er auf einem Peugeot 905 Evo. Ein baugleiches Auto hatte 1992/1993 die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. «Ich mache mir nicht viel Gedanken darüber, wenn ich von einem Auto ins nächste steige. Vieles hat mit Erfahrung und den nötigen Reflexen zu tun. Bei einem Auto ohne viel Aerodynamik ist es eh einfacher. Da spürt man das Limit sehr schnell.» Für den Einsatz im Peugeot 905 hat Guenat etwas Übung gebraucht. «Mit diesem Auto sind wir im März in Dijon testen gegangen», erzählt Guenat. «Und dann bin ich das Auto auch in Spa gefahren. Allerdings nur im Training; da war es trocken.»
Neben seinen Siegen und Titel bei Peter Auto und in Le Mans war Guenat auch noch bei der «Tours d’Horloge» in Le Castellet erfolgreich. Zusammen mit Yves Scemama, Erwin France und Armand Mille siegte der Histo-Allrounder dort auf einem Chevron B21 – also wieder auf einem anderen Auto. «Die Tours d’Horloge zu gewinnen, ist auch sehr speziell», sagt Guenat. «Ganz einfach deshalb, weil es das einzige 24-Stunden-Rennen für klassische Rennfahrzeuge ist.»
Die diversen Autos, die von der Equipe Europe gewartet und eingesetzt werden, gehören übrigens nicht Maxime. «Sie sind im Besitz von meinem Vater. Wäre er nicht so grosszügig und hätte er nicht so viel Vertrauen in mich, könnte ich dieses Hobby nie ausüben.»
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