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28.01.2025 Meisterporträt Nr. 9: Jannis Jeremias
Jeremias Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz

Die Saison 2024 ist Geschichte, die Trophäen sind überreicht – höchste Zeit also für die Meisterporträts. Teil 9: Jannis Jeremias, Schweizer Junioren-Meister Berg/Slalom.

Eigentlich hatte Jannis Jeremias gar nicht vor, Rennsport zu betreiben. Doch der eine oder andere Zufall hat dazu geführt, dass der heute 24-jährige Seeländer nun doch hinterm Lenkrad sitzt. Ursprünglich war Jeremias in einer ganz anderen Sportart auf dem besten Weg zur Weltspitze: im Curling. Dort wurde er bei den Junioren Schweizer Meister. Und vermutlich hätte er es auch noch weiter gebracht. «Doch Curling ist eine Mannschaftssportart», erklärt Jeremias, «wenn nicht alle im Team weitermachen, dann muss man sich irgendwann dafür oder dagegen entscheiden.» Jeremias hat sich gegen eine Fortsetzung der Curling-Karriere entschieden. Auch oder eben, weil es der Zufall so wollte.

Zufall 1 war die Ferienwohnung in Anzère. Dort verbrachte Jeremias schon als kleiner Junge seinen Urlaub. Und das meistens zur Sommerzeit, wenn zwischen Ayent und Anzère das berühmte Bergrennen auf dem Programm stand. «Ich stand schon als Fünfjähriger Stunden lang hinter der Absperrung und habe mir im Programmheft die Autos markiert, die mir besonders gut gefallen», erzählt Jeremias. «Dass ich eines Tages selber fahren würde, konnte ich mir damals noch nicht vorstellen, aber die Leidenschaft für den Motorsport ist sicher dort entstanden.» Zufall 2 war die Bekanntschaft mit der Familie Burri. «Der Onkel von Stephan Burri war ein Nachbar von uns in Anzère», erzählt Jeremias. «So habe ich Stephan kennengelernt, der, als ich etwas älter war, auch schon am Berg gefahren ist.» Zufall 3 hat sich dann in Gerolfingen, der Heimatgemeinde von Jeremias abgespielt. «Als Yves Hängärtner mein Nachbar wurde, war es klar für mich, dass auch ich mit Motorsport beginnen würde.»

Angefangen hat Jeremias 2022 auf einem Formel Renault 2.0. Den teilte sich der Bankkaufmann mit dem Bieler «Niki» Dillier. Wobei dieser die Bergrennen mit dem Formelwägelchen absolvierte, Jeremias die Slaloms. Am Ende der Saison belegte Jannis Platz 20. 2023 wechselte Jeremias vom Formelauto in den Tourenwagen. «Als mir Burri seinen VW Polo angeboten hatte, habe ich drei Mal nachgefragt, ob er es ernst meine…» Er meinte es ernst und Jeremias bedankte sich im Vorjahr mit Rang 6 in der Slalom-Meisterschaft, Platz 8 im Berg-Pokal und Rang 3 in der Interswiss Trophy. 2024 schrieb sich Jeremias für die Schweizer Junioren-Meisterschaft ein – und gewann diese nach einem bis zum Gurnigel dauernden Zweikampf gegen Lionel Ryter.

Auch 2025 wird sich Jeremias nochmals bei den Junioren einschreiben. Ob es zur Titelverteidigung reicht, wird sich zeigen. «Ich weiss jetzt schon, dass ich aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen sicher nicht an allen Slaloms teilnehmen kann», sagt Jeremias. «Wenn es dieses Jahr also wieder einen Gegner wie Ryter gibt, der bei allen Rennen immer voll punktet, dann wird das nichts mit einer erfolgreichen Titelverteidigung. Aber ich werde trotzdem mein Bestes geben und ich freue mich jetzt schon, wenn’s wieder losgeht.»

Bis es soweit ist, muss Jeremias noch büffeln. «Ich mache in wenigen Monaten den Bachelor in Banking&Finance.» Eine Ausbildung, die ihm im Motorsport möglicherweise noch weiter bringt. «Ich würde mir schon wünschen, wenn ich einmal auf der Rundstrecke fahren könnte», sagt Jeremias verheissungsvoll.

Jeremias Oberhallau 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jannis Jeremias auf dem VW Polo von Stephan Burri 2024 © Eichenberger

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