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29.01.2021 Mike Coppens: «Die Rallye Monte Carlo ist nicht umsonst eine Legende!»
Coppens port RIV 2019 JK Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens absolvierte die «Monte» zum ersten Mal © Kaufmann

Der Walliser Mike Coppens nahm am vergangenen Wochenende zum ersten Mal bei der legendären Rallye Monte Carlo teil. Auto Sport Schweiz hat mit ihm über seine Erfahrungen gesprochen.

Es war das erste Mal, dass du bei einem WM-Lauf teilgenommen hast. Und dann gleich die «Monte». Wie war das für dich?
Mike Coppens: Ich habe immer gesagt: «Wenn ich eines Tages einen WM-Lauf fahre, dann sicher nicht die Rallye Monte Carlo!» Diese Rallye ist irgendwie nicht «fair». Man darf eigentlich kein Risiko nehmen – und doch läuft man immer Gefahr, dass man am Ausgang einer Kurve auf einer Eisplatte rausfliegt. Und was passiert mir? Genau! Ohne Risiken einzugehen, tappe ich in die Falle! Trotzdem muss ich sagen: Was ich erlebt habe, ist unglaublich. Diese Rallye ist nicht umsonst eine Legende, sie ist ein Mythos. Und ich fahre sofort wieder dort, auch wenn es wirklich «tricky» ist.

Wie sehr ärgert dich dein Ausfall kurz vor dem Ziel? Oder zählt bei der Monte auch der olympische Gedanke: Mitmachen ist wichtiger als gewinnen?
Der olympische Gedanke ist grossartig. Aber wenn du dein Herzblut, deine Leidenschaft und dein Geld in eine solche Sache investierst, dann zählt dieser Gedanke nicht viel. Jedes Mal, wenn ich meinen Sport ausübe, geht es darum, mein Bestes zu geben und mich zu verbessern! Und man muss auch relativieren. Ich weiss, dass ich privilegiert bin und dass es im Moment kranke Kinder und Menschen mit großen Sorgen gibt, so dass ich denke, dass ich kein Recht habe, mich zu beschweren!

Ohne Ausfall wäre ein Platz unter den Top 25 möglich gewesen, oder?
Ich denke, wir wären zwischen Platz 20 und 22 gelandet. Aber es kam leider anders. Angesichts der starken Konkurrenz in diesem Jahr und meiner mangelnden Erfahrung bei solchen Bedingungen wäre das eine gute Leistung gewesen.

Was macht die «Monte» anders als die Rallyes, die du bisher bestritten hast?
Dank Olivier Burri lernte ich Rallye Monte Carlo wie ein Profi kennen. Wir haben Tests auf verschiedenen Strassen bei unterschiedlichen Bedingungen durchgeführt. Und dennoch: Der Zustand der Strassen, auf denen du dann mit einer hohen Nummer fährst, hat nichts mit dem zu tun, was du vorher bei der Besichtigung gesehen hast. Die Abhänge sind teilweise nicht geschützt und wenn 50 «Wildschweine» vor dir gefahren sind, erkennst du die Strasse nicht wieder… Nur ein Beispiel, wie es eben nur die «Monte» liefern kann: Als wir die letzte SP am Samstagnachmittag beendeten, fuhren wir mit vier Spikereifen auf Eis und Schnee die 210 Kilometer lange Strasse nach Monaco hinunter. Drei Stunden später waren wir mit den Spikes am Meer in der Sonne! Es ist wirklich verrückt: Vieles, was man plant, wird früher oder später über den Haufen geworfen. Es braucht sehr viel Improvisation.

Wird man dich also so wie Olivier Burri nun regelmässig bei der Monte sehen?
Ich werde beim nächsten Start wieder dabei sein – egal was passiert.

Was sagst du zur Absage des Critérium Jurassien?
Ich denke, für die Organisatoren ist es kompliziert! Und ich möchte die Entscheidungen anderer Leute nicht zu sehr kommentieren, da ich nicht alle Hintergründe kenne. Ich frage mich, ob eine Verschiebung des Datums geholfen hätte. Oder wenn man etwas zugewartet hätte. Aber ich schätze, dass das auch die Fragen sind, die sich die Organisatoren gestellt haben. Ich hoffe einfach, dass die anderen Rallyes durchgeführt werden können.

Coppens Mike Monaco Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens auf seinem Skoda Fabia von Roger Tuning bei der «Monte»

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