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13.12.2023 Nachruf Christoph Mattmüller
Christioph Mattmueller Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christoph Mattmüller, 1959–2023

Am selben Tag wie Andy Feigenwinter, am Donnerstag, 7. Dezember, ist auch der ehemalige Berner Interswiss-Meister Christoph Mattmüller im Alter von 64 Jahren verstorben. Laut seiner Ehefrau Verena hatte Christoph im April dieses Jahres die Diagnose «Krebs» erhalten. «Es war typisch für ihn», so Verena Mattmüller, «er wollte es niemandem sagen.»

«Chrigu» war Automechaniker aus Leidenschaft. 1985 gründete er seine Firma in Ittigen (BE). 1998 konnte er die Räumlichkeiten einer stillgelegten Schreinerei in Bolligen erwerben und baute diese zu einer modernen Werkstatt um. Die Garage Mattmüller ist aber nicht bloss eine normale Garage für alle Automarken, sie hat sich auf Motorentuning für Wettbewerbsmotoren und Youngtimer spezialisiert. Dass Inhaber Christoph ab 1987 selber Rennen fuhr (angefangen hat er in der Formel Ford), versteht sich deshalb von alleine.

Einen seiner grössten Erfolge feierte Mattmüller gleich zu Beginn seiner Karriere – mit dem Sieg in der Interswiss Trophy 1990 auf einem 190 PS starken VW Scirocco. Dank seiner Konstanz (nur ein technisch bedingter Ausfall) gewann er mit bescheidenem Aufwand den Titel in seiner ersten vollen Saison. Im Jahrbuch «Rennsport Schweiz» von 1990 liess er sich wie folgt zitieren: «Die Saison hat mich mit allen Ersatzteilen und Spesen vielleicht 15'000 Franken gekostet. Als Reifen verwendete ich gebrauchte Slicks, die mir Yokohama-Vertreter Tschuck von Seitenwagenfahrern verkaufte.»

2018 stand Mattmüller noch einmal auf dem Podium der IS Trophy. Diesmal wurde er Zweiter – nur vier Punkte hinter Rolf Burri, dafür knapp vor Frédéric Neff. Überhaupt war 2018 ein erfolgreiches Jahr für den Tuner aus Bolligen. Im Berg-Pokal sicherte er sich mit vier Siegen und drei zweiten Plätzen den dritten Schlussrang. Seinen letzten Klassensieg errang er beim diesjährigen Bergrennen von Ayent nach Anzère. Auch in La Roche wollte er starten, war aber zu spät und konnte aufgrund der limitierten Startplätze nicht am Rennen teilnehmen. Sein letztes Bergrennen bestritt er in Les Rangiers. Nach klarer Klassenbestzeit im ersten Durchgang musste Mattmüller seinen 1,6-Liter-Scirocco im zweiten Lauf mit einem Motorschaden abstellen.

Sein Schwiegersohn, Slalom-Meister Martin Oliver Bürki, der in der Garage seines Schwiegervaters arbeitet und den Betrieb im Sinne von Christoph ab sofort weiterführt, bringt es auf den Punkt: «In Les Rangiers hat das Herz des Scirocco aufgehört zu schlagen. Nun hat leider auch seines aufgehört.»

Christoph Mattmüller hinterlässt seine Ehegattin Verena sowie Tochter Tina. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Mattmüllers Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus. Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Abdankung im engsten Familienkreis statt.

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