Die Schweizer Rallye-Szene trauert um Flavio Finardi. Der Co-Gründer und Ex-Präsident des Lugano Racing Teams ist vergangenen Freitag im Alter von 73 Jahren verstorben.
Finardi hat 1975 mit Beat Wälti, Franco Daminelli, Remo Lazzaroni, Fausto Rusca, Flavio Vabanesi und Giorgio Brunel das Lugano Racing Team gegründet. Er und seine Kollegen nahmen damals selber an Rallyes, aber auch Rundstrecken-, Slalom- und Bergrennen teil. Sinn und Zweck des neu gegründeten Teams war in erster Linie die Kostenaufteilung. Unter dem Motto «zusammen sind wir stark» konnten die Ausgaben reduziert und die sportlichen Aktivitäten ausgebaut werden. Doch LRT war nicht nur Bewerber, das Team um Finardi, der das Präsidentenamt von 1975-1978 und 1990-2017 inne hatte, war auch Organisator etlicher Automobilsport-Veranstaltungen.
Dass der Versicherungsbroker Finardi in dieser Zeit vieles richtig gemacht hat, zeigt ein Blick auf die Statistik. 22 nationale Titel sprechen für sich. Von 2002 bis 2012 war das LRT elf Mal hintereinander erfolgreich.
Lange Zeit musste der leidenschaftliche Slalom- und Rallyefahrer Finardi allerdings auf den ersten Schweizer Meister aus dem Tessin warten. 2018 «erlöste» ihn Ivan Ballinari mit seinem ersten SM-Titel. Im Vorjahr doppelte «Bally» zur Freude von Finardi, der inzwischen zum Ehrenpräsident erkoren wurde, ein zweites Mal nach.
Flavio Finardi hinterlässt seine Frau Simona sowie seine beiden Kinder Andrea und Vittorio. Auto Sport Schweiz spricht der Familie sowie Finardis Verwandten und Freunden sein aufrichtiges Beileid aus.