Sechs Fahrer haben in der Geschichte der Schweizer Rallye-Meisterschaft den Titel drei Mal oder öfter geholt. Einer von ihnen war Jean-Pierre Balmer. Am Vorabend der diesjährigen Rallye du Valais ist der gebürtige Waadtländer im Alter von 71 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben.
Balmer debütierte 1977 auf einer Alpine A110 bei der Rallye des Neiges. 1979 wechselte er auf Porsche 911, mit dem er im Jahr darauf seinen ersten Schweizer Meistertitel holte. Zwar blieb Balmer in dieser Saison sieglos, doch die Konstanz gab am Ende den Ausschlag. Obwohl Balmer mit André Savary punktgleich war, ging der Titel an den damals 28-jährigen Schlosser aus La-Chaux-de-Fonds.
1981 wechselte Balmer von Porsche zu Opel. Weiter sieglos belegte er am Ende der Saison den dritten Schlussrang. 1982 war Balmer dann der viel gefeierte Star der Schweizer Rallye-Szene. Mit fünf Siegen sicherte er sich überlegen seinen zweiten Titel. Bis 1984 (Gesamtzweiter) fuhr Balmer mit dem Opel Ascona resp. Manta 400 weiter. Ab 1985 fuhr er für das Lancia-Team des Importeurs einen Lancia 037. Allerdings fehlte ihm dort die nötige Nestwärme, sodass er 1986 mit Sponsor «Jean-Jacques Benson» und dem italienischen Tuner Volta in Eigenregie an den Start ging. Und das mit Erfolg! Mit vier Siegen setzte er sich gegen Freddy Oguey und Marcel Gall erfolgreich durch und feierte seinen dritten SM-Titel.
Mit insgesamt 14 Siegen in der Schweizer Meisterschaft hat Jean-Pierre Balmer die Geschichte des Schweizer Rallyesports der 80er-Jahre geprägt. Ein Triumph bei der prestigeträchtigen Rallye du Valais, die bei seinen ersten Teilnahmen noch Rallye du Vin hiess, blieb ihm leider verwehrt.
Auto Sport Schweiz spricht seiner Familie, insbesondere seiner Frau Quezia und seinen beiden Kindern Aurélie und Alexandre, sowie Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus. Die Abdankung fand am Montag auf dem Friedhof in La-Chaux-de-Fonds statt.