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07.07.2022 One to watch: Jürg Brunner
Juerg Brunner Hemberg Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Brunner bei seinem Heimrennen in Hemberg 2022 © Eichenberger

Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 2: One to watch: Jürg Brunner.

Jürg Brunner zählt zu den Rennfahrern, die von Zuhause aus nicht vorbelastet sind. Doch wer im 1000-Seelen-Dorf Hemberg aufwächst, kommt unweigerlich mit dem Rennsport in Kontakt. So war es auch bei Brunner. Der 26-Jährige hat vor Jahren beim Bergrennen vor seiner Haustüre im Fahrerlager ausgeholfen. «Ich habe mich schon vorher für Autos interessiert», sagt der Toggenburger. «Aber da habe ich die ersten Kontakte geknüpft und gefragt, was es braucht, um selber fahren zu können.»

Schon bald war Brunner stolzer Besitzer eines Renault Clio II. Ein Schnäppchen sei dieser gewesen, lacht der St.Galler. Doch ausser einem sportlichen Fahrwerk bot die neue Errungenschaft längst nicht alles, was es zum Rennfahren braucht. «Ich bin kein Mechaniker, ich arbeite im Tiefbau», sagt Brunner. «Aber ich habe den Clio dann mit Hilfe von Kollegen renntauglich gemacht und ihm einen Überrollkäfig verpasst.»

Sieht man einmal von ein paar Seifenkistenrennen ab, die Brunner als Teenie absolviert hat, gibt er 2017 sein Renndebüt in der Schweiz. Als LOC-Fahrer tastet er sich an die nationale Szene heran. In der Rangliste in Frauenfeld 2018 taucht er in der Klasse L4 auf Position 11 auf. Der Rückstand auf die Spitze ist beträchtlich. Und die Fahrweise wild. In beiden Läufen gibt es Strafsekunden wegen Torfehler. Doch Brunner lernt schnell dazu. 2019 fährt er in Hemberg beim Heimrennen um den Klassensieg, als er den Clio im letzten Rennlauf leider aufs Dach legt. Was bleibt, ist Rang 2 und ein geschrottetes Auto. Die Saison ist für Brunner gelaufen. Und als es 2020 im Renault Classic Cup mit einem neuen Auto losgehen soll, macht ihm Corona einen Strich durch die Rechnung.

Doch Brunner gibt nicht auf. Und 2021 lässt er sein Talent aufblitzen. Zwar kriegt er im Clio Cup stets nur halbe Punkte, weil es zu wenig 2er-Piloten gibt, doch das stört ihn nicht. Brunner sammelt Erfahrung, wird immer schneller (Zweiter in Oberhallau) und beschliesst die Saison auf Rang 6. «Dafür, dass ich keine Erfahrung auf der Rundstrecke habe, lief es am Nürburgring oder in Hockenheim ganz ordentlich.»

Vieles, was Brunner macht, läuft unter dem Motto «learning by doing». An mangelndem Einsatz fehlt es nicht. 2022 bestreitet Brunner alle Rennen – «bis auf Ambri. Da musste ich wegen einer Hochzeit verzichten». An den Sprung in ein leistungsstärkeres Auto will das Talent aus Hemberg noch nicht denken. Trotzdem hat er eine klare Vorstellung, in welche Richtung es gehen soll: «Mich reizt, was Roger Schnellmann auf die Beine gestellt hat.» Auch er hat klein angefangen. Und heute zählt er mit seinem Mitsubishi Evo zu den besten Bergrennfahrern Europas.

Brunner Juerg 01 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jürg Brunner ist ein Versprechen für die Zukunft © Eichenberger

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