Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux haben bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise ihre ganze Erfahrung ausgespielt und einen souveränen Sieg gefeiert. Olivier Burri und Pascal Perroud schieden aus.
Mike Coppens und Christophe Roux haben bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, dem dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025, nicht nur die Schweizer Wertung gewonnen, das Duo setzte sich auch im Gesamtklassement durch. Beim einzigen Lauf zur Rallye-SM in diesem Jahr, die nicht auf heimischem Boden ausgetragen wird, profitierten Coppens/Roux schon früh von einem Reifenschaden des bis dato führenden Franzosen Ludovic Godard an dessen Alpine A110 Rallye GT+. In der vierten Prüfung übernahmen die Walliser dann die Spitzenposition der zweiten Alpine GT+ von Nicolas Hernandez (ebenfalls Frankreich), der kurz in Führung lag. Und von da an gab es kein Halten mehr. Coppens/Roux bauten ihren Vorsprung mit vier aufeinanderfolgende Bestzeiten aus und gewannen souverän mit einem komfortablen Vorsprung von mehr als 1:50 min.
«Ich wollte diese Rallye unbedingt gewinnen», meinte Coppens. «Natürlich haben wir vom Reifenschaden von Godard profitiert. Aber wir waren davor schon nahe an ihm dran und haben danach auch nichts mehr zugelassen. Die Konditionen waren nicht einfach. Durch die Hitze war es stellenweise sehr rutschig. Ich habe deshalb manchmal etwas weniger Risiko genommen. Und das hat sich ausbezahlt.»
Hinter Coppens folgten aus Schweizer Sicht (wie erwartet) die Skoda-RS-Markenkollegen Pascal Perroud Und Olvier Burri (mit Beifahrer Stéphane Fellay). Zumindest bis zur sechsten von acht Prüfungen. Dort war für beide nach einem Unfall Schluss, wobei sich Perroud beim Abflug verletzte und ins Krankenhaus nach Châlon transportiert werden musste. Nach ersten Angaben hat sich der Waadtländer, der 2023 noch die historische Klasse VHC gewann, eine Fraktur an einem äusseren Wirbel zugezogen. Ein genaueres Bulletin zu seinem Gesundheitszustand folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Nach dem Ausfall der beiden Mitfavoriten waren die Positionen auf den Podiumsplätzen bezogen. Der mit Schweizer Lizenz fahrende Franzose Gwen Lagrue, bei Mercedes seit Jahren für den Formel-1-Nachwuchs zuständig, nutzte die Gunst der Stunde und belegte auf seinem Citroën C3 Rally2 hinter Coppens Platz 2. Dritter wurde Yoan Loeffler auf einem Skoda Fabia Rally2 evo. Für den 28-jährigen Walliser war der dritte Platz sein bisher bestes Ergebnis in der Schweizer Rallye-Meisterschaft. Dementsprechend gross war die Freude darüber. «Ich habe lang darauf hingearbeitet», sagt Loeffler. «Natürlich habe ich von den Ausfällen von Olivier und Pascal profitiert. Aber das gehört halt auch zum Rallyesport. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich und freue mich, dass sich die harte Arbeit bezahlt gemacht hat. Mal schauen, wie es weiter geht. Ein Platz unter den Top 3 am Ende des Jahres wäre natürlich schon das Ziel.»
In der Meisterschaft hat Loeffler einen grossen Sprung nach vorne gemacht. Der Mann aus Bex liegt nach drei von fünf Rallyes mit 43 Punkten auf Rang 3 hinter Perroud (47) und Coppens (80).
Nur neun Sekunden dahinter landeten auf Rang 4 Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito auf ihrem Peugeot 208 T16. Nur zwei Zehntelsekunden dahinter kam Stefano Mella auf einem weiteren Skoda Fabia RS Rally2 ins Ziel. Die Top 6 in der Schweizer Wertung rundete das Alpine-Duo Joël Rappaz/Michaël Volluz ab. Bester Rallye4-Pilot war Matthieu Zurkinden mit Co-Pilot Stéphane Pury. Das Peugeot-Gespann belegte im Gesamtklassement Rang 13 – das reichte in der Rally4-Wertung zu Platz 3 hinter zwei französischen Teams und zu einem überlegenen Sieg in der Schweizer Wertung.
Der Sieg in der historischen Klasse VHC ging aus Schweizer Sicht erwartungsgemäss an Eddy und Florence Bérard auf einem Ford Escort RS 1600 MKI. Zwar lag das Duo aus Orsières im Ziel fast vier Minuten hinter dem siegreichen Franzosen Benoit Chavet auf BMW M3 E30, das zweitschnellste Schweizer Duo, Eddy Tapparel und Charlène Greppin auf Porsche 911 SC hatte man aber im Griff. Platz 3 in der Schweizer VHC-Wertung ging an Lionel Munsch auf einem Ford Escort RS 2000 MKI.
In der VHRS, dem Gleichmässigkeitswettbewerb, setzten sich die Tabellenführer Dominique und Marylaure Udriot auf ihrer Toyota Celica gegen das Ehepaar Pernet (BMW 325 ix) durch.
Weitere Informationen zur Rallye Bourgogne gibt es auf der Internetseite https://www.rallye-bourgogne-cote-chalonnaise.fr/
Und so geht es weiter:
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais
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