Am vergangenen Freitagabend wurden im Rahmen des «Dîner des Champions» von Auto Sport Schweiz die Schweizer Meister ausgezeichnet. Parallel wurde auch der Auto Sport Schweiz Award verliehen (an Andreas Jenzer) und der Gewinner des Young Drivers Projekt 2024 (Tiziano Kuznini) bekanntgegeben.
Rund 120 geladene Gäste nahmen an der diesjährigen Meisterfeier vom Verband Auto Sport Schweiz im Hotel Bellevue in Bern teil. In sechs Kategorien wurden die Schweizer Meister der diesjährigen Automobil-Meisterschaften ausgezeichnet. Für die Moderation war (wie schon im Vorjahr) Werner Augsburger, ehemaliger «Chef de Mission» bei Swiss Olympic, zuständig. Neben eingespielten Videos von Bernhard Braegger, dem Verantwortlichen der «Freunde des Schweizer Motorsports», sorgte die Saxophonistin Keeshea für das stimmungsvolle Ambiente.
Anders als in den Jahren zuvor wurden diesmal nur die Schweizer Meister ausgezeichnet. Den diversen Cup- und Pokalsiegern wurden die Trophäen schon eine Woche zuvor beim Abend des Ehrenamtes überreicht. Einer, der an beiden Veranstaltungen «abräumte», war Gauthier Hotz. Der 21-Jährige sicherte sich 2024 nicht nur den Rallye-Pokal sowie auf Anhieb Platz 4 im Gesamtklassement der Schweizer Rallye-Meisterschaft, er wurde am Freitagabend auch als Schweizer Meister Rallye Junior ausgezeichnet. Hotz hat in diesem Jahr mehrfach unter Beweis gestellt, dass er auf dem besten Weg ist, in die Fussstapfen seines Vaters Grégoire zu treten, der acht Mal Schweizer Rallye-Meister war. Am kommenden Wochenende wird Hotz jr. zum ersten Mal in einem Rally2-Fahrzeug in Italien am Start stehen.
Den Titel, den Hotz jr. anpeilt, hat in diesem Jahr in einem dramatischen Finale der Jurassier Michaël Burri zusammen mit Beifahrer Gaëtan Aubry gewonnen. Beide nahmen in Bern bei der offiziellen Meisterfeier ihre Preise für den Sieg in der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 entgegen, wobei Co-Pilot Aubry seinen Fuss nach dem schweren Unfall bei der Rallye du Valais immer noch in einer Schiene trug. Platz 2 ging an Mike Coppens/Christophe Roux. Der Sohn von Ex-Skistar Philippe Roux nahm die Pokale stellvertretend entgegen, da Coppens leider verhindert war. Aufs Treppchen schaffte es auch der junge Thibault Maret und sein Co-Pilot Christophe Cler. Alle drei Teams haben die Saison 2024 auf Skoda Fabia bestritten.
In der Schweizer Berg-Meisterschaft stand mit Robin Faustini zum ersten Mal seit 2010 in der Kategorie Rennwagen ein Fahrer ganz oben, der nicht auf den Namen Marcel Steiner oder Eric Berguerand hört. Der Aargauer hat die Saison 2024 nach Belieben dominiert und gewann alle sieben Bergrennen – drei davon in neuer Rekordzeit. Gäbe es einen Titel «Bester Fahrer 2024» hätte ihn Nova-Proto-Pilot Faustini verdient gehabt; das waren sich im Berner Bellevue-Hotel so ziemlich alle Anwesenden einig. Platz 2 sicherte sich Thomas Amweg (ebenfalls auf Nova Proto). Die Zinnkanne für Rang 3 nahm Faustinis Vater Simon Hugentobler (Osella FA30) stolz entgegen. Bei den Tourenwagen ging der Titel zum zweiten Mal nach einander an Bruno Sawatzki. Der Porsche-Fahrer setzte sich in der abgelaufenen Saison erfolgreich gegen Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo8) und Stephan Burri (VW Scirocco) durch.
Die wertungsübergreifende Schweizer Junioren-Meisterschaft, die aus vier Slalomläufen und vier Bergrennen besteht, sicherte sich Jannis Jeremias mit dem Punktemaximum auf seinem VW Polo. Der zweite Platz ging in dieser Kategorie an den Walliser Lionel Ryter, der im letzten Rennen am Gurnigel mit viel Pech wegen eines technischen Defekts an seinem Formel Renault keine Punkte mehr holen konnte. Rang 3 bei den Nachwuchsfahrern belegte Steven Chiquita auf BMW E30.
Seinen ersten Schweizer Meistertitel gewann Philip Egli. Der gebürtige Glarner war in der abgelaufenen Saison – ähnlich wie Faustini – eine Bank. Egli sicherte sich auf seinem Formel-3-Dallara sämtliche Tagessiege in der Schweizer Slalom-Meisterschaft und wurde so ebenfalls verdient Meister. Platz 2 sicherte sich Eglis langjähriger Freund und Konkurrent Lukas Eugster auf Ligier-Honda. Dritter wurde (leider abwesend) Christian Bralla auf seinem Fiat X1/9.
Neben den zahlreichen Trophäen für die Schweizer Meister gab es noch weitere Auszeichnungen. Teambesitzer und Nachwuchsförderer Andreas Jenzer wurde für seine Leistungen und Verdienste für den Schweizer Automobilrennsport mit dem Auto Sport Schweiz Award 2024 ausgezeichnet. Er und seine Lebenspartnerin Esther Lauber führen seit mehr als 30 Jahren im bernischen Lyss das Team Jenzer Motorsport. Mehr als 50 Schweizer Nachwuchsfahrer respektive -fahrerinnen haben bei Jenzer ihre «Ausbildung» absolviert.
Ausgezeichnet wurde im Rahmen der offiziellen Meisterfeier auch der «Young Driver» des Jahres. Dieser Titel ging 2024 an den Luzerner Kart-Piloten Tiziano Kuznini. Dieser freute sich sehr über den Gewinn des Young Drivers Projekt 2024 und das damit verbundene Preisgeld von 30'000 Franken. Kuznini weiss auch schon, wie es 2025 weitergeht: «Der Plan ist, Formel 4 zu fahren. Das war immer schon mein Traum. Mit dem Gewinn des YDP bin ich diesem Traum ein Stück näher gekommen.» Über Platz 2 freute sich (wie im Vorjahr) Kai Perner. Dritter wurde Maxim Harder. Beide haben beim Formel-4-Test in Bresse eine sehr gute Figur abgegeben.
Sämtliche Top 3 in den Schweizer Meisterschaften wurden zusätzlich beschenkt. Jedem Schweizer Meister respektive jeder Schweizer Meisterin wurde ein Jahresabo von update Fitness offeriert. Sämtlichen Sachpreis-Sponsoren sei an dieser Stelle von Auto Sport Schweiz ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.
Die Top 3 aller Kategorien
Schweizer Slalom-Meisterschaft
1. Philip Egli, E2-SS/Dallara F393
2. Lukas Eugster, E2-SC/Ligier-Honda
3. Christian Bralla, E1/Fiat X1/9
Schweizer Rallye-Meisterschaft
1. Michaël Burri/Gaëtan Aubry, Rally2/Skoda Fabia
2. Mike Coppens/Christophe Roux, Rally2/Skoda Fabia
3. Thibaut Maret/Christophe Cler, Rally2/Skoda Fabia
Schweizer Meisterschaft Rallye Junior
1. Gauthier Hotz/Romain Gauch, R4/Peugeot 208
2. Jérôme Nanchen/Ryan Monnet, R4/Opel Corsa
Schweizer Bergmeisterschaft der Rennsportwagen
1. Robin Faustini, E2-SC/Nova NP01-Emap
2. Thomas Amweg, E2-SC/Nova NP01-Helftec
3. Simon Hugentobler, E2-SS/Osella FA30
Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen
1. Bruno Sawatzki, IS/Porsche 911 Cup
2. Roger Schnellmann, E1/Mitsubishi Lancer
3. Stephan Burri, IS/VW Scirocco
Schweizer Meisterschaft Junior
1. Jannis Jeremias, IS/VW Polo
2. Lionel Ryter, E2-SS, Formel Renault
3. Steven Chiquita, E1/BMW E30
Weitere Bilder gibt es auf:
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