Auch ohne Rallye-SM sind zahlreiche Schweizer Rallye-Piloten im Einsatz: am vergangenen Wochenende bei der Rallye Luronne in Frankreich; am kommenden Wochenende bei der Trofeo Maremma oder der Monts Dôme.
Corona hat uns Schweizer um eine spannende Rallye-Meisterschaft gebracht. Dennoch kommen zahlreiche Schweizer Rallye-Piloten im Ausland zum Einsatz. Am vergangenen Wochenende waren bei der Rallye Luronne in Frankreich gleich zehn Schweizer Equipen am Start.
Das beste Schweizer Duo war dabei David Erard/Sarah Junod. Die beiden Jurassier belegten auf einem Renault Clio 5 in der Gesamtwertung Rang 24. Das bedeutete Rang 1 in der Klasse RC5. «Das war unsere dritte Rallye in dieser Saison», erzählt Erard. «Und wir sind mit dem Ausgang sehr zufrieden. Wir haben in diesem Jahr sehr viel am Auto und am Fahrstil gearbeitet. Ich denke, wir haben einen grossen Schritt nach vorne gemacht und wir sind als Team gereift. Die Zusammenarbeit im Cockpit klappt prima. Es gibt im Hinblick auf 2021 noch viel zu tun. Das ist klar. Aber freuen uns jetzt schon auf die nächste Saison.»
Eine ganz besondere Rallye erlebte Cédric Betschen. Der Rallye-Pokalsieger von 2019 durfte bei der Luronne zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Citroën C3 R5 Platz nehmen. Ohne Test hatte der gebürtige Lausanner alle Hände voll zu tun. «Es war ein Wahnsinns-Erlebnis», sagt Betschen, der für einmal nicht von seiner Frau Mirjam, sondern von Luc Santonocito navigiert wurde. «Wir sind leider einmal auf einer Böschung gelandet. Das hat uns rund acht Minuten Zeit gekostet, das Auto wieder auf die Strasse zu bringen.» Betschen lag zum Zeitpunkt des Zwischenfalls auf Rang 10. Am Ende belegte der R5-Neuling Platz 44.
Die weiteren Schweizer Platzierungen: Die Gebrüder Piquerez landeten auf Rang 50, Patrick Spart/Carol Schreyer wurden 52., Frank Azema/Loris Chaignat 59., Maude Studer/Amelie Pierron 60. Nicht im Ziel waren Sacha Althaus/Lisiane Zbinden. Das Peugeot-208-Duo musste in der 7. WP mit einem Bremsdefekt aufgeben.
Bei den historischen Fahrzeugen gab es für die Schweizer sogar einen Podestplatz zu feiern. Die Gebrüder Alain und Marco Röthlisberger belegten auf einem Peugeot 205 Platz 3.
Weiter geht’s an diesem Wochenende mit zwei weiteren Rallyes mit Schweizer Beteiligung. Bei der Trofeo Maremma in Italien stehen Olivier Burri (VW Polo R5) und Jonathan Michellod (Skoda Fabia R5) am Start. Wobei der amtierende Junior-Meister erst seine zweite Rallye mit einem R5 bestreitet. Und auch in Frankreich bei der Rallye National des Monts Dôme stehen zwei Schweizer im Einsatz: Joël Rappaz auf einem Ford Fiesta R5 und Mike Coppens auf einem Skoda Fabia R5. Letzterer wird mit Bestimmtheit von der Erfahrung seines Co-Piloten profitieren können. Frédéric Vauclare hat fast 300 Rallyes auf dem Buckel – zahlreiche davon im Rahmen der Rallye-WM.