Lukas Eugster hat am Samstag bei der Schweizer Slalom-Meisterschaft in Ambri seinen ersten Tagessieg errungen. Der bisherige Seriensieger Philip Egli schlug anderntags aber bereits wieder zurück.
Zum zweiten Mal nach 2021 hat die Equipe Bernoise eine Doppelveranstaltung in Ambri durchgeführt. Mit Erfolg! Und einem neuen Tagessieger. Lukas Eugster sicherte sich auf seinem Ligier-Honda den ersten Gesamtsieg an einem Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft, nachdem er schon acht Mal als Zweiter oder Dritter auf dem Podest gestanden hatte.
«Das war schon ein geiles Gefühl», meinte der 32-jährige Herisauer. «Ich habe mir selber ziemlich viel Druck gemacht. Und nachdem Frauenfeld voll in die Hosen gegangen ist, wollte ich in Ambri natürlich erst recht alles richtig machen. Das ist mir dann auch gelungen. Ich hatte schon im Training ein gutes Gefühl, obwohl wir wie schon bei den ersten beiden Slaloms mit dem originalen, also schwächeren Motor fahren mussten.»
Hinter Eugster sicherte sich Philip Egli Rang 2. Der in Zürich wohnhafte Glarner hatte unter der Woche seinen Einsatz im Ambri abgesagt, weil an seinem Dallara ein technisches Problem aufgetreten war, und Egli glaubte, dies nicht bis Ambri lösen zu können. Doch wider Erwarten startete Egli dann doch. Am ersten Renntag musste er sich hinter Eugster mit Rang 2 zufriedengeben. 0,42 Sekunden fehlten Egli auf die Zeit des Ostschweizers. Am Sonntag, in umgekehrter Fahrtrichtung, rückte Egli die Hackordnung dann wieder zurecht und knöpfte Eugster 2,67 Sekunden ab. Letzterer hatte in der Haarnadelkurve ein Problem. «Mein Auto hat einen begrenzten Wendekreis», sagt Eugster. «Ich musste schon im Training zwei Mal zurücksetzen. Wir haben dann die Lenkung umgebaut, sodass das Auto links mehr einlenkt als rechts. Aber ich bin auch im Rennen fast zum Stillstand gekommen.»
Hinter Eugster und Egli sicherte sich am Samstag Yves Hängärtner Rang 3 auf der 2,73 Kilometer langen Strecke. Diesen konnte der GP3-Pilot vom Bielerseee anderntags nicht wiederholen, weil es schon im Training einen Getriebedefekt gab. Statt Hängärtner stand Lokalmatador Tiziano Riva in seinem betagten Reynard Formel 3000 als Dritter auf dem Podium. Thomas Zürcher schrammte zwei Mal knapp am Podest vorbei. Am Samstag fehlten dem Tatuus-F4-Fahrer 16, am Sonntag 52 Hundertstelsekunden. Nicht ganz in die Podiumsnähe kam Jannis Jeremias. In Frauenfeld noch Dritter musste sich der Schützling von Hängärtner mit den Plätzen 6 und 5 zufriedengeben.
Wie schon eine Woche zuvor im Thurgau war Porsche-Pilot Patrick Drack der schnellste Fahrer mit einem Dach überm Kopf. Dicht gefolgt von Christian Darani, der es mit seinem Fiat X1/9 vor heimischer Kulisse wieder einmal richtig fliegen liess. In der InterSwiss feierte Bruno Sawatzki an beiden Tagen den Gruppensieg über Christoph Zwahlen (beide Porsche 997 GT3 Cup). In der Interswiss-Zweiliterklasse sicherte sich Opel-Kadett-Kutscher Marco Geering seinen vierten respektive fünften Ambri-Sieg in Folge! Dahinter reihten sich Manuel Santonastaso (BMW 320) und Markenkollege Jürg Ochsner ein.
Im Renault Classic Cup entschied Denis Wolf beide Rennen jeweils vor Marc Beyeler für sich. Rückkehrer Philip Krebs gewann bei den 2er-Clios. Im Suzuki Swiss Racing Cup setzte am Samstag Fabian Eggenberger seine Siegesserie aus Frauenfeld fort. Sonntags war die Reihe dann an Sandro Fehr. In der Meisterschaft liegt Eggenberg nach fünf von sieben Slaloms fünf Punkte vor Marcel Muzzarelli.
Apropos Meisterschaft: Da ist in Ambri eine Vorentscheidung gefallen. Von den neun Fahrern, die mit einer weissen Weste ins Tessin gereist sind (max. 40 Punkte), sind noch drei übriggeblieben. Einer, Christian Darani, wird beim nächsten Lauf in Bure am kommenden Wochenende fehlen. Der Zweite, Nicola Fankhauser (Honda Civic Type R), wird im Jura nur einen Gegner in seiner Klasse haben. So ist der rote Teppich für Serienmeister Martin Bürki gelegt. Bürki hat in Ambri erneut mit zwei starken Läufen seine Klasse E1 bis 1600 cm3 gewonnen und dürfte unter normalen Umständen zum neunten Mal Schweizer Slalom-Meister werden. Der Uetendorfer warnt allerdings: «Die Rennen müssen zuerst gefahren werden. Auch ich kann einmal einen technischen Defekt haben.»
Fest steht: Die definitive Entscheidung wird nicht am kommenden Wochenende in Bure fallen (siehe Startliste und Zeitplan). Sondern erst beim Finale in Chamblon am 25./26. Juni.
Mehr über den Slalom in Ambri (sowie alle Ergebnisse) finden Sie im Internet unter dem folgenden Link.
Und so geht es weiter:
28./29. Mai, Bure
25./26. Juni, Chamblon