Philip Egli durfte beim zweiten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft in Bière seinen 50. Tagessieg feiern. Schnellster Tourenwagenfahrer war diesmal der Tessiner Christian Bralla.
Es ist vollbracht! Philip Egli hat am Wochenende beim zweiten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft auf dem Waffenplatz in Bière seinen 50. Tagessieg eingefahren. Der in Zürich lebende Glarner machte eigentlich schon im ersten Durchgang alles klar. In 2:18,64 min fuhr der Bauingenieur eine Zeit, die vier Sekunden schneller war als die Konkurrenz. Im zweiten Heat wusste sich der Formel-3-Pilot gar zu verbessern und liess sich in 2:17,29 min die absolute Tagesbestzeit notieren.
«Der erste Lauf war nicht schlecht, aber doch zweieinhalb Sekunden langsamer als gegenüber dem Vorjahr», sagt Egli. «Woran das gelegen hat, ist schwer zu sagen. Ich vermute, dass der Regen am Sonntagmorgen Gummi von der Strecke gespült hat. Deshalb wollte ich mich im zweiten Lauf nochmals verbessern, was mir schliesslich auch gelungen ist.» Auf die Frage, was ihm die 50 Tagessiege bedeuten, wird Egli fast schon philosophisch. «Am Anfang hatte ich die Siege nicht gezählt. Erst so ab Sieg Nummer 35 hat das angefangen. Natürlich ist 50 eine schöne Zahl. Und es hängen viele Erinnerungen daran. Aber in erster Linie geniesse ich es und freue mich, dass wir diesen Sport nach wie vor ausüben können. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir diese Plätze der Armee nutzen dürfen. Natürlich täte der eine oder andere Slalom mehr dieser Meisterschaft gut. Umso mehr müssen wir zu den Rennen Sorge tragen, die wir noch haben.»
Wie in Frauenfeld belegte Lukas Eugster auf seinem Ligier-Honda Platz 2 in Bière. Der Ostschweizer hatte im ersten Lauf schon wenige Meter nach dem Start einen Aussetzer. «Ich hatte aus Versehen ausgekuppelt», sagt Eugster. «Danach wollte ich den Fehler unbedingt wieder gutmachen, liess dabei aber ein Tor aus.» Ohne Zeit im ersten Lauf durfte sich Eugster im zweiten Heat nichts mehr leisten. In 2:20,58 min holte er zwar souverän Platz 2, nach vorne (auf Egli) fehlten aber 3,29 Sekunden. Rang 3 im SCRATCH ging an Marcel Maurer. Der Berner hatte bei den Slalom-Testtagen in Ambri an seinem 2-Liter-Renault-Motor einen Schaden am Zahnriemen erlitten, konnte diesen bis Bière aber erfolgreich flicken. In 2:22,60 min verwies er Jérémy Noirat im Norma M20 F um 69 Hundertstelsekunden auf Rang 4.
Bester Fahrer mit Dach überm Kopf war Christian Bralla in seinem Fiat X1/9. Der Tessiner sicherte sich in 2:34,32 min den Klassensieg in der E1 bis 2000 cm3 souverän vor Nicola Roberto (Peugeot 205) und Roger Hürzeler (Opel Kadett C). Bei den 2-Liter-Tourenwagen kam ihm Stephan Burri in seinem VW Scirocco am nächsten. Der Sieger der Klasse IS bis 2000 cm3 hatte eine turbulente Woche hinter sich. Nach den Schaltproblemen in Frauenfeld musste sich Burri auf Fehlersuche machen. «Ich bin dem Defekt erst am Donnerstag vor dem Rennen auf die Schliche gekommen, nachdem ich schon eine neue Pumpe montiert hatte», verrät Burri. «Das Problem war ein verstopfter Schlauch…» Der zweite Platz in der hart umkämpften IS-Klasse bis 2 Liter ging an Arnaud Donzé auf VW Golf, Dritter wurde Marco Geering im Opel Kadett C GT/E.
Spannend war auch das Duell der beiden Porsche-Kutschern Willi Jenni und Christoph Zwahlen in der E1 über 3500 cm3. Zwahlen hatte nach dem ersten Lauf die Nase mit einem Minivorsprung von 25 Hunderstelsekunden vorne. Im zweiten Lauf drehte Jenni die Reihenfolge um. Am Ende lagen 0,26 Sekunden zwischen den beiden schnellen Porsche-Piloten.
Zu den weiteren Klassensieger in Bière gehörten: Samuel Weibel (Subaru BRZ, Super Serie bis 2000 cm3), Kevin Vuilleumier (Opel Corsa, Super Serie über 2000 cm3), Philippe Golay (Caterham Seven, Super Serie, bis 3000 cm3, Alexandre Comby (Porsche Cayman, Super Serie über 3000 cm3), Mattéo Teutschmann (Seat Ibiza, N/ISN/R1 bis 2000 cm3), Matthias Schläppi (Peugeot 208, A/ISA bis 1600 cm3), Iwan Brantschen (Renault Clio, A/ISA bis 2000 cm3), Yann Héritier (Renault Clio, A/ISA über 2000 cm3), Stefan Schöpfer (Audi 50, IS bis 1400 cm3), Christophe Oulevay (VW Scirocco, IS bis 1600 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C, IS bis 2500 cm3), Jean-Paul Chiquita (Porsche GT3 Cup, IS über 2500 cm3), Jean-Philippe Martin (Seat Leon, TCR), Christian Bartlome (Audi 50, E1 bis 1400 cm3), Jean-François Chariatte (Fiat X1/9, E1 bis 1600 cm3), Etienne Beyeler (Opel Ascona, E1 bis 2500 cm3), Florent Mariaux (BMW E30, E1 bis 3000 cm3), Tobias Meier (Opel Astra, E1 bis 3500 cm3), Michael Chamorel (BRC 02, SportsCars bis 1400 cm3), Lukas Eugster (Ligier JS53, SportsCars bis 2000 cm3), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy), Thomas Zürcher (Renault Clio, RCC).
Bei den Junioren liessen sich Lionel Ryter (schnellster Formelfahrer) und Jannis Jeremias (schnellster Tourenwagenpilot) wie schon in Frauenfeld die Maximalpunktzahl gutschreiben.
Im bereits am Samstag ausgetragenen Suzuki Swiss Racing Cup setzte sich wie schon in Frauenfeld Sandro Fehr mit zwei fast identischen Laufzeiten durch. Platz 2 ging diesmal an Michaël Béring, Dritter wurde (wie schon beim Saisonauftakt) Rico Thomann.
Weitere Informationen zum zweiten Lauf in Bière finden Sie unter diesem Link.
Und so geht es weiter:
18./19. Mai, Bure
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon