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05.05.2025 Slalom Bière: Ryterschlag für Lionel
Ryter Egli Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die beiden Tagessieger von Bière: Lionel Ryter und Philip Egli © Eichenberger

Es war eine turbulente Premiere beim Slalom von Bière. Bei der ersten Doppelveranstaltung gab nach 736 Tagen mit Lionel Ryter wieder einmal einen neuen Tagessieger. Lärmpegelmessungen führten zu neun (diversen) Ausschlüssen.

Die Freude war gross. Und nach 736 Tagen, in denen Philip Egli von Tagessieg zu Tagessieg fuhr, war es endlich soweit: Lionel Ryter gewann am Sonntag in Bière den dritten Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft und trug sich damit zum ersten Mal in die Liste der Tagessieger ein. Lange Zeit sah es nicht so aus, als ob der 25-jährige Walliser überhaupt eine Chance gegen Egli hätte. Schon am ersten Renntag lief es für Ryter nicht nach Plan. Die Motorenprobleme aus Frauenfeld wiederholten sich. Ryter schaffte nur eine Laufzeit. Und mit dieser lag er 4,9 Sekunden hinter Egli, der sich damit den 56. Tagessieg in seiner Karriere sicherte. Weil Bière zum ersten Mal in der 57-jährigen Geschichte einen Doppellauf veranstaltete, hatte Ryter am Sonntag noch eine zweite Gelegenheit, endlich ganz oben zu stehen. Und diese nutzte er, obwohl er auch diesmal wieder in den Trainingsläufen von der Technik genarrt wurde. «Es ist zum Verzweifeln», meinte er nach dem zweiten Trainingslauf. «Jedes Mal, wenn ich über eine Bodenwelle fahre, geht der Motor aus.»

Dass es trotz den Elektronik-Problemen zum ersten Tagessieg reichte, war schliesslich dem Wetter und dem Reifenpoker von Ryter zuzuschreiben. Während die Konkurrenz auf Regenreifen ins Rennen ging, Zog Ryter in letzter Sekunde Slicks auf. Und damit lag er vollkommen richtig. «Es gab nur eine Stelle im Wald, die kritisch war», resümierte Ryter, «aber dort bin ich halt ‹piano› gefahren.» Im Ziel hatte der Formel-Renault-Pilot 12,75 Sekunden Vorsprung auf Egli. Der gab ohne Umschweife zu: «Ich habe mich wohl verzockt. Lionel hat die richtige, ich die falsche Entscheidung getroffen.» Weil es vor dem entscheidenden zweiten Rennlauf richtig zu regnen begann, war die Sache kurz vor 18.30 Uhr Ortszeit gegessen. Während Egli auf einen zweiten Rennlauf verzichtete und seinen Dallara F393 direkt im Parc fermé abstellte, ging Ryter nochmals raus. Dass er seine Bestzeit von 2:23,74 min nicht verbessern würde, war klar. Dass er aber bei diesen Bedingungen in 2:35,37 min sogar schneller fuhr als Egli im ersten Lauf, zeigte auf, dass der erste Tagessieg des jungen Wallisers mehr als verdient war. Das gab auch Egli als einer der ersten Gratulanten zu. «Jede Serie geht einmal zu Ende. Und es ist ja nicht das erste Mal, dass Lionel sein Potenzial zeigte.»

Zwahlen Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Christoph Zwahlen war schnellster Tourenwagenpilot am Sonntag © Cornevaux

Hinter dem Duo Ryter/Egli gab es noch eine weitere Premiere. Jimmy Froidevaux (auf seinem Norma M20) stand zum ersten Mal in seiner Karriere als Gesamtdritter auf dem Podium. Der Jurassier, wie Ryter 25 Jahre jung, verzichtete auf einen zweiten Durchgang, lag aber nach dem ersten 26 Hundertstelsekunden vor Stéphane Maréchal. Der Formel-Renault-Pilot versuchte seine Zeit nochmals zu verbessern, doch bei den wirklichen schwierigen Bedingungen im zweiten Lauf konnte er das Blatt nicht mehr wenden. Maréchal selber hatte ebenfalls nur einen Minivorsprung von 0,26 sec auf den fünftplatzierten Samuel Métroz (Formel Arcobaleno). Platz 6 im SCRATCH ging an den Drittplatzierten aus Frauenfeld Antonino Scolaro auf seinem Nova Proto NP03. Am ersten Tag lautete die Reihenfolge hinter Egli und Ryter noch: 3. Yves Hängärtner (Dallara GP3), 4. Maréchal, 5. Scolaro.

Bester Fahrer mit einem Dach überm Kopf, was bei den Wetterbedingungen am späten Sonntagnachmittag sicher ein Vorteil war, war Altmeister Christoph Zwahlen. Der Thurgauer war mit seinem neuen Porsche GT3 Cup R, dem Ex-Auto von Jürg Felix, in 2:42,9 min mit Abstand der schnellste Tourenwagenfahrer und freute sich darüber auch diebisch. «Mein letzter Tourenwagensieg liegt schon eine Weile zurück», meinte Zwahlen. «Das war vor meinem Unfall 2013.» Zweiter bei den Tourenwagen und damit auch schnellster Interswiss-Pilot war Arnaud Donzé mit seinem ebenfalls knallorangen VW Golf. Dritter wurde Allan Mathey auf einem Opel Kadett C GT/E. Tags zuvor hiess die Reihenfolge bei den Tourenwagen noch: 1. Martin Oliver Bürki (BMW 320is), 2. Sandro Morros (Porsche 991 GT3 Cup), 3. «Speedmaster» (BMW M3 GT3). Für Zwahlen blieb nur Rang 4.

Keine Punkte gab es in Bière u.a. für Stephan Burri. Der fünfmalige Interswiss-Sieger, in Frauenfeld noch Zweitschnellster Tourenwagenfahrer, reiste am Sonntagmorgen ab. Burri war einer von neun Piloten, die bei einer Lärmmessung durchgefallen ist und deshalb von der Veranstaltung ausgeschlossen wurde. Näheres zu diesem Thema erfahren Sie im Laufe der Woche.

Froidevaux Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Erstmals unter den Top 3: Jimmy Froidevaux in seinem Norma © Eichenberger

Zu den weiteren CH-Klassensiegern in Bière zählten am Samstag: Michaël Béring (Suzuki Swiss Racing Cup), Max Langenegger (Citroën C2, PSA Trophy Gr. A), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy Gr. N), Michael Schläpfer (Renault Classic Cup III), Denis Wolf (Renault Classic Cup IV), Samuel Weibel (Subaru BRZ, SuperSerie bis 2000 cm3), Pierre Mürner (Porsche 992 GT3, SuperSerie über 2000 cm3), Alessandro Grispini (Renault Clio R3, Gruppe A/ISA/R2 bis 2000 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308/TCR), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Rolf Jungi (Citroën Saxo RS, IS bis 1600 cm3), Martin Oliver Bürki (BMW 320is, IS bis 2000 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C 8V, IS bis 2500 cm3), Michael Bisig (BMW E30, IS über 2500 cm3), Christian Bartlome (VW Polo, E1 bis 1400 cm3), Luigi Roberto (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Nicola Roberto (Peugeot 205, E1 bis 2000 cm3), Allan Mathey (Opel Kadett C GT/E, E1 bis 2500 cm3), Christophe Maréchal (BMW 325i E30, E1 bis 3000 cm3), Vanessa Zenklusen (Subaru Impreza, E1 bis 3500 cm3), Sandro Morros (Porsche 991 GT3 Cup, E1 über 3500 cm3), Michaël Rollat (E2-SC bis 1400 cm3), Antonino Scolaro (Nova Proto NP03/ E2-SC bis 2000 cm3), Yves Hänggärtner (Dallara GP3, E2-SC über 2000 cm3).

Und am Sonntag: Rico Thomann (Suzuki Swiss Racing Cup), Max Langenegger (Citroën C2, PSA Trophy Gr. A), Hanspeter Thöni (Peugeot 106, PSA Trophy Gr. N), Michael Schläpfer (Renault Classic Cup III), Denis Wolf (Renault Classic Cup IV), Sacha Wittmann (Subaru BRZ, SuperSerie bis 2000 cm3), Pierre Mürner (Porsche 992 GT3, SuperSerie über 2000 cm3), Alessandro Grispini (Renault Clio R3, Gruppe A/ISA/R2 bis 2000 cm3), Christian Yerly (Seat Cupra/TCR), Stephan Moser (Toyota Yaris, IS bis 1400 cm3), Rolf Jungi (Citroën Saxo RS, IS bis 1600 cm3), Arnaud Donzé (VW Golf, IS bis 2000 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C 8V, IS bis 2500 cm3), Mario Carapella (Seat Ibiza Cupra, IS über 2500 cm3), Hans Wüthrich (Mini Cooper S, E1 bis 1400 cm3), Luigi Roberto (Peugeot 106, E1 bis 1600 cm3), Nicola Roberto (Peugeot 205, E1 bis 2000 cm3), Allan Mathey (Opel Kadett C GT/E, E1 bis 2500 cm3), Christophe Maréchal (BMW 325i E30, E1 bis 3000 cm3), Pierre Lovey (Mazda 323 GTX, E1 bis 3500 cm3), Christoph Zwahlen (Porsche GT3 Cup R, E1 über 3500 cm3), Michaël Rollat (E2-SC bis 1400 cm3), Jimmy Froidevaux (Norma M20/ E2-SC bis 2000 cm3).

Und so geht es weiter:
10./11. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)*
17./18. Mai, Bure
21./22. Juni, Chamblon*

*zählen zur Junior-Meisterschaft 2025

Christophe Marechal Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zweimal E1-Sieger (bis 3000 cm3): Christophe Maréchal © Eichenberger

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