Der Saisonauftakt der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2023 in Bière stand ganz im Zeichen eines spannenden Zweikampfs zwischen Philip Egli und Lukas Eugster. Bester Tourenwagenfahrer war der Tessiner Christian Bralla.
Knapp war’s – im Kampf um den Tagessieg. Nur 54 Hundertstelsekunden fehlten Lukas Eugster auf seinem Ligier JS53 beim Slalom-Saisonauftakt in Bière zu seinem zweiten Gesamtsieg nach Ambri 2022. Als einziger Fahrer schaffte der Ostschweizer zwei Zeiten unter 2:17 min. Wären die Zeiten addiert worden, wäre Eugster als Sieger vom Platz gegangen. Aber so reichte Formel-3-Pilot Philip Egli ein starker erster Lauf in 2:16,14 min, um seinen 44. Tagessieg bei einem Slalom zu feiern.
«Das war ein toller Einstieg in die neue Saison», sagt Egli, der gegenüber dem Vorjahr zwei Sekunden schneller war. «Der Zweikampf mit Lukas hat Spass gemacht. Im zweiten Lauf habe ich beim Einfahrt auf den Platz etwas übermotiviert eine Pylone angefahren. Aber die Zeit aus dem ersten Heat reichte, um zu gewinnen.»
Auch Eugster war mit seinem Abschneiden sehr zufrieden. «Es hat zwar nicht ganz gereicht, um Philip zu schlagen», meint Eugster, «aber wenn ich die Zeiten aus dem Vorjahr vergleiche, dann ist uns ein grosser Sprung gelungen. Und ganz ehrlich: So langsam glaube ich, ist Philip am Limit. Das kann also noch eine spannende Saison werden. Vor allem im Hinblick auf das nächste Doppel-Rennen in Ambri, wo die Aerodynamik noch mehr zählt als in Bière.»
Platz 3 in Bière ging nicht wie vermutet an Marcel Maurer. Der Rückkehrer hatte im ersten Trainingslauf seltsame Geräusche aus seinem Zweiliter-Motor wahrgenommen und konnte diese vor Ort nicht lokalisieren. Um grösseren Schaden zu vermeiden, verzichtete Maurer auf die beiden Rennläufe. Dadurch erbte der Franzose David Guillaumard (Nova NP01) Rang 3 vor Jérémy Noirat (Norma M20F), Frédéric Fleury (Dallara F302) und Denis Wolf, der wieder einmal im Renault Caparo Platz genommen hatte.
Der beste Tourenwagenfahrer rangierte mit Christian Bralla auf Rang 7. Der Tessiner gewann mit einer Fabelzeit im zweiten Durchgang damit auch das interne Fiat-X1/9-Duell gegen Christian Darani, der im Scratch auf Rang 10 landete, und sicherte sich so in der E1 bis 2000 cm3 die volle Punktzahl. «Im ersten Lauf waren wir gleichauf», sagt Darani. «Dann ist er mir im zweiten Durchgang davongefahren.» Volle Punktzahl liess sich auch Martin Oliver Bürki in der E1 bis 3000 cm3 gutschreiben. Der Berner fuhr im zweiten Lauf fünf Sekunden schneller als Jérôme Nicolet und ist damit seiner Favoritenrolle gerecht geworden.
Auch Namensvetter Martin Bürki sicherte sich mit fünf Sekunden Vorsprung den Klassensieg (in der E1 bis 1600 cm3). Allerdings kam der Slalom-Serienmeister beim Auftakt ins Schwitzen. Im ersten Durchgang musste er einen nach einem Defekt an der Kardanwelle seinen VW Polo abstellen.
Der Sieg in der Interswiss (über 2500 cm3) ging an Matthias Bischofberger. Der Thurgauer setzte sich im Porsche-Dreikampf gegen Willi Jenni und Christoph Zwahlen durch. Nur 22 Hundertstelsekunden dahinter siegte Stephan Burri im hubraumschwächeren VW Scirocco in der teilnehmerstärksten Klasse bis 2000 cm3 nach einem spannenden Zweikampf knapp vor Ludovic Monnier im VW Golf. Nicht übers Training hinaus kam Manuel Santonastaso. Der Thurgauer hatte Keilriemenprobleme an seinem BMW und konnte diese trotz der Hilfe seiner Interswiss-Kollegen Zwahlen und Aeberhardt nicht vor Ort beheben.
Im Renault Classic Cup setzte sich Michael Schläpfer souverän gegen Meverick Gerber und Silas Reuter durch. RCC-Rückkehrer Thomas Zürcher touchierte im ersten Trainingslauf die Leitschiene und musste mit einem gebrochenen Achsschenkel frühzeitig die Heimreise antreten. Beim Rundstreckenrennen am kommenden Wochenende in Hockenheim wird Zürcher aber wieder dabei sein.
Im Suzuki Swiss Racing Cup, der schon am (nassen) Samstag ausgetragen wurde, sicherte sich der Jurassier Michaël Béring mit einer tadellosen Fahrt im zweiten Durchgang und einer Bestzeit von 3:03,00 min seinen ersten Tagessieg. Platz 2 ging an Marcel Muzzarelli, dem im Ziel 37 Hundertstelsekunden auf Béring fehlten. Dritter wurde Sandro Fehr mit einem Rückstand von 0.79 Sekunden auf den Sieger. Insgesamt waren 15 Hybrid-Suzukis am Start.
Weitere Infos zum ersten Slalom der Saison finden Sie auf diesem Link.
Und so geht es weiter:
29./30. April, Ambri (Doppelveranstaltung)
13./14. Mai, Frauenfeld
20./21. Mai, Bure
24./25. Juni, Chamblon