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19.05.2025 Slalom Bure: Ryter gleicht bei den Tagessiegen aus
Ryter Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lionel Ryter sicherte sich in Bure seinen dritten Tagessieg © Cornevaux

Lionel Ryter hat sich beim Slalom in Bure mit einer Sekunde Vorsprung den dritten Tagessieg nach Bière und Ambri geholt. Immer noch auf Meisterkurs ist Alessandro Grispino mit seinem Renault Clio R3.

Vor einem Jahr fuhr Philip Egli mit seinem Dallara F393 noch von Tagessieg zu Tagessieg in der Schweizer Slalom-Meisterschaft. Dieses Jahr hat er im jungen Lionel Ryter (25) seinen Meister gefunden. Nach Bière und Ambri siegte der furchtlose Walliser auch auf dem schnellen Kurs in Bure nahe der französischen Grenze bei Porrentruy. Routinier Egli legte mit 2:28,6 min im ersten Lauf eine Bestzeit vor, die zwar um drei Sekunden langsamer war als im Vorjahr, doch weil Ryter ein Tor verpasste, gab es für ihn keine Zeit. Im zweiten Durchgang vermochte sich Egli wie so oft zu steigern und fuhr nochmals sechs Zehntelsekunden schneller. Doch Ryter konterte, als es um den Tagessieg ging und drückte Eglis Bestzeit um etwas mehr als eine Sekunde auf 2:27,027 min. Damit sicherte sich der Formel-Renault-Pilot im sechsten Slalom der Saison seinen dritten Tagessieg. Im direkten Duell steht es vor dem Finale in Chamblon am 22. Juni nun 3:3 zwischen Egli und Ryter. «Ich hatte im ersten Lauf wieder die etwas breiteren Pirelli-Reifen aufgezogen, die ich schon im Ambri hatte», erklärt Ryter. «Aber das Set-Up auf dieser Strecke mit den vielen Schlägen hat nicht wirklich gepasst. Also habe ich für den zweiten Lauf wieder die schmaleren Avon-Reifen aufgezogen. Und das hat funktioniert. Ich bin regelrecht geflogen.»

Hinter Egli und Ryter sicherte sich Lokalmatador Ruben Paiva aus Porrentruy sensationell seinen ersten Podestplatz bei einem Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft. Der 24-Jährige lag nach dem ersten Durchgang mit seinem Formel Renault noch auf Rang 4, verbesserte sich im zweiten Lauf aber um 2,6 Sekunden und überholte damit im Tagesranking noch Yves Hängärtner mit seinem GP3-Dallara. Platz 5 ging an den schnellsten Pizzabäcker der Schweiz, Antonino Scolaro, mit seinem Nova Proto NP03. Sechster wurde nur knapp dahinter Jimmy Froidevaux auf einem Norma M20 F.

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Burri war in Bure der schnellste Tourenwagenfahrer © Eichenberger

Noch vor dem Achtplatzierten Anthony Gurba auf einem weiteren Formel Renault reihte sich mit Stephan Burri der schnellste Tourenwagenfahrer ein. Nach dem ersten Lauf sprach noch nicht viel für den ins Thurgau ausgewanderte Berner. «Ich war richtig gut unterwegs, aber dann habe ich ein Tor verpasst. Ich kam in den Dreck und riss mir den Frontspoiler ab», erzählt Scirocco-Pilot Burri. «Zurück im Fahrerlager wollte ich zuerst gar nicht mehr zum zweiten Lauf starten, aber ein paar Kollegen aus der Interswiss halfen mir das Auto wieder flott zu kriegen. Am Start hat mich dann der Ehrgeiz gepackt und ich konnte mit einem starken zweiten Durchgang doch noch eine 2:45er-Zeit fahren.» Für Burri war es nicht das erste Mal, dass er im SCRATCH als bester Tourenwagenfahrer gewertet wurde. 2016 war er, damals noch mit dem VW Polo, beim Slalom in Saanen (als Gesamtdritter) schon einmal bester Tourenwagenfahrer.

Zweitschnellster Tourenwagenfahrer in Bure war mit einer Sekunde Rückstand auf Burri der Einheimische Arnaud Donzé auf seinem VW Golf (wie Burri aus der Interswiss bis 2 Liter). Die drittschnellste Zeit liess sich «Speedmaster» in 2:48,5 min auf dem Ex-Beiner-BMW M3 notieren. Die weiteren Platzierungen der Top 12: 11. Jürg Ochsner (Opel Kadett), 12. Christophe Marechal (BMW 325i E30). Ambri-Sieger Sandro Morros belegte mit seinem Porsche 991 GT3 Cup Rang 14 im Gesamtklassement. Apropos Porsche: Einer, der für die Rennen die Siegel streichen musste, war Christoph Zwahlen. Beim Slalom in Bière war der Thurgauer noch schnellster Tourenwagenfahrer, in Bure kam er im Training auf Höhe der ersten Schikane vom richtigen Weg ab. Zwahlens Porsche blieb nach einer ersten Analyse in seinen Grundelementen zwar ganz, aber der Schaden bei den Kohlefaserteilen war dennoch erheblich.

Grispino Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Alessandro Grispino ist immer noch auf Titelkurs © Eichenberger

Was die Meisterschaft betrifft, so hält vor dem letzten Rennen in Chamblon der junge Alessandro Grispino alle Trümpfe in der Hand. Der Schwyzer Renault-Clio-Fahrer liess auch in Bure nichts anbrennen und sicherte sich in der Gruppe A/ISA/R2/R3 einen weiteren «Zwanziger». Weil Verfolger Christian Bartlome (VW Polo) in der E1 bis 1400 cm3 nach einem Torfehler in Lauf 1 das Nachsehen gegen Valentin Dähler hatte, ist der Vorsprung Grispinos auf zehn Punkte angewachsen. Noch ist die Kuh nicht vom Eis. Grispino muss auch in Chamblon nochmals alles geben. «Ausserdem muss ich hoffen, dass ich genug Konkurrenten in meiner Gruppe habe.» Wenn beides passt, ist ihm der Titel am 22. Juni aber nicht mehr zu nehmen.

Zu den weiteren CH-Klassensiegern in Bure zählten: Rico Thomann (Suzuki Swiss Racing Cup), Max Langenegger (Citroën C2, PSA Trophy Gr. A), Dan Goudron (Citroën Saxo, PSA Trophy Gr. N), Thomas Zürcher (Renault Classic Cup III), Denis Wolf (Renault Classic Cup IV), Samuel Weibel (Subaru BRZ, SuperSerie bis 2000 cm3), Ivan Kilchenmann (Ford Fiesta ST, SuperSerie über 2000 cm3), Pierre Mürner (Porsche 992 GT3, SuperSerie Compétition bis 4000 cm3), Franz Salzmann (McLaren 765 LT, SuperSerie Compétition über 4000 cm3), Alessandro Grispino (Renault Clio R3, Gruppe A/ISA/R2 bis 2000 cm3), Jean-Marc Salomon (Ford Fiesta, Gruppe A/ISA/R2 über 2000 cm3), Valentin Nicolet (Citroën Saxo, Historic bis 1600 cm3), Arnaud Biaggi (Opel Kadett C GT/E, Historic bis 2000 cm3), Clovis Brosy (BMW M3, Historic über 2000 cm3), Jérôme Nicolet (Peugeot 308/TCR), Mario Schöpfer (VW Polo, IS bis 1400 cm3), Franziska Maissen (Citroën Saxo VTS, IS bis 1600 cm3), Stephan Burri (VW Scirocco, IS bis 2000 cm3), Christian Knaus (Opel Kadett C 8V, IS bis 2500 cm3), Nicolas Cattin (Porsche 991.1 Cup, IS über 2500 cm3), Valentin Dähler (Mini Cooper, E1 bis 1400 cm3), Mathias Guélat (Citroën Saxo, E1 bis 1600 cm3), Nicola Fankhauser (Honda Civic, E1 bis 2000 cm3), Hugo Mascaro (BMW E30, E1 bis 2500 cm3), Christophe Marechal (BMW 325i E30, E1 bis 3000 cm3), Pierre Lovey (Mazda 323 GTX (E1 bis 3500 cm3), «Speedmaster» (BMW M3 GT3, E1 über 3500 cm3), Jean-Louis Vallat (PRM Fb Haya, E2-SC bis 1400 cm3), Antonino Scolaro (Nova Proto NP03, E2-SC über 1400 cm3), Samuel Métroz (Arcobaleno, E2-SS bis 1400 cm3), Yves Hänggärtner (Dallara GP3, E2-SC über 2000 cm3).

Der Renntag in Bure war von zahlreichen Unterbrechungen geprägt, was den Zeitplan ordentlich durcheinander wirbelte. Schon am Morgenfrüh sorgte LOC-Pilot Lukas Bosshard für eine rund einstündige Bergungspause. Der Zürcher, am Samstag noch klar der schnellste Fahrer im LOC-Feld, kam mit seinem schwarzen Mercedes AMG C63 auf Höhe der Schikane nach der Kantine von der Strasse ab und prallte gegen einen Baum. Bosshard erlitt beim Aufprall mehrere Brüche am rechten Bein und wurde mit dem Hubschrauber ins Unispital Basel geflogen, wo er noch am selben Tag operiert wurde. «Ich werde mindestens noch zwei Wochen im Krankenhaus bleiben müssen», meint Bosshard. «Die Diagnose lautet: Oberschenkel gebrochen, offene Wunde am Schienbein und ein zertrümmertes Sprunggelenk.» Auto Sport Schweiz wünscht dem Verunfallten gute und rasche Genesung!

Und so geht es weiter:
21./22. Juni, Chamblon*

*zählen zur Junior-Meisterschaft 2025

Pavia Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ruben Paiva stand erstmals als Dritter auf dem Gesamtpodium © Eichenberger

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