Die Saison 2023 verlief für Thomas Amweg enttäuschend. Ein Fahrzeugwechsel – vom Reynard-F3000 zu einem Nova-Prototypen – soll den schnellen Aargauer in dieser Saison beflügeln.
Es war nicht das Jahr des Thomas Amweg. Der aufwändig restaurierte Reynard 95D, der 2012 in den Händen von Joël Volluz auf Rang 2 der Schweizer Berg-Meisterschaft pilotiert wurde, kam nicht richtig auf Touren. Der AC-Cosworth-Motor im Heck entfaltete nie die Kräfte, die er einst hatte. Gegen Steiner, Berguerand und Faustini war Amweg chancenlos. Das soll sich 2024 ändern. Dank Sponsor und Förderer Phimmoracing, sprich Hans Peter, nimmt Amweg in der Gruppe E2-SC einen neuen Anlauf. Diesmal mit einem Prototypen, einem Nova NP 01, den der Aargauer Rennstall vom Franzosen Sébastien Petit übernommen hat, der damit 2021/2022 erfolgreich im FIA Hillclimb Cup und der Berg-Europameisterschaft unterwegs war.
Um von Anfang an konkurrenzfähig zu sein, setzt Amweg auf einen leistungsstarken 1,75-Liter-Turbo-Motor, den er bei Helftec in Auftrag gegeben hat. Damit besitzt Amweg, was die Motorisierung betrifft, dasselbe Triebwerk wie Marcel Steiner in seinem LobArt. «Wir haben uns gesagt: Wenn wir vorne dabei sein wollen, müssen wir investieren», so der Sohn von Berg-König Fredy Amweg. Einzig beim Getriebe gibt es einen Unterschied. «Da müssen wir mit einem um eine Stufe schwächeren Getriebe vorlieb nehmen, weil das leistungsstärkere Getriebe zurzeit nicht lieferbar ist», erzählt Amweg, der Gurnigel-Sieger von 2019.
Zurzeit wird das Auto fertig aufgebaut. Ende Februar soll es bei Helftec in Hildisrieden auf dem Prüfstand laufen. Wie sein Vorgänger, der Reynard 95D, soll auch der Nova NP 01 im typischen Phimmo-Rot lackiert werden. Auf sein sportliches Ziel angesprochen sagt Amweg: «Ich könnte jetzt sagen, dass das erste Jahr ein Lehrjahr werden soll. Und wir im zweiten Jahr angreifen werden. Aber das passt nicht zu mir und unserer Philosophie. Eigentlich wollen wir schon von Anfang an vorne mitmischen – im Wissen, dass das bei der Konkurrenz sicher nicht einfach wird.»
Um beim Schweizer Saisonstart in Hemberg am 9. Juni möglichst gut vorbereitet zu sein, plant Amweg zuvor noch das eine oder andere Bergrennen im Ausland. Im Moment steht das Bergrennen in Eschdorf (LUX) am 4./5. Mai ganz oben auf der Agenda des jungen Familienvaters, der sich darüber freut, dass die Euphorie im Team zurückgekehrt ist. «Die Stimmung hat im vergangenen Jahr etwas gelitten», sagt Amweg. «Die Technik war veraltet und uns allen war schon sehr bald klar, dass wir mit diesem Auto keine Chance haben werden.»
Das könnte 2024 ganz anders ausschauen. Für die Top 3 der Schweizer Berg-Meisterschaft heisst es: warm anziehen. Jeder neutrale Beobachter darf sich auf einen weiteren Top-Crack in der Schweizer Berg-Meisterschaft freuen.