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10.02.2022 Von 0 auf 100 in 10 Monaten
D Auria Jean Luc Sospiri Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jean-Luc D'Auria mit Teamchef Vincenzo Sospiri

Jean-Luc D’Auria ist ein Schweizer Rennfahrer mit einer Karriere, wie es sie heute kaum mehr gibt. Sein Aufstieg ist wirklich mit dem von Raumschiff Enterprise zu vergleichen.

In den Sechziger- und frühen Siebzigerjahren haben es hin und wieder Motorradfahrer geschafft, erfolgreich von zwei auf vier Räder umzusteigen. Das bekannteste Beispiel ist John Surtees, der als einziger Rennfahrer auf zwei und auf vier Rädern Weltmeister wurde. Ein weiterer Ausnahmekönner auf dem Motorrad und im Auto war Mike Hailwood. Und aus der jüngeren Vergangenheit gibt es mit Stéphane Peterhansel noch ein weiteres Beispiel, das auf zwei und auf vier Rädern erfolgreich war/ist. 14 Mal gewann der Franzose die Rallye Paris-Dakar, sechs Mal auf dem Motorrad, acht Mal mit dem Auto. Und auch Formel-1-Weltmeister Damon Hill (1996) hat seine Karriere auf zwei Rädern begonnen. Kartfahren war nicht sein Ding…

Der Schweizer Jean-Luc D’Auria darf man mit solchen Motorsportgrössen natürlich (noch) nicht vergleichen. Aber die Tatsache, dass einer wie er bis vor Kurzem auf der Motocross-Maschine sass, keine Kart-Rennen bestritten hat und sich nun trotzdem einen GT4-Vertrag mit Lamborghini angelte, lässt aufhorchen.

D’Auria wurde erst 2020 auf einer Kartbahn zufälligerweise von Daniele di Ninno, dem ehemaligen Manager von Randy Krummenacher, als Talent entdeckt. Innert weniger Monate folgten die ersten Testtage und der Sieg bei seinem ersten Rennen: dem 12-Stunden-Rennen in Bahrain, an dem übrigens auch ein anderer Motorrad-Superstar teilgenommen hat, der weiss, wie man auf vier Rädern Gas gibt: Valentino Rossi.

Nun also, zehn Monate nach der wegweisenden Gokart-Fahrt, hat D’Auria seinen ersten bedeutenden Vertrag als Rennfahrer in der Tasche. Der 22-Jährige aus Schinznach fährt 2022 für das VSR-Team. Vincenzo Sospiri, Namensgeber und Inhaber des Rennstalls, ist vom jungen Aargauer überzeugt: «Wir freuen uns sehr, mit Jean-Luc die Vereinbarung für die diesjährige Lamborghini Super Trofeo-Meisterschaft getroffen zu haben. Glücklich und zufrieden sind wir hauptsächlich deshalb, weil wir bereits letztes Jahr mehrere Tests mit Jean-Luc absolviert haben und wir in ihm ein sehr starkes Talent und einen sehr jungen Rennfahrer sehen, der noch wachsen wird.» Da das VSR-Team als offizielles Rennteam der Lamborghini Squadra Corse gehandelt wird, steht die Möglichkeit offen, dass D’Auria als VSR-Vertragsfahrer in naher Zukunft in das Lamborghini Junior Driver-Förderprogramm aufgenommen wird.

Der raketenhafte Aufstieg D’Aurias erinnert an Raumschiff Enterprise. Und das ist kein Zufall. Der Vater von Jean-Luc ist ein grosser Star-Trek-Fan. Der Vorname des Juniors kommt also nicht von ungefähr. Der Kapitän des wohl bekanntesten Kinoleinwand-Raumschiffes hiess Jean-Luc Picard…

D’Aurias nächste Mission, um im Star-Trek-Slang zu bleiben, lässt nicht lange auf sich warten. Die nächsten zwei Wochen sitzt das Nachwuchstalent, das sich nach eigenen Angaben beim Motocrossfahren schon jeden erdenklichen Knochen gebrochen hat, im Simulator. Danach finden im März die ersten offiziellen Testtage statt. Das erste Rennwochenende steigt Anfang April in Imola.

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Noch vor Kurzem fuhr D'Auria Motocross

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