Gestern noch beim Formel-4-Test in Bresse. Morgen schon bei der DTM in Hockenheim. Für die Young Drivers geht eine spannende Woche mit vielen positiven Eindrücken vorbei.
Das Young Drivers Projekt 2024 neigt sich dem Ende entgegen. Und wie sagt man so schön: Das Beste kommt zuletzt! Gestern Donnerstag haben sechs junge Nachwuchsfahrer im französischen Bresse einen Formel-4-Testtag mit Jenzer Motorsport abgespult. Dass das Wetter wie im Vorjahr nicht mitspielte, war schade. «Aber es war für alle gleich», sagt Teamchef Andreas Jenzer. «Und wer weiterkommen will, der muss auch im Nassen fahren können.»
Für die Hälfte der Nachwuchspiloten war es die erste Begegnung mit einem Formelauto. Vladimir Sauer (14), Diego Gama (15) und Maxim Harder (17) sind bisher «nur» Kart gefahren. Timéo Ruppen (16) und Kai Perner (17) waren schon 2023 beim letzten F4-Test dabei. Und Tiziano Kuznini (15) hatte dieses Jahr bereits privat einen Test mit Jenzer Motorsport absolviert.
Nach dem Motto «Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen» bekundeten die meisten ein paar Schwierigkeiten beim Anfahren. Und der eine oder andere Dreher oder Ausritt in die Weise war ebenfalls dabei, was bei den schwierigen Bedingungen aber nachvollziehbar ist. Dennoch stellte Jenzer den sechs «Neulingen» ein gutes Zeugnis aus. «Sie haben das gut gemacht. Und je länger der Tag wurde, desto weniger wurden die Unterbrüche. Wichtig ist, dass sie sich im Laufe des Tages weiter entwickelt haben.»
Dafür sorgte auch Fahrer-Coach Ethan Ischer. Der 17-Jährige fährt seit drei Jahren für Jenzer Motorsport Formel 4 und hat den Fahrern geholfen, nicht nur die richtige Linie zu finden. Ischer hat ihnen auch gezeigt, wo und wie fest sie bremsen müssen und wann sie mit welcher Dosierung aufs Gas stehen dürfen. «Das Coaching mit Ethan und den Ingenieuren war super», sagt Kuznini stellvertretend für seine Kollegen.
Dass aber in erster Linie die Freude am Fahren im Vordergrund gestanden ist, hat man spätestens nach dem zweiten Turn gespürt. Beim ersten Run war die Anspannung einiger Akteure noch gut zu sehen… «Ich habe diesen Tag richtig genossen», sagt Sauer. «Ich habe viele Eindrücke gesammelt und sehr, sehr viel gelernt!»
Ein siebter Fahrer, Elia Pappacena, kam ebenfalls erstmals in den Genuss eines Formel-4-Tests. Der 17-Jährige aus Rudolfstetten (ZH) war 2021 Meister in der Kategorie OK Junior. Dafür erhielt er damals eine Testfahrt in einem TCR geschenkt. Dieses Versprechen wurde aber nie eingelöst. Deshalb kam Pappacena nun – verspätet – zu seiner Feuertaufe im Automobilrennsport. «Grosses Dankeschön an Auto Sport Schweiz! Der Tag war super. Am Anfang war die Umstellung krass. Aber mit der Zeit kriegt man ein Gefühl fürs Auto. Ich habe es auf jeden Fall genossen!»
Morgen geht es für die Young Drivers, die sich angemeldet haben, bereits weiter: mit dem Bus von GAST AG Carreisen zum DTM-Finale in Hockenheim. Dann ist zwar «nur» Zuschauen angesagt. Aber wer gestern noch selber Formel 4 fuhr, hat sich das verdient!