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26.09.2024 Vor 50 Jahren gewann Louis Christen
Louis Christen Norisring 1974 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Christen im Eigenbau-Super-Vau am Norisring 74 © Archiv Christen

Am 15. September 1974 gewann der Rheinecker Louis Christen im Eigenbau-Rennwagen auf dem Nürnberger Norisring ein Formel-Super-Vau-Rennen mit neuem Rundenrekord.

Bis vor Kurzem war Louis Christen in der autobau Erlebniswelt in Romanshorn eine Sonderausstellung gewidmet. Am 15. September jährte sich ausserdem ein historischer Sieg Christens zum 50. Mal. Damals 1974 gewann der Rheinecker auf dem Nürnberger Norisring ein Formel-Super-Vau-Rennen mit neuem Rundenrekord. Christen ist damit der einzige Schweizer Sieger eines solchen Rennens – und er erzielte diesen Triumph in einem selbst gebauten Rennauto seiner Marke LCR.

Zweiter wurde damals der Schwede Kenneth Persson im Bosch Kaiman 1600, Dritter der Deutsche Peter Scharmann im TOJ MSU 1 1600. Auf Platz 8 landete ein bekannter Name: Der Finne Keijo Rosberg, acht Jahre später Formel-1-Weltmeister; besser bekannt als Kéké Rosberg.

Die Geburtsstunde der Formel Vau war 1965. Damals starteten in Deutschland und der Schweiz erste Formel-Vau-Wagen; Einsitzer mit VW-Käfer-Motoren. Sie waren Volksrennwagen, die Motorsport für kleine Geldbeutel ermöglichten. 1966 wurde die Formel Vau eine Rennserie, 1971 wurde sie ergänzt durch die Formel-Super-Vau mit 140 PS starken 1,6-Liter-Motoren mit freizügigerem Reglement für Motortuning und Fahrwerk. Christen war einer der Ersten, der ein Super-Vau-Monocoque-Chassis gebaut und eingesetzt hat. Und der Erste, der in dieser Serie ein internationales Rennen in einer Eigenkonstruktion gewann.

Die Rennen fanden jeweils im Rahmenprogramm der Formel 1 statt. Neben Rosberg fuhren in der Formel Vau noch weitere spätere Formel-1-Weltmeister; wie etwa Nelson Piquet oder Niki Lauda. Eine Anekdote mit Lauda bleibt Christen in Erinnerung: «In Hockenheim besuchte mich meine spätere Frau Brigitte. Sie parkte ihren Wagen im hinteren Teil des Fahrerlagers, hinter einem BMW 3.0 CSL mit Wiener Kennzeichen. Niki Lauda kam später zu mir und sagte in breitem Wiener Dialekt, ich solle die Karre wegstellen. Ich antwortete, ich hätte keine Zeit. Der Schlüssel liege im Handschuhfach des Lastwagens, er könne das Auto selbst umparken.» Lauda suchte den Schlüssel, parkte das Auto um und legte den Schlüssel zurück ins Handschuhfach. Ein Jahr später, 1975, wurde er im Ferrari Formel-1-Weltmeister. Christen sagt lachend: «Danach hätte ich selbstverständlich für ‹Niki Nazionale› mein Auto immer woanders hingestellt.»

Text: Elio Crestani

Louis 1974 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Louis Christen bei seinem Norisring-Sieg 1974 © Archiv Christen

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