Die 24 Stunden von Le Mans gehören zu den berühmtesten Autorennen. Zum 100. Geburtstag (resp. 91. Auflage) haben sich insgesamt neun Schweizer Fahrer respektive Fahrerinnen gemeldet. Die grosse Frage wird sein: Gewinnt Sébastien Buemi mit Toyota zum fünften Mal?
Sébastien Buemi peilt am kommenden Wochenende seinen fünften Sieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans an. Gelingt ihm das, würde der Westschweizer mit Motorsportgrössen wie Derek Bell, Frank Biela und Emanuele Pirro gleichziehen. Einfach, wenn man überhaupt von «einfachen» Siegen in Le Mans sprechen darf, wird es für den Fahrer des Toyota mit der #8 nicht. Zwar gelten die in Köln ansässigen Japaner auch 2023 als Favorit, aber Toyota ist längst nicht mehr allein auf weiter Flur. In der Topklasse namens «Hypercar» kämpfen 16 Prototypen um den Sieg. Darunter Hersteller wie Ferrari, Peugeot (mit Nico Müller, #94), Porsche und Cadillac. Wie eng es werden kann, hat das Qualifying gezeigt. Dort liegen die beiden Ferrari vorne. Buemi im Toyota steht auf Startplatz 4 neben dem Schwesterauto mit der #7.
Die 91. Auflage des 24-Stunden-Krimis an der Sarthe verspricht aber nicht nur in der Topklasse Spannung. In der zweiten Liga bei den LMP2ern sind 24 Autos am Start. Darunter vier Schweizer: Louis Delétraz (bei WRT), Fabio Scherer (Inter Europol), Neel Jani (Duqueine Team) und Alexandre Coigny (im Schweizer Team Cool Racing). Und ein Liechtensteiner: Matthias Kaiser (Vector). Anhand der Ergebnisse der vergangenen Jahre hat Delétraz die besten Aussichten auf ein vielversprechendes Ergebnis. 2021 hatte der Genfer den Sieg bereits vor Augen, als er in der letzten Runde stehenblieb. 2022 wurde er Zweiter in der LMP2. Nicht mehr unter Schweizer Lizenz fährt 2023 Matthias Beche.
Nach dem Abschied der LMGTE-Pro-Klasse, sind die teuren GTE-Autos nur noch durch Amateure in Le Mans vertreten. Und das zum letzten Mal, denn ab 2024 werden sie durch die weltweit beliebten GT3-Autos ersetzt. Im Feld der 21 Autos sind mit Thomas Flohr (Ferrari 488) und Rahel Frey (Porsche 911 RSR) ein Schweizer und eine Schweizerin mit guten Chancen auf ein Top-3-Ergebnis vertreten. Aus Team-Sicht gilt es in der GTE, den beiden Ferrari von Kessel Racing die Daumen zu drücken.
Los geht das Rennen wie üblich um 16 Uhr Ortszeit. RTL Nitro übertragt das komplette Rennen live. Auch Eurosport wird aus Le Mans berichten. Deren Übertragung wird aber auf die verschiedenen Eurosport-Sender aufgesplittet, da parallel die Finalspiele der French Open angesetzt sind.