Am kommenden Sonntag, 5. Oktober, fallen die Entscheidungen in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. 72 Fahrer und Fahrerinnen treten zum Finale in 7 Laghi an. In fünf von sechs Kategorien wird der neue Champion noch gesucht.
Aaron Buhofer könnte am Wochenende in 7 Laghi das «Double» schaffen. Der junge Birmensdorfer ist auf dem besten Weg nach dem Titel in der VEGA Trofeo auch bei den Super Minis in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft zu triumphieren. Mit einem Polster von 39 Zählern (auf Nicolas Yerly) kann Buhofer die Sache gelassen angehen. Siegen ist für den Spirit-Nachwuchsfahrer nicht unbedingt Pflicht. Trotzdem würde er die Saison natürlich gerne mit einem weiteren Highlight beschliessen. Ob ihm das gelingt? Teamkollege Aurelio Longhitano wird ihm das Leben sicher nicht einfach machen. Der Vorjahresmeister kann zwar nicht mehr in den Titelkampf eingreifen, weil er zwei Rennen ausgelassen hat. Mit seinem Speed wird er in 7 Laghi aber sicher nochmals alles daran setzen, ein Top-Ergebnis zu erzielen. Offen ist auf jeden Fall der Kampf um Platz 2. Der Vorsprung vom Zweitplatzierten Yerly auf Verfolger Romeo Epifanio beträgt gerade mal vier Punkte. Gespannt darf man auch auf die SM-Premiere von Joy Allemann sein. Die Tochter von Spirit-Teamchef Ken Allemann war zuletzt bei der VEGA Trofeo in Levier – entschuldigen Sie den Begriff – sauschnell unterwegs.
In der Kategorie OK Junior haben noch vier Fahrer Titelchancen. Die beste Ausgangslage bietet sich Iven Amman (Innovate Competition), der nach vier von Rennen mit 221 Punkten vor Nicola Mateo Frigg (UBIQ, 189 Punkte) und Marc Müller (182) führt. Spirit-Fahrer Gauthier Sanjuan hat als Vierter mit 66 Punkten Rückstand nur noch rechnerische Chancen. Ammann, Frigg und Müller werden den Titel aber nicht ganz in aller Ruhe unter sich ausmachen können. Mit dem Vorjahreszweiten Dan Allemann (Spirit), dem Bruder von Joy, mischt ein international erfahrener Pilot mit, der die Entscheidung beeinflussen könnte, bisher aber nur in Franciacorta mitgefahren ist.
Die allerbeste Voraussetzung auf dem Papier bringt Julian Brupbacher in der X30 Challenge Switzerland mit. Der Spirit-Pilot aus Payerne geht mit 43 Punkten Vorsprung auf Dylan Turri (Blackhawk Racing) ins Rennen. Nur noch theoretische Titelansprüche können Samuel Ifrid (UBIQ, +66), Tristan Zloczower (Spirit, +70) und Max Kammerlander (UBIQ, +71) anmelden. Bei 29 Piloten und Pilotinnen, die in der X30 mitmischen, kann aber selbst ein 43-Punkte-Polster trügerisch sein. Ein Ausfall im ersten Vorlauf würde nicht nur ein Nuller bedeuten, der betreffende Fahrer müsste dann auch im zweiten Rennen von hinten starten. Und das würde die Sache bestimmt nicht einfach machen. Brupbacher hat in diesem Jahr schon einmal ein durchzogenes Wochenende in Franciacorta mit nur 30 gewonnen Punkten erwischt. Damals holte Verfolger Turri mit einem «Grand Slam» (Pole-Position, schnellste Rennrunde und drei Laufsiege) das Punktemaximum von 75 Zählern. Würde sich dieses Szenario wiederholen, würde ein 43-Punkte-Vorsprung nicht reichen… Also, aufgepasst auf die X30er!
Die spannendste Ausgangslage bietet aber definitiv die Kategorie OK Senior. Dort führt Alexis Genolet mit 229 Punkten vor Samuel Schär (UBIQ, 221) und Georgiy Zasov (MH Racing, 216). Theoretisch ist mit Zasovs Teamkollege Shai Derungs (172) noch ein weiterer Fahrer im Rennen. Doch der Titel wird unter normalen Umständen unter den Top 3 ausgefahren. Mit einem frisch gewonnen VEGA-Titel hat Genelot möglicherweise einen kleinen (mentalen) Vorteil auf seiner Seite. Auch hat der Genfer bisher die meisten Rennen gewonnen; nämlich deren fünf. Zasov kommt auf bisher vier Laufsiege, Schär auf einen.
Bei den Schaltkarts, in der Kategorie KZ2, sind die Würfel gefallen. Levi Arn (Swizz Evenzz) steht schon vor dem Finale als neuer Meister fest. Trotzdem wird er auch beim Saisonabschluss nochmals alles geben. Denn Arn würde nur zu gerne den Punkterekord von seinem Mentor und Motorenbauer Jean Luyet aus dem Vorjahr überbieten. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Arn 39 Zähler holen. Das hat der neunmalige Saisonsieger bisher locker an jedem Rennwochenende geschafft. Der Rekord von Luyet aus dem Vorjahr ist also gefährdet, wobei sich Luyet selber darüber freuen würde, wenn ausgerechnet sein «Schüler» eine neue Bestmarke aufstellt. Noch völlig offen ist der Kampf um die Plätze 2 und 3 zwischen Kai Perner (166 Punkte), Florian Esteve (165) und Yan Rothen (144). Nahezu entschieden ist die KZ2 Master: In der Wertung für Fahrer Ü30 führt Kastriot Zulfija (Saeba) vor Marc Arn (Swizz Evenzz) mit 40 Punkten Vorsprung.
Zur Strecke: Die Kartpiste in Castelletto di Branduzzo bei Pavia ist den meisten Fahrern bestens bekannt. Der oft auch als Teststrecke genutzte 1256 Meter lange Rundkurs südlich von Mailand ist unter den Fahrern sehr beliebt. Die Strecke ist schnell, abwechslungsreich, bietet zahlreiche Überholmöglichkeiten und ist vor allem im Infield technisch anspruchsvoll.
Weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf https://motorsport.ch/de/kartsport. Um Zeitnahme und Livetiming kümmert sich in 7 Laghi www.savoiechrono.com
Zeitplan
Samstag, 4. Oktober 2025
08.00-17.30 Uhr, Freies Training gemäss Zeitplan Streckenbetreiber
Sonntag, 5. Oktober 2025
08.00-09.06 Uhr, Offizielles Training
09.10-09.56 Uhr, Zeittraining à 6 Minuten pro Kategorie
10.00-11.40 Uhr, Rennen 1
11.40-12.40 Uhr, Mittagspause
12.40-14.20 Uhr, Rennen 2
14.20-16.25 Uhr, Finalläufe
ca. 17.00 Uhr, Siegerehrung (alle Kategorien)
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