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07.09.2023 Vorschau Gurnigel: Steiner gegen Berguerand, Sawatzki gegen Schnellmann
Gurnigel 2022 Start Steiner Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Marcel Steiner hat am Gurnigel einen Matchball © Eichenberger

Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2023 geht in die alles entscheidende Phase. Am Wochenende, beim Bergrennen am Gurnigel, könnten sogar schon die ersten Würfel fallen.

Die Spannung steigt! Die Schweizer Berg-Meisterschaft trägt am kommenden Wochenende, 9./10. September, im malerischen Gantrischgebiet den zweitletzten Lauf zur diesjährigen Berg-Saison aus. 220 Fahrer respektive Fahrerinnen werden am Start in Rüti bei Riggisberg erwartet. Noch ist die Meisterschaft nicht entschieden. Weder bei den Renn-, noch bei den Tourenwagen. Doch jeder noch so kleine Fehler eines Titelaspiranten könnte eine Entscheidung herbeiführen.

Im Mittelpunkt steht der Kampf um den Tagessieg, der dieses Jahr besonders viel Spannung verspricht. Mit seinem Triumph über Vorjahressieger Eric Berguerand auf Lola-Cosworth beim vergangenen Bergrennen in Oberhallau hat sich Lokalmatador Marcel Steiner in der Bergmeisterschaft der Rennsportwagen in eine gute Ausgangsposition gebracht. Zwar führt er sie nach sechs Rennen mit zwanzig Punkten Vorsprung an. Nach Abzug des obligaten Streichresultats, das Berguerand mit dem Startverzicht beim EM-Lauf im Jura bereits bezogen hat, liegen beide Fahrer jedoch gleichauf an der Tabellenspitze.

Gewinnt Steiner am Gurnigel, hat er den Titel 2023 gewonnen. Egal, ob mit oder ohne neuen Streckenrekord. Denn beim Finale in Les Paccots wird es für niemanden Extrapunkte geben. Dort wurde die Strecke aufgrund einer Änderung im Zielbereich um 350 Meter auf 2230 Meter verkürzt. Zusatzpunkte gibt es in Les Paccots erst wieder 2024, wenn die Zeiten von 2023 geschlagen werden. Gewinnt Berguerand (in neuer Rekordzeit) am Gurnigel, steht Steiner mit dem Rücken zur Wand und braucht in Les Paccots Schützenhilfe.

Berguerand Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Eric Berguerand gewann im Vorjahr am Gurnigel in Rekordzeit © Eichenberger

«Eine Prognose, wer von uns beiden am Gurnigel gewinnen wird, ist schwierig», sagt Steiner, der den Klassiker von 2008 bis 2012 fünf Mal in Serie gewonnen hat. «Ich gebe einfach mein Bestes und hoffe, dass die Technik unseres selbst entwickelten LobArt-Honda/Helftec weiterhin so gut funktioniert wie bisher, dann sehen wir, was dabei herauskommt.» Auch Berguerand lässt sich auf die Frage, wer die besseren Chancen hat, nicht auf die Äste hinaus. «Wir haben beide drei Rennen gewonnen», so der Walliser, der schon acht Mal am Gurnigel siegreich war. «Und Marcel ist ein Top-Pilot, der sein Auto in diesem Jahr nochmals deutlich schneller gemacht hat. Es wird schwierig sein, ihn zu schlagen. Lassen wir uns überraschen. Spätestens am Sonntagabend wissen wir, wer gewonnen hat.»

Auch bei den Tourenwagen läuft es auf ein Duell hinaus. Bruno Sawatzki auf Porsche 991 GT3 Cup aus der Gruppe Interswiss und Roger Schnellmann im gut 800 PS starken Mitsubishi Evo 8 aus der Gruppe E1 haben ihre Kategorien bei allen Starts gewonnen. Weil Schnellmann im Juli das fürs Material strapaziöse Bergrennen von Massongex bewusst ausliess, liegt der Vorteil bei Sawatzki. Sichert sich dieser einen weitern Gruppensieg, kann auch er sich als neuer Meister feiern lassen.

Anders verhält es sich im Schweizer Berg-Pokal. Dort dürfte die Entscheidung am Wochenende zugunsten von Stephan Burri (VW Scirocco) fallen. Der im Thurgau wohnhafte Berner ist bisher ungeschlagen und könnte in Sachen Siege (bei zwei Streichergebnissen) im besten Fall noch von Thomas Zürcher (Renault Clio) eingeholt werden. Bei Punktegleichheit würde dann das beste Streichergebnis zählen. Um da die Nase vorne zu haben, reicht Burri am Gurnigel ein einziger Zähler, da Zürcher schon jetzt zwei Nuller auf seinem Konto hat. Die beiden anderen Gegner, die gegenwärtig noch vor Zürcher liegen, sind aus dem Rennen. Sébastien Coquoz (Opel Kadett) kann maximal noch auf fünf Klassensiege kommen. Vorjahresmeister Martin Bürki lässt seinen Polo am Gurnigel von Sohn Mike pilotieren. Auch er kann, falls er in Les Paccots am Start steht, bestenfalls auf fünf «Zwanziger» kommen. Bürki selber pilotiert bei den Serientourenwagen (über 3000 cm3) einen McLaren 765.

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Bruno Sawatzki kann den Sack am Gurnigel zumachen © Eichenberger

Zur Strecke: Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke am Gurnigel misst 3734 Meter und gilt als technisch anspruchsvoll. Im Vorjahr hat Eric Berguerand einen neuen Streckenrekord beim Berner Traditionsrennen in 1:39,49 min (= 135,113 km/h) aufgestellt. Das Rennen am Gurnigel geht auf 1910 zurück. Der erste Sieger, der Berner Edmond von Ernst, brauchte für die Strecke von Dürrbach zum Hotel Gurnigelbad 7,27 min. Ab 1920 wurde das Rennen in unregelmässigen Abständen durchgeführt. 1970 wurde «der Gurnigel» dann in den Kalender der Schweizer Meisterschaft aufgenommen und seither (bis auf die Corona-Jahre 2020 und 2021) Jahr für Jahr ausgetragen.

Zum Programm: Am Samstag stehen ab 7 Uhr bis ca. 17.30 Uhr drei Trainingsläufe für alle Kategorien auf dem Programm. Am Sonntagmorgen beginnt um die gleiche Zeit der erste Rennlauf. Das Klassement erfolgt nach Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Läufen. Tickets sind am einfachsten und schnellsten im Vorverkauf über die Homepage respektive diesen Link zu beziehen.

Mehr über das Bergrennen am Gurnigel erfahren Sie unter www.gurnigelrennen.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2023
10./11. Juni, Hemberg
17./18. Juni, La Roche – La Berra
8./9. Juli, Massongex
22/23. Juli, Ayent – Anzère
18.-20. August, St.Ursanne – Les Rangiers
25.-27. August, Oberhallau
9./10. September, Gurnigel

16./17. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots

Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Stephan Burri braucht im Berg-Pokal noch einen Zähler © Eichenberger

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