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11.06.2025 Vorschau Hemberg/La Roche: Start zur Berg-Saison 2025 an zwei verschiedenen Orten
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Robin Faustini gilt am Hemberg als grosser Favorit © myrally.ch

Am Wochenende findet der Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft statt. Ausnahmsweise an zwei verschiedenen Austragungsorten: in Hemberg und in La Roche.

Das gab es noch nie: Am Wochenende beginnt die Schweizer Berg-Meisterschaft – an zwei Austragungsorten zugleich. Da ist zum einen das Rennen in Hemberg (SG), zum anderen das Rennen von La Roche nach La Berra. Bei beiden Rennen stehen rund 160 Fahrer und Fahrerinnen am Start, wobei in Hemberg von den 160 Teilnehmern resp. Teilnehmerinnen 32 zum KW Berg Cup gehören.

Da es vom Reglement her den Fahrern untersagt ist, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen (was aus logistischen Gründen auch nicht machbar gewesen wäre), mussten sich die Teilnehmenden für einen der beiden Austragungsorte entscheiden. Dass La Roche mehrheitlich Fahrer und Fahrerinnen aus der Romandie und Hemberg Piloten aus der deutschsprachigen Schweiz begrüssen darf, liegt in der Natur der Sache. Ein paar der deutschsprachigen «Cracks» zieht es aber dennoch ins Freiburgische. Einer davon ist Marcel Steiner. Der sechsmalige Schweizer Berg-Meister kehrt auf diese Saison mit einem Nova Proto NP01 zurück. «Wir haben uns für La Roche entschieden, weil wir dort mehr in Ruhe arbeiten können.» Ob Steiner, der nach wie vor auf Turbo-Power von Helftec setzt, von Anfang an konkurrenzfähig ist, wird sich zeigen. Er selber hält den Ball flach. «Ich war zwei Mal in Bresse zum Testen. Aber ob die Erkenntnisse auf der Rundstrecke auch am Berg gelten, kann ich nicht sagen.» Die Konkurrenz, allen voran Joël Volluz (Norma MF20C) und Victor Darbellay (Nova NP01), beide im Übrigen auch auf neuen Autos, hat als Vorbereitung zwei Bergrennen im Ausland bestritten. Dabei hat vor allem Darbellay eine sehr starke Figur gemacht. «Die Basis des Autos ist dank den Einstellungen meines Vorbesitzers Christoph Lampert sehr gut», sagt Darbellay. «Die Frage wird sein, wie gross ist der Nachteil als 2-Liter-Fahrer gegenüber den Autos von Steiner, Volluz und Amweg.»

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Steiners Nova war bei Redaktionsschluss noch nicht ganz fertig © Archiv Steiner

Letzterer hat wie Steiner ebenfalls keine Bergrennen im Ausland als Vorbereitung bestritten. Im Unterschied zu Steiner hat Amweg aber schon 2024 Erfahrungen mit dem Nova NP01 machen können. «Mein Auto ist parat, ich bin es auch und die Ergebnisse auf dem Prüfstand stimmen zuversichtlich», sagt Amweg. «Weil wir aber das neue, verstärkte Getriebe erst auf den letzten Drücker erhalten haben, konnte ich keinen Test mehr absolvieren. Insofern wird La Roche für mich zum Roll-Out. Mal schauen, wie es am Wochenende läuft.»

In Hemberg ist die Favoritenrolle klar(er) verteilt. Dort steht bei den Sportwagen bis 3 Liter nur einer am Start: der amtierende Schweizer Berg-Meister Robin Faustini. Er ist von allen Nova-Piloten der erfahrenste und setzt im Unterschied zu Steiner/Amweg auf Turbo-Power «made by EMAP» in Frankreich. Zuletzt hat Faustini beim Bergrennen Ecce Homo in Tschechien den Tagessieg abgeräumt. «Auf dem Papier bin ich in Hemberg der Favorit», sagt Faustini. «Aber ich sage stets: die Rennen müssen immer zuerst gefahren werden. Und der Anfang einer neuen Saison kann auch immer die eine oder andere Überraschung mit sich bringen.» Eine solche Überraschung ist im Vorjahr Michel Zemp gelungen. Wie Darbellay fährt auch er einen 2-Liter-Sportwagen (Norma-Helftec). Und mit diesem rückte er Vorjahressieger Faustini beim Rennen 2024 ziemlich auf die Pelle. Zemp hat aber schon im Vorjahr betont: «Um Robin zu schlagen, müsste dieser schon einen Fehler machen. Unter normalen Umständen wird das nicht reichen.»

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Ein heisser Kandidat: Victor Darbellay im Ex-Lampert-Nova © Archiv Darbellay

Spannend wird die Ausgangslage an beiden Austragungsorten aber nicht nur bei den Sport- und Rennwagen sein, sondern auch bei den Tourenwagen. Dort hat sich kurz vor dem Saisonauftakt mit Hemberg-Vorjahressieger Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo8) einer der Favoriten aus dem Rennen verabschiedet (siehe motorsport.ch). In seine Fussstapfen könnten in Hemberg Danny Krieg (VW Golf Rally), Bruno Sawatzki (Porsche 991.1 Cup) oder Lokalmatador Hermann Bollhalder (Opel Speedster) treten. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden von Matthias Bischofberger. Der Thurgauer gibt in Hemberg mit seinem Porsche 997 GT3 Cup sein Debüt am Berg und könnte Interswiss-intern durchaus eine potenzielle Gefahr für Tourenwagen-Vorjahresmeister Sawatzki werden.

In La Roche gilt Simon Wüthrich (im Vorjahr Zweiter hinter Schnellmann) mit seinem komplett überarbeiteten VW Golf als Siegkandidat Nummer 1. Gefährlich werden könnten ihm die Porsches von Frédéric Neff repsektive «local hero» Fabrice Winiger.

Los geht es in Hemberg am Samstag ab 7.30 Uhr mit dem ersten Trainingslauf und am Sonntag (zur selben Zeit) mit dem ersten Rennlauf. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert. Das gilt auch für das Rennen in La Roche, wo die Training- und Rennaction jeweils um 7.45 Uhr beginnt.

Zu den Strecken: Mit 1,758 km ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden. Der absolute Streckenrekord hält Steiner (aus dem Jahr 2023) in 51,70 sec (= 122,41 km/h). In La Roche ist die Strecke fast doppelt so lang (3,5 km). 285 Höhenmeter müssen dort zurückgelegt werden. Den Streckenrekord hält Faustini in 1:39,117 min (127,12 km/h).

Mehr über das Bergrennen in Hemberg erfahren Sie unter www.bergrennen-hemberg.ch. Für weitere Infos zum Bergrennen La Roche – La Berra konsultieren Sie www.courselaberra.ch

Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2025
14./15. Juni, Hemberg und La Roche – La Berra
29. Juni, Reitnau*
12./13. Juli, Ayent – Anzère*
16./17. August, St-Ursanne – Les Rangiers
30./31. August Oberhallau
6./7. September, Massongex
13./14. September, Gurnigel*
20./21. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots*

Nebenbei bemerkt: Die Bergrennen in Hemberg und La Roche zählen nicht zur Schweizer Junior-Meisterschaft. Nur die mit Sternen versehenen Rennen zählen dazu.

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Wüthrichs Golf wurde über den Winter nochmals überarbeitet © Archiv Wüthrich

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