Zum 79. Mal findet am Wochenende das Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers statt. 195 Fahrer und Fahrerinnen haben sich eingeschrieben – das sind 50 mehr als im vergangenen Jahr!
Schluss mit Sommerpause! Am Wochenende beginnt die zweite Saisonhälfte der Schweizer Berg-Meisterschaft 2024. Auf dem Programm steht der Klassiker von St-Ursanne nach Les Rangiers. Das einzige Schweizer Bergrennen mit EM-Status findet bereits zum 79. Mal statt. Dementsprechend geschichtsträchtig ist der Anlass, der 1926 zum ersten Mal ausgetragen wurde; damals allerdings noch von Develier nach Les Rangiers. Für die Ausgabe 2024 haben sich 195 Fahrer und Fahrerinnen eingeschrieben. Das sind 50 mehr als noch vor einem Jahr!
Im Startfeld der EM-Teilnehmer ist alles dabei, was Rang und Namen hat. Dazu gehören die Top 3 bei den «Tourenwagen» mit dem Kroaten Matija Jurisic (Peugeot 308, 175 Punkte), dem Italiener «O’Play» (Mitsubishi Lancer Evo, 168) und dem Franzosen Nicolas Werver (Porsche 997 GT3R, 158), sowie die Top 3 bei den Rennfahrzeugen mit dem Franzosen Geoffrey Schatz (Nova Proto NP01, 175 Punkte), dem Italiener Christian Merli (Osella FA30, 150) und dem Deutschen Alexander Hin (Osella FA30, 133).
Im Kampf um den Sieg in der Schweizer Meisterschaft gilt Robin Faustini auf seinem Nova-Emap NP01 als Favorit. Der 26-jährige Suhrer hat alle drei bisherigen Rennen (Hemberg, La Roche, Reitnau) für sich entschieden und war auch zuletzt beim Bergrennen in Osnabrück (D) der schnellste Schweizer. Ein Sieg in Les Rangiers fehlt dem ehrgeizigen Aargauer noch in seinem Palmarès. Zu Faustinis grössten Konkurrenten zählen (aus Schweizer Sicht) Joël Volluz auf seinem Osella FA30 sowie Thomas Amweg auf seinem Nova Proto Helftec NP01. Amweg liegt in der Gesamtwertung auf Rang 2 mit 26 Punkten Rückstand. Der Kantonskollege von Faustini hält den Ball aber bewusst flach. Amweg fährt zum ersten Mal in Les Rangiers. «Ich habe nicht grosse Ambitionen», meint der Gurnigel-Sieger von 2019, «dafür eine grosse Portion Respekt. Ich habe die Strecke mit meinem Vater nochmals abgefahren. Es ist eine Mutstrecke. Deshalb geht es für mich in erster Linie darum, die Strecke kennen zu lernen und dann im 2025 von dem, was ich gelernt habe, zu profitieren. Es wäre schade, wenn jetzt etwas passiert. Ich möchte ja noch in Oberhallau, am Gurnigel und in Les Paccots angreifen. Da stehen meine Chancen definitiv besser.»
Auf Platz 3 in der Gesamtwertung liegt vor Les Rangiers Joël Burgermeister. Der Ostschweizer hat mit seinem Tatuus Formel 4 bisher sensationelle Leistungen gezeigt und möchte diesen dritten Platz natürlich gerne weiter verteidigen. Hinter Burgermeister lauert Michel Zemp auf seinem Norma M20FC. Zemp hat schon vor dem Saisonstart gesagt, dass das Rennen in Les Rangiers für ihn ein hartes Stück Arbeit werden wird. Von der Leistung her ist er gegenüber Faustini & Co. auf der schnellen Strecke im Jura natürlich im Nachteil. «Das werde ich vor allem auf den Geraden zu spüren bekommen», meint Zemp.
Nicht am Start ist Lionel Ryter. Der auf Platz 5 liegende Walliser hat in Osnabrück einen Motorenschaden erlitten, wäre aber sowieso nicht in Les Rangiers am Start gestanden. «Eine Schraube ist in das Innere des Motors eingedrungen und hat einen ziemlich grossen Schaden verursacht», erzählt Ryter. «Ich warte zurzeit auf Ersatzteile, aber hoffe, dass es mit dem Start in Oberhallau klappt. Parallel dazu reparieren wir noch einen Originalmotor.»
Bei den Tourenwagen ist Roger Schnellmann auf seinem Mitsubishi Evo 8 haushoher Favorit. Als Gradmesser wird der Wangener wieder einmal auf seinen alten Markenkollegen Ronnie Bratschi treffen. Der Urner, der seit dem vergangenen Jahr mit tschechischer Lizenz fährt, wird für Schnellmann ein interessanter Vergleich bieten. Hinter dem Führenden der Schweizer Tourenwagen-Meisterschaft werden sich in Les Rangiers voraussichtlich die beiden Porsche-Kutscher Bruno Sawatzki und Frédéric Neff einreihen.
Zur Strecke: Die Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Christian Merli in 1:39,201 min (= 188,0 km/h) aus dem Jahr 2022. Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers ist Simone Faggioli mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten ist Roland Bossy mit zwei Siegen der erfolgreichste Teilnehmer. Marcel Steiner (ebenfalls zwei Siege) ist aus hinlänglich bekannten Gründen diesmal nicht dabei.
Die Trainingsläufe finden am Samstag, 17. August, ab 7.00 Uhr (1. Durchgang), ab 10.30 Uhr (2. Durchgang) und 15.30 Uhr (3. Durchgang) statt. Am Sonntag, 18. August, geht es ab 7.00 Uhr mit dem ersten Rennlauf los. Der zweite Heat erfolgt ab 13.00 Uhr. Die Zeiten der beiden Läufe werden addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20.- Franken (oder Euro), am Sonntag 25.- Franken (oder Euro). Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30.- Franken (oder Euro). Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei. TCS-Mitglieder haben bei Vorlage ihrer Mitgliedskarte Vergünstigungen.
Mehr über das Bergrennen von St-Ursanne nach Les Rangiers erfahren Sie unter diesem Link. Die Startliste 2024 ist dieser News angehängt.
Termine Schweizer Berg-Meisterschaft 2024
8./9. Juni, Hemberg
15./16. Juni, La Roche – La Berra
30. Juni, Reitnau
17./18. August, St-Ursanne – Les Rangiers
24./25. August Oberhallau
7./8. September, Gurnigel
14./15. September, Châtel-St-Denis – Les Paccots