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28.09.2022 Vorschau Rally del Ticino: Starke Konkurrenz für Hirschi & Co.
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Jonathan Hirschi peilt im Tessin einen Hattrick an © myrally.ch

Am kommenden Freitag/Samstag findet im Tessin der fünfte Lauf zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Am Start ist nahezu alles, was in der Schweiz Rang und Namen hat.

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht in die entscheidende Phase. Am Freitag beginnt mit der Rally del Ticino (über 80,22 Kilometer) der fünfte und vorletzte Lauf. 35 Punkte kann der Sieger bei der 24. Ausgabe absahnen. Weitere 42 gibt es dann beim Finale, der Rallye International du Valais vom 13.-15. Oktober.

Für den Gesamtleader Jonathan Hirschi ist die Rally del Ticino Neuland. Allerdings scheint das den Neuenburger nicht weiter zu stören. Hirschi zählte auch bei den Läufen in Alba und am Mt.Blanc zu den Rookies. Trotzdem sicherte er sich dort souverän den Sieg. Im Tessin peilt der Fahrer des VW Polo GTI aus dem Team Sarrazin Motorsport den dritten Triumph in Folge an. Ein Hattrick würde ihn im Gesamtklassement auf 176 Punkte bringen.

Dass Hirschi schon im Tessin vorzeitig Meister wird, ist denkbar, aber unwahrscheinlich. Voraussetzung dafür wären zwei Nuller der beiden Skoda-Fahrer Jonathan Michellod und Mike Coppens, der im Tessin Gaetan Lathion als Beifahrer neben sich hat. Würden die Verfolger tatsächlich leer ausgehen, würde Hirschi sogar ein dritter Platz im Tessin reichen. Doch solche Rechenspiele interessieren weder Hirschi, noch die beiden Walliser Kontrahenten. «Mein Ziel ist es, ein gute Rallye zu fahren, rasch in den Rhythmus zu kommen und möglichst viele Punkte zu holen», meint der Tabellenführer, der auch im Tessin auf die Navigationskünste von Michaël Volluz vertraut.

Ballinari Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Lokalmatador Ivan Ballinari hat schon zwei Mal gewonnen © Hänggi

Während Hirschi also zum ersten Mal im Tessin fährt, schauen Michellod (fünf Teilnahmen) und Coppens (vier Starts) auf ziemlich viel Erfahrung im Tessin zurück. Ob ihnen diese allerdings viel bringen wird, darf bezweifelt werden. Der Meisterschaftslauf im Tessin macht seiner Bezeichnung «New Rally del Ticino» alle Ehre. Neu sind u.a. die Super-Spez «Chico d’Oro» am Freitagabend und die «Penz», die am Samstag ausgetragen wird (WP 2 und 7). Auch die SP4 (Isone triple) und die SP5 (Isone double) wurden so noch nie als Super Spez gefahren.

Einer, der den Top 3 der Schweizer Rallye-Meisterschaft die Suppe versalzen könnte, ist Ivan Ballinari. Der Lokalmatador hat die SM-Wertung seiner Heimrallye 2017 sowie 2018 gewonnen. Mit Beifahrer Marco Menchini wird er auf Skoda Fabia Rally2 mit der #1 die Rallye eröffnen. «Für uns steht bei der Heimrallye das Vergnügen im Vordergrund», sagt Ballinari. «Druck verspüre ich keinen. Wir sehen die Rallye in erster Linie als Vorbereitung auf die Rallye Terra Sarda in Italien.»

Zwei Siege im Tessin hat auch Grégoire Hotz auf seinem Konto. Die liegen allerdings schon etwas weiter zurück. Der achtfache Schweizer Rallye-Meister gewann 2008 und 2009. Am Wochenende greift er mit Beifahrer Pietro Ravasi in einem Skoda Fabia Rally2 an. Dass es der Altmeister aus dem Kanton Neuenburg immer noch drauf hat, hat er dieses Jahr schon zwei Mal bewiesen. Bei den nicht zur Schweizer Meisterschaft zählenden Rallyes «Pays du Gier» in Frankreich und «Valle Intelvi» in Italien sicherte sich Hotz jeweils den Gesamtsieg.

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Ein Bild von 2019: Grégoire Hotz auf Skoda Fabia © Kaufmann

Mehr als ein Auge sollte man auch auf Kim Daldini und Kevin Gilardoni (beide auf Skoda Fabia Rally2) werfen. Letzterer ist zwar italienischer Staatsbürger, wohnt aber in der Schweiz und fährt mit Schweizer Lizenz. 2016, 2017 und 2018 hat er (unter italienischer Flagge) bei der Ticino gewonnen. Im Vorjahr verpasste er das Podium um läppische 4,2 Sekunden.

In der Junior-Wertung wird es bei der Ticino erneut zum Zweikampf zwischen Guillaume Girolamo und Yoann Loeffler (beide Renault Clio Rally5) kommen, wobei Girolamo den Titel bereits im Sack hat.

Einen neuen Führenden wird es voraussichtlich nach der «Ticino» auch in der Gesamtwertung der Michelin Trophy Alps geben. Der Leader Emeric Rey aus Frankreich fehlt im Tessin. Deshalb dürften Sergio Pinto (in der Open-Klasse) und/oder Reys Landsmann Thomas Battaglia (2WD) am Führenden vorbeiziehen.

Nur gerade drei Fahrzeuge zählt die historische Klasse VHC, wobei Jean Romain Cretegny auf einem Ford Escort der einzige Schweizer am Start ist.

Los geht die Rally del Ticino am Freitagabend um ca. 21 Uhr mit einer 3,4 Kilometer langen Super Spez in Chiasso. Die erste richtige Prüfung erfolgt am Samstagmorgen ab 9 Uhr. Um ca. 18.30 Uhr sollten alle Teilnehmer wieder im Servicepark in Mendrisio sein.

Weitere Informationen zur Rally del Ticino gibt es auf der Internetseite www.rallyticino.com. Zeitplan und Startliste sind angehängt.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino

14./15. Oktober, Rallye International du Valais

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Auch er kommt für den Sieg in Frage: Kevin Gilardoni © Archiv Gilardoni

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