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01.06.2022 Vorschau Rallye du Chablais: Holt Carron seinen fünften Sieg?
Mike Coppens Kaufmann Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens geht als Leader mit der #1 voraus © Kaufmann

Am Freitag und Samstag findet mit der Rallye du Chablais der zweite Lauf zur diesjährigen Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Mit am Start ist auch der vierfache Chablais-Sieger Sébastien Carron.

Am Freitag, 3. Juni, fällt mit der 18. Ausgabe der Rallye du Chablais der Startschuss zum zweiten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft. 112 Teams haben sich eingeschrieben. Darunter 58 in der modernen und 38 in der historischen Klasse. Die restlichen 16 TeilnehmerInnen verteilen sich auf die beiden Kategorien: Gleichmässigkeit (11) und erneuerbare Energien (5).

Wie schon beim Saisonauftakt im Jura (SM-Sieger: Mike Coppens) sind auch bei der Rallye du Chablais wieder sämtliche Top-Cracks, die um die Schweizer Rallye-Meisterschaft fahren, am Start. Dazu gesellt sich Sébastien Carron. Der 44-jährige Walliser, Schweizer Meister der Jahre 2014, 2016 und 2017 und vierfacher Chablais-Gewinner, fährt in diesem Jahr nicht um die Meisterschaft. Trotz seiner Siege 2021 sowie 2019 (2020 fand keine Rallye du Chablais statt) sieht sich der Skoda-Pilot nicht unbedingt als Favorit. «Ich habe seit der Rallye du Valais keine Rallye mehr bestritten. Ich muss zuerst wieder in den Rhythmus kommen. Aber ich freue mich natürlich auf diese Rallye. Mein Beifahrer Lucien (Revaz) und ich haben gute Erinnerungen.»

Mike Coppens, im Vorjahr Zweiter bei der «Chablais», führt die Schweizer Meisterschaft nach einem von sechs Läufen an. Der Vorjahresmeister vertraut nach einem spontanen Markenwechsel auch dieses Wochenende auf einen Citroën C3 Rally2. Coppens weiss um die Stärken von Carron, ist sich aber auch bewusst, dass dieser in der Meisterschaft keine Gefahr darstellt. Seine Gegner im Kampf um die Titelverteidigung heissen Jonathan Hirschi, Jonathan Michellod und Ivan Ballinari.

Carron Revaz Budel Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Sébastien Carron (r.) mit Beifahrer Lucien Revaz © Budel

Hirschi hat beim Saisonauftakt, dem Critérium Jurassien, einen starken Eindruck hinterlassen. Mit zwei WP-Bestzeiten und Rang 2 im Schlussklassement hat der Rallye-Rückkehrer aus Cernier im Kanton Neuenburg aufhorchen lassen. Allerdings deutete der VW-Polo-Pilot schon damals an: «Die Strecken im Jura kenne ich sehr gut. Die Rallye du Chablais habe ich hingegen noch nie absolviert!»

Für Jonathan Michellod (Skoda Fabia) ist nach Platz 3 im Jura das Mindestziel ein weiterer Podestplatz. Ausserdem hat er bei der «Chablais» noch etwas gut zu machen. Im Vorjahr blieb der junge Walliser im Schnee stecken. Zur Vorbereitung hat Michellod in Italien die Rally Nazionale il Grappolo bestritten und behauptete sich dort als bester Schweizer (Rang 4) vor Ivan Ballinari (ebenfalls Skoda Fabia). Für den Luganesi beginnt die Schweizer Meisterschaft am Wochenende mit der «Chablais». Ballinari musste beim Critérium zuschauen, weil sein Co-Pilot Marco Menchini krankheitshalber ausfiel.

Neben Carron, Coppens, Hirschi, Michellod und Ballinari starten auch Joël Rappaz (VW Polo), Cédric Althaus (Skoda Fabia), Sébastien Berner (Peugeot 208) und Ruedi Schmidlin (Ford Fiesta) mit Rally2-Fahrzeugen in der Top-Liga. Gespannt darf man auf das Abschneiden der Alpine-RGT-Piloten Sergio Pinto und David Erard sein. Pinto belegte beim Saisonauftakt als bester Nicht-Rally2-Fahrer Rang 6. Ausserdem fuhr er erst kürzlich bei der Rallye Beaufortain in Frankreich als Dritter aufs Podium.

Guillaume Girolamo Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Einer von zwei Junioren: Guillaume Girolamo © Cornevaux

In der Schweizer Junioren-Meisterschaft stehen bei der Rallye du Chablais nur zwei Teams am Start. Der Zweikampf zwischen Guillaume Girolamo und Yoan Loeffler (beide auf Renault Clio Rally5) wird dennoch sehr spannend sein.

An der Clio Trophy Swiss nehmen diesmal acht Teams teil. Neben den beiden Junioren wird hier vor allem das Duell zwischen Ismaël Vuistiner und dem Franzosen Mathieu Walter für Abwechslung sorgen.

In der Michelin Trophy Alps 2WD sind elf Fahrzeuge gemeldet. Als Favorit geht der letztjährige Meister aus Frankreich Thomas Battaglia ins Rennen. Aus Schweizer Sicht liegen die Hoffnungen auf dem Walliser Trio Aurélien Devanthéry, Laurent Bérard und Jura-Auftaktsieger Nicolas Lathion.

Für Fans historischer Rallye-Autos bietet die Rallye du Chablais diesmal ein absolutes Top-Feld. Auch weil die «Chablais» als dritter von neun Läufen in diesem Jahr zum European Historic Rallye Championship (EHRC) zählt. Zu den Schweizer Aushängeschildern in der VHC gehören neben dem amtierenden Champion Guy Trolliet (Porsche 911) natürlich auch Jura-Sieger Florian Gonon (Ford Escort MK1), Pascal Perroud, Marc Valliccioni, Erwin Keller (alle BMW M3) und Claude-Alain Cornuz (Ford Escort RS2000).

Los geht die Rallye am Freitagmorgen um kurz vor 11 Uhr mit der ersten Etappe von Evionnaz nach Vernayaz. Fünf weitere Prüfungen stehen am ersten Tag an, wobei die Klassiker «Tour d’Ai» und «Col de la Croix» in entgegengesetzter Richtung ausgetragen werden als zuletzt 2021. Am Samstag sind dann die Prüfungen 7 bis 14 an der Reihe. Der Start erfolgt um 8.05 Uhr. Total müssen 172 (gewertete) Kilometer zurückgelegt werden. «Mir ist es eigentlich egal, in welche Richtung wir fahren», sagt der amtierende Meister Mike Coppens. «Ich tue mich auf beiden Prüfungen schwer. Aber ich denke, es könnte ein Vorteil sein. Beide Prüfungen wurden schon lange nicht mehr in entgegengesetzter Richtung ausgetragen. Das heisst, die Karten werden neu gemischt. Die Abfahrt vom Col de la Croix nach Villars wird die Abstände grösser werden lassen.»

Weitere Informationen zur Rallye du Chablais gibt es auf der Internetseite www.rdch.ch

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally Di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais

Florian Gonon VHC Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jura-Sieger Florian Gonon in seinem Ford Escort MK1 © Cornevaux

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