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04.06.2025 Vorschau Rallye du Chablais: Loeb gegen die Schweizer
Loeb Appix Media Petitnicolas Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gewinnt er zum vierten Mal? Gaststarter Loeb © Appix Media Petitnicolas

Nach einer zweimonatigen Pause geht die Schweizer Rallye-Meisterschaft am kommenden Freitag/Samstag in die zweite Runde. Die grosse Frage wird sein: Kann einer der Schweizer Rallye-Asse den ehemaligen Weltmeister Sébastien Loeb am Gesamtsieg hindern?

Das Teilnehmerfeld der 21. Ausgabe der Rallye du Chablais lässt sich sehen. Und das nicht nur, weil der neunmalige Weltmeister Sébastien Loeb (51) wieder einmal am Start steht (siehe Link). Auch aus Schweizer Sicht ist (fast) alles da, was Rang und Namen hat. Besonders spannend dürfte der Zweikampf zwischen Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux) und Jonathan Hirschi (mit Co-Pilot Michaël Volluz) sein. Während Skoda-Pilot Coppens die Schweizer Meisterschaft im Visier hat und nach Platz 2 beim Auftakt im Jura seinen ersten Saisonsieg anpeilt, ist die «Chablais» für Citroën-Kutscher Hirschi ein Comeback auf Schweizer Boden. Der Schweizer Rallye-Meister von 2022 und 2023 fährt in diesem Jahr in der französischen Meisterschaft und hegt daher keine Ambitionen auf einen weiteren Titel. «Die Rallye du Chablais ist für mich reines Vergnügen. Wenn ich in die Nähe der Zeiten von Sébastien Loeb komme, ist das für mich ein gelungenes Wochenende.»

Bei trockenen Bedingungen wird Loeb auf seiner Alpine A110 Rallye GT+ schwer zu schlagen sein. Ob es allerdings trocken bleibt, ist zurzeit noch unsicher. Die Wetterprognosen sagen eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit für gelegentliche Schauer an. Das könnte das Feld durcheinanderwirbeln. Ausserdem ist Loeb nicht der einzige Ex-WRC-Pilot. Auch der Belgier Freddy Loix (54) nimmt die Rallye du Chablais mit einem Skoda Rally2 unter die Räder. Auch er hat das Fahren trotz fortgeschrittenem Alter nicht verlernt…

Hirschi Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi ist glücklich, wenn er in die Nähe von Loeb kommt © Cornevaux

Mit Blick auf die Schweizer Meisterschaft ist Coppens in einer ausgezeichneten Lage, die Führung im Gesamtklassement zu übernehmen. Sacha Althaus, der Sieger der Auftaktrallye im Jura, muss aus budgetären Gründen auf die «Chablais» verzichten. Der Mann aus Moutier hat schon im Jura angedeutet, dass er 2025 keine komplette Meisterschaft absolvieren kann. Er setze aber alle Hebel in Bewegung, um zumindest beim Saisonfinale, der Rallye du Valais, wieder starten zu können. Erster Verfolger von Coppens ist daher Pascal Perroud, der beim Critérium Jurassien Dritter hinter Althaus und Coppens wurde.

Insgesamt stehen 23 Rally2-Autos (und drei Alpine GT+) am Start. Der Kampf ums Podium wird also eine ziemlich harte Angelegenheit werden. Denn neben den drei Verdächtigen (Coppens, Hirschi und Perroud) stehen mit Nicolas Lathion/Yannick Schriber, Thibault Maret/Kévin Bronner, Ismaël Vuistiner/Bénjamin Bétrisey sowie David Erard/Sarah Junod noch weitere starke Skoda-Paarungen am Start. Besonders gespannt darf man auf das Abschneiden von Florian Gonon sein. Der Walliser, der in den letzten Jahren vor allem bei historischen Wettbewerben für Furore sorgte, rollt mit der #10 und einem Skoda Rally2 auf die Startrampe. Gänzlich unvorbereitet geht Gonon selbstverständlich nicht in die «Chablais». Der Schweizer Rallye-Meister von 2009 hat vor zwei Wochen in Italien am «Rally della Valle Intelvi» teilgenommen und wurde dort unter einer Vielzahl Italienern Zwölfter. «Bei uns steht der Spass im Vordergrund», sagt Gonon. «Ein Freund von mir, Frédéric Hugon, wollte einmal in seinem Leben eine Rallye bestreiten. Also haben wir uns für die Rallye du Chablais angemeldet – er als Co-Pilot, ich als Fahrer. Zur Vorbereitung waren wir bei dieser Rallye in Italien.»

Für den Schweizer Rallye-Pokal (für hubraumschwächere Fahrzeuge) sind bei der Rallye du Chablais, die 2025 zur FIA European Rally Trophy (FIA ERT) sowie zur TER (Tour European Rally) zählt, 19 Teams gemeldet. Angeführt wird das Feld von Aurélien Dévanthery auf einem Peugeot 208 Rally4. Für die Junior-Meisterschaft haben sich mit Alain Rey und Josué Galeuchet zwei Teilnehmer eingeschrieben. Insgesamt stehen 58 Teams mit modernen Fahrzeugen am Start.

Coppens myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Kann die Gesamtführung übernehmen: Mike Coppens © myrally.ch

In der historischen Klasse, der VHC, stehen 23 Teams am Start. Darunter der amtierende Schweizer Meister und Jura-Auftaktsieger Eddy Bérard mit seiner Beifahrerin Florence Bérard auf seinem BMW M3 E30. Ebenfalls auf einem BMW M3 E30 geht Pascal Bachmann (mit Beifahrer Xavier Machet) ins Rennen. Im Vorjahr landete das Duo auf Platz 2 in der VHC – schneller war damals nur Joël Rappaz, der dieses Jahr wieder bei den Modernen mit seiner Alpine A110 Rallye GT+ fährt.

In den beiden Gleichmässigkeitsklassen stehen insgesamt 15 Teams am Start – zwölf davon in der VHRS, der historischen, drei in der VMRS, der modernen Wertung.

Die 21. Ausgabe der Rallye du Chablais startet am Freitagmorgen (6. Juni) ab 8.30 Uhr mit der ersten Prüfung ganz in der Nähe des Serviceparks in Aigle (VD). Es folgen am gleichen Tag sieben weitere Prüfungen, wobei jede Prüfung zwei Mal zurückgelegt werden muss. Am Samstag werden weitere sechs Prüfungen ausgetragen. Einen detaillierten Plan sowie die Startzeiten finden Sie unter diesem Link. Insgesamt werden 170,92 gewertete Kilometer zurückgelegt.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025
4./5. April, Critérium Jurassien
5. –7 Juni, Rallye du Chablais
4./5. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
26./27. September, Rally del Ticino
23.–25. Oktober, Rallye International du Valais

Perroud myrally ch Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pascal Perroud war beim Auftakt im Jura Dritter geworden © myrally.ch

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