Die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 geht nach einer zweimonatigen Sommerpause in die vierte Runde. Auf dem Programm steht die Rallye Mont-Blanc Morzine im benachbarten Frankreich.
Die Schweizer Rallye-Meisterschaft kehrt am Wochenende aus ihrer zweimonatigen Sommerpause zurück. Auf der Agenda steht der vierte Lauf, die Rallye Mont-Blanc Morzine im benachbarten Frankreich. 15 Schweizer Teams haben sich laut der Nennliste (vom 30. August) eingeschrieben. Allen voran die beiden bisherigen Dominatoren Michaël Burri/Gaëtan Aubry auf ihrem Hyundai i20 N Rally2 sowie Mike Coppens/Christophe Roux auf ihrem Skoda Fabia evo Rally2. Burri liegt in der Meisterschaft bei Halbzeit (drei von sechs Rallyes) mit 83 Punkten in Führung. Burri hat bei den ersten beiden Rallyes, dem Critérium Jurassien und der Rallye du Chablais, jeweils Platz 2 belegt. Im dritten Anlauf, bei der Rallye du Bourgogne, fuhr Burri bei schwierigen Bedingungen zum ersten Saisonsieg. Burri war in diesem Jahr bisher also nie schlechter als Rang 2 platziert. Trotzdem beträgt sein Vorsprung auf Verfolger Coppens nur gerade zwei Punkte. Der Walliser war beim Saisonauftakt im Jura Dritter geworden. Danach gewann er die «Chablais» und auf dem nassen Geläuf im Burgund sicherte er sich Platz 2. Auch er ist also bisher bei jeder Rallye auf dem Podium gestanden.
Das bisher so ausgeglichene Duell wird ab Freitag, 6. September, bei der Rallye Mont-Blanc Morzine seine Fortsetzung finden. Ausschlaggebend wird wohl die Tagesform sein. Wobei Coppens auf dem Papier als Favorit gilt. Zwar hat der 45-Jährige aus Verbier (VS) noch nie gewonnen, doch die letzten Jahre ist er drei Mal hintereinander Zweiter geworden. Burris Erfahrungen am Fusse des Mont-Blanc sind dagegen eher bescheiden. Der letzte Start des Jurassiers geht auf 2015 zurück. Damals fuhr Burri noch in der Renault Clio Alps; im Jahr zuvor startete er auf einem Citroën DS3. Mit einem Rally2-Auto ist Burri noch nie angetreten.
Da hat sogar der junge Thibault Maret (mit seinem französischen Beifahrer Kévin Bronner) mehr Erfahrung. Der 24-jährige Walliser ist seit 2020 regelmässig bei der Rallye Mont-Blanc Morzine am Start. Im Vorjahr wurde er in der SM-Wertung Fünfter auf einem Skoda Fabia R5. Maret könnte also, wenn alles rund läuft, durchaus ganz vorne mitmischen. Auch wenn die einzelnen Etappen nicht alle identisch mit denen aus dem Vorjahr sind. WP7 zum Beispiel, von Montriond le Lac nach Morzine, wurde 2023 noch in die entgegengesetzte Richtung gefahren.
Hinter den Top 3 stehen noch drei weitere Rally2-Teams am Start: Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito auf Peugeot 208 T16 (treten auch in der Michelin Trophy Alps Open an), Simone Tettamanti/Moreno Glaus auf Skoda Fabia evo sowie deren Markenkollegen Karim Ajlani mit dem französischen Co-Piloten Olivier Brouze. Ebenfalls am Start ist der schnelle Gauthier Hotz (Peugeot 208), der nicht nur die Junioren-Meisterschaft souverän anführt, sondern auch in der Gesamtwertung auf einem sensationellen vierten Platz (vor Scheidegger) liegt und am Mont-Blanc den Navigationskünsten von Michaël Volluz vertraut. Stichwort Volluz: Dessen ehemaliger Chauffeur, Jonathan Hirschi, ist ebenfalls am Start. Der Schweizer Rallye-Meister von 2022 und 2023 fährt einen Citroën C3 Rally2, ist aber nur für die französische «Tarmac»-Meisterschaft eingeschrieben. Für Coppens & Co. wird der Fernvergleich mit dem ehemaligen Konkurrenten aber dennoch interessant sein.
Spannend wird es auch im Rallye-Pokal. Die Top 3 in der Gesamtwertung (Philippe Broussoux, Gauthier Hotz und Claude Aebi) sind nach drei Rallyes nur durch 13 Punkte getrennt.
In der historischen Klasse, der VHC, sind fünf Schweizer Teams gemeldet. Darunter die aktuelle Top 3 mit Eddy Bérard (Ford Sierra RS), Nicolas Jolidon (BMW M3 E30) sowie Claude-Alain Cornuz (Ford Sierra RS). In der Kategorie VHRS (Véhicules historiques de régularité sportive) werden wie im Burgund 20 Teilnehmende erwartet, darunter auch die beiden Schweizer Teams Pernet/Pernet und Udriot/Udriot. In der VMRS (für moderne Fahrzeuge) stehen vier Schweizer Teams am Start.
Mit dabei ist in Frankreich übrigens auch der Opel e-Rally-Cup, der 2023 bei der Rallye du Chablais gastierte – allerdings ohne Schweizer Beteiligung.
Los geht die Rallye am Freitag, 6. September, mit der ersten WP ab ca. 10 Uhr. Auf dem Programm stehen 14 Wertungsprüfungen (sieben am Freitag, sieben am Samstag). Insgesamt werden 506,83 km zurückgelegt, wovon 198,98 km gewertet werden. Weitere Informationen zum vierten Lauf der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024 gibt es unter diesem Link. https://www.rallye-mont-blanc-morzine.com/
Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5./6. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais