• Newscenter

07.09.2022 Vorschau Rallye Mont-Blanc Morzine: Hirschi, Michellod oder Coppens?
Michellod Haenggi Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Michellod hat am meisten Erfahrung am Mt. Blanc © Hänggi

In der Schweizer Rallye-Meisterschaft beginnt am Wochenende die zweite Saisonhälfte mit der Rallye du Mont-Blanc Morzine (F). Im Mittelpunkt steht der Dreikampf zwischen Jonathan Hirschi (VW Polo GTI), Mike Coppens und Jonathan Michellod (beide Skoda Fabia).

Ausgeglichener könnte die Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022 nicht sein. Mike Coppens, Meister 2021, hat die erste Rallye im Jura gewonnen. Jonathan Michellod die zweite (Rallye du Chablais). Und Namensvetter Jonathan Hirschi die dritte im italienischen Alba. Am Wochenende geht dieser Dreikampf nun in die vierte Runde. Bei der Rallye Mont-Blanc Morzine in den französischen Alpen wird aller Voraussicht nach einer aus diesem Trio seinen zweiten Saisonsieg feiern dürfen. Ein klarer Favorit lässt sich nicht ausmachen. Zwar hält Hirschi als Leader der Schweizer Rallye-Meisterschaft die besten Karten in der Hand, der Neuenburger hat die Rallye, die in erster Linie zum französischen Championat zählt, aber noch nie bestritten.

«Es ist ein Bisschen wie bei der Rallye du Chablais», sagt Hirschi. «Auch bei der Rallye war ich zuvor noch nie am Start. Aber ich freue mich sehr auf die bevorstehenden Prüfungen am Mont-Blanc. Einige davon sind sehr schnell und tückisch. Es wird auf jeden Fall nicht einfach werden, den Rhythmus zu finden.»

Coppens und Michellod haben die Rallye am Fusse des Mont-Blanc bereits im Vorjahr absolviert. Coppens wurde damals im Rahmen der Rallye-SM Zweiter hinter Sieger Sébastien Carron, Michellod Dritter. Als Einziger fährt Michellod die Rallye bereits zum dritten Mal. 2016 war der junge Walliser allerdings noch mit einem Renault Twingo unterwegs. Damals dachte der heute 28-Jährige aus dem Val de Bagnes noch nicht an den Schweizer Meistertitel. «Ich verschwende auch jetzt keine grossen Gedanken daran. Ich nehme es, wie es kommt. Wir haben erst die Hälfte der Saison hinter uns und es ist noch nichts entschieden. Der Weg bis zum Ziel, der Rallye International du Valais, ist noch weit.»

Michellod liegt im Zwischenklassement auf Platz 2, sieben Punkte hinter Hirschi. Noch ist also nichts verloren. Auch weil am Ende nur die fünf besten Ergebnisse (von sechs Rallyes) zählen. Die Ausgangslage für Coppens ist etwas prekärer. Der Vorjahresmeister hat nach dem Sieg bei Critérium weder bei der Rallye du Chablais, noch bei der Rally di Alba auf dem Podium gestanden. Bei der Rallye Mont-Blanc setzt er deshalb wieder auf einen Skoda Fabia. «Auf schnellen Teilstücken war ich mit dem Citroën sehr schnell», sagt Coppens. «In technischen Passagen aber machte ich mehr Fehler als mit dem Skoda. Ausserdem habe ich beim Fahren zu viel studiert. Das war nicht gut.»

Volluz Hirschi Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Jonathan Hirschi (Mitte) mit Co-Pilot Michael Volluz (links) © Eichenberger

Weil Ivan Ballinari, zuletzt bei der Celtic Rally Trophy am Start, auf einen Einsatz bei der Rallye Mont-Blanc Morzine verzichtet und Sébastien Carron ebenfalls nicht am Start ist, könnte je nach Verlauf der Rallye auch Sergio Pinto den Sprung aufs Schweizer Podest schaffen. Der 44-Jährige aus Le Châble (VS) ist einer von 13 Fahrern mit einer Alpine A110, aber der einzige mit Schweizer Pass. Alle anderen Teilnehmer aus der Klasse RGT stammen aus Frankreich.

Ebenfalls am Start ist Sascha Althaus. Der Jurassier hat nach seinem spektakulären Unfall bei der Rally di Alba seinen Renault Clio RS Line wieder mühsam aufgebaut. Bei der Rallye du Gap, an der u.a. auch Jonathan Hirschi teilgenommen hatte, gab er sein Comeback. «Wir wussten nicht genau, was nach diesem Unfall auf uns zukommt», meint Althaus. «Aber nach einigen schwierigen Kilometern kam der Spass automatisch wieder zurück.»

In der Clio Trophy Swiss wird es ebenfalls zu einem Dreikampf kommen – zwischen Ismaël Vuistiner, Guillaume Girolamo und Yoan Loeffler (alle auf Renault Clio Rally5). Die beiden Letzteren werden sich am Mont-Blanc auch um den Sieg in der Junioren-Meisterschaft duellieren. In der Michelin Trophy Alps 2WD heisst das Schweizer Aushängeschild Nicolas Lathion auf einem Renault Clio Rally4. Drei weitere Schweizer Paarungen stehen am Start.

Insgesamt nehmen an der Rallye Mont-Blanc Morzine 19 Schweizer im Feld der modernen Rallye-Fahrzeuge teil. In der historischen Klasse, der VHC, zählen Eddy Bérard und Marc Valliccioni zum engeren Favoritenkreis. Ein heisser Anwärter auf den Sieg ist aber auch Olivier Gillet, Schweizer Rallye-Meister von 2005, auf seinem Ford Escort RS1600. Und nicht vergessen darf man natürlich auch die Titelverteidiger Trolliet-Moulin auf ihrem Porsche 911. Nicht am Start ist der aktuell Führende der Schweizer VHC-Meisterschaft, Florian Gonon.

Los geht die Rallye Mont-Blanc Morzine am Freitag, 9. September, um 8.00 Uhr. Sieben Etappen stehe am ersten Tag auf dem Programm. Weitere sieben Wertungsprüfungen finden dann am Samstag, 10. September, statt. Das erste Fahrzeug wird um 8.34 Uhr auf die Reise geschickt. Insgesamt müssen 480,14 Kilometer zurückgelegt werden – davon 183,7 Kilometer auf Zeit.

Weitere Informationen zur Rallye Mont-Blanc Morzine gibt es auf der Internetseite www.rallye-mont-blanc-morzine.com

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022
9. April, Critérium Jurassien
3./4. Juni, Rallye du Chablais
24./25. Juni, Rally di Alba (I)
9./10. September, Rallye du Mont-Blanc Morzine (F)
30. September/1. Oktober, Rally del Ticino
14./15. Oktober, Rallye International du Valais

Pinto Cornevaux Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wenn einer aus den Top 3 patzt, könnte Sergio Pinto profitieren © Cornevaux

Permalink

Zum Newscenter

Gesellschafter

Mitglied von

Ausrüster