Die Schweizer Slalom-Meisterschaft geht am Wochenende in die dritte Runde. Auf dem Programm steht das Rennen in Bure (JU), der längsten Strecke im diesjährigen Kalender.
Am Wochenende findet zum 53. Mal der Slalom von Bure im Kanton Jura statt. 110 Tore müssen auf einer Länge von 5,3 Kilometern zurückgelegt werden. Damit ist Bure die längste Strecke im Kalender. Und auch eine, die es in sich hat. Das hat einer der Favoriten im Vorjahr zu spüren gekriegt. Christian Bralla, vor Bure noch mit intakten Meisterschaftschancen, kam 2023 nicht über Platz 7 in seiner Klasse hinweg. Mit Torfehlern in beiden Läufen musste sich der damalige Bure-Neuling geschlagen geben. «In diesem Jahr werde ich es hoffentlich besser machen», sagt der Fiat-X1/9-Pilot aus dem Tessin. «Ich bin den Kurs schon paar Mal im Kopf durchgegangen. Ausserdem werde ich diesmal eine GoPro montieren und mir meine Fahrten danach anschauen.»
Im Kampf um den Tagessieg wird Bralla unter normalen Umständen nicht eingreifen können. Den werden voraussichtlich wieder Philip Egli (im Dallara-Formel-3), Lukas Eugster (Ligier-Honda) und Marcel Maurer (Renault 2.0) unter sich ausmachen. Im Vorjahr hat es das Trio jedenfalls sehr spannend gemacht. Nach dem ersten Durchgang führte Eugster – Egli und Maurer lagen nur 0,1 respektive 0,8 Sekunden zurück. Dann montierte Rekord-Tagessieger Egli frische Reifen und fuhr in 2:27,820 min Bestzeit. Eugster musste sich mit Rang 2 begnügen. Dem Ostschweizer fehlten 0,5 Sekunden auf Eglis Zeit. Maurer lag weitere 0,6 Sekunden dahinter auf Rang 3.
Damit es zu einem richtigen Schlagabtausch kommt, muss Eugster in Bure bereits im ersten Lauf abliefern. Bei den bisherigen Slaloms in Frauenfeld und Bière machte der Ostschweizer jeweils im ersten Lauf Fehler, sodass der Druck im zweiten Lauf so gross war, dass die Rechnung nicht mehr aufging. «Wenn ich es schaffe, Philip im ersten Lauf mit einer soliden Zeit unter Druck setzen kann, habe ich eine Chance. Aber bei ihm weisst du nie: Er zaubert immer noch ein paar Zehntel aus dem Hut. Deshalb muss ich wirklich alles geben, wenn ich ihn schlagen will.»
Nicht ausser Acht lassen darf man natürlich auch Lionel Ryter, der zusammen mit Jannis Jeremias (VW Polo) die Junioren-Meisterschaft anführt. Dem jungen Walliser aus Martigny lief es zuletzt beim Slalom in Bière nicht nach Plan. Im ersten Durchgang verbremste er sich, im zweiten Lauf bekam er nach einem Torfehler eine 10-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Im Vorjahr fehlten dem Renault-2.0-Piloten als Gesamtvierter knapp vier Sekunden aufs Podest. Wetten, dass es diesmal weniger sind?
Noch mit einer weissen Weste, also ohne Verlustpunkte, reisen (neben Egli, Eugster und Bralla) auch Christophe Oulevay (IS bis 1600 cm3, VW Scirocco), Stephan Burri (IS bis 2000 cm3, VW Scirocco) sowie Jean-François Chariatte (E1 bis 1600 cm3, Fiat X1/9) an. Burri hat es in seiner Klasse wieder mit den meisten Gegner (20) zu tun. «Um als Sieger vom Platz zu gehen», sagt Burri, «darf ich mir wirklich keinen Fehler erlauben.» Gespannt darf man sein, ob der junge Matthias Bischofberger in seinem Porsche 997 GT3 Cup wieder ähnlich auftrumpft wie beim Auftakt in Frauenfeld. Der 19-Jährige aus Wängi wird mit Sicherheit einer der ganz heissen Kandidaten auf den Sieg bei den Fahrern mit einem Dach überm Kopf sein.
Der Auftakt zur 53. Ausgabe in Bure werden am Samstag die LOC-Klassen machen (ab 7.15 Uhr). Im Rahmen der LOC-Serien wird auch der Suzuki Swiss Racing Cup seinen vierten Lauf austragen. Hier stellt sich die Frage: Wer kann Sandro Fehr am vierten Sieg in Folge hindern?
Der Sonntag (mit den NAT-Klassen) beginnt ebenfalls um 7.15 Uhr. Das erste Rennen startet um 13.30 Uhr. Gewertet wird der schnellere der beiden Läufe. Wie in den zwei Vorjahren ist der Eintritt für das Publikum kostenlos. Organisator ist die Ecurie des Ordons.
Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.
Termine Schweizer Slalom-Meisterschaft 2024
27./28. April, Frauenfeld
4./5. Mai, Bière
18./19. Mai, Bure
25./26. Mai, Ambri (Doppelveranstaltung)
22./23. Juni, Chamblon