Wie schon bei den letzten Ausgaben veröffentlichen wir an dieser Stelle den einen oder anderen Artikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Magazin von ASS. Teil 1: Was macht eigentlich Albin Mächler?
Wenn er etwas macht, dann macht er es richtig. Halbe Sachen sind Albin Mächler zuwider. Das betrifft nicht nur den Rennsport. Dem hat er als Aktiver Ende 2018 den Rücken gekehrt. Zumindest vorläufig. Denn Mächler stellt eines klar: Offiziell habe er den Helm noch nicht an den berühmten Nagel gehängt. «Ich befinde mich in einer Pause», meint er Augen zwinkernd. Oder anders gesagt: Er hat zu seiner alten Liebe zurückgefunden: dem Mountainbike.
Der heute 62-jährige Mächler zählt in den Achtzigerjahren zu den ersten «Bikern», die die Berge hochgekraxelt und mit vollem Speed wieder runtergefahren sind. Apropos Speed: Dieser liegt Albin, der als jüngstes von sieben Kindern in Altendorf (SZ) aufgewachsen ist, im Blut. Bevor er die ersten Mountainbike-Rennen absolviert, zählt er zu den besten Skirennfahrern seiner Region. «Ich stand schon auf den Skiern, da konnte ich noch gar nicht laufen», sagt Mächler.
Zum Automobilrennsport kommt der Schwyzer, der heute in Wangen (SZ) eine schmucke Garage betreibt, erst in der Lehre. «Das muss 1984 gewesen sein. Ich habe als Karosseriespengler gearbeitet und bin mit meinem Autobianchi zum Slalom nach Lignières gefahren. 1985 habe ich dann am Fiat Uno Cup teilgenommen.» Danach ist – motorsportlich gesehen – eine «mächlersche» Pause angesagt. Mountainbike und Skirennsport stehen im Vordergrund. 2002 kehrt Albin zum Slalom zurück. Zuerst mit einem Citroën Saxo, dann mit einem eigens aufgebauten BMW 318is. Dieser steht noch heute fahrbereit in der Garage. Wirklich zur Sache geht es für Mächler, der zwischendurch auch mal in der Mini Challenge fährt, ab 2011. «Da rückte der Plan, die Berg-Meisterschaft der Tourenwagen zu gewinnen, in den Fokus.»
2013 erfüllt er sich diesen Traum mit einem BMW 1er M-Coupé. 2014 doppelt er (wieder in der SuperSerie) mit einem 4er-BMW nach. Mit selbigem gewinnt er auch 2015 – jeweils immer vor Robert Wicki, der drei Mal in Serie Zweiter wird. «Ich habe nie einen Hattrick angestrebt», sagt Mächler. «Ich war zu dieser Zeit einfach im ‹flow› und alles lief wie am Schnürchen.»
2016 wechselt Mächler seinen fahrbaren Untersatz abermals. Doch der M2er (nach E1-Reglement) bereitet Sorgen. Obwohl die Technik mit der im M4 identisch sei, «und wir viel Aufwand betrieben haben», so Mächler, kommt der dreimalige Tourenwagen-Meister nicht so richtig in Fahrt. Immer wieder streikt die Software – bis Mächler die Freude verliert und die vorläufig letzte Pause einlegt. Ob er nochmals zurückkommt? 2019 liebäugelt er mit der Berg-EM. Doch das Hin und Her mit dem Performance factor wirkt abschreckend, auch wenn Mächler ein Befürworter ist: «Eigentlich wäre das eine gute Sache.» Im Moment ist er zufrieden – auf dem Mountainbike. Aber eben: Was heisst schon «im Moment» im Leben eines Albin Mächlers?
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